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00Inhalt
01MOSE1
02MOSE2
03MOSE3
04MOSE4
05MOSE5
06JOSUA
07RICHTER
08RUTH
09SAMUEL1
10SAMUEL2
11KOENIGE1
12KOENIGE2
13CHRONIK1
14CHRONIK2
15ESRA
15NEHEMIA
16ESTER
17HIOB
18PSALME
19SPRUECHE
20PREDIGER
21HOHELIED
22JESAJA
23JEREMIA
24KLAGEL
25HESEKIEL
26DANIEL
27HOSEA
28JOEL
29AMOS
30OBADJA
31JONA
32MICHA
33NAHUM
34HABAKUK
35ZEFANJA
36HAGGAI
37SACHARJA
38MALEACHI
39JUDIT
40WEISHEIT
41TOBIAS
42BARUCH
43JESUSSIR
44MAKKAB1
45MAKKAB2
46STESTER
47STZUDAN
48GEBETMAN
99ERKLAER
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Die Bibel : 22JESAJA

1:1 Dies ist die Offenbarung, die Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut

hat über Juda und Jerusalem zur Zeit des Usija, Jotam, Ahas und

Hiskia, der Könige von Juda.
2. Chr 26,22
Gottes Anklage gegen das abtrünnige Volk

1:2 Höret, ihr Himmel, und Erde, nimm zu Ohren, denn der HERR redet!

Ich habe Kinder großgezogen und hochgebracht, und sie sind von mir

abgefallen!
5. Mose 32,1; 5. Mose 32,5-6

1:3 Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn;

aber Israel kennt's nicht, und mein Volk versteht's nicht.

1:4 Wehe dem sündigen Volk, dem Volk mit Schuld beladen, dem boshaften

Geschlecht, den verderbten Kindern, die den HERRN verlassen, den

Heiligen Israels lästern, die abgefallen sind!

1:5 Wohin soll man euch noch schlagen, die ihr doch weiter im Abfall

verharrt? Das ganze Haupt ist krank, das ganze Herz ist matt.

Jer 2,30

1:6 Von der Fußsohle bis zum Haupt ist nichts Gesundes an euch, sondern

Beulen und Striemen und frische Wunden, die nicht gereinigt noch

verbunden noch mit Öl gelindert sind.
5. Mose 28,35

1:7 Euer Land ist verwüstet, eure Städte sind mit Feuer verbrannt;

Fremde verzehren eure Äcker vor euren Augen; alles ist verwüstet wie

beim Untergang Sodoms.

1:8 Übriggeblieben ist allein die Tochter Zion wie ein Häuslein im

Weinberg, wie eine Nachthütte im Gurkenfeld, wie eine belagerte

Stadt.

1:9 Hätte uns der HERR Zebaoth nicht einen geringen Rest übriggelassen,

so wären wir wie Sodom und gleich wie Gomorra.
1. Mose 19,24-25; Röm 9,29

1:10 Höret des HERRN Wort, ihr Herren von Sodom! Nimm zu Ohren die

Weisung unsres Gottes, du Volk von Gomorra!

1:11 Was soll mir die Menge eurer Opfer? spricht der HERR. Ich bin satt

der Brandopfer von Widdern und des Fettes von Mastkälbern und habe

kein Gefallen am Blut der Stiere, der Lämmer und Böcke.

(11-14) Ps 40,7-9; Spr 15,8; Jer 6,20; Am 5,22

1:12 Wenn ihr kommt, zu erscheinen vor mir - wer fordert denn von euch,

daß ihr meinen Vorhof zertretet?

1:13 Bringt nicht mehr dar so vergebliche Speisopfer! Das Räucherwerk ist

mir ein Greuel! Neumonde und Sabbate, wenn ihr zusammenkommt,

Frevel und Festversammlung mag ich nicht!
4. Mose 10,10

1:14 Meine Seele ist feind euren Neumonden und Jahresfesten; sie sind mir

eine Last, ich bin's müde, sie zu tragen.

1:15 Und wenn ihr auch eure Hände ausbreitet, verberge ich doch meine

Augen vor euch; und wenn ihr auch viel betet, höre ich euch doch

nicht; denn eure Hände sind voll Blut.
Spr 1,28; 15,29; Joh 9,31

1:16 Wascht euch, reinigt euch, tut eure bösen Taten aus meinen Augen,

laßt ab vom Bösen!

1:17 Lernet Gutes tun, trachtet nach Recht, helft den Unterdrückten,

schaffet den Waisen Recht, führet der Witwen Sache!

Jer 7,5-6

1:18 So kommt denn und laßt uns miteinander rechten, spricht der HERR.

Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden,

und wenn sie rot ist wie Scharlach, soll sie doch wie Wolle werden.

Kap 44,22; Ps 51,9

1:19 Wollt ihr mir gehorchen, so sollt ihr des Landes Gut genießen.

3. Mose 25,18-19

1:20 Weigert ihr euch aber und seid ungehorsam, so sollt ihr vom Schwert

gefressen werden; denn der Mund des HERRN sagt es.

3. Mose 26,25
Gottes Gericht zur Läuterung Jerusalems

1:21 Wie geht das zu, daß die treue Stadt zur Hure geworden ist? Sie war

voll Recht, Gerechtigkeit wohnte darin; nun aber - Mörder.

1:22 Dein Silber ist Schlacke geworden und dein Wein mit Wasser

verfälscht.
(22-25) Hes 22,18-22

1:23 Deine Fürsten sind Abtrünnige und Diebsgesellen, sie nehmen alle

gern Geschenke an und trachten nach Gaben. Den Waisen schaffen sie

nicht Recht, und der Witwen Sache kommt nicht vor sie.

1:24 Darum spricht der Herr, der HERR Zebaoth, der Mächtige Israels:

Wehe! Ich werde mir Trost schaffen an meinen Feinden und mich rächen

an meinen Widersachern

1:25 und will meine Hand wider dich kehren und wie mit Lauge

ausschmelzen, was Schlacke ist, und all dein Zinn ausscheiden.

Ps 119,119

1:26 Und ich will dir wieder Richter geben, wie sie vormals waren, und

Ratsherren wie im Anfang. Alsdann wirst du eine Stadt der

Gerechtigkeit und eine treue Stadt heißen.
Sach 8,3

1:27 Zion muß durch Gericht erlöst werden und, die zu ihr zurückkehren,

durch Gerechtigkeit.
Kap 46,13

1:28 Die Übertreter aber und Sünder werden allesamt vernichtet werden,

und die den HERRN verlassen, werden umkommen.

1:29 Denn ihr sollt zuschanden werden wegen der Eichen, an denen ihr

eure Lust habt, und ihr sollt schamrot werden wegen der Gärten, die

ihr erwählt habt.
Kap 57,5; Kap 65,3

1:30 Denn ihr werdet sein wie eine Eiche mit dürren Blättern und wie ein

Garten ohne Wasser;

1:31 und der Starke wird sein wie Werg und sein Tun wie ein Funke, und

beides wird miteinander brennen, und niemand löscht.

In Zion finden alle Völker Heil und Frieden

2:1 Dies ist's, was Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat über Juda

und Jerusalem:

2:2 Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest

stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle

Heiden werden herzulaufen,
(2-4) Mi 4,1-3; Kap 19,23; Jer 3,17

2:3 und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, laßt uns auf den

Berg des HERRN gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, daß er uns lehre

seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird

Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem.

5. Mose 4,6; Joh 4,22

2:4 Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele

Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße

zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das

Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu

führen.
Kap 9,4

2:5 Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, laßt uns wandeln im Licht des HERRN!

Der Tag des HERRN macht alles Hohe niedrig

2:6 Aber du hast dein Volk, das Haus Jakob, verstoßen; denn sie treiben

Wahrsagerei wie die im Osten und sind Zeichendeuter wie die

Philister und hängen sich an die Kinder der Fremden.

2:7 Ihr Land ist voll Silber und Gold, und ihrer Schätze ist kein Ende;

ihr Land ist voll Rosse, und ihrer Wagen ist kein Ende.

Mi 5,9

2:8 Auch ist ihr Land voll Götzen; sie beten an ihrer Hände Werk, das

ihre Finger gemacht haben.

2:9 Aber gebeugt wird der Mensch, gedemütigt der Mann, und du wirst

ihnen nicht vergeben.

2:10 Geh in die Felsen und verbirg dich in der Erde vor dem Schrecken des

HERRN und vor seiner herrlichen Majestät!

2:11 Denn alle hoffärtigen Augen werden erniedrigt werden, und, die

stolze Männer sind, werden sich beugen müssen; der HERR aber wird

allein hoch sein an jenem Tage.
Vers 17

2:12 Denn der Tag des HERRN Zebaoth wird kommen über alles Hoffärtige

und Hohe und über alles Erhabene, daß es erniedrigt werde:

Jer 46,10; Hes 30,3; Joel 1,15; Am 5,18; Zef 1,14

2:13 über alle hohen und erhabenen Zedern auf dem Libanon und über alle

Eichen in Baschan,

2:14 über alle hohen Berge und über alle erhabenen Hügel,

2:15 über alle hohen Türme und über alle festen Mauern,

2:16 über alle Schiffe im Meer und über alle kostbaren Boote,

2:17 daß sich beugen muß alle Hoffart der Menschen und sich demütigen

müssen, die stolze Männer sind, und der HERR allein hoch sei an

jenem Tage.
Vers 11
2:18 Und mit den Götzen wird's ganz aus sein.

2:19 Da wird man in die Höhlen der Felsen gehen und in die Klüfte der

Erde vor dem Schrecken des HERRN und vor seiner herrlichen Majestät,

wenn er sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde.

2:20 An jenem Tage wird jedermann wegwerfen seine silbernen und goldenen

Götzen, die er sich hatte machen lassen, um sie anzubeten, zu den

Maulwürfen und Fledermäusen,
Kap 31,7

2:21 damit er sich verkriechen kann in die Felsspalten und Steinklüfte

vor dem Schrecken des HERRN und vor seiner herrlichen Majestät,

wenn er sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde.

2. Thess 1,9-10

2:22 So lasset nun ab von dem Menschen, der nur ein Hauch ist; denn für

was ist er zu achten?

Gottes Gericht über die Herren Jerusalems und seine eitlen Frauen

3:1 Siehe, der Herr, der HERR Zebaoth, wird von Jerusalem und Juda

wegnehmen Stütze und Stab: allen Vorrat an Brot und allen Vorrat an

Wasser,
3. Mose 26,26; Hes 4,16

3:2 Helden und Kriegsleute, Richter und Propheten, Wahrsager und

Älteste,

3:3 Hauptleute und Vornehme, Ratsherren und Weise, Zauberer und

Beschwörer.

3:4 Und ich will ihnen Knaben zu Fürsten geben, und Mutwillige sollen

über sie herrschen.
Pred 10,16

3:5 Und im Volk wird einer den andern bedrängen, ein jeder seinen

Nächsten. Der Junge geht los auf den Alten und der Verachtete auf

den Geehrten.

3:6 Dann wird einer seinen Nächsten, der in seines Vaters Hause ist,

drängen: Du hast noch einen Mantel! Sei unser Herr! Dieser

Trümmerhaufe sei unter deiner Hand!

3:7 Er aber wird sie zu der Zeit beschwören und sagen: Ich bin kein

Arzt; es ist kein Brot und kein Mantel in meinem Hause! Macht mich

nicht zum Herrn über das Volk!

3:8 Denn Jerusalem ist gestrauchelt, und Juda liegt da, weil ihre Worte

und ihr Tun wider den HERRN sind, daß sie seiner Majestät

widerstreben.

3:9 Daß sie die Person ansehen, zeugt gegen sie; ihrer Sünde rühmen sie

sich wie die Leute in Sodom und verbergen sie nicht. Wehe ihnen!

Denn damit bringen sie sich selbst in alles Unglück.

1. Mose 19,5-9

3:10 Heil den Gerechten, sie haben es gut! Denn sie werden die Frucht

ihrer Werke genießen.

3:11 Wehe aber den Gottlosen, sie haben es schlecht! Denn es wird ihnen

vergolten werden, wie sie es verdienen.

3:12 Kinder sind Gebieter meines Volks, und Weiber beherrschen es. Mein

Volk, deine Führer verführen dich und verwirren den Weg, den du

gehen sollst!

3:13 Der HERR steht da zum Gericht und ist aufgetreten, sein Volk zu

richten.

3:14 Der HERR geht ins Gericht mit den Ältesten seines Volks und mit

seinen Fürsten: Ihr habt den Weinberg abgeweidet, und was ihr den

Armen geraubt, ist in eurem Hause.
Kap 5,7

3:15 Warum zertretet ihr mein Volk und zerschlagt das Angesicht der

Elenden? spricht Gott, der HERR Zebaoth.

3:16 So hat der HERR gesprochen: Weil die Töchter Zions stolz sind und

gehen mit aufgerecktem Halse, mit lüsternen Augen, trippeln daher

und tänzeln und haben kostbare Schuhe an ihren Füßen,

1. Tim 2,9

3:17 deshalb wird der Herr den Scheitel der Töchter Zions kahl machen,

und der HERR wird ihre Schläfe entblößen.

3:18 Zu der Zeit wird der Herr den Schmuck an den kostbaren Schuhen

wegnehmen und die Stirnbänder, die Spangen,

3:19 die Ohrringe, die Armspangen, die Schleier,

3:20 die Hauben, die Schrittkettchen, die Gürtel, die Riechfläschchen,

die Amulette,
3:21 die Fingerringe, die Nasenringe,

3:22 die Feierkleider, die Mäntel, die Tücher, die Täschchen,

3:23 die Spiegel, die Hemden, die Kopftücher, die Überwürfe.

3:24 Und es wird Gestank statt Wohlgeruch sein und ein Strick statt eines

Gürtels und eine Glatze statt lockigen Haars und statt des

Prachtgewandes ein Sack, Brandmal statt Schönheit.

3:25 Deine Männer werden durchs Schwert fallen und deine Krieger im

Kampf.

3:26 Und Zions Tore werden trauern und klagen, und sie wird leer und

einsam auf der Erde sitzen.

4:1 Und sieben Frauen werden zu der Zeit einen Mann ergreifen und

sprechen: Wir wollen uns selbst ernähren und kleiden, laß uns nur

nach deinem Namen heißen, daß unsre Schmach von uns genommen werde.

Das künftige Heil für die Geretteten in Jerusalem

4:2 Zu der Zeit wird, was der HERR sprießen läßt, lieb und wert sein

und die Frucht des Landes herrlich und schön bei denen, die erhalten

bleiben in Israel.
Jer 33,15

4:3 Und wer da wird übrig sein in Zion und übrigbleiben in Jerusalem,

der wird heilig heißen, ein jeder, der aufgeschrieben ist zum Leben

in Jerusalem.
Kap 6,13; 2. Mose 32,32; Ps 69,29; Mal 3,16

4:4 Wenn der Herr den Unflat der Töchter Zions abwaschen wird und die

Blutschuld Jerusalems wegnehmen durch den Geist, der richten und ein

Feuer anzünden wird,

4:5 dann wird der HERR über der ganzen Stätte des Berges Zion und über

ihren Versammlungen eine Wolke schaffen am Tage und Rauch und

Feuerglanz in der Nacht. Ja, es wird ein Schutz sein über allem, was

herrlich ist,
2. Mose 13,21

4:6 und eine Hütte zum Schatten am Tage vor der Hitze und Zuflucht und

Obdach vor dem Wetter und Regen.
Das Lied vom unfruchtbaren Weinberg

5:1 Wohlan, ich will meinem lieben Freunde singen, ein Lied von meinem

Freund und seinem Weinberg. Mein Freund hatte einen Weinberg auf

einer fetten Höhe.
Kap 3,14; Jer 2,21; Mk 12,1-9

5:2 Und er grub ihn um und entsteinte ihn und pflanzte darin edle Reben.

Er baute auch einen Turm darin und grub eine Kelter und wartete

darauf, daß er gute Trauben brächte; aber er brachte schlechte.

5:3 Nun richtet, ihr Bürger zu Jerusalem und ihr Männer Judas, zwischen

mir und meinem Weinberg!

5:4 Was sollte man noch mehr tun an meinem Weinberg, das ich nicht getan

habe an ihm? Warum hat er denn schlechte Trauben gebracht, während

ich darauf wartete, daß er gute brächte?

5:5 Wohlan, ich will euch zeigen, was ich mit meinem Weinberg tun will!

Sein Zaun soll weggenommen werden, daß er verwüstet werde, und seine

Mauer soll eingerissen werden, daß er zertreten werde.

5:6 Ich will ihn wüst liegen lassen, daß er nicht beschnitten noch

gehackt werde, sondern Disteln und Dornen darauf wachsen, und will

den Wolken gebieten, daß sie nicht darauf regnen.

5:7 Des HERRN Zebaoth Weinberg aber ist das Haus Israel und die Männer

Judas seine Pflanzung, an der sein Herz hing. Er wartete auf

Rechtsspruch, siehe, da war Rechtsbruch, auf Gerechtigkeit, siehe,

da war Geschrei über Schlechtigkeit.
Weherufe über die Sünden der Großen

5:8 Weh denen, die ein Haus zum andern bringen und einen Acker an den

andern rücken, bis kein Raum mehr da ist und sie allein das Land

besitzen!
5. Mose 5,21

5:9 Es ist in meinen Ohren das Wort des HERRN Zebaoth: Fürwahr, die

vielen Häuser sollen veröden und die großen und feinen leer stehen.

5:10 Denn zehn Morgen Weinberg sollen nur einen Eimer geben und zehn

Scheffel Saat nur einen Scheffel.

5:11 Weh denen, die des Morgens früh auf sind, dem Saufen nachzugehen,

und sitzen bis in die Nacht, daß sie der Wein erhitzt,

5:12 und haben Harfen, Zithern, Pauken, Pfeifen und Wein in ihrem

Wohlleben, aber sehen nicht auf das Werk des HERRN und schauen

nicht auf das Tun seiner Hände!
Am 6,5-6; Ps 44,2

5:13 Darum wird mein Volk weggeführt werden unversehens, und seine

Vornehmen müssen Hunger leiden und die lärmende Menge Durst.

5:14 Daher hat das Totenreich den Schlund weit aufgesperrt und den Rachen

aufgetan ohne Maß, daß hinunterfährt, was da prangt und lärmt, alle

Übermütigen und Fröhlichen.

5:15 So wird gebeugt der Mensch und gedemütigt der Mann, und die Augen

der Hoffärtigen werden erniedrigt,

5:16 aber der HERR Zebaoth wird hoch sein im Gericht und Gott, der

Heilige, sich heilig erweisen in Gerechtigkeit.
Kap 2,11; 2,17

5:17 Da werden dann Lämmer weiden wie auf ihrer Trift und Ziegen sich

nähren in den Trümmerstätten der Hinweggerafften.

5:18 Weh denen, die das Unrecht herbeiziehen mit Stricken der Lüge und

die Sünde mit Wagenseilen

5:19 und sprechen: Er lasse eilends und bald kommen sein Werk, daß wir's

sehen; es nahe und treffe ein der Ratschluß des Heiligen Israels,

daß wir ihn kennenlernen!
Jer 17,15; 2. Petr 3,4

5:20 Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis

Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß

sauer machen!

5:21 Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und halten sich

selbst für klug!
Spr 3,7; Röm 12,16

5:22 Weh denen, die Helden sind, Wein zu saufen, und wackere Männer,

Rauschtrank zu mischen,

5:23 die den Schuldigen gerecht sprechen für Geschenke und das Recht

nehmen denen, die im Recht sind!
2. Mose 23,8

5:24 Darum, wie des Feuers Flamme Stroh verzehrt und Stoppeln vergehen in

der Flamme, so wird ihre Wurzel verfaulen und ihre Blüte auffliegen

wie Staub. Denn sie verachten die Weisung des HERRN Zebaoth und

lästern die Rede des Heiligen Israels.
Gott ruft die Feinde ins Land zum Endgericht

5:25 Darum ist der Zorn des HERRN entbrannt über sein Volk, und er

reckt seine Hand wider sie und schlägt sie, daß die Berge beben und

ihre Leichen sind wie Kehricht auf den Gassen. Und bei all dem läßt

sein Zorn nicht ab, sondern seine Hand ist noch ausgereckt.

Kap 9,11; 9,16; 9,20; 10,4

Die Verse 25-30 gehören wahrscheinlich mit Kap 9,7 - 10,4 zusammen.

5:26 Er wird ein Feldzeichen aufrichten für das Volk in der Ferne und

pfeift es herbei vom Ende der Erde. Und siehe, eilends und schnell

kommen sie daher.

5:27 Keiner unter ihnen ist müde oder schwach, keiner schlummert noch

schläft; keinem geht der Gürtel auf von seinen Hüften, und keinem

zerreißt ein Schuhriemen.

5:28 Ihre Pfeile sind scharf und alle ihre Bogen gespannt; die Hufe ihrer

Rosse sind hart wie Kieselsteine, und ihre Wagenräder sind wie ein

Sturmwind.

5:29 Ihr Brüllen ist wie das der Löwen, und sie brüllen wie junge Löwen.

Sie werden daherbrausen und den Raub packen und davontragen, daß

niemand retten kann.

5:30 Und es wird über ihnen brausen zu der Zeit wie das Brausen des

Meeres. Wenn man dann das Land ansehen wird, siehe, so ist's finster

vor Angst, und das Licht scheint nicht mehr über ihnen.

Jesajas Berufung zum Propheten

6:1 In dem Jahr, als der König Usija starb, sah ich den Herrn sitzen

auf einem hohen und erhabenen Thron, und sein Saum füllte den

Tempel.
2. Chr 26,22

6:2 Serafim standen über ihm; ein jeder hatte sechs Flügel: mit zweien

deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße, und mit

zweien flogen sie.
1. Kön 22,19

6:3 Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist

der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll!

Offb 4,8

6:4 Und die Schwellen bebten von der Stimme ihres Rufens, und das Haus

ward voll Rauch.
Hes 10,4; Offb 15,8

6:5 Da sprach ich: Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen

und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den

König, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen.

2. Mose 33,20

6:6 Da flog einer der Serafim zu mir und hatte eine glühende Kohle in

der Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm,

6:7 und rührte meinen Mund an und sprach: Siehe, hiermit sind deine

Lippen berührt, daß deine Schuld von dir genommen werde und deine

Sünde gesühnt sei.

6:8 Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich

senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich,

sende mich!

6:9 Und er sprach: Geh hin und sprich zu diesem Volk: Höret und

verstehet's nicht; sehet und merket's nicht!
(9 und 10) Mt 13,11-15; Joh 12,40; Apg 28,26-27

6:10 Verstocke das Herz dieses Volks und laß ihre Ohren taub sein und

ihre Augen blind, daß sie nicht sehen mit ihren Augen noch hören

mit ihren Ohren noch verstehen mit ihrem Herzen und sich nicht

bekehren und genesen.
5. Mose 29,3; Röm 11,8

6:11 Ich aber sprach: Herr, wie lange? Er sprach: Bis die Städte wüst

werden, ohne Einwohner, und die Häuser ohne Menschen und das Feld

ganz wüst daliegt.

6:12 Denn der HERR wird die Menschen weit wegtun, so daß das Land sehr

verlassen sein wird.

6:13 Auch wenn nur der zehnte Teil darin bleibt, so wird es abermals

verheert werden, doch wie bei einer Eiche und Linde, von denen beim

Fällen noch ein Stumpf bleibt. Ein heiliger Same wird solcher

Stumpf sein.
Am 5,3; Kap 7,3; 10,20-21
Jesaja ruft den König Ahas zum Glauben

7:1 Es begab sich zur Zeit des Ahas, des Sohnes Jotams, des Sohnes

Usijas, des Königs von Juda, da zogen Rezin, der König von Aram, und

Pekach, der Sohn Remaljas, der König von Israel, herauf nach

Jerusalem, um es zu bekämpfen; sie konnten es aber nicht erobern.

2. Kön 16,5

Siehe Sach- und Worterklärungen zu »Syrisch-Ephraimitischer Krieg«.

7:2 Da wurde dem Hause David angesagt: Die Aramäer haben sich gelagert

in Ephraim. Da bebte ihm das Herz und das Herz seines Volks, wie die

Bäume im Walde beben vom Winde.

7:3 Aber der HERR sprach zu Jesaja: Geh hinaus, Ahas entgegen, du und

dein Sohn Schear-Jaschub, an das Ende der Wasserleitung des oberen

Teiches, an der Straße beim Acker des Walkers,
d.h. ein Rest wird sich bekehren.

7:4 und sprich zu ihm: Hüte dich und bleibe still; fürchte dich nicht,

und dein Herz sei unverzagt vor diesen beiden Brandscheiten, die nur

noch rauchen, vor dem Zorn Rezins und der Aramäer und des Sohnes

Remaljas.
Kap 30,15

7:5 Weil die Aramäer gegen dich Böses ersonnen haben samt Ephraim und

dem Sohn Remaljas und sagen:

7:6 »Wir wollen hinaufziehen nach Juda und es erschrecken und für uns

erobern und zum König darin machen den Sohn Tabeals«, -

7:7 so spricht Gott der HERR: Es soll nicht geschehen und nicht so

gehen,

7:8 sondern wie Damaskus das Haupt ist von Aram, so soll Rezin nur das

Haupt von Damaskus sein - und in fünfundsechzig Jahren soll es mit

Ephraim aus sein, daß sie nicht mehr ein Volk seien -;

7:9 und wie Samaria das Haupt ist von Ephraim, so soll der Sohn Remaljas

nur das Haupt von Samaria sein. Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr

nicht.
2. Chr 20,20

Das Zeichen des Immanuel und das Strafgericht durch die Assyrer

7:10 Und der HERR redete abermals zu Ahas und sprach:

7:11 Fordere dir ein Zeichen vom HERRN, deinem Gott, es sei drunten in

der Tiefe oder droben in der Höhe!

7:12 Aber Ahas sprach: Ich will's nicht fordern, damit ich den HERRN

nicht versuche.

7:13 Da sprach Jesaja: Wohlan, so hört, ihr vom Hause David: Ist's euch

zu wenig, daß ihr Menschen müde macht? Müßt ihr auch meinen Gott

müde machen?

7:14 Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine

Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebären, den wird sie

nennen Immanuel.
Mt 1,23

Andere Übersetzung: »junge Frau«; d.h. »Gott mit uns!«

7:15 Butter und Honig wird er essen, bis er weiß, Böses zu verwerfen und

Gutes zu erwählen.

7:16 Denn ehe der Knabe lernt Böses verwerfen und Gutes erwählen, wird

das Land verödet sein, vor dessen zwei Königen dir graut.

Kap 8,4

7:17 Der HERR wird über dich, über dein Volk und über deines Vaters Haus

Tage kommen lassen, wie sie nicht gekommen sind seit der Zeit, da

Ephraim sich von Juda schied, nämlich durch den König von Assyrien.

7:18 Zu der Zeit wird der HERR herbeipfeifen die Fliege am Ende der

Ströme Ägyptens und die Biene im Lande Assur,

7:19 daß sie kommen und sich alle niederlassen in den tiefen Tälern und

in den Steinklüften und in allen Hecken und an jeder Tränke.

7:20 Zu der Zeit wird der Herr das Haupt und die Haare am Leib scheren

und den Bart abnehmen durch das Schermesser, das gedungen ist

jenseits des Stroms, durch den König von Assyrien.

2. Kön 15,29

7:21 Zu der Zeit wird ein Mann eine junge Kuh und zwei Schafe aufziehen

7:22 und wird so viel zu melken haben, daß er Butter essen wird; denn

Butter und Honig wird essen, wer übrigbleiben wird im Lande.

7:23 Und es wird zu der Zeit geschehen: wo jetzt tausend Weinstöcke

stehen, tausend Silberstücke wert, da werden Dornen und Disteln

sein,

7:24 daß man mit Pfeil und Bogen dahin gehen muß. Denn im ganzen Lande

werden Dornen und Disteln sein,

7:25 daß man auch zu all den Bergen, die man jetzt mit der Hacke zu

behacken pflegt, nicht kommen kann aus Scheu vor Dornen und Disteln,

sondern man wird Rinder darüber treiben und Schafe es zertreten

lassen.

Der Sohn des Propheten als Zeichen des Gerichts über Aram und Israel

8:1 Und der HERR sprach zu mir: Nimm dir eine große Tafel und schreib

darauf mit deutlicher Schrift: Raubebald-Eilebeute!

8:2 Und ich nahm mir zwei treue Zeugen, den Priester Uria und Secharja,

den Sohn Jeberechjas.

8:3 Und ich ging zu der Prophetin; die ward schwanger und gebar einen

Sohn. Und der HERR sprach zu mir: Nenne ihn Raubebald-Eilebeute!

8:4 Denn ehe der Knabe rufen kann: Lieber Vater! Liebe Mutter!, soll

die Macht von Damaskus und die Beute aus Samaria weggenommen werden

durch den König von Assyrien.
Kap 7,16; 2. Kön 16,9
Das Gericht über Juda und die Völker

8:5 Und der HERR redete weiter mit mir und sprach:

8:6 Weil dies Volk verachtet die Wasser von Siloah, die still

dahinfließen, und in Angst zerfließt vor Rezin und dem Sohn

Remaljas,

8:7 siehe, so wird der Herr über sie kommen lassen die starken und

vielen Wasser des Stromes, nämlich den König von Assyrien und alle

seine Macht, daß sie über alle ihre Ränder fluten und über alle ihre

Ufer gehen.

8:8 Und sie werden einbrechen in Juda und wegschwemmen und überfluten,

bis sie an den Hals reichen. Und sie werden ihre Flügel ausbreiten,

daß sie dein Land, o Immanuel, füllen, so weit es ist.

Kap 7,14

8:9 Tobet, ihr Völker, ihr müßt doch fliehen! Höret's alle, die ihr in

fernen Landen seid! Rüstet euch, ihr müßt doch fliehen; rüstet euch,

ihr müßt doch fliehen!

8:10 Beschließt einen Rat, und es werde nichts daraus; beredet euch, und

es geschehe nicht! Denn hier ist Immanuel!

8:11 Denn so sprach der HERR zu mir, als seine Hand über mich kam und er

mich warnte, ich sollte nicht wandeln auf dem Wege dieses Volks:

8:12 Ihr sollt nicht alles Verschwörung nennen, was dies Volk

Verschwörung nennt, und vor dem, was sie fürchten, fürchtet euch

nicht und laßt euch nicht grauen,

8:13 sondern verschwört euch mit dem HERRN Zebaoth; den laßt eure Furcht

und euren Schrecken sein.
Mt 10,28

8:14 Er wird ein Fallstrick sein und ein Stein des Anstoßes und ein Fels

des Ärgernisses für die beiden Häuser Israel, ein Fallstrick und

eine Schlinge für die Bürger Jerusalems,
Röm 9,33

8:15 daß viele von ihnen sich daran stoßen, fallen, zerschmettern,

verstrickt und gefangen werden.
Der Prophet und seine Jünger

8:16 Ich soll verschließen die Offenbarung, versiegeln die Weisung in

meinen Jüngern
Dan 12,4

8:17 und will hoffen auf den HERRN, der sein Antlitz verborgen hat vor

dem Hause Jakob, und will auf ihn harren.

8:18 Siehe, hier bin ich und die Kinder, die mir der HERR gegeben hat

als Zeichen und Weissagung in Israel vom HERRN Zebaoth, der auf dem

Berge Zion wohnt.
Vers 3; Kap 7,3; Hebr 2,13

8:19 Wenn sie aber zu euch sagen: Ihr müßt die Totengeister und

Beschwörer befragen, die da flüstern und murmeln, so sprecht: Soll

nicht ein Volk seinen Gott befragen? Oder soll man für Lebendige die

Toten befragen?
2. Kön 1,3

8:20 Hin zur Weisung und hin zur Offenbarung! Werden sie das nicht sagen,

so wird ihnen kein Morgenrot scheinen,

8:21 sondern sie werden im Lande umhergehen, hart geschlagen und hungrig.

Und wenn sie Hunger leiden, werden sie zürnen und fluchen ihrem

König und ihrem Gott, und sie werden über sich blicken

8:22 und unter sich die Erde ansehen und nichts finden als Trübsal und

Finsternis; denn sie sind im Dunkel der Angst und gehen irre im

Finstern.

8:23 Doch es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind.

Hat er in früherer Zeit in Schmach gebracht das Land Sebulon und

das Land Naftali, so wird er hernach zu Ehren bringen den Weg am

Meer, das Land jenseits des Jordans, das Galiläa der Heiden.

Ps 107,10-14; 2. Kön 15,29; Mt 4,12-16
Abweichende Verszählung statt 8,23: 9,1.
Der Friedefürst wird verheißen

9:1 Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht, und

über denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell.

Lk 1,79
Abweichende Verszählung statt 9,1-20: 9,2-21.

9:2 Du weckst lauten Jubel, du machst groß die Freude. Vor dir wird man

sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fröhlich ist,

wenn man Beute austeilt.

9:3 Denn du hast ihr drückendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter

und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians.

Ps 81,7; Ri 7,14-15; 7,22

9:4 Denn jeder Stiefel, der mit Gedröhn dahergeht, und jeder Mantel,

durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.

9:5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die

Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt Wunder-Rat,

Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst;
Kap 22,22; Mi 5,1; Mi 4,3

9:6 auf daß seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende auf

dem Thron Davids und in seinem Königreich, daß er's stärke und

stütze durch Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit.

Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth.
2. Sam 7,12-13; Lk 1,32; Kap 11,1-5; Ps 72,3-4
Gottes Gericht über das unbußfertige Nordreich

9:7 Der Herr hat ein Wort gesandt wider Jakob, und es ist in Israel

niedergefallen,

9:8 daß alles Volk es innewerde, Ephraim und die Bürger Samarias, die da

sagen in Hochmut und stolzem Sinn:

9:9 Ziegelsteine sind gefallen, aber wir wollen's mit Quadern wieder

bauen. Man hat Maulbeerbäume abgehauen, aber wir wollen Zedern an

ihre Stelle setzen.

9:10 Doch der HERR macht stark gegen sie ihre Bedränger, nämlich Rezin,

und ihre Feinde stachelt er auf,

9:11 die Aramäer von vorn und die Philister von hinten, daß sie Israel

fressen mit vollem Maul. Bei all dem läßt sein Zorn noch nicht ab,

seine Hand ist noch ausgereckt.

9:12 Aber das Volk kehrt nicht um zu dem, der es schlägt, und fragt nicht

nach dem HERRN Zebaoth.

9:13 Darum haut der HERR von Israel Kopf und Schwanz ab, Ast und Stumpf,

auf einen Tag.
Kap 10,33

9:14 Die Ältesten und die Vornehmen sind der Kopf, die Propheten aber,

die falsch lehren, sind der Schwanz.

9:15 Denn die Leiter dieses Volks sind Verführer, und die sich leiten

lassen, sind verloren.

9:16 Darum kann der Herr ihre junge Mannschaft nicht verschonen noch

ihrer Waisen und Witwen sich erbarmen; denn sie sind allzumal

gottlos und böse, und aller Mund redet Torheit. Bei all dem läßt

sein Zorn noch nicht ab, seine Hand ist noch ausgereckt.

9:17 Denn die Bosheit lodert wie Feuer; das verzehrt Dornen und Disteln

und zündet den dichten Wald an und gibt hohen Rauch.

9:18 Vom Zorn des HERRN Zebaoth brennt das Land, daß das Volk wird wie

ein Fraß des Feuers; keiner schont den andern.

9:19 Sie verschlingen zur Rechten und leiden Hunger; sie fressen zur

Linken und werden doch nicht satt. Ein jeder frißt das Fleisch

seines Nächsten:

9:20 Manasse den Ephraim, Ephraim den Manasse, und sie beide miteinander

sind gegen Juda. Bei all dem läßt sein Zorn nicht ab, seine Hand ist

noch ausgereckt.

10:1 Weh denen, die unrechte Gesetze machen, und den Schreibern, die

unrechtes Urteil schreiben,
(1-4) Kap 5,8-23

10:2 um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu üben am Recht der

Elenden in meinem Volk, daß die Witwen ihr Raub und die Waisen ihre

Beute werden!

10:3 Was wollt ihr tun am Tage der Heimsuchung und des Unheils, das von

ferne kommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe? Und wo wollt ihr

eure Herrlichkeit lassen?

10:4 Wer sich nicht unter die Gefangenen bückt, wird unter den

Erschlagenen fallen. Bei all dem läßt sein Zorn nicht ab, seine Hand

ist noch ausgereckt.
Gegen den Hochmut des Königs von Assyrien

10:5 Wehe Assur, der meines Zornes Rute und meines Grimmes Stecken ist!

Vers 15

10:6 Ich sende ihn wider ein gottloses Volk und gebe ihm Befehl wider das

Volk, dem ich zürne, daß er's beraube und ausplündere und es

zertrete wie Dreck auf der Gasse.

10:7 Aber er meint's nicht so, und sein Herz denkt nicht so, sondern sein

Sinn steht danach, zu vertilgen und auszurotten nicht wenige Völker.

10:8 Denn er spricht: »Sind meine Fürsten nicht allesamt Könige?

10:9 Ist Kalne nicht wie Karkemisch? Ist Hamat nicht wie Arpad? Ist nicht

Samaria wie Damaskus?

10:10 Wie meine Hand gefunden hat die Königreiche der Götzen, obwohl ihre

Götzen mehr waren, als die zu Jerusalem und Samaria sind:

(10 und 11) 2. Kön 18,33-35

10:11 sollte ich nicht Jerusalem tun und seinen Götzen, wie ich Samaria

und seinen Götzen getan habe?«

10:12 Wenn aber der Herr all sein Werk ausgerichtet hat auf dem Berge Zion

und zu Jerusalem, wird er sprechen: Ich will heimsuchen die Frucht

des Hochmuts des Königs von Assyrien und den Stolz seiner

hoffärtigen Augen,
Kap 37,36

10:13 weil er spricht: »Ich hab's durch meiner Hände Kraft ausgerichtet

und durch meine Weisheit, denn ich bin klug. Ich habe die Grenzen

der Länder anders gesetzt und ihre Schätze geraubt und wie ein Stier

die Bewohner zu Boden gestoßen.

10:14 Meine Hand hat gefunden den Reichtum der Völker wie ein Vogelnest,

und ich habe alle Länder zusammengerafft, wie man Eier sammelt, die

verlassen sind; kein Flügel regte sich, und kein Schnabel sperrte

sich auf und zirpte.«

10:15 Vermag sich auch eine Axt zu rühmen wider den, der damit haut, oder

eine Säge groß zu tun wider den, der sie zieht? Als ob die Rute den

schwänge, der sie hebt; als ob der Stock den höbe, der kein Holz

ist!
Vers 5

10:16 Darum wird der Herr, der HERR Zebaoth, unter die Fetten in Assur die

Auszehrung senden, und seine Herrlichkeit wird er anzünden, daß sie

brennen wird wie ein Feuer.

10:17 Und das Licht Israels wird ein Feuer sein, und sein Heiliger wird

eine Flamme sein, und sie wird seine Dornen und Disteln anzünden und

verzehren auf einen Tag.
5. Mose 4,24

10:18 Und die Herrlichkeit seiner Wälder und Gärten soll zunichte werden

mit Stumpf und Stiel und wird vergehen und dahinschwinden,

10:19 daß die Bäume seiner Wälder, die übrigbleiben, gezählt werden

können, und ein Knabe kann sie aufschreiben.
Errettung eines Restes von Israel.
Zions Errettung vor dem Ansturm der Assyrer

10:20 Zu der Zeit werden die Übriggebliebenen von Israel und, was

entkommen ist vom Hause Jakob, sich nicht mehr verlassen auf den,

der sie schlägt, sondern sie werden sich verlassen auf den HERRN,

den Heiligen Israels, in Treue.
(20 und 21) Kap 6,13; 7,3

10:21 Ein Rest wird sich bekehren, ja, der Rest Jakobs, zu Gott, dem

Starken.

10:22 Denn wäre auch dein Volk, o Israel, wie Sand am Meer, so soll doch

nur ein Rest in ihm bekehrt werden. Verderben ist beschlossen und

bringt Fluten von Gerechtigkeit.
Röm 9,27

10:23 Denn Gott der HERR Zebaoth wird Verderben ergehen lassen, wie

beschlossen ist, im ganzen Lande.
Kap 28,22

10:24 Darum spricht Gott der HERR Zebaoth: Fürchte dich nicht, mein Volk,

das in Zion wohnt, vor Assur, der dich mit dem Stecken schlägt und

seinen Stab gegen dich aufhebt, wie es in Ägypten geschah.

10:25 Denn es ist nur noch eine kleine Weile, so wird meine Ungnade ein

Ende haben, und mein Zorn wird sich richten auf sein Verderben.

10:26 Alsdann wird der HERR Zebaoth eine Geißel über ihn schwingen wie in

der Schlacht Midians am Rabenfelsen und wird seinen Stab, den er am

Meer brauchte, aufheben wie in Ägypten.
Ri 7,25; Ps 83,10; 2. Mose 14,26-27

10:27 Zu der Zeit wird seine Last von deiner Schulter weichen müssen und

sein Joch von deinem Halse. Er zieht herauf von Rimmon,

10:28 er kommt nach Aja. Er zieht durch Migron, er läßt seinen Troß zu

Michmas.

10:29 Sie ziehen durch den engen Weg, bleiben in Geba über Nacht. Rama

erschrickt, das Gibea Sauls flieht.

10:30 Du Tochter Gallim, schreie laut! Merke auf, Lajescha; gib ihm

Antwort, Anatot!
1. Sam 25,44

10:31 Madmena weicht, die Bürger von Gebim laufen davon.

10:32 Noch heute wird er haltmachen in Nob; er wird seine Hand

ausstrecken gegen den Berg der Tochter Zion, gegen den Hügel

Jerusalems.
1. Sam 21,2

10:33 Aber siehe, der Herr, der HERR Zebaoth, wird die Äste mit Macht

abhauen und, was hoch aufgerichtet steht, niederschlagen, daß die

Hohen erniedrigt werden.

10:34 Und der dichte Wald wird mit dem Eisen umgehauen werden, und der

Libanon wird fallen durch einen Mächtigen.
Der Messias und sein Friedensreich

11:1 Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig

aus seiner Wurzel Frucht bringen.

11:2 Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und

des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der

Erkenntnis und der Furcht des HERRN.

11:3 Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des HERRN. Er wird

nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen

nach dem, was seine Ohren hören,

11:4 sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil

sprechen den Elenden im Lande, und er wird mit dem Stabe seines

Mundes den Gewalttätigen schlagen und mit dem Odem seiner Lippen

den Gottlosen töten.
2. Thess 2,8

11:5 Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und die Treue der

Gurt seiner Hüften.

11:6 Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den

Böcken lagern. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und

Mastvieh miteinander treiben.
Kap 65,25

11:7 Kühe und Bären werden zusammen weiden, daß ihre Jungen beieinander

liegen, und Löwen werden Stroh fressen wie die Rinder.

11:8 Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter, und ein entwöhntes

Kind wird seine Hand stecken in die Höhle der Natter.

11:9 Man wird nirgends Sünde tun noch freveln auf meinem ganzen heiligen

Berge; denn das Land wird voll Erkenntnis des HERRN sein, wie Wasser

das Meer bedeckt.

11:10 Und es wird geschehen zu der Zeit, daß das Reis aus der Wurzel

Isais dasteht als Zeichen für die Völker. Nach ihm werden die Heiden

fragen, und die Stätte, da er wohnt, wird herrlich sein.

Röm 15,12

11:11 Und der Herr wird zu der Zeit zum zweitenmal seine Hand

ausstrecken, daß er den Rest seines Volks loskaufe, der

übriggeblieben ist in Assur, Ägypten, Patros, Kusch, Elam,

Schinar, Hamat und auf den Inseln des Meeres.
(11-13) Hes 37,21-22

11:12 Und er wird ein Zeichen aufrichten unter den Völkern und

zusammenbringen die Verjagten Israels und die Zerstreuten Judas

sammeln von den vier Enden der Erde.

11:13 Und der Neid Ephraims wird aufhören und die Feindschaft Judas

ausgerottet werden, daß Ephraim nicht mehr neidisch ist auf Juda und

Juda nicht mehr Ephraim feind ist.

11:14 Sie werden sich stürzen auf das Land der Philister im Westen und

miteinander berauben alle, die im Osten wohnen. Nach Edom und Moab

werden sie ihre Hände ausstrecken, die Ammoniter werden ihnen

gehorsam sein.

11:15 Und der HERR wird austrocknen die Zunge des Meeres von Ägypten und

wird seine Hand gehen lassen über den Euphrat mit seinem starken

Wind und ihn in sieben Bäche zerschlagen, so daß man mit Schuhen

hindurchgehen kann.

11:16 Und es wird eine Straße dasein für den Rest seines Volks, das

übriggeblieben ist in Assur, wie sie für Israel da war zur Zeit, als

sie aus Ägyptenland zogen.
2. Mose 14,29
Das Danklied der Erlösten

12:1 Zu der Zeit wirst du sagen: Ich danke dir, HERR, daß du bist zornig

gewesen über mich und dein Zorn sich gewendet hat und du mich

tröstest.

12:2 Siehe, Gott ist mein Heil, ich bin sicher und fürchte mich nicht;

denn Gott der HERR ist meine Stärke und mein Psalm und ist mein

Heil.
2. Mose 15,2

12:3 Ihr werdet mit Freuden Wasser schöpfen aus den Heilsbrunnen.

Kap 55,1; Sach 13,1

12:4 Und ihr werdet sagen zu der Zeit: Danket dem HERRN, rufet an seinen

Namen! Machet kund unter den Völkern sein Tun, verkündiget, wie sein

Name so hoch ist!
1. Chr 16,8; Ps 105,1

12:5 Lobsinget dem HERRN, denn er hat sich herrlich bewiesen. Solches sei

kund in allen Landen!

12:6 Jauchze und rühme, du Tochter Zion; denn der Heilige Israels ist

groß bei dir!
Gottes Gericht über Bábel

(Kap 13,1 - 14,32: vgl. Kap 21,1-10; 47,1-15; Jer 50,1 - 51,64)

13:1 Dies ist die Last für Bábel, die Jesaja, der Sohn des Amoz,

geschaut hat:
Jer 23,33

13:2 Auf hohem Berge erhebt das Banner, ruft laut ihnen zu, winkt mit der

Hand, daß sie einziehen durch die Tore der Fürsten.

13:3 Ich habe meine Geheiligten entboten zu meinem Zorngericht und meine

Starken gerufen, die da jauchzen über meine Herrlichkeit.

13:4 Es ist Geschrei und Lärm auf den Bergen wie von einem großen Volk,

Geschrei und Getümmel von den versammelten Königreichen der Völker.

Der HERR Zebaoth rüstet ein Heer zum Kampf.

13:5 Sie kommen aus fernen Landen, vom Ende des Himmels, ja, der HERR

selbst samt den Werkzeugen seines Zorns, um zu verderben die ganze

Erde.

13:6 Heulet, denn des HERRN Tag ist nahe; er kommt wie eine Verwüstung

vom Allmächtigen.
Joel 1,15

13:7 Darum werden alle Hände schlaff, und aller Menschen Herz wird feige

sein.

13:8 Schrecken, Angst und SchMirzan wird sie ankommen, es wird ihnen

bange sein wie einer Gebärenden. Einer wird sich vor dem andern

entsetzen, feuerrot werden ihre Angesichter sein.

13:9 Denn siehe, des HERRN Tag kommt grausam, zornig, grimmig, die Erde

zu verwüsten und die Sünder von ihr zu vertilgen.

13:10 Denn die Sterne am Himmel und sein Orion scheinen nicht hell, die

Sonne geht finster auf, und der Mond gibt keinen Schein.

Hes 32,7; Joel 2,10; Am 5,8; Mt 24,29

13:11 Ich will den Erdkreis heimsuchen um seiner Bosheit willen und die

Gottlosen um ihrer Missetat willen und will dem Hochmut der Stolzen

ein Ende machen und die Hoffart der Gewaltigen demütigen,

13:12 daß ein Mann kostbarer sein soll als feinstes Gold und ein Mensch

wertvoller als Goldstücke aus Ofir.

13:13 Darum will ich den Himmel bewegen, und die Erde soll beben und von

ihrer Stätte weichen durch den Grimm des HERRN Zebaoth, am Tage

seines Zorns.

13:14 Und sie sollen sein wie ein verscheuchtes Reh und wie eine Herde

ohne Hirten, daß sich ein jeder zu seinem Volk kehren und ein jeder

in sein Land fliehen wird.

13:15 Wer da gefunden wird, wird erstochen, und wen man aufgreift, wird

durchs Schwert fallen.

13:16 Es sollen auch ihre Kinder vor ihren Augen zerschmettert, ihre

Häuser geplündert und ihre Frauen geschändet werden.

Ps 137,8-9

13:17 Denn siehe, ich will die Meder gegen sie erwecken, die nicht Silber

suchen oder nach Gold fragen,

13:18 sondern die Jünglinge mit Bogen erschießen und sich der Frucht des

Leibes nicht erbarmen und die Kinder nicht schonen.

13:19 So soll Bábel, das schönste unter den Königreichen, die herrliche

Pracht der Chaldäer, zerstört werden von Gott wie Sodom und

Gomorra,
1. Mose 19,24-25

13:20 daß man hinfort nicht mehr da wohne noch jemand da bleibe für und

für, daß auch Araber dort keine Zelte aufschlagen noch Hirten ihre

Herden lagern lassen,

13:21 sondern Wüstentiere werden sich da lagern, und ihre Häuser werden

voll Eulen sein; Strauße werden da wohnen, und Feldgeister werden da

hüpfen,
(21 und 22) Kap 34,13

13:22 und wilde Hunde werden in ihren Palästen heulen und Schakale in den

Schlössern der Lust. Ihre Zeit wird bald kommen, und ihre Tage

lassen nicht auf sich warten.
Triumphlied über den Sturz des Weltherrschers

14:1 Denn der HERR wird sich über Jakob erbarmen und Israel noch einmal

erwählen und sie in ihr Land setzen. Und Fremdlinge werden sich zu

ihnen gesellen und dem Hause Jakob anhangen.
Sach 1,17

14:2 Und die Völker werden Israel nehmen und an seinen Ort bringen, und

dann wird das Haus Israel sie als Knechte und Mägde besitzen im

Lande des HERRN. Und sie werden gefangenhalten die, von denen sie

gefangen waren, und werden herrschen über ihre Bedränger.

Kap 49,22; 3. Mose 25,23

14:3 Und zu der Zeit, wenn dir der HERR Ruhe geben wird von deinem Jammer

und Leid und von dem harten Dienst, in dem du gewesen bist,

14:4 wirst du dies Lied anheben gegen den König von Bábel und sagen: Wie

ist's mit dem Treiber so gar aus, und das Toben hat ein Ende!

14:5 Der HERR hat den Stock der Gottlosen zerbrochen, die Rute der

Herrscher.

14:6 Der schlug die Völker im Grimm ohne Aufhören und herrschte mit Wüten

über die Nationen und verfolgte ohne Erbarmen.

14:7 Nun hat Ruhe und Frieden alle Welt und jubelt fröhlich.

14:8 Auch freuen sich die Zypressen über dich und die Zedern auf dem

Libanon und sagen: »Seit du daliegst, kommt niemand herauf, der uns

abhaut.«

14:9 Das Totenreich drunten erzittert vor dir, wenn du nun kommst. Es

schreckt auf vor dir die Toten, alle Gewaltigen der Welt, und läßt

alle Könige der Völker von ihren Thronen aufstehen,

14:10 daß sie alle anheben und zu dir sagen: »Auch du bist schwach

geworden wie wir, und es geht dir wie uns.

14:11 Deine Pracht ist herunter zu den Toten gefahren samt dem Klang

deiner Harfen. Gewürm wird dein Bett sein und Würmer deine Decke.«

Hes 32,18-19

14:12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie wurdest

du zu Boden geschlagen, der du alle Völker niederschlugst!

14:13 Du aber gedachtest in deinem Herzen: »Ich will in den Himmel steigen

und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen, ich will mich

setzen auf den Berg der Versammlung im fernsten Norden.

Ps 48,3; Hes 28,14

Der Berg der Versammlung ist der Götterberg im höchsten Norden.

14:14 Ich will auffahren über die hohen Wolken und gleich sein dem

Allerhöchsten.«

14:15 Ja, hinunter zu den Toten fuhrest du, zur tiefsten Grube!

14:16 Wer dich sieht, wird auf dich schauen, wird dich ansehen und sagen:

»Ist das der Mann, der die Welt zittern und die Königreiche beben

machte,

14:17 der den Erdkreis zur Wüste machte und seine Städte zerstörte und

seine Gefangenen nicht nach Hause entließ?«

14:18 Alle Könige der Völker ruhen doch in Ehren, ein jeder in seiner

Kammer;

14:19 du aber bist hingeworfen ohne Grab wie ein verachteter Zweig,

bedeckt von Erschlagenen, die mit dem Schwert erstochen sind, wie

eine zertretene Leiche.
Kap 34,3

14:20 Du wirst nicht wie jene begraben werden, die hinabfahren in eine

steinerne Gruft; denn du hast dein Land verderbt und dein Volk

erschlagen. Man wird des Geschlechtes der Bösen nicht mehr gedenken.

14:21 Richtet die Schlachtbank zu für seine Söhne um der Missetat ihres

Vaters willen, daß sie nicht wieder hochkommen und die Welt erobern

und den Erdkreis voll Trümmer machen.
2. Mose 20,5

14:22 Und ich will über sie kommen, spricht der HERR Zebaoth, und von

Babel ausrotten Name und Rest, Kind und Kindeskind, spricht der

HERR.

14:23 Und ich will Bábel machen zum Erbe für die Igel und zu einem

Wassersumpf und will es mit dem Besen des Verderbens wegfegen,

spricht der HERR Zebaoth.
Gegen Assyrien

14:24 Der HERR Zebaoth hat geschworen: Was gilt's? Es soll gehen, wie ich

denke, und soll zustande kommen, wie ich's im Sinn habe,

14:25 daß Assur zerschlagen werde in meinem Lande und ich es zertrete auf

meinen Bergen, damit sein Joch von ihnen genommen werde und seine

Last von ihrem Halse komme.

14:26 Das ist der Ratschluß, den er hat über alle Lande, und das ist die

Hand, die ausgereckt ist über alle Völker.

14:27 Denn der HERR Zebaoth hat's beschlossen, - wer will's wehren? Und

seine Hand ist ausgereckt, - wer will sie wenden?
Gegen die Philister
(vgl. Jer 47,1-7)

14:28 Im Jahr, als König Ahas starb, wurde diese Last angekündigt:

2. Kön 16,20

14:29 Freue dich nicht, ganz Philisterland, daß der Stock, der dich

schlug, zerbrochen ist! Denn aus der Wurzel der Schlange wird eine

giftige Natter kommen, und ihre Frucht wird ein feuriger fliegender

Drache sein.

14:30 Die Geringen werden auf meiner Aue weiden und die Armen sicher

ruhen; aber deine Wurzel will ich durch Hunger töten, und deine

Übriggebliebenen werde ich morden.

14:31 Heule, Tor! Schreie, Stadt! Erzittere, ganz Philisterland! Denn von

Norden kommt Rauch, und keiner sondert sich ab von seinen Scharen.

14:32 Und was wird man den Boten der Heiden sagen? »Der HERR hat Zion

gegründet, und hier werden die Elenden seines Volks Zuflucht haben.«

Gegen Moab
(vgl. Jer 48,1-47; Zef 2,8-11)

15:1 Dies ist die Last für Moab: Des Nachts kommt Verheerung über Ar in

Moab, es ist dahin; des Nachts kommt Verheerung über Kir in Moab, es

ist dahin!

15:2 Es geht hinauf die Tochter Dibon zu den Altären, um zu weinen; Moab

heult über Nebo und über Medeba. Jedes Haupt ist kahlgeschoren,

jeder Bart ist abgeschnitten.

15:3 Auf ihren Gassen gehen sie mit dem Sack umgürtet, auf ihren Dächern

und Straßen heulen sie alle und gehen weinend einher.

15:4 Heschbon und Elale schreien, daß man's zu Jahaz hört. Darum

wehklagen die Gerüsteten Moabs, es verzagt ihre Seele.

(4-9) Kap 16,9-11

15:5 Mein Herz schreit über Moab; seine Flüchtigen fliehen bis nach Zoar,

bis Eglat-Schelischija. Denn sie gehen die Steige von Luhit hinauf

und weinen, und auf dem Wege nach Horonajim erhebt sich ein

Jammergeschrei.

15:6 Denn die Wasser von Nimrim versiegen, daß das Gras verdorrt und das

Kraut verwelkt und kein Grünes wächst.

15:7 Darum führen sie das Gut, das sie gesammelt, und alles, was sie

verwahrt haben, über den Weidenbach.

15:8 Geschrei geht um in den Grenzen Moabs, Geheul bis Eglajim und Geheul

bis Beer-Elim!

15:9 Denn die Wasser von Dimon sind voll Blut. Dazu will ich über Dimon

noch mehr Unheil kommen lassen, Löwen über die Entronnenen Moabs und

über die Übriggebliebenen im Lande.
Moab sucht Hilfe bei Juda

16:1 »Schickt dem Landesherrn die Lämmer von Sela aus der Wüste zum Berge

der Tochter Zion!«

16:2 Wie ein Vogel dahinfliegt, der aus dem Nest vertrieben wird, so

werden die Bewohner Moabs an den Furten des Arnon sein.

16:3 »Gib Rat, schaffe Recht, mache deinen Schatten des Mittags wie die

Nacht; verbirg die Verjagten, und verrate die Flüchtigen nicht!

16:4 Laß Moabs Verjagte bei dir herbergen, sei du für Moab eine Zuflucht

vor dem Verwüster!« Der Dränger wird ein Ende haben, der Verwüster

aufhören und der Bedrücker aus dem Lande müssen.

16:5 Dann wird ein Thron bereitet werden aus Gnaden, daß einer in Treue

darauf sitze in der Hütte Davids und richte und trachte nach Recht

und fördere Gerechtigkeit.

16:6 »Wir haben gehört von dem Hochmut Moabs, der so groß ist, von seinem

Hochmut, seinem Stolz und Mutwillen und seinem eitlen Geschwätz.«

16:7 Darum wird ein Moabiter über den andern heulen, allesamt werden sie

heulen. Über die Traubenkuchen von Kir-Heres werden sie seufzen,

ganz zerschlagen.

16:8 Denn die Fluren von Heschbon sind wüst geworden, der Weinstock von

Sibma ist verderbt. Die Herren unter den Völkern haben seine edlen

Reben zerschlagen, die bis nach Jaser reichten und sich zogen bis in

die Wüste; ihre Ranken breiteten sich aus und gingen über das Meer.

16:9 Darum weine ich mit Jaser um den Weinstock von Sibma und vergieße

viel Tränen über dich, Heschbon und Elale. Denn es ist

Kriegsgeschrei in deinen Herbst und deine Ernte gefallen,

(9-11) Kap 15,4-9

16:10 daß Freude und Wonne in den Gärten aufhören, und in den Weinbergen

jauchzt und ruft man nicht mehr. Man keltert keinen Wein in den

Keltern, dem Gesang ist ein Ende gemacht.
Jer 48,33

16:11 Darum klagt mein Herz über Moab wie eine Harfe und meine Seele über

Kir-Heres.

16:12 Alsdann, wenn Moab hingeht und sich abmüht bei den Altären und kommt

zu seinem Heiligtum, um zu beten, so wird's doch nichts ausrichten.

Ein Nachwort

16:13 Das ist's, was der HERR damals gegen Moab geredet hat.

16:14 Nun aber redet der HERR und spricht: In drei Jahren, wie eines

Tagelöhners Jahre sind, wird die Herrlichkeit Moabs gering werden

mit all dem großen Gepränge, daß wenig übrigbleibt, gar nicht viel.

Kap 21,16
Gegen Damaskus und das Nordreich Israel
(vgl. Jer 49,23-27; Am 1,3-5)

17:1 Dies ist die Last für Damaskus: Siehe, Damaskus wird keine Stadt

mehr sein, sondern ein zerfallener Steinhaufen;

17:2 seine Städte werden verlassen sein für immer, daß Herden dort

weiden, die niemand verscheucht.

17:3 Und es wird aus sein mit dem Bollwerk Ephraims und mit dem Königtum

von Damaskus; und dem Rest von Aram wird es gehen wie der

Herrlichkeit Israels, spricht der HERR Zebaoth.
2. Kön 16,9

17:4 Zu der Zeit wird die Herrlichkeit Jakobs gering sein, und sein

fetter Leib wird mager sein.

17:5 Es wird sein, wie wenn der Schnitter die Halme faßt und mit seinem

Arm die Ähren schneidet, wie wenn einer Ähren liest im Tal Refaïm;

17:6 wie wenn man Oliven herunterschlägt in der Ernte und eine Nachernte

bleibt, zwei oder drei oben in dem Wipfel, vier oder fünf Früchte an

den Zweigen, spricht der HERR, der Gott Israels.

17:7 Zu der Zeit wird der Mensch blicken auf den, der ihn gemacht hat,

und seine Augen werden auf den Heiligen Israels schauen;

17:8 und er wird nicht mehr blicken auf die Altäre, die seine Hände

gemacht haben, und nicht schauen auf das, was seine Finger gemacht

haben, auf die Bilder der Aschera und auf die Rauchopfersäulen.

17:9 Zu der Zeit werden ihre festen Städte verlassen sein wie die Städte

der Hiwiter und Amoriter, die sie verließen vor Israel, und zur

Wüste werden.

17:10 Denn du hast vergessen den Gott deines Heils und nicht gedacht an

den Felsen deiner Stärke. Darum setze nur Pflanzen zu deiner Lust

und lege Reben aus der Fremde!
Kap 65,2-3; 5. Mose 32,15

Wahrscheinlich Gärten zur Verehrung des heidnischen Gottes Adonis.

17:11 Auch wenn du sie hochbringst am Tag, da du sie pflanzest, und sie

zum Sprießen bringst an dem Morgen, da du sie säest, - hin ist die

Ernte, wenn du die Garben einbringen willst, und du wirst SchMirzan

haben, die niemand heilt.
Das brausende Völkermeer

17:12 Ha, ein Brausen vieler Völker, wie das Meer brausen sie, und ein

Getümmel mächtiger Nationen, wie große Wasser tosen sie!

17:13 Ja, wie große Wasser werden die Nationen tosen. Aber er wird sie

schelten, da werden sie in die Ferne fliehen und werden gejagt wie

Spreu auf den Bergen vom Winde und wie wirbelnde Blätter vom

Ungewitter.

17:14 Um den Abend, siehe, da ist Schrecken, und ehe es Morgen wird, sind

sie nicht mehr da. Das ist der Lohn unsrer Räuber und das Los derer,

die uns das Unsre nehmen.
Kap 37,36
Gottes Botschaft an das Land Kusch

18:1 Weh dem Lande voll schwirrender Flügel, jenseits der Ströme von

Kusch,
Zef 3,10

18:2 das Boten über das Meer sendet und in leichten Schiffen auf den

Wassern fährt! Geht hin, ihr schnellen Boten, zum Volk, das

hochgewachsen und glatt ist, zum Volk, das schrecklicher ist als

sonst irgendeins, zum Volk, das befiehlt und zertritt, dessen Land

Wasserströme durchschneiden.

18:3 Alle, die ihr auf Erden wohnt und in den Ländern lebt, - wenn man

das Banner auf den Bergen aufrichtet, so sehet! Wenn man die Posaune

bläst, so höret!

18:4 Denn so spricht der HERR zu mir: Ich will schauen von meiner Stätte

und will still warten wie drückende Hitze am hohen Mittag und wie

Taugewölk in der Hitze der Ernte.

18:5 Denn vor der Ernte, wenn die Blüte vorüber ist und die Traube noch

reift, wird er die Ranken mit Winzermessern abschneiden und die

Reben wegnehmen und abhauen,

18:6 daß man's miteinander liegenläßt für die Geier auf den Bergen und

die Tiere im Lande, daß im Sommer die Geier darauf sitzen und im

Winter allerlei Tiere im Lande darauf liegen.

18:7 Zu der Zeit wird das hochgewachsene und glatte Volk, das

schrecklicher ist als sonst irgendeins, das befiehlt und zertritt,

dessen Land Wasserströme durchschneiden, Geschenke bringen dem

HERRN Zebaoth an den Ort, da der Name des HERRN Zebaoth wohnt, zum

Berge Zion.
Ps 68,30; 68,32; Apg 8,27
Gegen Ägypten
(vgl. Jer 46,2-28; Hes 29,1 - 32,32)

19:1 Dies ist die Last für Ägypten: Siehe, der HERR wird auf einer

schnellen Wolke fahren und über Ägypten kommen. Da werden die Götzen

Ägyptens vor ihm beben, und den Ägyptern wird das Herz feige werden

in ihrem Leibe.

19:2 Und ich will die Ägypter gegeneinander hetzen, daß ein Bruder wider

den andern, ein Freund wider den andern, eine Stadt wider die andre,

ein Reich wider das andre kämpfen wird.

19:3 Und der Mut soll den Ägyptern in ihrem Herzen vergehen, und ich will

ihre Anschläge zunichte machen. Da werden sie dann fragen ihre

Götzen und Beschwörer, ihre Geister und Zeichendeuter.

19:4 Aber ich will die Ägypter übergeben in die Hand eines grausamen

Herrn, und ein harter König soll über sie herrschen, spricht der

Herrscher, der HERR Zebaoth.

19:5 Und das Wasser im Nil wird vertrocknen, und der Strom wird versiegen

und verschwinden.

19:6 Und die Wasser werden stinkend werden, und die Flüsse Ägyptens

werden seicht und trocken werden, daß Rohr und Schilf verwelken.

19:7 Und das Gras an den Wassern wird vergehen, und alle Saat am Wasser

wird verdorren und zunichte werden.

19:8 Und die Fischer werden trauern, und alle, die Angeln ins Wasser

werfen, werden klagen; und alle, die Netze auswerfen in den Strom,

werden betrübt sein.

19:9 Es werden zuschanden, die da Flachs kämmen und verarbeiten, und die

da weben, werden erbleichen.

19:10 Die Weber werden geschlagen sein, und alle, die um Lohn arbeiten,

sind bekümmert.

19:11 Die Fürsten von Zoan sind Toren, die weisen Räte des Pharao sind mit

ihrem Rat zu Narren geworden. Wie könnt ihr zum Pharao sagen: »Ich

bin ein Sohn von Weisen und komme von Königen der Vorzeit her«?

19:12 Wo sind denn nun deine Weisen, daß sie dir's verkündigen und

anzeigen, was der HERR Zebaoth über Ägypten beschlossen hat?

19:13 Die Fürsten von Zoan sind zu Toren geworden, die Fürsten von Memfis

sind betrogen; die Häupter seiner Geschlechter verführen Ägypten.

19:14 Denn der HERR hat einen Taumelgeist über sie ausgegossen, daß sie

Ägypten taumeln machen in all seinem Tun, wie ein Trunkenbold

taumelt, wenn er speit.

19:15 Und Ägypten wird nichts gelingen, was Kopf oder Schwanz, Ast oder

Stumpf ausrichten wollen.
Gottes Plan über Ägypten

19:16 Zu der Zeit werden die Ägypter sein wie Weiber und sich fürchten und

erschrecken, wenn der HERR Zebaoth die Hand über sie schwingen wird.

19:17 Und die Ägypter werden sich fürchten vor dem Lande Juda; wenn sie

daran denken, werden sie erschrecken wegen des Rates des HERRN

Zebaoth, den er über sie beschlossen hat.

19:18 Zu der Zeit werden fünf Städte in Ägyptenland die Sprache Kanaans

sprechen und bei dem HERRN Zebaoth schwören. Eine wird heißen

Ir-Heres.
Kap 65,16; Jer 12,16

19:19 Zu der Zeit wird für den HERRN ein Altar mitten in Ägyptenland sein

und ein Steinmal für den HERRN an seiner Grenze;
3. Mose 26,1

19:20 das wird ein Zeichen und Zeugnis sein für den HERRN Zebaoth in

Ägyptenland. Wenn sie zum HERRN schreien vor den Bedrängern, so wird

er ihnen einen Retter senden; der wird ihre Sache führen und sie

erretten.

19:21 Denn der HERR wird den Ägyptern bekannt werden, und die Ägypter

werden den HERRN erkennen zu der Zeit und werden ihm dienen mit

Schlachtopfern und Speisopfern und werden dem HERRN Gelübde tun und

sie halten.
Kap 66,19

19:22 Und der HERR wird die Ägypter schlagen und heilen; und sie werden

sich bekehren zum HERRN, und er wird sich erbitten lassen und sie

heilen.

19:23 Zu der Zeit wird eine Straße sein von Ägypten nach Assyrien, daß die

Assyrer nach Ägypten und die Ägypter nach Assyrien kommen und die

Ägypter samt den Assyrern Gott dienen.

19:24 Zu der Zeit wird Israel der dritte sein mit den Ägyptern und

Assyrern, ein Segen mitten auf Erden;
(24 und 25) 5. Mose 4,20; Röm 15,10

19:25 denn der HERR Zebaoth wird sie segnen und sprechen: Gesegnet bist

du, Ägypten, mein Volk, und du, Assur, meiner Hände Werk, und du,

Israel, mein Erbe!

Weissagung des Sieges der Assyrer über Ägypten und Kusch

20:1 Im Jahr, da der Tartan nach Aschdod kam, als ihn gesandt hatte

Sargon, der König von Assyrien, und er gegen Aschdod kämpfte und es

eroberte, -
2. Kön 18,17

20:2 zu der Zeit redete der HERR durch Jesaja, den Sohn des Amoz, und

sprach: Geh hin und tu den härenen Schurz von deinen Lenden und zieh

die Schuhe von deinen Füßen. Und er tat so und ging nackt und

barfuß.

20:3 Da sprach der HERR: Gleichwie mein Knecht Jesaja nackt und barfuß

geht drei Jahre lang als Zeichen und Weissagung über Ägypten und

Kusch,

20:4 so wird der König von Assyrien wegtreiben die Gefangenen Ägyptens

und die Verbannten von Kusch, jung und alt, nackt und barfuß, in

schmählicher Blöße, zur Schande Ägyptens.

20:5 Und sie werden erschrecken in Juda und zuschanden werden wegen der

Kuschiter, auf die sie sich verließen, und wegen der Ägypter, deren

sie sich rühmten.

20:6 Und die Bewohner dieser Küste werden sagen zu der Zeit: Ist das

unsere Zuversicht, zu der wir um Hilfe geflohen sind, daß wir

errettet würden vor dem König von Assyrien? Wie könnten wir selber

entrinnen?
Die Schau von Bábels Fall
(vgl. Kap 13,1 - 14,23)

21:1 Dies ist die Last für die Wüste: Wie ein Wetter vom Süden herfährt,

so kommt's aus der Wüste, aus einem schrecklichen Lande.

21:2 Mir ist eine harte Offenbarung angezeigt: »Der Räuber raubt, und der

Verwüster verwüstet. Elam, zieh herauf! Medien, belagere! Ich will

allem Seufzen ein Ende machen.«

21:3 Darum sind meine Lenden voll SchMirzan, und Angst hat mich ergriffen

wie eine Gebärende. Ich krümme mich, wenn ich's höre, und

erschrecke, wenn ich's sehe.

21:4 Mein Herz zittert, Grauen hat mich erschreckt; auch am Abend, der

mir so lieb ist, habe ich keine Ruhe.

21:5 Deckt den Tisch, breitet den Teppich aus, eßt und trinkt! Macht euch

auf, ihr Fürsten, salbt den Schild!

21:6 Denn so hat der Herr zu mir gesagt: »Geh hin, stelle den Wächter

auf; was er schaut, soll er ansagen!

21:7 Und sieht er einen Zug von Wagen mit Rossen, einen Zug von Eseln und

Kamelen, so soll er darauf achtgeben mit allem Eifer.«

21:8 Da rief der Späher: Herr, ich stehe auf der Warte bei Tage immerdar

und stelle mich auf meine Wacht jede Nacht.

21:9 Und siehe, da kommen Männer, ein Zug von Wagen mit Rossen; die heben

an und sprechen: Gefallen ist Bábel, es ist gefallen, und alle

Bilder seiner Götter sind zu Boden geschlagen!
Offb 18,2

21:10 Mein zerdroschenes und zertretenes Volk! Was ich gehört habe vom

HERRN Zebaoth, dem Gott Israels, das verkündige ich euch.

Sprüche über Edom und Arabien
(vgl. Jer 49,7-22; 49,28-33)

21:11 Dies ist die Last für Duma: Man ruft zu mir aus Seïr: Wächter, ist

die Nacht bald hin? Wächter, ist die Nacht bald hin?

5. Mose 2,5

21:12 Der Wächter aber sprach: Wenn auch der Morgen kommt, so wird es doch

Nacht bleiben. Wenn ihr fragen wollt, so kommt wieder und fragt.

21:13 Dies ist die Last für Arabien: Ihr müßt im Gestrüpp, in der Steppe

über Nacht bleiben, ihr Karawanen der Dedaniter.

21:14 Bringet den Durstigen Wasser entgegen, die ihr wohnt im Lande Tema;

bietet Brot den Flüchtigen.

21:15 Denn sie fliehen vor dem Schwert, ja, vor dem bloßen Schwert, vor

dem gespannten Bogen, vor der Gewalt des Kampfes.

21:16 Denn so hat der Herr zu mir gesprochen: Noch ein Jahr, wie des

Tagelöhners Jahre sind, dann soll alle Herrlichkeit Kedars

untergehen.
Kap 16,14

21:17 Und von den Bogenschützen Kedars sollen nur wenige übrigbleiben;

denn der HERR, der Gott Israels, hat's gesagt.
Gegen den Übermut Jerusalems

22:1 Dies ist die Last für das Schautal: Was habt ihr denn, daß ihr alle

auf die Dächer steigt,

22:2 du Stadt voller Lärmen und Toben, du fröhliche Burg? - Deine

Erschlagenen sind nicht mit dem Schwert erschlagen und nicht im

Kampf gefallen.

22:3 Alle deine Hauptleute sind gewichen, in die Ferne geflohen. Alle,

die man von dir gefunden hat, wurden gefangen, ohne Bogen gefangen.

22:4 Darum sage ich: Schaut weg von mir, laßt mich bitterlich weinen!

Müht euch nicht, mich zu trösten über die Zerstörung der Tochter

meines Volks!
Jer 8,23

22:5 Denn es kommt ein Tag des Getümmels und des Zertretens und der

Verwirrung von Gott, dem HERRN Zebaoth, im Schautal; es kracht die

Mauer, sie schreien am Berge.

22:6 Elam fährt daher mit Köchern, Wagen, Leuten und Rossen, und Kir läßt

seine Schilde glänzen.

22:7 Und es wird geschehen, daß deine auserlesenen Täler werden voll von

Wagen und Rossen sein; die stellen sich auf gegen das Tor.

22:8 Da wird der Schutz Judas weggenommen werden. Aber ihr schautet zu

der Zeit auf die Rüstungen im Waldhaus.

22:9 Und ihr saht, daß viele Risse in der Stadt Davids waren, und

sammeltet das Wasser des unteren Teiches.
Kap 7,3

22:10 Ihr zähltet auch die Häuser Jerusalems und brachet sie ab, um die

Mauer zu befestigen,
Jer 33,4

22:11 und machtet ein Becken zwischen beiden Mauern für das Wasser des

alten Teiches. Doch ihr saht nicht auf den, der solches tut, und

schautet nicht auf den, der solches schafft von ferne her.

22:12 Zu der Zeit rief Gott, der HERR Zebaoth, daß man weine und klage

und sich das Haar abschere und den Sack anlege.
Am 8,10

22:13 Aber siehe da, lauter Freude und Wonne, Rinder töten, Schafe

schlachten, Fleisch essen, Wein trinken: »Lasset uns essen und

trinken; wir sterben doch morgen!«
1. Kor 15,32

22:14 Aber meinen Ohren ist vom HERRN Zebaoth offenbart: »Wahrlich, diese

Missetat soll euch nicht vergeben werden, bis ihr sterbt«, spricht

Gott, der HERR Zebaoth.
Schebna und Eljakim

22:15 So spricht Gott, der HERR Zebaoth: Geh hinein zu dem Verwalter da,

zu Schebna, dem Hofmeister, und sprich zu ihm:
Kap 36,3

22:16 Was hast du hier? Und wen hast du hier, daß du dir hier ein Grab

aushauen läßt, daß du dein Grab in der Höhe aushauen und deine

Wohnung in den Felsen machen läßt?

22:17 Siehe, der HERR wird dich wegwerfen, wie ein Starker einen wegwirft,

und wird dich packen

22:18 und dich zum Knäuel machen und dich wegschleudern wie eine Kugel in

ein weites Land. Dort wirst du sterben, dort werden deine kostbaren

Wagen bleiben, du Schmach für das Haus deines Herrn!

22:19 Und ich will dich aus deiner Stellung stürzen und dich aus deinem

Amt stoßen.

22:20 Und zu der Zeit will ich rufen meinen Knecht Eljakim, den Sohn

Hilkijas,

22:21 und will ihm dein Amtskleid anziehen und ihn mit deinem Gürtel

gürten und deine Herrschaft in seine Hand geben, daß er Vater sei

für die, die in Jerusalem wohnen, und für das Haus Juda.

1. Mose 45,8

22:22 Und ich will die Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter

legen, daß er auftue und niemand zuschließe, daß er zuschließe und

niemand auftue.
Offb 3,7

22:23 Und ich will ihn als Nagel einschlagen an einen festen Ort, und er

soll werden zum Thron der Ehre für seines Vaters Haus.

22:24 Aber wenn sich an ihn hängt die ganze Schwere seines Vaterhauses,

Kind und Kindeskinder, alle kleinen Geräte, Trinkgefäße und allerlei

Krüge,

22:25 dann, spricht der HERR Zebaoth, soll der Nagel nachgeben, der am

festen Ort steckt, er soll abbrechen und fallen, so daß alles, was

daran hing, zerbricht; denn der HERR sagt es.
Das Gericht über Tyrus und Sidon
(vgl. Hes 26,1 - 28,24)

23:1 Dies ist die Last für Tyrus: Heulet, ihr Tarsisschiffe, denn Tyrus

ist zerstört, daß kein Haus mehr da ist! Wenn sie heimkehren aus dem

Lande Kittim, werden sie dessen gewahr werden.
Hes 27,12

23:2 Die Bewohner der Küste sind still geworden, die Kaufleute von Sidon.

Ihre Boten zogen übers Meer,

23:3 und was von Früchten am Schihor und von Getreide am Nil wuchs,

brachte man nach Sidon hin über große Wasser, und du warst der

Völker Markt geworden.

23:4 Erschrick, Sidon, denn das Meer, ja, die Feste am Meer spricht: Ich

werde nicht mehr Mutter, ich gebäre nicht mehr; darum ziehe ich

keine Jünglinge auf und erziehe keine Jungfrauen.

23:5 Sobald es die Ägypter hören, erschrecken sie über die Kunde von

Tyrus.

23:6 Fahret hin nach Tarsis, heulet, ihr Bewohner der Küste!

23:7 Ist das eure fröhliche Stadt, die sich ihres Alters rühmte? Ihre

Füße führten sie weit weg, in der Ferne zu weilen.

23:8 Wer hat solches beschlossen, daß es Tyrus, der Krone, so gehen

sollte, wo doch ihre Kaufleute Fürsten waren und ihre Händler die

Herrlichsten auf Erden?

23:9 Der HERR Zebaoth hat's so beschlossen, auf daß er erniedrigte die

Pracht und verächtlich machte die stolze Stadt, alle Herrlichsten

auf Erden.

23:10 Bebaue dein Land, du Tochter Tarsis! Denn es gibt keinen Hafen

mehr.
Hes 27,12

23:11 Der HERR hat seine Hand ausgereckt über das Meer und erschreckt die

Königreiche. Er hat Befehl gegeben über Phönizien, daß seine

Bollwerke zerstört werden,

23:12 und er hat gesagt: Du sollst nicht mehr fröhlich sein, du

geschändete Jungfrau, du Tochter Sidon! Nach Kittim mach dich auf

und zieh fort, doch wirst du auch da keine Ruhe haben.

23:13 Siehe, die Chaldäer - dies Volk hat's getan, nicht Assur - haben die

Stadt zur Wüste gemacht; sie haben Belagerungstürme aufgerichtet,

ihre Paläste niedergerissen und die Stadt geschleift.

23:14 Heulet, ihr Tarsisschiffe, denn euer Bollwerk ist zerstört!

23:15 Zu der Zeit wird Tyrus vergessen werden siebzig Jahre, solange etwa

ein König lebt. Aber nach siebzig Jahren wird es mit Tyrus gehen,

wie es im Hurenlied heißt:

23:16 Nimm die Harfe, geh in der Stadt umher, du vergessene Hure! Mach's

gut auf dem Saitenspiel und singe viel Lieder, auf daß dein wieder

gedacht werde!

23:17 Denn nach siebzig Jahren wird der HERR die Stadt Tyrus heimsuchen,

daß sie wieder zu ihrem Hurenlohn komme und Hurerei treibe mit allen

Königreichen auf Erden.

23:18 Aber ihr Gewinn und Hurenlohn wird dem HERRN geweiht werden. Man

wird ihn nicht wie Schätze sammeln und aufhäufen, sondern ihr Erwerb

wird denen zufallen, die vor dem HERRN wohnen, daß sie essen und

satt werden und wohlbekleidet seien.
Das zukünftige Gottesgericht über die Erde

24:1 Siehe, der HERR macht die Erde leer und wüst und wirft um, was auf

ihr ist, und zerstreut ihre Bewohner.

24:2 Und es geht dem Priester wie dem Volk, dem Herrn wie dem Knecht, der

Frau wie der Magd, dem Verkäufer wie dem Käufer, dem Verleiher wie

dem Borger, dem Gläubiger wie dem Schuldner.

24:3 Die Erde wird leer und beraubt sein; denn der HERR hat solches

geredet.

24:4 Das Land verdorrt und verwelkt, der Erdkreis verschmachtet und

verwelkt, die Höchsten des Volks auf Erden verschmachten.

24:5 Die Erde ist entweiht von ihren Bewohnern; denn sie übertreten das

Gesetz und ändern die Gebote und brechen den ewigen Bund.

24:6 Darum frißt der Fluch die Erde, und büßen müssen's, die darauf

wohnen. Darum nehmen die Bewohner der Erde ab, so daß wenig Leute

übrigbleiben.

24:7 Der Wein ist dahin, der Weinstock verschmachtet, und alle, die von

Herzen fröhlich waren, seufzen.

24:8 Die Freude der Pauken ist vorüber, das Jauchzen der Fröhlichen ist

aus, und die Freude der Harfe hat ein Ende.

24:9 Man singt nicht beim Weintrinken, und das Getränk ist bitter denen,

die es trinken.

24:10 Die Stadt ist zerstört und wüst, alle Häuser sind verschlossen, daß

niemand hineingehen kann.

24:11 Man klagt um den Wein auf den Gassen, daß alle Freude weg ist, alle

Wonne des Landes dahin ist.

24:12 Nur Verwüstung ist in der Stadt geblieben, und die Tore sind in

Trümmer geschlagen.

24:13 Denn so geht es zu auf Erden und unter den Völkern, wie wenn ein

Ölbaum leergeschlagen wird, wie bei der Nachlese, wenn die Weinernte

aus ist.

24:14 Sie erheben ihre Stimme und rühmen und jauchzen vom Meer her über

die Herrlichkeit des HERRN:

24:15 »So preiset nun den HERRN an den Gestaden, auf den Inseln des Meeres

den Namen des HERRN, des Gottes Israels.«

24:16 Wir hören Lobgesänge vom Ende der Erde: »Herrlichkeit dem

Gerechten!« Aber ich muß sagen: Wie bin ich so elend! Wie bin ich so

elend! Weh mir! Denn es rauben die Räuber, ja, immerfort rauben die

Räuber.

24:17 Über euch, Bewohner der Erde, kommt Schrecken und Grube und Netz.

24:18 Und wer entflieht vor dem Geschrei des Schreckens, der fällt in die

Grube; und wer entkommt aus der Grube, der wird im Netz gefangen.

Denn die Fenster in der Höhe sind aufgetan, und die Grundfesten der

Erde beben.
Jer 48,43-44; Am 5,19; 1. Mose 7,11

24:19 Es wird die Erde mit Krachen zerbrechen, zerbersten und zerfallen.

2. Petr 3,10

24:20 Die Erde wird taumeln wie ein Trunkener und wird hin und her

geworfen wie eine schwankende Hütte; denn ihre Missetat drückt sie,

daß sie fallen muß und nicht wieder aufstehen kann.

24:21 Zu der Zeit wird der HERR das Heer der Höhe heimsuchen in der Höhe

und die Könige der Erde auf der Erde,
Dan 10,13; Jer 46,25

24:22 daß sie gesammelt werden als Gefangene im Gefängnis und verschlossen

werden im Kerker und nach langer Zeit heimgesucht werden.

24:23 Und der Mond wird schamrot werden und die Sonne sich schämen, wenn

der HERR Zebaoth König sein wird auf dem Berg Zion und zu Jerusalem

und vor seinen Ältesten in Herrlichkeit.
Das Danklied der Erlösten nach dem Gottesgericht

25:1 HERR, du bist mein Gott, dich preise ich; ich lobe deinen Namen.

Denn du hast Wunder getan; deine Ratschlüsse von alters her sind

treu und wahrhaftig.

25:2 Denn du hast die Stadt zum Steinhaufen gemacht, die feste Stadt, daß

sie in Trümmern liegt, die Paläste der Fremden, daß sie nicht mehr

eine Stadt seien und nie wieder aufgebaut werden.

25:3 Darum ehrt dich ein mächtiges Volk, die Städte gewalttätiger Völker

fürchten dich.

25:4 Denn du bist der Geringen Schutz gewesen, der Armen Schutz in der

Trübsal, eine Zuflucht vor dem Ungewitter, ein Schatten vor der

Hitze, wenn die Tyrannen wüten wie ein Unwetter im Winter,

Kap 4,6

25:5 wie die Hitze in der Zeit der Dürre. Du demütigst der Fremden

Ungestüm, wie du die Hitze brichst durch den Schatten der Wolken; du

dämpfest der Tyrannen Siegesgesang.
Das große Freudenmahl

25:6 Und der HERR Zebaoth wird auf diesem Berge allen Völkern ein fettes

Mahl machen, ein Mahl von reinem Wein, von Fett, von Mark, von Wein,

darin keine Hefe ist.
Mt 22,2-4

25:7 Und er wird auf diesem Berge die Hülle wegnehmen, mit der alle

Völker verhüllt sind, und die Decke, mit der alle Heiden zugedeckt

sind.

25:8 Er wird den Tod verschlingen auf ewig. Und Gott der HERR wird die

Tränen von allen Angesichtern abwischen und wird aufheben die

Schmach seines Volks in allen Landen; denn der HERR hat's gesagt.

1. Kor 15,55; Offb 7,17

25:9 Zu der Zeit wird man sagen: »Siehe, das ist unser Gott, auf den wir

hofften, daß er uns helfe. Das ist der HERR, auf den wir hofften;

laßt uns jubeln und fröhlich sein über sein Heil.«

Ps 48,15

25:10 Denn die Hand des HERRN ruht auf diesem Berge. Moab aber wird

zertreten werden, wie Stroh in die Mistlache getreten wird.

25:11 Und wenn es auch seine Hände darin ausbreitet, wie sie ein Schwimmer

ausbreitet, um zu schwimmen, so wird doch der Herr seinen Hochmut

niederdrücken trotz allen Mühens seiner Arme.

25:12 Und deine hohen, steilen Mauern wird er beugen, erniedrigen und in

den Staub zu Boden werfen.
Jubellied des Volkes Gottes

26:1 Zu der Zeit wird man dies Lied singen im Lande Juda: Wir haben eine

feste Stadt, zum Schutze schafft er Mauern und Wehr.

26:2 Tut auf die Tore, daß hineingehe das gerechte Volk, das den Glauben

bewahrt!
Ps 118,20

26:3 Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden; denn er verläßt

sich auf dich.

26:4 Darum verlaßt euch auf den HERRN immerdar; denn Gott der HERR ist

ein Fels ewiglich.
5. Mose 32,4

26:5 Er erniedrigt, die in der Höhe wohnen; die hohe Stadt wirft er

nieder, ja, er stößt sie zur Erde, daß sie im Staube liegt.

26:6 Mit Füßen wird sie zertreten, ja, mit den Füßen der Armen, mit den

Tritten der Geringen.

Gottes Gericht über die Welt und Israels Auferweckung

26:7 Des Gerechten Weg ist eben, den Steig des Gerechten machst du

gerade.

26:8 Wir warten auf dich, HERR, auch auf dem Wege deiner Gerichte; des

Herzens Begehren steht nach deinem Namen und deinem Lobpreis.

26:9 Von Herzen verlangt mich nach dir des Nachts, ja, mit meinem Geist

suche ich dich am Morgen. Denn wenn deine Gerichte über die Erde

gehen, so lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit.

Ps 63,7

26:10 Aber wenn dem Gottlosen Gnade widerfährt, so lernt er doch nicht

Gerechtigkeit, sondern tut nur übel im Lande, wo das Recht gilt, und

sieht des HERRN Herrlichkeit nicht.

26:11 HERR, deine Hand ist erhoben, doch sie sehen es nicht. Aber sie

sollen sehen den Eifer um dein Volk und zuschanden werden. Mit dem

Feuer, mit dem du deine Feinde verzehrst, wirst du sie verzehren.

Kap 37,32

26:12 Aber uns, HERR, wirst du Frieden schaffen; denn auch alles, was wir

ausrichten, das hast du für uns getan.
Kap 9,6

26:13 HERR, unser Gott, es herrschen wohl andere Herren über uns als du,

aber wir gedenken doch allein deiner und deines Namens.

26:14 Tote werden nicht lebendig, Schatten stehen nicht auf; darum hast du

sie heimgesucht und vertilgt und jedes Gedenken an sie zunichte

gemacht.

26:15 Du, HERR, mehrest das Volk, du mehrest das Volk, beweisest deine

Herrlichkeit und machst weit alle Grenzen des Landes.

26:16 HERR, wenn Trübsal da ist, so suchen wir dich; wenn du uns

züchtigst, sind wir in Angst und Bedrängnis.
Hos 5,15

26:17 Gleich wie eine Schwangere, wenn sie bald gebären soll, sich

ängstigt und schreit in ihren SchMirzan, so geht's uns auch, HERR,

vor deinem Angesicht.
Joh 16,21; Offb 12,2

26:18 Wir sind auch schwanger, und uns ist bange, und wenn wir gebären, so

ist's Wind. Wir können dem Lande nicht helfen, und Bewohner des

Erdkreises können nicht geboren werden.

26:19 Aber deine Toten werden leben, deine Leichname werden auferstehen.

Wachet auf und rühmet, die ihr liegt unter der Erde! Denn ein Tau

der Lichter ist dein Tau, und die Erde wird die Toten herausgeben.

Hes 37,1-14; Mt 27,52-53

26:20 Geh hin, mein Volk, in deine Kammer, und schließ die Tür hinter dir

zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe.

Mt 6,6

26:21 Denn siehe, der HERR wird ausgehen von seinem Ort, heimzusuchen die

Bosheit der Bewohner der Erde. Dann wird die Erde offenbar machen

das Blut, das auf ihr vergossen ist, und nicht weiter verbergen, die

auf ihr getötet sind.
1. Mose 4,10-11; Offb 18,24
Israels Erlösung

27:1 Zu der Zeit wird der HERR heimsuchen mit seinem harten, großen und

starken Schwert den Leviatan, die flüchtige Schlange, und den

Leviatan, die gewundene Schlange, und wird den Drachen im Meer

töten.
Ps 74,14

27:2 Zu der Zeit wird es heißen: Lieblicher Weinberg, singet ihm zu!

Kap 5,1-7

27:3 Ich, der HERR, behüte ihn und begieße ihn immer wieder. Damit man

ihn nicht verderbe, will ich ihn Tag und Nacht behüten.

27:4 Ich zürne nicht. Sollten aber Disteln und Dornen aufschießen, so

wollte ich über sie herfallen und sie alle miteinander anstecken,

27:5 es sei denn, sie suchen Zuflucht bei mir und machen Frieden mit mir,

ja, Frieden mit mir.

27:6 Es wird einst dazu kommen, daß Jakob wurzeln und Israel blühen und

grünen wird, daß sie den Erdkreis mit Früchten erfüllen.

27:7 Wird doch Israel nicht geschlagen, wie seine Feinde geschlagen

werden, und nicht getötet, wie seine Feinde getötet werden!

(7 und 8) Jer 30,11

27:8 Sondern, indem du es wegschicktest und wegführtest, hast du es

gerichtet, es verscheucht mit rauhem Sturm am Tage des Ostwinds.

27:9 Darum wird die Sünde Jakobs dadurch gesühnt werden, und das wird die

Frucht davon sein, daß seine Sünden weggenommen werden: er wird alle

Altarsteine zerstoßenen Kalksteinen gleichmachen; und keine Bilder

der Aschera noch Rauchopfersäulen werden mehr bleiben.

3. Mose 26,30

27:10 Denn die feste Stadt ist einsam geworden, die schönen Häuser verödet

und verlassen wie die Steppe, daß Kälber dort weiden und ruhen und

Zweige abfressen.

27:11 Ihre Zweige werden vor Dürre brechen, daß die Frauen kommen und

Feuer damit machen werden; denn es ist ein unverständiges Volk.

Darum erbarmt sich ihrer auch nicht, der sie gemacht hat; und der

sie geschaffen hat, ist ihnen nicht gnädig.
Jer 4,22; 5. Mose 32,18

27:12 Zu der Zeit wird der HERR Ähren ausklopfen vom Ufer des Stromes bis

an den Bach Ägyptens, und ihr Israeliten werdet aufgesammelt werden,

einer nach dem andern.

27:13 Zu der Zeit wird man mit einer großen Posaune blasen, und es werden

kommen die Verlorenen im Lande Assur und die Verstoßenen im Lande

Ägypten und werden den HERRN anbeten auf dem heiligen Berg zu

Jerusalem.
Kap 11,11-12; Joel 3,5

Gericht über Samaria, die Hauptstadt des Nordreichs

28:1 Weh der prächtigen Krone der Trunkenen von Ephraim, der welken Blume

ihrer lieblichen Herrlichkeit, die da prangt hoch über dem fetten

Tal derer, die vom Wein taumeln!

28:2 Siehe, einen Starken und Mächtigen hält der Herr bereit; wie

Hagelsturm, wie verderbliches Wetter, wie Wasserflut, die mächtig

einreißt, wirft er zu Boden mit Gewalt.
2. Kön 17,5-6

28:3 Mit Füßen wird zertreten die prächtige Krone der Trunkenen von

Ephraim.

28:4 Und die welke Blume ihrer lieblichen Herrlichkeit, die da prangt

hoch über dem fetten Tal, wird sein wie eine Frühfeige vor dem

Sommer, die einer erspäht und flugs aus der Hand verschlingt.

28:5 Zu der Zeit wird der HERR Zebaoth eine liebliche Krone sein und ein

herrlicher Kranz für die Übriggebliebenen seines Volks

28:6 und ein Geist des Rechts für den, der zu Gericht sitzt, und eine

Kraft denen, die den Kampf zurücktreiben zum Tor.

Gericht über die Priester und Propheten in Jerusalem

28:7 Aber auch diese sind vom Wein toll geworden und taumeln von starkem

Getränk. Priester und Propheten sind toll von starkem Getränk, sind

vom Wein verwirrt. Sie taumeln von starkem Getränk, sie sind toll

beim Weissagen und wanken beim Rechtsprechen.

28:8 Denn alle Tische sind voll Gespei und Unflat an allen Orten!

28:9 »Wen«, sagen sie, »will der denn Erkenntnis lehren? Wem will er

Offenbarung zu verstehen geben? Denen, die entwöhnt sind von der

Milch, denen, die von der Brust abgesetzt sind?

28:10 Zawlazaw zawlazaw, kawlakaw kawlakaw, hier ein wenig, da ein

wenig!«

Die Worte, die das Lallen der Trunkenen nachahmen und nicht

übersetzt werden können, sollen die Redeweise des Propheten

verspotten.

28:11 Jawohl, Gott wird einmal mit unverständlicher Sprache und mit einer

fremden Zunge reden zu diesem Volk,
5. Mose 28,49; Jer 5,15; 1. Kor 14,21

28:12 er, der zu ihnen gesagt hat: »Das ist die Ruhe; schaffet Ruhe den

Müden, und das ist die Erquickung!« Aber sie wollten nicht hören.

Kap 30,15; Mt 11,28-29

28:13 Darum soll so auch des HERRN Wort an sie ergehen: »Zawlazaw

zawlazaw, kawlakaw kawlakaw, hier ein wenig, da ein wenig«, daß sie

hingehen und rücklings fallen, zerbrochen, verstrickt und gefangen

werden.

28:14 So höret nun des HERRN Wort, ihr Spötter, die ihr herrschet über

dies Volk, das in Jerusalem ist.

28:15 Ihr sprecht: Wir haben mit dem Tod einen Bund geschlossen und mit

dem Totenreich einen Vertrag gemacht. Wenn die brausende Flut

daherfährt, wird sie uns nicht treffen; denn wir haben Lüge zu

unsrer Zuflucht und Trug zu unserm Schutz gemacht.

28:16 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich lege in Zion einen

Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der

fest gegründet ist. Wer glaubt, der flieht nicht.
Ps 118,22; Eph 2,20; Kap 7,9

In der griechischen Übersetzung heißt es: »Wer glaubt, der wird

nicht zuschanden« (vgl. Röm 9,33; 10,11; 1. Petr 2,6).

28:17 Und ich will das Recht zur Richtschnur und die Gerechtigkeit zur

Waage machen. So wird Hagel die falsche Zuflucht zerschlagen, und

Wasser sollen den Schutz wegschwemmen,
Hiob 38,22-23

28:18 daß hinfalle euer Bund mit dem Tode und euer Vertrag mit dem

Totenreich nicht bestehen bleibe. Wenn die Flut daherfährt, wird sie

euch zermalmen;

28:19 sooft sie daherfährt, wird sie euch erfassen. Denn Morgen für Morgen

wird sie kommen, des Tags und des Nachts. Da wird man nur mit

Entsetzen Offenbarung deuten.

Luther übersetzte: »Denn allein die Anfechtung lehrt aufs Wort

merken.«

28:20 Denn das Bett ist zu kurz, um sich auszustrecken, und die Decke zu

schmal, um sich dreinzuschmiegen.

28:21 Denn der HERR wird sich aufmachen wie am Berge Perazim und toben

wie im Tal Gibeon, daß er sein Werk vollbringe, aber fremd ist sein

Werk, und daß er seine Tat tue, aber seltsam ist seine Tat!

2. Sam 5,20; 1. Chr 14,11; 1. Chr 14,16

28:22 So laßt nun euer Spotten, auf daß eure Bande nicht fester werden;

denn ich habe von einem Verderben gehört, das von Gott, dem HERRN

Zebaoth, beschlossen ist über alle Welt.
Kap 10,22-23
Ein Gleichnis für Gottes weisen Rat

28:23 Nehmet zu Ohren und höret meine Stimme, merket auf und höret meine

Rede:

28:24 Pflügt oder gräbt oder bricht denn ein Ackermann seinen Acker zur

Saat immerfort um?

28:25 Ist's nicht so: Wenn er ihn geebnet hat, dann streut er Dill und

wirft Kümmel und sät Weizen und Gerste, ein jedes, wohin er's haben

will, und Spelt an den Rand?

28:26 So unterwies ihn sein Gott und lehrte ihn, wie es recht sei.

28:27 Auch drischt man den Dill nicht mit Dreschschlitten und läßt auch

nicht die Walze über den Kümmel gehen, sondern den Dill schlägt man

aus mit einem Stabe und den Kümmel mit einem Stecken.

28:28 Zermalmt man etwa das Getreide? Nein, man drischt es nicht ganz und

gar, wenn man's mit Dreschwalzen und ihrem Gespann ausdrischt.

28:29 Auch das kommt her vom HERRN Zebaoth; sein Rat ist wunderbar, und er

führt es herrlich hinaus.
Jerusalems Belagerung und Errettung

29:1 Weh Ariel, Ariel, du Stadt, wo David lagerte! Füget Jahr zu Jahr und

feiert die Feste!

29:2 Ich will den Ariel ängstigen, daß er traurig und voll Jammer sei,

und er soll mir ein rechter Ariel sein.

29:3 Denn ich will dich belagern ringsumher und will dich ängstigen mit

Bollwerk und will Wälle um dich aufführen lassen.
Lk 19,43

29:4 Dann sollst du erniedrigt werden und von der Erde her reden und aus

dem Staube mit deiner Rede murmeln, daß deine Stimme sei wie die

eines Totengeistes aus der Erde, und deine Rede wispert aus dem

Staube.

29:5 Aber die Menge deiner Feinde soll werden wie Staub und die Menge der

Tyrannen wie wehende Spreu. Und plötzlich wird's geschehen,

29:6 daß Heimsuchung kommt vom HERRN Zebaoth mit Wetter und Erdbeben und

großem Donner, mit Wirbelsturm und Ungewitter und mit Flammen eines

verzehrenden Feuers.

29:7 Und wie ein Traum, wie ein Nachtgesicht, so soll die Menge aller

Völker sein, die gegen Ariel kämpfen, mit ihrem ganzen Heer und

Bollwerk, und die ihn ängstigen.

29:8 Denn wie ein Hungriger träumt, daß er esse, - wenn er aber aufwacht,

so ist sein Verlangen nicht gestillt; und wie ein Durstiger träumt,

daß er trinke, - wenn er aber aufwacht, ist er matt und durstig: so

soll es der Menge aller Völker ergehen, die gegen den Berg Zion

kämpfen.
Die Verblendung des Volkes

29:9 Starret hin und werdet bestürzt, seid verblendet und werdet blind!

Seid trunken, doch nicht vom Wein, taumelt, doch nicht von starkem

Getränk!

29:10 Denn der HERR hat über euch einen Geist des tiefen Schlafs

ausgegossen und eure Augen - die Propheten - zugetan, und eure

Häupter - die Seher - hat er verhüllt.

29:11 Darum sind euch alle Offenbarungen wie die Worte eines versiegelten

Buches, das man einem gibt, der lesen kann, und spricht: Lies doch

das!, und er spricht: »Ich kann nicht, denn es ist versiegelt«;

29:12 oder das man einem gibt, der nicht lesen kann, und spricht: Lies

doch das!, und er spricht: »Ich kann nicht lesen.«

29:13 Und der Herr sprach: Weil dies Volk mir naht mit seinem Munde und

mit seinen Lippen mich ehrt, aber ihr Herz fern von mir ist und sie

mich fürchten nur nach Menschengeboten, die man sie lehrt,

Kap 1,15; 58,2-3; Mt 15,8-9

29:14 darum will ich auch hinfort mit diesem Volk wunderlich umgehen, aufs

wunderlichste und seltsamste, daß die Weisheit seiner Weisen

vergehe und der Verstand seiner Klugen sich verbergen müsse.

1. Kor 1,19; Mt 11,25

29:15 Weh denen, die mit ihrem Plan verborgen sein wollen vor dem HERRN

und mit ihrem Tun im Finstern bleiben und sprechen: »Wer sieht uns,

und wer kennt uns?«
Ps 10,11

29:16 Wie kehrt ihr alles um! Als ob der Ton dem Töpfer gleich wäre, daß

das Werk spräche von seinem Meister: Er hat mich nicht gemacht! und

ein Bildwerk spräche von seinem Bildner: Er versteht nichts!

Kap 45,9
Die große Wandlung

29:17 Wohlan, es ist noch eine kleine Weile, so soll der Libanon

fruchtbares Land werden, und was jetzt fruchtbares Land ist, soll

wie ein Wald werden.

29:18 Zu der Zeit werden die Tauben hören die Worte des Buches, und die

Augen der Blinden werden aus Dunkel und Finsternis sehen;

(18 und 19) Kap 35,5; Mt 11,5

29:19 und die Elenden werden wieder Freude haben am HERRN, und die Ärmsten

unter den Menschen werden fröhlich sein in dem Heiligen Israels.

29:20 Denn es wird ein Ende haben mit den Tyrannen und mit den Spöttern

aus sein, und es werden vertilgt werden alle, die darauf aus sind,

Unheil anzurichten,

29:21 welche die Leute schuldig sprechen vor Gericht und stellen dem nach,

der sie zurechtweist im Tor, und beugen durch Lügen das Recht des

Unschuldigen.
Am 5,10

29:22 Darum spricht der HERR, der Abraham erlöst hat, zum Hause Jakob:

Jakob soll nicht mehr beschämt dastehen, und sein Antlitz soll nicht

mehr erblassen.

29:23 Denn wenn sie sehen werden die Werke meiner Hände - seine Kinder -

in ihrer Mitte, werden sie meinen Namen heiligen; sie werden den

Heiligen Jakobs heiligen und den Gott Israels fürchten.

29:24 Und die, welche irren in ihrem Geist, werden Verstand annehmen, und

die, welche murren, werden sich belehren lassen.

Gegen das leichtfertige Vertrauen auf die Hilfe Ägyptens

30:1 Weh den abtrünnigen Söhnen, spricht der HERR, die ohne mich Pläne

fassen und ohne meinen Geist Bündnisse eingehen, um eine Sünde auf

die andere zu häufen,
Kap 1,2

30:2 die hinabziehen nach Ägypten und befragen meinen Mund nicht, um

sich zu stärken mit der Macht des Pharao und sich zu bergen im

Schatten Ägyptens!
2. Kön 18,21

30:3 Aber es soll euch die Stärke des Pharao zur Schande geraten und der

Schutz im Schatten Ägyptens zum Hohn.

30:4 Denn ihre Fürsten sind zwar in Zoan, und ihre Boten sind nach Hanes

gekommen,

30:5 aber sie müssen doch alle zuschanden werden an dem Volk, das ihnen

nichts nützen kann, weder zur Hilfe noch sonst zu Nutz, sondern nur

zu Schande und Spott.

30:6 Dies ist die Last für die Tiere des Südlandes: Im Lande der Trübsal

und Angst, wo Löwe und Löwin, wo Ottern und feurige fliegende

Drachen sind, da führen sie ihre Habe auf dem Rücken von Eseln und

ihre Schätze auf dem Höcker von Kamelen zu dem Volk, das ihnen

nichts nützen kann.
5. Mose 8,15

30:7 Denn Ägypten ist nichts, und sein Helfen ist vergeblich. Darum nenne

ich Ägypten »Rahab, die zum Schweigen gebracht ist«.

Ps 89,11
Gegen die Verächter des göttlichen Wortes

30:8 So geh nun hin und schreib es vor ihnen nieder auf eine Tafel und

zeichne es in ein Buch, daß es bleibe für immer und ewig.

30:9 Denn sie sind ein ungehorsames Volk und verlogene Söhne, die nicht

hören wollen die Weisung des HERRN,

30:10 sondern sagen zu den Sehern: »Ihr sollt nicht sehen!« und zu den

Schauern: »Was wahr ist, sollt ihr uns nicht schauen! Redet zu uns,

was angenehm ist; schauet, was das Herz begehrt!
Am 2,12

30:11 Weicht ab vom Wege, geht aus der rechten Bahn! Laßt uns doch in Ruhe

mit dem Heiligen Israels!«

30:12 Darum spricht der Heilige Israels: Weil ihr dies Wort verwerft und

verlaßt euch auf Frevel und Mutwillen und trotzet darauf,

30:13 so soll euch diese Sünde sein wie ein Riß, wenn es beginnt zu

rieseln an einer hohen Mauer, die plötzlich, unversehens einstürzt;

30:14 wie wenn ein Topf zerschmettert wird, den man zerstößt ohne

Erbarmen, so daß man von seinen Stücken nicht eine Scherbe findet,

darin man Feuer hole vom Herde oder Wasser schöpfe aus dem Brunnen.

30:15 Denn so spricht Gott der HERR, der Heilige Israels: Wenn ihr

umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch

Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein. Aber ihr wollt nicht

Kap 7,4; 2. Mose 14,14

30:16 und sprecht: »Nein, sondern auf Rossen wollen wir dahinfliehen«, -

darum werdet ihr dahinfliehen, »und auf Rennern wollen wir reiten«, -

darum werden euch eure Verfolger überrennen.

30:17 Denn euer tausend werden fliehen vor eines einzigen Drohen; ja vor

fünfen werdet ihr alle fliehen, bis ihr übrigbleibt wie ein Mast

oben auf einem Berge und wie ein Banner auf einem Hügel.

5. Mose 32,30
Gottes Erbarmen über sein Volk

30:18 Darum harrt der HERR darauf, daß er euch gnädig sei, und er macht

sich auf, daß er sich euer erbarme; denn der HERR ist ein Gott des

Rechts. Wohl allen, die auf ihn harren!

30:19 Du Volk Zions, das in Jerusalem wohnt, du wirst nicht weinen! Er

wird dir gnädig sein, wenn du rufst. Er wird dir antworten, sobald

er's hört.
Kap 65,24

30:20 Und der Herr wird euch in Trübsal Brot und in Ängsten Wasser geben.

Und dein Lehrer wird sich nicht mehr verbergen müssen, sondern deine

Augen werden deinen Lehrer sehen.

30:21 Deine Ohren werden hinter dir das Wort hören: »Dies ist der Weg;

den geht! Sonst weder zur Rechten noch zur Linken!«

5. Mose 5,32

30:22 Und ihr werdet entweihen eure übersilberten Götzen und die goldenen

Hüllen eurer Bilder und werdet sie wegwerfen wie Unrat und zu ihnen

sagen: Hinaus!
Kap 27,9

30:23 Und er wird deinem Samen, den du auf den Acker gesät hast, Regen

geben und dir Brot geben vom Ertrag des Ackers in voller Genüge. Und

dein Vieh wird zu der Zeit weiden auf weiter Aue.

30:24 Die Rinder und Esel, die auf dem Felde ackern, werden gesalzenes

gemengtes Futter fressen, das geworfelt ist mit Schaufel und

Wurfgabel.

30:25 Und es werden auf allen großen Bergen und auf allen hohen Hügeln

Wasserbäche und Ströme fließen zur Zeit der großen Schlacht, wenn

die Türme fallen werden.

30:26 Und des Mondes Schein wird sein wie der Sonne Schein, und der Sonne

Schein wird siebenmal heller sein zu der Zeit, wenn der HERR den

Schaden seines Volks verbinden und seine Wunden heilen wird.

Das Gericht über Assyrien

30:27 Siehe, des HERRN Name kommt von ferne! Sein Zorn brennt, und mächtig

erhebt er sich, seine Lippen sind voll Grimm und seine Zunge wie ein

verzehrendes Feuer

30:28 und sein Odem wie eine Wasserflut, die bis an den Hals reicht, zu

schwingen die Völker in der Schwinge des Verderbens. Und er wird die

Völker mit einem Zaum in ihren Backen hin und her treiben.

30:29 Da werdet ihr singen wie in der Nacht des heiligen Festes und euch

von Herzen freuen, wie wenn man mit Flötenspiel geht zum Berge des

HERRN, zum Hort Israels.
5. Mose 16,14

30:30 Und der HERR wird seine herrliche Stimme erschallen lassen, und man

wird sehen, wie sein Arm herniederfährt mit zornigem Drohen und mit

Flammen verzehrenden Feuers, mit Wolkenbruch und Hagelschlag.

30:31 Da wird Assur erschrecken vor der Stimme des HERRN, der ihn schlägt

mit dem Stock.
(31-33) 2. Kön 19,35-37

30:32 Jedesmal, wenn ein Schlag daherfährt, wird der Stock zur Zuchtrute,

die der HERR auf ihn niedersausen läßt; und so bekämpft er ihn, daß

er ihn als Opfer schwingt unter Pauken und Zitherspiel.

30:33 Denn die Feuergrube ist längst hergerichtet, ja, sie ist auch dem

König bereitet, tief und weit genug. Der Scheiterhaufen darin hat

Feuer und Holz die Menge; der Odem des HERRN wird ihn anzünden wie

ein Schwefelstrom.
Nicht Ägypten, sondern der HERR rettet Jerusalem

31:1 Weh denen, die hinabziehen nach Ägypten um Hilfe und sich

verlassen auf Rosse und hoffen auf Wagen, weil ihrer viele sind, und

auf Gespanne, weil sie sehr stark sind! Aber sie halten sich nicht

zum Heiligen Israels und fragen nichts nach dem HERRN.

Kap 30,1-2; Ps 20,8

31:2 Aber auch er ist weise und bringt Unheil herbei und nimmt seine

Worte nicht zurück, sondern wird sich aufmachen wider das Haus der

Bösen und wider die Hilfe der Übeltäter.
Am 3,6; 4. Mose 23,19

31:3 Denn Ägypten ist Mensch und nicht Gott, und seine Rosse sind Fleisch

und nicht Geist. Und der HERR wird seine Hand ausstrecken, so daß

der Helfer strauchelt und der, dem geholfen wird, fällt und alle

miteinander umkommen.
Das Gericht über Assyrien. Zions Errettung

31:4 So hat der HERR zu mir gesprochen: Gleich wie ein Löwe und ein

junger Löwe brüllt über seinem Raub, wenn man wider ihn aufruft die

Menge der Hirten - er erschrickt vor ihrem Geschrei nicht, und es

ist ihm auch nicht angst vor ihrer Menge -, so wird der HERR Zebaoth

herniederfahren auf den Berg Zion und auf seinen Hügel, um zu

kämpfen.

31:5 Und der HERR Zebaoth wird Jerusalem beschirmen, wie Vögel es tun

mit ihren Flügeln, er wird schützen, erretten, schonen und befreien.

Mt 23,37

31:6 Kehrt um, ihr Israeliten, zu dem, von welchem ihr so sehr abgewichen

seid!
Jer 7,3-5

31:7 Denn zu der Zeit wird ein jeder seine silbernen und goldenen Götzen

verwerfen, die eure Hände gemacht hatten euch zur Sünde.

Kap 2,20

31:8 Und Assur soll fallen, nicht durch Mannes-Schwert, und soll

verzehrt werden, nicht durch Menschen-Schwert. Und es wird vor dem

Schwert fliehen, und seine junge Mannschaft wird Frondienste leisten

müssen.
Kap 37,36

31:9 Und sein Fels wird vor Furcht weichen, und seine Fürsten werden das

Banner verlassen, spricht der HERR, der zu Zion ein Feuer und zu

Jerusalem einen Glutofen hat.
5. Mose 32,31
Das künftige Reich der Gerechtigkeit

32:1 Siehe, es wird ein König regieren, Gerechtigkeit aufzurichten, und

Fürsten werden herrschen, das Recht zu handhaben,
Kap 33,17; Jer 23,5

32:2 daß ein jeder von ihnen sein wird wie eine Zuflucht vor dem Wind und

wie ein Schutz vor dem Platzregen, wie Wasserbäche am dürren Ort,

wie der Schatten eines großen Felsens im trockenen Lande.

32:3 Und die Augen der Sehenden werden nicht mehr blind sein, und die

Ohren der Hörenden werden aufmerken.

32:4 Und die Unvorsichtigen werden Klugheit lernen, und die Zunge der

Stammelnden wird fließend und klar reden.
Kap 35,6

32:5 Es wird nicht mehr ein Narr Fürst heißen, noch ein Betrüger edel

genannt werden.
Spr 28,16

32:6 Denn ein Narr redet Narrheit, und sein Herz geht mit Unheil um, daß

er Ruchloses anrichte und rede über den HERRN lauter Trug; dadurch

läßt er hungrig die hungrigen Seelen und wehrt den Durstigen das

Trinken.

32:7 Und des Betrügers Waffen sind böse, er sinnt auf Tücke, um die

Elenden zu verderben mit falschen Worten, auch wenn der Arme sein

Recht vertritt.

32:8 Aber der Edle hat edle Gedanken und beharrt bei Edlem.

Die wahre Sicherheit durch den Geist aus der Höhe

32:9 Wohlan, ihr stolzen Frauen, höret meine Stimme! Ihr Töchter, die

ihr so sicher seid, nehmet zu Ohren meine Rede!
Kap 3,16 - 4,1

32:10 Über Jahr und Tag, da werdet ihr Sicheren zittern; denn es wird

keine Weinlese sein, auch keine Obsternte kommen.

32:11 Erschreckt, ihr stolzen Frauen, zittert, ihr Sicheren! Zieht euch

aus, entblößt euch und umgürtet eure Lenden!

32:12 Man wird klagen um die Äcker, ja, um die lieblichen Äcker, um die

fruchtbaren Weinstöcke,

32:13 um den Acker meines Volks, auf dem Dornen und Hecken wachsen, um

alle Häuser voll Freude in der fröhlichen Stadt.

32:14 Denn die Paläste werden verlassen sein, und die Stadt, die voll

Getümmel war, wird einsam sein, daß Burg und Turm für immer zu

Höhlen werden, dem Wild zur Freude, den Herden zur Weide,

32:15 so lange bis über uns ausgegossen wird der Geist aus der Höhe. Dann

wird die Wüste zum fruchtbaren Lande und das fruchtbare Land wie

Wald geachtet werden.
Kap 44,3; Kap 29,17

32:16 Und das Recht wird in der Wüste wohnen und Gerechtigkeit im

fruchtbaren Lande.

32:17 Und der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein, und der Ertrag der

Gerechtigkeit wird ewige Stille und Sicherheit sein,

32:18 daß mein Volk in friedlichen Auen wohnen wird, in sicheren

Wohnungen und in stolzer Ruhe.
Jer 33,16

32:19 Aber der Wald wird niederbrechen, und die Stadt wird versinken in

Niedrigkeit.

32:20 Wohl euch, die ihr säen könnt an allen Wassern und könnt die Rinder

und Esel frei gehen lassen.
Die Rettung Zions vor dem Verwüster

33:1 Weh dir, du Verwüster, der du selbst nicht verwüstet bist, und du

Räuber, der du selbst nicht beraubt bist! Wenn du das Verwüsten

vollendet hast, so wirst du auch verwüstet werden; wenn du des

Raubens ein Ende gemacht hast, so wird man dich auch berauben.

Mt 7,2

33:2 HERR, sei uns gnädig, denn auf dich harren wir! Sei unser Arm alle

Morgen, dazu unser Heil zur Zeit der Trübsal!

33:3 Es fliehen die Völker vor dem gewaltigen Tosen, und die Heiden

werden zerstreut, wenn du dich erhebst.

33:4 Da wird man Beute wegraffen, wie die Heuschrecken wegraffen, und wie

die Käfer herbeistürzen, so stürzt man sich darauf.

33:5 Der HERR ist erhaben, denn er wohnt in der Höhe. Er hat Zion mit

Recht und Gerechtigkeit erfüllt.

33:6 Und du wirst sichere Zeiten haben: Reichtum an Heil, Weisheit und

Klugheit; die Furcht des HERRN wird Zions Schatz sein.

33:7 Siehe, die Leute von Ariel schreien draußen, die Boten des Friedens

weinen bitterlich.
Kap 29,1

33:8 Die Wege sind verödet, es geht niemand mehr auf der Straße. Man hält

nicht Treu und Glauben, man verwirft die Zeugen und achtet der Leute

nicht.

33:9 Das Land sieht traurig und jämmerlich aus, der Libanon ist

zuschanden geworden und verdorrt. Scharon ist wie eine Steppe, und

Baschan und Karmel stehen kahl.

33:10 Nun aber will ich mich aufmachen, spricht der HERR; nun will ich

mich erheben, nun will ich aufstehen.

33:11 Mit Stroh geht ihr schwanger, Stoppeln gebärt ihr; euer Zorn ist ein

Feuer, das euch selbst verzehren wird.

33:12 Und die Völker werden zu Kalk verbrannt werden; wie abgehauene

Dornen werden sie im Feuer verzehrt.

33:13 So höret nun ihr, die ihr ferne seid, was ich getan habe, und die

ihr nahe seid, erkennet meine Stärke!

33:14 In Zion sind die Sünder erschrocken, Zittern hat die Heuchler

befallen, und sie sprechen: »Wer ist unter uns, der bei

verzehrendem Feuer wohnen kann? Wer ist unter uns, der bei ewiger

Glut wohnen kann?«
Kap 10,17; Jer 23,29

33:15 Wer in Gerechtigkeit wandelt und redet, was recht ist; wer

schändlichen Gewinn haßt und seine Hände bewahrt, daß er nicht

Geschenke nehme; wer seine Ohren zustopft, daß er nichts von

Blutschuld höre, und seine Augen zuhält, daß er nichts Arges sehe:

(15 und 16) Ps 15,1-5; 24,3-4

33:16 der wird in der Höhe wohnen, und Felsen werden seine Feste und

Schutz sein. Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser hat er gewiß.

33:17 Deine Augen werden den König sehen in seiner Schönheit; du wirst ein

weites Land sehen.

33:18 Dein Herz wird an den Schrecken zurückdenken und sagen: »Wo sind nun

die Schreiber? Wo sind die Vögte? Wo sind, die die Türme zählten?«

33:19 Du wirst das freche Volk nicht mehr sehen, das Volk von dunkler

Sprache, die man nicht verstehen kann, und von stammelnder Zunge,

die unverständlich bleibt.
Kap 28,11; 5. Mose 28,49-50

33:20 Schaue auf Zion, die Stadt unsrer Feiern! Deine Augen werden

Jerusalem sehen, eine sichere Wohnung, ein Zelt, das nicht mehr

abgebrochen wird. Seine Pflöcke sollen nie mehr herausgezogen und

keines seiner Seile zerrissen werden.

33:21 Denn der HERR wird dort bei uns mächtig sein, und weite Wassergräben

wird es geben, auf denen kein Schiff mehr fahren, kein stolzes

Schiff mehr dahinziehen kann.

33:22 - Denn der HERR ist unser Richter, der HERR ist unser Meister, der

HERR ist unser König; der hilft uns! -

33:23 Seine Taue hängen lose, sie halten den Mastbaum nicht fest, und die

Segel spannen sich nicht. Dann wird viel Beute ausgeteilt werden,

und auch die Lahmen werden plündern.

33:24 Und kein Bewohner wird sagen: »Ich bin schwach«; denn das Volk, das

darin wohnt, wird Vergebung der Sünde haben.
Sach 12,8
Gottes Strafgericht über Edom

34:1 Kommt herzu, ihr Heiden, und höret; ihr Völker, merkt auf! Die Erde

höre zu und was sie füllt, der Erdkreis und was darauf lebt!

34:2 Denn der HERR ist zornig über alle Heiden und ergrimmt über alle

ihre Scharen. Er wird an ihnen den Bann vollstrecken und sie zur

Schlachtung dahingeben.

34:3 Und ihre Erschlagenen werden hingeworfen werden, daß der Gestank von

ihren Leichnamen aufsteigen wird und die Berge von ihrem Blut

fließen.

34:4 Und alles Heer des Himmels wird dahinschwinden, und der Himmel wird

zusammengerollt werden wie eine Buchrolle, und all sein Heer wird

hinwelken, wie ein Blatt verwelkt am Weinstock und wie ein dürres

Blatt am Feigenbaum.
Offb 6,13-14

34:5 Denn mein Schwert ist trunken im Himmel, und siehe, es wird

herniederfahren auf Edom und über das Volk, an dem ich den Bann

vollstrecke zum Gericht.
5. Mose 32,41-42; Jer 49,7-22

34:6 Des HERRN Schwert ist voll Blut und trieft von Fett, vom Blut der

Lämmer und Böcke, vom Nierenfett der Widder. Denn der HERR hält ein

Schlachten in Bozra und ein großes Opfer im Lande Edom.

Kap 63,1

34:7 Da werden Wildstiere mit ihnen niedersinken und junge Stiere samt

den Büffeln. Und ihr Land wird trunken werden von Blut, und die Erde

wird triefen von Fett.

34:8 Denn es kommt der Tag der Rache des HERRN und das Jahr der

Vergeltung, um Zion zu rächen.
Kap 63,4

34:9 Da werden Edoms Bäche zu Pech werden und seine Erde zu Schwefel;

ja, sein Land wird zu brennendem Pech werden,
1. Mose 19,24

34:10 das weder Tag noch Nacht verlöschen wird, sondern immer wird Rauch

von ihm aufgehen. Und es wird verwüstet sein von Geschlecht zu

Geschlecht, daß niemand hindurchgehen wird auf ewige Zeiten,

Mal 1,4

34:11 sondern Rohrdommeln und Igel werden's in Besitz nehmen, Nachteulen

und Raben werden dort wohnen. Und er wird die Meßschnur darüber

spannen, daß es verwüstet werde, und das Bleilot werfen, daß es öde

sei.

34:12 Und Feldgeister werden darin wohnen, und seine Edlen werden nicht

mehr sein. Man wird dort keinen König mehr ausrufen, und alle seine

Fürsten werden ein Ende haben.

34:13 Dornen werden wachsen in seinen Palästen, Nesseln und Disteln in

seinen Schlössern; und es wird eine Behausung sein der Schakale und

eine Stätte für die Strauße.
(13 und 14) Kap 13,21-22

34:14 Da werden Wüstentiere und wilde Hunde einander treffen, und ein

Feldgeist wird dem andern begegnen. Das Nachtgespenst wird auch dort

herbergen und seine Ruhestatt dort finden.

34:15 Da wird auch die Natter nisten und legen, ihre Eier aufhäufen und

ausbrüten. Auch die Raubvögel werden dort zusammenkommen. Keines

vermißt das andere.

34:16 - Suchet nun in dem Buch des HERRN und lest! - Keines von ihnen

wird fehlen. Denn sein Mund gebietet es, und sein Geist bringt sie

zusammen.
2. Mose 32,32

34:17 Er wirft ihnen das Los, und seine Hand teilt aus unter sie mit der

Meßschnur, daß sie das Land besitzen auf ewige Zeiten und darin

wohnen von Geschlecht zu Geschlecht.
Das zukünftige Heil

35:1 Die Wüste und Einöde wird frohlocken, und die Steppe wird jubeln und

wird blühen wie die Lilien.
Kap 32,15

35:2 Sie wird blühen und jubeln in aller Lust und Freude. Die

Herrlichkeit des Libanon ist ihr gegeben, die Pracht von Karmel und

Scharon. Sie sehen die Herrlichkeit des HERRN, die Pracht unsres

Gottes.

35:3 Stärket die müden Hände und macht fest die wankenden Knie!

Hebr 12,12

35:4 Saget den verzagten Herzen: »Seid getrost, fürchtet euch nicht!

Seht, da ist euer Gott! Er kommt zur Rache; Gott, der da vergilt,

kommt und wird euch helfen.«

35:5 Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben

geöffnet werden.
Kap 29,18

35:6 Dann werden die Lahmen springen wie ein Hirsch, und die Zunge der

Stummen wird frohlocken. Denn es werden Wasser in der Wüste

hervorbrechen und Ströme im dürren Lande.

35:7 Und wo es zuvor trocken gewesen ist, sollen Teiche stehen, und wo

es dürre gewesen ist, sollen Brunnquellen sein. Wo zuvor die

Schakale gelegen haben, soll Gras und Rohr und Schilf stehen.

Kap 41,18

35:8 Und es wird dort eine Bahá sein, die der heilige Weg heißen wird.

Kein Unreiner darf ihn betreten; nur sie werden auf ihm gehen; auch

die Toren dürfen nicht darauf umherirren.
(8-10) Kap 56,3-8; Jer 31,8

35:9 Es wird da kein Löwe sein und kein reißendes Tier darauf gehen; sie

sind dort nicht zu finden, sondern die Erlösten werden dort gehen.

35:10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit

Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne

werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen.

Kap 51,11; Offb 21,4

Jerusalem von Sanherib bedroht und wunderbar errettet

(Kap 36,1 - 37,38: vgl. 2. Kön 18,13 - 19,37; 2. Chr 32,1-23)

36:1 Und es begab sich im vierzehnten Jahr des Königs Hiskia, da zog der

König von Assyrien, Sanherib, herauf gegen alle festen Städte Judas

und nahm sie ein.

36:2 Und der König von Assyrien sandte den Rabschake von Lachisch nach

Jerusalem zu dem König Hiskia mit großer Heeresmacht. Und er trat

hin an die Wasserleitung des oberen Teiches, an der Straße bei dem

Acker des Walkers.
Kap 7,3

36:3 Und es kamen zu ihm heraus der Hofmeister Eljakim, der Sohn

Hilkijas, und der Schreiber Schebna und der Kanzler Joach, der Sohn

Asafs.
Kap 22,20

36:4 Und der Rabschake sprach zu ihnen: Sagt doch dem Hiskia: So spricht

der große König, der König von Assyrien: Was ist das für ein

Vertrauen, das du da hast?

36:5 Meinst du, bloße Worte seien schon Rat und Macht zum Kämpfen? Auf

wen verläßt du dich denn, daß du von mir abgefallen bist?

36:6 Verläßt du dich auf den zerbrochenen Rohrstab Ägypten, der jedem,

der sich darauf stützt, in die Hand dringt und sie durchbohrt? So

tut der Pharao, der König von Ägypten, allen, die sich auf ihn

verlassen.
Hes 29,6-7

36:7 Willst du mir aber sagen: Wir verlassen uns auf den HERRN, unsern

Gott, - ist's denn nicht derselbe, dessen Höhen und Altäre Hiskia

abgetan und zu Juda und Jerusalem gesagt hat: »Nur vor diesem Altar

sollt ihr anbeten«?
2. Kön 18,4

36:8 Wohlan, nimm eine Wette an mit meinem Herrn, dem König von Assyrien:

Ich will dir zweitausend Rosse geben; laß sehen, ob du die Reiter

dazu stellen kannst!

36:9 Wie willst du denn zurücktreiben auch nur einen der geringsten

Diener meines Herrn? Und du verläßt dich auf Ägypten um der Wagen

und Gespanne willen!

36:10 Meinst du denn, daß ich ohne den HERRN heraufgezogen bin in dies

Land, es zu verderben? Nein, sondern der HERR sprach zu mir: Zieh

hinauf in dies Land und verdirb es!

36:11 Aber Eljakim und Schebna und Joach sprachen zum Rabschake: Rede doch

mit deinen Knechten aramäisch, denn wir verstehen's gut, und rede

nicht hebräisch mit uns vor den Ohren des Volks, das auf der Mauer

ist.

36:12 Da sprach der Rabschake: Meinst du, daß mein Herr mich nur zu deinem

Herrn oder zu dir gesandt habe, solche Worte zu reden, und nicht

vielmehr zu den Männern, die auf der Mauer sitzen und samt euch

ihren eigenen Mist fressen und ihren Harn saufen werden?

36:13 Und der Rabschake trat hin und rief laut auf hebräisch und sprach:

Hört die Worte des großen Königs, des Königs von Assyrien!

36:14 So spricht der König: Laßt euch von Hiskia nicht betrügen; denn er

kann euch nicht erretten.

36:15 Und laßt euch von Hiskia nicht vertrösten auf den HERRN, wenn er

sagt: Der HERR wird uns erretten, und diese Stadt wird nicht in die

Hand des Königs von Assyrien gegeben werden.

36:16 Hört nicht auf Hiskia! Denn so spricht der König von Assyrien:

Schließt Freundschaft mit mir und kommt zu mir heraus, so soll ein

jeder von euch von seinem Weinstock und von seinem Feigenbaum essen

und aus seinem Brunnen trinken,
1. Kön 5,5; Mi 4,4

36:17 bis ich komme und hole euch in ein Land, das wie euer Land ist, ein

Land, darin Korn und Wein ist, ein Land, darin Brot und Weinberge

sind.

36:18 Laßt euch von Hiskia nicht bereden, wenn er sagt: Der HERR wird uns

erretten! Haben etwa die Götter der andern Völker ihr Land errettet

aus der Hand des Königs von Assyrien?
Kap 37,12

36:19 Wo sind die Götter von Hamat und Arpad? Wo sind die Götter von

Sefarwajim? Und wo sind die Götter des Landes Samarien? Haben sie

Samaria errettet aus meiner Hand?

36:20 Welcher unter allen Göttern dieser Länder hat sein Land errettet aus

meiner Hand, daß allein der HERR Jerusalem erretten sollte aus

meiner Hand?

36:21 Sie schwiegen aber still und antworteten ihm nichts; denn der König

hatte geboten: Antwortet ihm nichts.

36:22 Da kamen der Hofmeister Eljakim, der Sohn Hilkijas, und der

Schreiber Schebna und der Kanzler Joach, der Sohn Asafs, mit

zerrissenen Kleidern zu Hiskia und sagten ihm die Worte des

Rabschake an.

37:1 Als aber der König Hiskia das hörte, zerriß er seine Kleider und

legte einen Sack an und ging in das Haus des HERRN.

37:2 Und er sandte den Hofmeister Eljakim und den Schreiber Schebna samt

den Ältesten der Priester, mit dem Sack angetan, zu dem Propheten

Jesaja, dem Sohn des Amoz.

37:3 Und sie sprachen zu ihm: So spricht Hiskia: Das ist ein Tag der

Trübsal, der Züchtigung und der Schmach - wie wenn Kinder eben

geboren werden sollen, aber die Kraft fehlt, sie zu gebären.

37:4 Vielleicht hört der HERR, dein Gott, die Worte des Rabschake, den

sein Herr, der König von Assyrien, gesandt hat, den lebendigen Gott

zu lästern, und straft die Worte, die der HERR, dein Gott, gehört

hat! So tu Fürbitte für die Übriggebliebenen, die noch vorhanden

sind.

37:5 Und die Großen des Königs Hiskia kamen zu Jesaja.

37:6 Jesaja aber sprach zu ihnen: So sollt ihr eurem Herrn sagen: So

spricht der HERR: Fürchte dich nicht vor den Worten, die du gehört

hast, mit denen mich die Knechte des Königs von Assyrien geschmäht

haben!

37:7 Siehe, ich will ihn andern Sinnes machen; denn er soll ein Gerücht

hören, so daß er wieder heimzieht in sein Land. Dann will ich ihn

durchs Schwert fällen in seinem Lande.

37:8 Als aber der Rabschake zurückkam, fand er den König von Assyrien im

Kampf gegen Libna; denn er hatte gehört, daß er von Lachisch

abgezogen war.

37:9 Er hatte nämlich gehört über Tirhaka, den König von Kusch: Er ist

ausgezogen, gegen dich zu kämpfen. Als er das hörte, sandte er Boten

zu Hiskia und ließ ihm sagen:

37:10 Sagt Hiskia, dem König von Juda: Laß dich durch deinen Gott nicht

betrügen, auf den du dich verläßt und sprichst: Jerusalem wird nicht

in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden.

37:11 Siehe, du hast gehört, was die Könige von Assyrien allen Ländern

getan haben, daß sie den Bann an ihnen vollstreckten, und du allein

solltest errettet werden?

37:12 Haben denn die Götter der Völker die Länder errettet, die von

meinen Vätern vernichtet wurden: Gosan, Haran, Rezef und die von

Eden in Telassar?
Kap 36,18

37:13 Wo ist der König von Hamat und der König von Arpad und der König der

Stadt Sefarwajim, Hena und Awa?

37:14 Und als Hiskia den Brief von den Boten empfangen und gelesen hatte,

ging er hinauf in das Haus des HERRN und breitete ihn aus vor dem

HERRN.
37:15 Und Hiskia betete zum HERRN und sprach:

37:16 HERR Zebaoth, du Gott Israels, der du über den Cherubim thronst, du

bist allein Gott über alle Königreiche auf Erden, du hast Himmel und

Erde gemacht.

37:17 HERR, neige deine Ohren und höre doch, HERR, tu deine Augen auf und

sieh doch! Höre doch alle die Worte Sanheribs, die er gesandt hat,

um den lebendigen Gott zu schmähen.

37:18 Wahr ist's, HERR, die Könige von Assyrien haben alle Länder

verwüstet

37:19 und haben ihre Götter ins Feuer geworfen; denn sie waren nicht

Götter, sondern Werk von Menschenhänden, Holz und Stein. Die haben

sie vertilgt.

37:20 Nun aber, HERR, unser Gott, errette uns aus seiner Hand, damit alle

Königreiche auf Erden erfahren, daß du, HERR, allein Gott bist!

Kap 40,5; Dan 6,27

37:21 Da sandte Jesaja, der Sohn des Amoz, zu Hiskia und ließ ihm sagen:

So spricht der HERR, der Gott Israels: Was du von mir erbeten hast

wegen des Königs Sanherib von Assyrien, habe ich gehört.

37:22 Dies ist's, was der HERR über ihn spricht: Die Jungfrau, die Tochter

Zion, verachtet dich und spottet deiner, und die Tochter Jerusalem

schüttelt das Haupt hinter dir her.

37:23 Wen hast du geschmäht und gelästert? Über wen hast du die Stimme

erhoben? Du hobst deine Augen empor wider den Heiligen Israels.

37:24 Durch deine Knechte hast du den Herrn geschmäht und gesagt: »Ich bin

mit der Menge meiner Wagen heraufgezogen auf die Höhe der Berge in

den innersten Libanon und habe seine hohen Zedern abgehauen samt

seinen auserwählten Zypressen und bin bis zu seiner äußersten Höhe

gekommen, in seinen dichtesten Wald.
Kap 14,8

37:25 Ich habe gegraben und getrunken fremde Wasser und habe mit meinen

Fußsohlen ausgetrocknet alle Flüsse Ägyptens.«

37:26 Hast du nicht gehört, daß ich es lange zuvor bereitet und von Anfang

an geplant habe? Jetzt aber habe ich's kommen lassen, daß du feste

Städte zerstören solltest zu Steinhaufen,

37:27 und ihre Einwohner sollten ohne Kraft werden und sich fürchten und

zuschanden werden und wie Feldgras werden und wie grünes Kraut, wie

Gras auf den Dächern, das verdorrt, ehe es reif wird.

37:28 Ich weiß von deinem Aufstehen und Sitzen, von deinem Ausziehen und

Einziehen und daß du tobst gegen mich.

37:29 Weil du nun gegen mich tobst und dein Stolz vor meine Ohren gekommen

ist, will ich dir meinen Ring in die Nase legen und meinen Zaum in

dein Maul und will dich den Weg wieder heimführen, den du gekommen

bist.

37:30 Und das sei dir, Hiskia, ein Zeichen: In diesem Jahr iß, was von

selber nachwächst, im nächsten Jahr, was auch dann noch wächst; im

dritten Jahr sät und erntet, pflanzt Weinberge und eßt ihre Früchte.

37:31 Denn die Erretteten vom Hause Juda und was übriggeblieben ist,

werden von neuem nach unten Wurzeln schlagen und oben Frucht tragen.

37:32 Denn von Jerusalem werden ausgehen, die übriggeblieben sind, und die

Erretteten vom Berge Zion. Solches wird tun der Eifer des HERRN

Zebaoth.
Kap 9,6

37:33 Darum spricht der HERR über den König von Assyrien: Er soll nicht in

diese Stadt kommen und soll auch keinen Pfeil hineinschießen und mit

keinem Schild davor kommen und soll keinen Wall gegen sie

aufschütten,

37:34 sondern auf dem Wege, den er gekommen ist, soll er wieder

heimkehren, daß er in diese Stadt nicht komme, spricht der HERR.

37:35 Denn ich will diese Stadt schützen, daß ich sie errette um

meinetwillen und um meines Knechtes David willen.

37:36 Da fuhr aus der Engel des HERRN und schlug im assyrischen Lager

hundertfünfundachtzigtausend Mann. Und als man sich früh am Morgen

aufmachte, siehe, da lag alles voller Leichen.
Kap 17,14; 31,8

37:37 Und der König von Assyrien, Sanherib, brach auf, zog weg und kehrte

wieder heim und blieb zu Ninive.

37:38 Es begab sich aber, als er anbetete im Hause Nisrochs, seines

Gottes, erschlugen ihn seine Söhne Adrammelech und Sarezer mit dem

Schwert, und sie flohen ins Land Ararat. Und sein Sohn Asarhaddon

wurde König an seiner Statt.
Hiskias Krankheit, Genesung und Danklied
(vgl. 2. Kön 20,1-11; 2. Chr 32,24)

38:1 Zu der Zeit wurde Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn

des Amoz, kam zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der HERR:

Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht am Leben

bleiben.

38:2 Da wandte Hiskia sein Angesicht zur Wand und betete zum HERRN

38:3 und sprach: Gedenke doch, HERR, wie ich vor dir in Treue und

ungeteilten Herzens gewandelt bin und habe getan, was dir gefallen

hat. Und Hiskia weinte sehr.
2. Kön 18,3-6
38:4 Da geschah das Wort des HERRN zu Jesaja:

38:5 Geh hin und sage Hiskia: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters

David: Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen. Siehe,

ich will deinen Tagen noch fünfzehn Jahre zulegen

38:6 und will dich samt dieser Stadt erretten aus der Hand des Königs von

Assyrien und will diese Stadt beschirmen.

38:7 Und dies sei dir das Zeichen von dem HERRN, daß der HERR tun wird,

was er zugesagt hat:

38:8 Siehe, ich will den Schatten an der Sonnenuhr des Ahas zehn Striche

zurückziehen, über die er gelaufen ist. Und die Sonne lief zehn

Striche zurück an der Sonnenuhr, über die sie gelaufen war.

38:9 Dies ist das Lied Hiskias, des Königs von Juda, als er krank gewesen

und von seiner Krankheit gesund geworden war:

38:10 Ich sprach: Nun muß ich zu des Totenreiches Pforten fahren in der

Mitte meines Lebens, da ich doch gedachte, noch länger zu leben.

38:11 Ich sprach: Nun werde ich den HERRN nicht mehr schauen im Lande der

Lebendigen, nun werde ich die Menschen nicht mehr sehen mit denen,

die auf der Welt sind.
Ps 27,13

38:12 Meine Hütte ist abgebrochen und über mir weggenommen wie eines

Hirten Zelt. Zu Ende gewebt hab ich mein Leben wie ein Weber; er

schneidet mich ab vom Faden. Tag und Nacht gibst du mich preis;

38:13 bis zum Morgen schreie ich um Hilfe; aber er zerbricht mir alle

meine Knochen wie ein Löwe; Tag und Nacht gibst du mich preis.

38:14 Ich zwitschere wie eine Schwalbe und gurre wie eine Taube. Meine

Augen sehen verlangend nach oben: Herr, ich leide Not, tritt für

mich ein!

38:15 Was soll ich reden und was ihm sagen? Er hat's getan! Entflohen ist

all mein Schlaf bei solcher Betrübnis meiner Seele.

38:16 Herr, laß mich wieder genesen und leben!

38:17 Siehe, um Trost war mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele

herzlich angenommen, daß sie nicht verdürbe; denn du wirfst alle

meine Sünden hinter dich zurück.
Ps 32,5; Mi 7,18-19

38:18 Denn die Toten loben dich nicht, und der Tod rühmt dich nicht, und

die in die Grube fahren, warten nicht auf deine Treue;

Ps 6,6; 115,17

38:19 sondern allein, die da leben, loben dich so wie ich heute. Der Vater

macht den Kindern deine Treue kund.

38:20 Der HERR hat mir geholfen, darum wollen wir singen und spielen,

solange wir leben, im Hause des HERRN!

38:21 Und Jesaja sprach, man solle ein Pflaster von Feigen nehmen und auf

sein Geschwür legen, daß er gesund würde.

Die Verse 21 und 22 gehören zwischen Vers 6 und Vers 7 wie in 2.

Kön 20,7-8.

38:22 Hiskia aber sprach: Was ist das Zeichen, daß ich wieder zum Hause

des HERRN hinaufgehen kann?
Hiskia und die Gesandten aus Bábel
(vgl. 2. Kön 20,12-19; 2. Chr 32,27-31)

39:1 Zu der Zeit sandte Merodach-Baladan, der Sohn Baladans, der König

von Bábel, Briefe und Geschenke an Hiskia; denn er hatte gehört, daß

er krank gewesen und wieder gesund geworden sei.

39:2 Darüber freute sich Hiskia und zeigte den Gesandten das Schatzhaus,

Silber und Gold und Spezerei, kostbare Salben und sein ganzes

Zeughaus und alle Schätze, die er hatte. Es gab nichts, was ihnen

Hiskia nicht gezeigt hätte in seinem Hause und in seinem ganzen

Reich.

39:3 Da kam der Prophet Jesaja zum König Hiskia und sprach zu ihm: Was

sagen diese Männer, und von woher kommen sie zu dir? Hiskia sprach:

Sie kommen aus fernem Lande zu mir, nämlich aus Bábel.

39:4 Er aber sprach: Was haben sie in deinem Hause gesehen? Hiskia

sprach: Alles, was in meinem Hause ist, haben sie gesehen, und es

gibt nichts, das ich ihnen nicht gezeigt hätte von meinen Schätzen.

39:5 Und Jesaja sprach zu Hiskia: Höre das Wort des HERRN Zebaoth:

39:6 Siehe, es kommt die Zeit, daß alles, was in deinem Hause ist und

was deine Väter gesammelt haben bis auf diesen Tag, nach Bábel

gebracht werden wird, so daß nichts zurückbleibt, spricht der HERR.

2. Kön 24,13

39:7 Dazu werden sie von deinen Söhnen, die von dir kommen werden, die du

zeugen wirst, einige nehmen, daß sie Kämmerer werden müssen am Hofe

des Königs von Bábel.

39:8 Und Hiskia sprach zu Jesaja: Das Wort des HERRN ist gut, das du

sagst. Denn er dachte: Es wird doch Friede und Sicherheit sein,

solange ich lebe.

DAS TROSTBUCH VON DER ERLÖSUNG ISRAELS (Kapitel 40,1 - 55,13)

Des HERRN tröstendes Wort für sein Volk

40:1 Tröstet, tröstet mein Volk! spricht euer Gott.

40:2 Redet mit Jerusalem freundlich und prediget ihr, daß ihre

Knechtschaft ein Ende hat, daß ihre Schuld vergeben ist; denn sie

hat doppelte Strafe empfangen von der Hand des HERRN für alle ihre

Sünden.
Hos 2,16; Jer 16,18

40:3 Es ruft eine Stimme: In der Wüste bereitet dem HERRN den Weg, macht

in der Steppe eine ebene Bahá unserm Gott!
(3-5) Lk 3,4-6; Joh 1,23

40:4 Alle Täler sollen erhöht werden, und alle Berge und Hügel sollen

erniedrigt werden, und was uneben ist, soll gerade, und was hügelig

ist, soll eben werden;
Kap 49,11

40:5 denn die Herrlichkeit des HERRN soll offenbart werden, und alles

Fleisch miteinander wird es sehen; denn des HERRN Mund hat's

geredet.

40:6 Es spricht eine Stimme: Predige!, und ich sprach: Was soll ich

predigen? Alles Fleisch ist Gras, und alle seine Güte ist wie eine

Blume auf dem Felde.
(6-8) Ps 90,5-6; Jak 1,10-11

40:7 Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; denn des HERRN Odem bläst

darein. Ja, Gras ist das Volk!

40:8 Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes

bleibt ewiglich.
Ps 119,89; Lk 21,33

40:9 Zion, du Freudenbotin, steig auf einen hohen Berg; Jerusalem, du

Freudenbotin, erhebe deine Stimme mit Macht; erhebe sie und fürchte

dich nicht! Sage den Städten Judas: Siehe, da ist euer Gott;

40:10 siehe, da ist Gott der HERR! Er kommt gewaltig, und sein Arm wird

herrschen. Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich

erwarb, geht vor ihm her.
Kap 62,11

40:11 Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die Lämmer in

seinen Arm sammeln und im Bausch seines Gewandes tragen und die

Mutterschafe führen.
Joh 10,11
Israels unvergleichlicher Gott

40:12 Wer mißt die Wasser mit der hohlen Hand, und wer bestimmt des

Himmels Weite mit der Spanne und faßt den Staub der Erde mit dem Maß

und wiegt die Berge mit einem Gewicht und die Hügel mit einer Waage?

40:13 Wer bestimmt den Geist des HERRN, und welcher Ratgeber unterweist

ihn?
Röm 11,34; 1. Kor 2,16

40:14 Wen fragt er um Rat, der ihm Einsicht gebe und lehre ihn den Weg des

Rechts und lehre ihn Erkenntnis und weise ihm den Weg des

Verstandes?

40:15 Siehe, die Völker sind geachtet wie ein Tropfen am Eimer und wie ein

Sandkorn auf der Waage. Siehe, die Inseln sind wie ein Stäublein.

40:16 Der Libanon wäre zu wenig zum Feuer und seine Tiere zu wenig zum

Brandopfer.

40:17 Alle Völker sind vor ihm wie nichts und gelten ihm als nichtig und

eitel.

40:18 Mit wem wollt ihr denn Gott vergleichen? Oder was für ein Abbild

wollt ihr von ihm machen?
Kap 46,5; 2. Mose 20,4; Apg 17,29

40:19 Der Meister gießt ein Bild, und der Goldschmied vergoldet's und

macht silberne Ketten daran.

40:20 Wer aber zu arm ist für eine solche Gabe, der wählt ein Holz, das

nicht fault, und sucht einen klugen Meister dazu, ein Bild zu

fertigen, das nicht wackelt.

40:21 Wißt ihr denn nicht? Hört ihr denn nicht? Ist's euch nicht von

Anfang an verkündigt? Habt ihr's nicht gelernt von Anbeginn der

Erde?

40:22 Er thront über dem Kreis der Erde, und die darauf wohnen, sind wie

Heuschrecken; er spannt den Himmel aus wie einen Schleier und

breitet ihn aus wie ein Zelt, in dem man wohnt;

40:23 er gibt die Fürsten preis, daß sie nichts sind, und die Richter auf

Erden macht er zunichte:

40:24 Kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesät, kaum hat ihr Stamm

eine Wurzel in der Erde, da läßt er einen Wind unter sie wehen, daß

sie verdorren, und ein Wirbelsturm führt sie weg wie Spreu.

40:25 Mit wem wollt ihr mich also vergleichen, dem ich gleich sei? spricht

der Heilige.

40:26 Hebet eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies geschaffen? Er

führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine

Macht und starke Kraft ist so groß, daß nicht eins von ihnen fehlt.

Ps 147,4; 1. Mose 1,14-18

40:27 Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: »Mein Weg ist

dem HERRN verborgen, und mein Recht geht vor meinem Gott vorüber«?

40:28 Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der HERR, der ewige Gott, der

die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein

Verstand ist unausforschlich.

40:29 Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden.

40:30 Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen;

40:31 aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren

mit Flügeln wie Adler, daß sie laufen und nicht matt werden, daß

sie wandeln und nicht müde werden.
Ps 103,5
Die Völker vor dem Weltenrichter

41:1 Die Inseln sollen vor mir schweigen und die Völker neue Kraft

gewinnen! Sie sollen herzutreten und dann reden! Laßt uns

miteinander rechten!

41:2 Wer läßt den von Osten her kommen, dem Heil auf dem Fuße folgt, vor

dem er Völker und Könige dahingibt, daß er ihrer mächtig wird? Sein

Schwert macht sie wie Staub und sein Bogen wie verwehte Spreu.

Kap 44,28; 45,1; 45,13; 46,11; 48,14-15

41:3 Er jagt ihnen nach und zieht unversehrt hindurch und berührt den Weg

nicht mit seinen Füßen.

41:4 Wer tut und macht das? Wer ruft die Geschlechter von Anfang her? Ich

bin's, der HERR, der Erste, und bei den Letzten noch derselbe.

Kap 44,6; 48,12; Offb 1,8; 1,17

41:5 Als die Inseln das sahen, fürchteten sie sich, und die Enden der

Erde erschraken; sie nahten sich und kamen herzu.

41:6 Einer will dem andern helfen und spricht zu seinem Nächsten: Steh

fest!

41:7 Der Meister nimmt den Goldschmied fest an die Hand, und sie machen

mit dem Hammer das Blech glatt auf dem Amboß und sprechen: Das wird

fein stehen! und machen's fest mit Nägeln, daß es nicht wackeln

soll.

41:8 Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählt habe, du Sproß

Abrahams, meines Geliebten,

Kap 42,19; 43,10; 44,1; 44,21; 45,4; Ps 135,4; Jak 2,23

41:9 den ich fest ergriffen habe von den Enden der Erde her und berufen

von ihren Grenzen, zu dem ich sprach: Du sollst mein Knecht sein;

ich erwähle dich und verwerfe dich nicht -,

41:10 fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin

dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch

die rechte Hand meiner Gerechtigkeit.
Kap 43,1

41:11 Siehe, zu Spott und zuschanden sollen werden alle, die dich hassen;

sie sollen werden wie nichts, und die Leute, die mit dir hadern,

sollen umkommen.

41:12 Wenn du nach ihnen fragst, wirst du sie nicht finden. Die mit dir

hadern, sollen werden wie nichts, und die wider dich streiten,

sollen ein Ende haben.

41:13 Denn ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand faßt und zu

dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!

41:14 Fürchte dich nicht, du Würmlein Jakob, du armer Haufe Israel. Ich

helfe dir, spricht der HERR, und dein Erlöser ist der Heilige

Israels.
Kap 43,3

41:15 Siehe, ich habe dich zum scharfen, neuen Dreschwagen gemacht, der

viele Zacken hat, daß du Berge zerdreschen und zermalmen sollst und

Hügel wie Spreu machen.

41:16 Du sollst sie worfeln, daß der Wind sie wegführt und der Wirbelsturm

sie verweht. Du aber wirst fröhlich sein über den HERRN und wirst

dich rühmen des Heiligen Israels.

41:17 Die Elenden und Armen suchen Wasser, und es ist nichts da, ihre

Zunge verdorrt vor Durst. Aber ich, der HERR, will sie erhören; ich,

der Gott Israels, will sie nicht verlassen.

41:18 Ich will Wasserbäche auf den Höhen öffnen und Quellen mitten auf den

Feldern und will die Wüste zu Wasserstellen machen und das dürre

Land zu Wasserquellen.
Kap 35,1; 35,7; 43,19; 2. Mose 17,6; Ps 107,35

41:19 Ich will in der Wüste wachsen lassen Zedern, Akazien, Myrten und

Ölbäume; ich will in der Steppe pflanzen miteinander Zypressen,

Buchsbaum und Kiefern,

41:20 damit man zugleich sehe und erkenne und merke und verstehe: des

HERRN Hand hat dies getan, und der Heilige Israels hat es

geschaffen.

41:21 Bringt eure Sache vor, spricht der HERR; sagt an, womit ihr euch

verteidigen wollt, spricht der König in Jakob.

41:22 Sie sollen herzutreten und uns verkündigen, was kommen wird.

Verkündigt es doch, was früher geweissagt wurde, damit wir darauf

achten! Oder laßt uns hören, was kommen wird, damit wir merken, daß

es eintrifft!
Kap 43,8-9; 44,7

41:23 Verkündigt uns, was hernach kommen wird, damit wir erkennen, daß ihr

Götter seid! Wohlan, tut Gutes oder tut Schaden, damit wir uns

verwundern und erschrecken!

41:24 Siehe, ihr seid nichts, und euer Tun ist auch nichts, und euch

erwählen ist ein Greuel.

41:25 Von Norden habe ich einen kommen lassen, und er ist gekommen, vom

Aufgang der Sonne her den, der meinen Namen anruft. Er zerstampft

die Gewaltigen wie Lehm und wie der Töpfer, der den Ton tritt.

41:26 Wer hat es von Anfang an verkündigt, daß wir's vernahmen? Wer hat es

vorher geweissagt, daß wir sagen: Das ist recht! Aber da ist keiner,

der es verkündigte, keiner, der etwas hören ließ, keiner, der von

euch ein Wort hörte.

41:27 Ich bin der erste, der zu Zion sagt: Siehe, da sind sie!, und

Jerusalem gebe ich einen Freudenboten.
Kap 52,7

41:28 Schau ich mich um, da ist niemand, und seh ich sie an, da ist kein

Ratgeber, daß ich sie fragen könnte und sie mir antworteten.

41:29 Siehe, sie sind alle nichts, und nichtig sind ihre Werke; ihre

Götzen sind leerer Wind.
Der Knecht Gottes das Licht der Welt

42:1 Siehe, das ist mein Knecht - ich halte ihn - und mein

Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm

meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen.

(1-4) Kap 49,1-6; 50,4-11; 52,13 - 53,12; Mt 12,18-21; 3,17

42:2 Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht

hören auf den Gassen.

42:3 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden

Docht wird er nicht auslöschen. In Treue trägt er das Recht hinaus.

Ps 34,19

42:4 Er selbst wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis er auf

Erden das Recht aufrichte; und die Inseln warten auf seine Weisung.

Kap 51,5

42:5 So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schafft und ausbreitet,

der die Erde macht und ihr Gewächs, der dem Volk auf ihr den Odem

gibt und den Geist denen, die auf ihr gehen:
1. Mose 1,1-31

42:6 Ich, der HERR, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei

der Hand und behüte dich und mache dich zum Bund für das Volk, zum

Licht der Heiden,
Kap 49,6; 49,8

42:7 daß du die Augen der Blinden öffnen sollst und die Gefangenen aus

dem Gefängnis führen und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem

Kerker.
Kap 35,5; Kap 45,13; Ps 126,1-4

42:8 Ich, der HERR, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem

andern geben noch meinen Ruhm den Götzen.
2. Mose 3,15; Kap 48,11

42:9 Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen. So verkündige

ich auch Neues; ehe denn es aufgeht, lasse ich's euch hören.

Kap 48,6
Gott kommt zur Befreiung seines Volkes

42:10 Singet dem HERRN ein neues Lied, seinen Ruhm an den Enden der Erde,

die ihr auf dem Meer fahret, und was im Meer ist, ihr Inseln und die

darauf wohnen!
Ps 33,3

42:11 Rufet laut, ihr Wüsten und die Städte darin samt den Dörfern, wo

Kedar wohnt. Es sollen jauchzen, die in Felsen wohnen, und rufen von

den Höhen der Berge!

42:12 Sie sollen dem HERRN die Ehre geben und seinen Ruhm auf den Inseln

verkünden!

42:13 Der HERR zieht aus wie ein Held, wie ein Kriegsmann kommt er in

Eifer; laut erhebt er das Kampfgeschrei, zieht wie ein Held wider

seine Feinde.

42:14 Ich schwieg wohl eine lange Zeit, war still und hielt an mich. Nun

aber will ich schreien wie eine Gebärende, ich will laut rufen und

schreien.

42:15 Ich will Berge und Hügel zur Wüste machen und all ihr Gras verdorren

lassen und will die Wasserströme zu Land machen und die Seen

austrocknen.

42:16 Aber die Blinden will ich auf dem Wege leiten, den sie nicht wissen;

ich will sie führen auf den Steigen, die sie nicht kennen. Ich will

die Finsternis vor ihnen her zum Licht machen und das Höckerige zur

Ebene. Das alles will ich tun und nicht davon lassen.

Kap 40,4

42:17 Aber die sich auf Götzen verlassen und sprechen zum gegossenen

Bilde: »Ihr seid unsre Götter!«, die sollen zurückweichen und

zuschanden werden.
Kap 44,11; Ps 97,7

42:18 Hört, ihr Tauben, und schaut her, ihr Blinden, daß ihr seht!

Kap 43,8

42:19 Wer ist so blind wie mein Knecht, und wer ist so taub wie mein

Bote, den ich senden will? Wer ist so blind wie der Vertraute und so

blind wie der Knecht des HERRN?
Kap 41,8

42:20 Du sahst wohl viel, aber du hast's nicht beachtet; deine Ohren waren

offen, aber du hast nicht gehört.
Kap 53,1

42:21 Dem HERRN hat es gefallen um seiner Gerechtigkeit willen, daß er

sein Gesetz herrlich und groß mache.

42:22 Dennoch ist es ein beraubtes und geplündertes Volk; sie sind alle

gebunden in Gefängnissen und verschlossen in Kerkern. Sie sind zur

Beute geworden, und es ist kein Erretter da; sie sind geplündert,

und es ist niemand da, der sagt: Gib wieder her!

42:23 Wer ist unter euch, der das zu Ohren nimmt, der aufmerkt und es hört

für künftige Zeiten?

42:24 Wer hat Jakob der Plünderung preisgegeben und Israel den Räubern?

Hat es nicht der HERR getan, an dem wir gesündigt haben? Und sie

wollten nicht auf seinen Wegen wandeln, und sie gehorchten seinen

Weisungen nicht.

42:25 Darum hat er über sie ausgeschüttet seinen grimmigen Zorn und den

Schrecken des Krieges, daß er sie ringsumher versengte, aber sie

merken's nicht, und sie in Brand steckte, aber sie nehmen's nicht zu

Herzen.
Gott erlöst sein Volk

43:1 Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich

gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;

ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!

43:2 Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, daß dich die

Ströme nicht ersäufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst

du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen.

2. Mose 14,21; Ps 66,12; Dan 3,25-27

43:3 Denn ich bin der HERR, dein Gott, der Heilige Israels, dein

Heiland. Ich habe Ägypten für dich als Lösegeld gegeben, Kusch und

Seba an deiner Statt,
Kap 41,14

43:4 weil du in meinen Augen so wertgeachtet und auch herrlich bist und

weil ich dich liebhabe. Ich gebe Menschen an deiner Statt und Völker

für dein Leben.

43:5 So fürchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir. Ich will vom Osten

deine Kinder bringen und dich vom Westen her sammeln,

Kap 11,11-16; Jer 30,10

43:6 ich will sagen zum Norden: Gib her! und zum Süden: Halte nicht

zurück! Bring her meine Söhne von ferne und meine Töchter vom Ende

der Erde,

43:7 alle, die mit meinem Namen genannt sind, die ich zu meiner Ehre

geschaffen und zubereitet und gemacht habe.
Jer 14,9
Israel Gottes Zeuge vor der Welt

43:8 Es soll hervortreten das blinde Volk, das doch Augen hat, und die

Tauben, die doch Ohren haben!

43:9 Alle Heiden sollen zusammenkommen und die Völker sich versammeln.

Wer ist unter ihnen, der dies verkündigen kann und uns hören lasse,

was früher geweissagt wurde? Sie sollen ihre Zeugen aufstellen und

beweisen, so wird man's hören und sagen: Es ist die Wahrheit.

Kap 41,22; 41,26

43:10 Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und mein Knecht, den ich

erwählt habe, damit ihr wißt und mir glaubt und erkennt, daß ich's

bin. Vor mir ist kein Gott gemacht, so wird auch nach mir keiner

sein.
Kap 44,8

43:11 Ich, ich bin der HERR, und außer mir ist kein Heiland.

Kap 45,21; 5. Mose 32,39

43:12 Ich hab's verkündigt und habe auch geholfen und hab's euch sagen

lassen; und es war kein fremder Gott unter euch. Ihr seid meine

Zeugen, spricht der HERR, und ich bin Gott.

43:13 Ich bin, ehe denn ein Tag war, und niemand ist da, der aus meiner

Hand erretten kann. Ich wirke; wer will's wenden?
Gott führt sein Volk aus Bábel

43:14 So spricht der HERR, euer Erlöser, der Heilige Israels: Um

euretwillen habe ich nach Bábel geschickt und habe die Riegel eures

Gefängnisses zerbrochen, und zur Klage wird der Jubel der Chaldäer.

43:15 Ich bin der HERR, euer Heiliger, der ich Israel geschaffen habe,

euer König.

43:16 So spricht der HERR, der im Meer einen Weg und in starken Wassern

Bahá macht,
2. Mose 14,22; Jos 3,16

43:17 der ausziehen läßt Wagen und Rosse, Heer und Macht, daß sie auf

einem Haufen daliegen und nicht aufstehen, daß sie verlöschen, wie

ein Docht verlischt:
2. Mose 14,23-28

43:18 Gedenkt nicht an das Frühere und achtet nicht auf das Vorige!

43:19 Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf,

erkennt ihr's denn nicht? Ich mache einen Weg in der Wüste und

Wasserströme in der Einöde.
Kap 41,18

43:20 Das Wild des Feldes preist mich, die Schakale und Strauße; denn ich

will in der Wüste Wasser und in der Einöde Ströme geben, zu tränken

mein Volk, meine Auserwählten;

43:21 das Volk, das ich mir bereitet habe, soll meinen Ruhm verkündigen.

1. Petr 2,9
Gott tilgt Israels Sünde

43:22 Nicht, daß du mich gerufen hättest, Jakob, oder daß du dich um mich

gemüht hättest, Israel.

43:23 Mir hast du nicht die Schafe deines Brandopfers gebracht noch mich

geehrt mit deinen Schlachtopfern. Ich habe dir nicht Arbeit gemacht

mit Opfergaben, habe dich auch nicht bemüht mit Weihrauch.

Kap 1,11-15

43:24 Mir hast du nicht für Geld köstliches Gewürz gekauft, mich hast du

mit dem Fett deiner Opfer nicht gelabt. Aber mir hast du Arbeit

gemacht mit deinen Sünden und hast mir Mühe gemacht mit deinen

Missetaten.
2. Kor 5,21

43:25 Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen und gedenke

deiner Sünden nicht.
Kap 44,22; Jer 31,34

43:26 Erinnere mich, laß uns miteinander rechten! Zähle alles auf, damit

du Recht bekommst!

43:27 Schon dein Ahnherr hat gesündigt, und deine Wortführer sind von mir

abgefallen.
Kap 41,8; 1. Mose 35,11-12

43:28 Darum habe ich die Fürsten des Heiligtums entheiligt und Jakob dem

Bann übergeben und Israel dem Hohn.
Das wahre Israel

44:1 So höre nun, mein Knecht Jakob, und Israel, den ich erwählt habe!

44:2 So spricht der HERR, der dich gemacht und bereitet hat und der dir

beisteht von Mutterleibe an: Fürchte dich nicht, mein Knecht Jakob,

und du, Jeschurun, den ich erwählt habe!
5. Mose 32,15

44:3 Denn ich will Wasser gießen auf das Durstige und Ströme auf das

Dürre: ich will meinen Geist auf deine Kinder gießen und meinen

Segen auf deine Nachkommen,
Kap 32,15; Joel 3,1

44:4 daß sie wachsen sollen wie Gras zwischen Wassern, wie die Weiden an

den Wasserbächen.

44:5 Dieser wird sagen »Ich bin des HERRN«, und jener wird genannt werden

mit dem Namen »Jakob«. Und wieder ein anderer wird in seine Hand

schreiben »Dem HERRN eigen« und wird mit dem Namen »Israel« genannt

werden.
Der lebendige Gott und die toten Götzen

44:6 So spricht der HERR, der König Israels, und sein Erlöser, der HERR

Zebaoth: Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und außer mir

ist kein Gott.
Kap 41,4; Kap 43,11

44:7 Und wer ist mir gleich? Er rufe und verkünde es und tue es mir dar!

Wer hat vorzeiten kundgetan das Künftige? Sie sollen uns

verkündigen, was kommen wird!
Kap 41,22; 5. Mose 18,22

44:8 Fürchtet euch nicht und erschrecket nicht! Habe ich's dich nicht

schon lange hören lassen und es dir verkündigt? Ihr seid doch meine

Zeugen! Ist auch ein Gott außer mir? Es ist kein Fels, ich weiß ja

keinen.
1. Sam 2,2

44:9 Die Götzenmacher sind alle nichtig; woran ihr Herz hängt, das ist

nichts nütze. Und ihre Zeugen sehen nichts, merken auch nichts,

damit sie zuschanden werden.
(9-11) Kap 45,16; Ps 115,4-8; Jer 10,3-16

44:10 Wer sind sie, die einen Gott machen und einen Götzen gießen, der

nichts nütze ist?

44:11 Siehe, alle ihre Genossen werden zuschanden; die Meister sind auch

nur Menschen. Wenn sie auch alle zusammentreten, sollen sie dennoch

erschrecken und zuschanden werden.
Kap 42,17

44:12 Der Schmied macht ein Messer in der Glut und formt es mit

Hammerschlägen. Er arbeitet daran mit der ganzen Kraft seines Arms;

dabei wird er hungrig, so daß er nicht mehr kann, und trinkt auch

kein Wasser, so daß er matt wird.
(12-20) Kap 40,18-20

44:13 Der Zimmermann spannt die Schnur und zeichnet mit dem Stift. Er

behaut das Holz und zirkelt es ab und macht es wie eines Mannes

Gestalt, wie einen schönen Menschen; in einem Hause soll es thronen.

44:14 Er haut Zedern ab und nimmt Kiefern und Eichen und wählt unter den

Bäumen des Waldes. Er hatte Fichten gepflanzt, und der Regen ließ

sie wachsen.

44:15 Das gibt den Leuten Brennholz; davon nimmt er und wärmt sich; auch

zündet er es an und bäckt Brot; aber daraus macht er auch einen Gott

und betet's an; er macht einen Götzen daraus und kniet davor nieder.

44:16 Die eine Hälfte verbrennt er im Feuer, auf ihr brät er Fleisch und

ißt den Braten und sättigt sich, wärmt sich auch und spricht: Ah!

Ich bin warm geworden, ich spüre das Feuer.

44:17 Aber die andere Hälfte macht er zum Gott, daß es sein Götze sei, vor

dem er kniet und niederfällt und betet, und spricht: Errette mich,

denn du bist mein Gott!

44:18 Sie wissen nichts und verstehen nichts; denn sie sind verblendet,

daß ihre Augen nicht sehen und ihre Herzen nichts merken können.

44:19 Er kommt nicht zur Einsicht; keine Vernunft und kein Verstand ist

da, daß er dächte: Ich habe die eine Hälfte mit Feuer verbrannt und

hab auf den Kohlen Brot gebacken und Fleisch gebraten und gegessen,

und sollte die andere Hälfte zum Götzen machen und sollte knien vor

einem Klotz?

44:20 Wer Asche hütet, den hat sein Herz getäuscht und betört, so daß er

sein Leben nicht erretten und nicht zu sich sagen wird: Ist das

nicht Trug, woran meine Rechte sich hält?
Freude über die Erlösung

44:21 Gedenke daran, Jakob, und du, Israel, denn du bist mein Knecht. Ich

habe dich bereitet, daß du mein Knecht seist. Israel, ich vergesse

dich nicht!
Kap 41,8

Luther übersetzte im Anschluß an die alten Übersetzungen: »Israel,

vergiß Mein nicht!«

44:22 Ich tilge deine Missetat wie eine Wolke und deine Sünden wie den

Nebel. Kehre dich zu mir, denn ich erlöse dich! -
Kap 43,25

44:23 Jauchzet, ihr Himmel, denn der HERR hat's getan! Jubelt, ihr Tiefen

der Erde! Ihr Berge, frohlocket mit Jauchzen, der Wald und alle

Bäume darin! Denn der HERR hat Jakob erlöst und ist herrlich in

Israel.
Kap 49,13; 55,12; Ps 96,11-13
Kyrus als Werkzeug Gottes

44:24 So spricht der HERR, dein Erlöser, der dich von Mutterleibe bereitet

hat: Ich bin der HERR, der alles schafft, der den Himmel ausbreitet

allein und die Erde festmacht ohne Gehilfen;
Kap 45,12

44:25 der die Zeichen der Wahrsager zunichte macht und die Weissager zu

Narren; der die Weisen zurücktreibt und ihre Kunst zur Torheit

macht;
Kap 29,14

44:26 der das Wort seiner Knechte wahr macht und den Ratschluß vollführt,

den seine Boten verkündigt haben; der zu Jerusalem spricht: Werde

bewohnt! und zu den Städten Judas: Werdet wieder aufgebaut!, und

ihre Trümmer richte ich auf;

44:27 der zu der Tiefe spricht: Versiege!, und deine Fluten trockne ich

aus;
Jos 4,23

44:28 der zu Kyrus sagt: Mein Hirte! Er soll all meinen Willen vollenden

und sagen zu Jerusalem: Werde wieder gebaut! und zum Tempel: Werde

gegründet!
2. Chr 36,23; Esr 1,1-4

45:1 So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kyrus, den ich bei

seiner rechten Hand ergriff, daß ich Völker vor ihm unterwerfe und

Königen das Schwert abgürte, damit vor ihm Türen geöffnet werden und

Tore nicht verschlossen bleiben:
Kap 41,2

45:2 Ich will vor dir hergehen und das Bergland eben machen, ich will die

ehernen Türen zerschlagen und die eisernen Riegel zerbrechen

45:3 und will dir heimliche Schätze geben und verborgene Kleinode, damit

du erkennst, daß ich der HERR bin, der dich beim Namen ruft, der

Gott Israels.

45:4 Um Jakobs, meines Knechts, und um Israels, meines Auserwählten,

willen rief ich dich bei deinem Namen und gab dir Ehrennamen,

obgleich du mich nicht kanntest.

45:5 Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, kein Gott ist außer mir.

Ich habe dich gerüstet, obgleich du mich nicht kanntest,

(5 und 6) 2. Mose 20,3

45:6 damit man erfahre in Ost und West, daß außer mir nichts ist. Ich bin

der HERR, und sonst keiner mehr,

45:7 der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden

gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut.

Am 3,6

45:8 Träufelt, ihr Himmel, von oben, und ihr Wolken, regnet

Gerechtigkeit! Die Erde tue sich auf und bringe Heil, und

Gerechtigkeit wachse mit auf! Ich, der HERR, habe es geschaffen.

Gegen die Vermessenen in Israel

45:9 Weh dem, der mit seinem Schöpfer hadert, eine Scherbe unter irdenen

Scherben! Spricht denn der Ton zu seinem Töpfer: Was machst du? und

sein Werk: Du hast keine Hände!
Hiob 40,2; Kap 29,16; Jer 18,6; Röm 9,20

45:10 Weh dem, der zum Vater sagt: Warum zeugst du? und zum Weibe: Warum

gebierst du?

45:11 So spricht der HERR, der Heilige Israels und sein Schöpfer: Wollt

ihr mich zur Rede stellen wegen meiner Söhne? Und wollt ihr mir

Befehl geben wegen des Werkes meiner Hände?

45:12 Ich habe die Erde gemacht und den Menschen auf ihr geschaffen. Ich

bin's, dessen Hände den Himmel ausgebreitet haben und der seinem

ganzen Heer geboten hat.
Kap 44,24

45:13 Ich habe ihn erweckt in Gerechtigkeit, und alle seine Wege will ich

eben machen. Er soll meine Stadt wieder aufbauen und meine

Gefangenen loslassen, nicht um Geld und nicht um Geschenke, spricht

der HERR Zebaoth.
Kap 41,2
Verheißung der Herrlichkeit Gottes in aller Welt

45:14 So spricht der HERR: Der Ägypter Erwerb und der Kuschiter Gewinn und

die hochgewachsenen Leute von Seba werden zu dir kommen und dein

eigen sein. Sie werden dir folgen, in Fesseln werden sie gehen und

werden zu dir kommen und niederfallen und zu dir flehen: Nur bei dir

ist Gott, und sonst ist kein Gott mehr.

45:15 Fürwahr, du bist ein verborgener Gott, du Gott Israels, der

Heiland.
Röm 11,33; Kap 43,11

45:16 Aber die Götzenmacher sollen alle in Schmach und Schande geraten

und miteinander schamrot einhergehen.
Kap 44,9-11

45:17 Israel aber wird erlöst durch den HERRN mit einer ewigen Erlösung

und wird nicht zuschanden noch zu Spott immer und ewiglich.

45:18 Denn so spricht der HERR, der den Himmel geschaffen hat - er ist

Gott; der die Erde bereitet und gemacht hat - er hat sie gegründet;

er hat sie nicht geschaffen, daß sie leer sein soll, sondern sie

bereitet, daß man auf ihr wohnen solle: Ich bin der HERR, und sonst

keiner mehr.

45:19 Ich habe nicht im Verborgenen geredet an einem finstern Ort der

Erde; ich habe nicht zu den Söhnen Jakobs gesagt: »Sucht mich

vergeblich!« Denn ich bin der HERR, der von Gerechtigkeit redet und

verkündigt, was recht ist.
Kap 48,16

45:20 Versammelt euch und kommt miteinander herzu, ihr Entronnenen der

Heiden. Keine Erkenntnis haben, die sich abschleppen mit den Klötzen

ihrer Götzen und zu einem Gott flehen, der nicht helfen kann.

45:21 Tut es kund, bringt es vor, beratet miteinander: Wer hat dies hören

lassen von alters her und vorzeiten verkündigt? Hab ich's nicht

getan, der HERR? Es ist sonst kein Gott außer mir, ein gerechter

Gott und Heiland, und es ist keiner außer mir.

45:22 Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn

ich bin Gott, und sonst keiner mehr.

45:23 Ich habe bei mir selbst geschworen, und Gerechtigkeit ist

ausgegangen aus meinem Munde, ein Wort, bei dem es bleiben soll: Mir

sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen schwören

(23 und 24) Röm 14,11; Phil 2,10-11

45:24 und sagen: Im HERRN habe ich Gerechtigkeit und Stärke. Aber alle,

die ihm widerstehen, werden zu ihm kommen und beschämt werden.

Jer 23,6

45:25 Im HERRN wird gerecht werden Israels ganzes Geschlecht und wird

sich seiner rühmen.
Jer 9,22-23
Sturz der Bábylonischen Götzen

46:1 Bel bricht zusammen, Nebo ist gefallen, ihre Götzenbilder sind den

Tieren und dem Vieh aufgeladen, daß sie sich müde tragen an dem, was

eure Last war.
Jer 50,2

46:2 Ja, sie können die Last nicht wegbringen. Die Götzen sind gefallen

und alle zusammengebrochen und müssen in die Gefangenschaft gehen.

46:3 Hört mir zu, ihr vom Hause Jakob, und alle, die ihr noch übrig seid

vom Hause Israel, die ihr von mir getragen werdet von Mutterleibe an

und vom Mutterschoße an mir aufgeladen seid:

46:4 Auch bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen,

bis ihr grau werdet. Ich habe es getan; ich will heben und tragen

und erretten.
Ps 71,18

46:5 Wem wollt ihr mich gleichstellen, und mit wem vergleicht ihr mich?

An wem meßt ihr mich, daß ich ihm gleich sein soll?

(5-8) Kap 44,9-20

46:6 Sie schütten das Gold aus dem Beutel und wiegen das Silber mit der

Waage dar und dingen den Goldschmied, daß er einen Gott daraus

mache, vor dem sie knien und anbeten.

46:7 Sie heben ihn auf die Schultern und tragen ihn und setzen ihn nieder

an seine Stätte, daß er stehe und nicht von seinem Ort rücke.

Schreit einer zu ihm, so antwortet er nicht und hilft ihm nicht aus

seiner Not.
1. Kön 18,26

46:8 Gedenket doch daran, ihr Abtrünnigen, und nehmt's zu Herzen!

46:9 Gedenket des Vorigen, wie es von alters her war: Ich bin Gott, und

sonst keiner mehr, ein Gott, dem nichts gleicht.
Kap 44,6

46:10 Ich habe von Anfang an verkündigt, was hernach kommen soll, und

vorzeiten, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Was ich

beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen

habe, das tue ich.

46:11 Ich rufe einen Adler vom Osten her, aus fernem Lande den Mann, der

meinen Ratschluß ausführe. Wie ich's gesagt habe, so lasse ich's

kommen; was ich geplant habe, das tue ich auch.
Kap 41,2

46:12 Hört mir zu, ihr trotzigen Herzen, die ihr ferne seid von der

Gerechtigkeit!

46:13 Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht; sie ist nicht ferne, und

mein Heil säumt nicht. Ich will zu Zion das Heil geben und in Israel

meine Herrlichkeit.
Gericht über Bábel

47:1 Herunter, Jungfrau, du Tochter Bábel, setze dich in den Staub! Setze

dich auf die Erde, wo kein Thron ist, du Tochter der Chaldäer. Man

wird nicht mehr zu dir sagen: »Du Zarte und Verwöhnte«.

47:2 Nimm die Mühle und mahle Mehl, decke auf deinen Schleier! Hebe die

Schleppe, entblöße den Schenkel, wate durchs Wasser,

47:3 daß deine Blöße aufgedeckt und deine Schande gesehen werde! Ich

will mich rächen, unerbittlich,
Nah 3,5

47:4 spricht unser Erlöser; der heißt der HERR Zebaoth, der Heilige

Israels.

47:5 Setze dich stumm hin, geh in die Finsternis, du Tochter der

Chaldäer! Denn du sollst nicht mehr heißen »Herrin über

Königreiche«.

47:6 Als ich über mein Volk zornig war und mein Erbe entheiligte, gab

ich sie in deine Hand; aber du erwiesest ihnen keine Barmherzigkeit,

auch über die Alten machtest du dein Joch allzu schwer.

Sach 1,15

47:7 Du dachtest: Ich bin eine Herrin für immer. Du hattest noch nicht zu

Herzen genommen noch daran gedacht, wie es hernach werden könnte.

47:8 So höre nun dies, die du in Wollust lebst und so sicher sitzest und

sprichst in deinem Herzen: »Ich bin's, und sonst keine; ich werde

keine Witwe werden noch ohne Kinder sein«:
(8 und 9) Zef 2,15; Offb 18,7

47:9 Dies beides wird plötzlich über dich kommen auf einen Tag, daß du

Witwe und ohne Kinder bist. Ja, es wird in vollem Maße über dich

kommen trotz der Menge deiner Zaubereien und trotz der großen Macht

deiner Beschwörungen.

47:10 Denn du hast dich auf deine Bosheit verlassen, als du dachtest:

Niemand sieht mich! Deine Weisheit und Kunst hat dich verleitet, daß

du in deinem Herzen sprachst: Ich bin's, und sonst keine!

Ps 10,11

47:11 Aber nun wird über dich Unglück kommen, das du nicht wegzuzaubern

weißt, und Unheil wird auf dich fallen, das du nicht durch Sühne

abwenden kannst. Und es wird plötzlich ein Verderben über dich

kommen, dessen du dich nicht versiehst.

47:12 So tritt nun auf mit deinen Beschwörungen und der Menge deiner

Zaubereien, um die du dich von deiner Jugend auf bemüht hast, ob du

dir helfen und es abwenden kannst.
Dan 2,2

47:13 Du hast dich müde gemacht mit der Menge deiner Pläne. Es sollen

hertreten und dir helfen die Meister des Himmelslaufs und die

Sterngucker, die an jedem Neumond kundtun, was über dich kommen

werde!

47:14 Siehe, sie sind wie Stoppeln, die das Feuer verbrennt, sie können

ihr Leben nicht erretten vor der Flamme Gewalt. Denn es wird nicht

eine Glut sein, an der man sich wärmen, oder ein Feuer, um das man

sitzen könnte.

47:15 So sind alle, um die du dich bemüht hast, die mit dir Handel trieben

von deiner Jugend auf: ein jeder wird hierhin und dorthin wanken,

und du hast keinen Retter.
Gnade für das abtrünnige Israel

48:1 Hört dies, ihr vom Hause Jakob, die ihr nach dem Namen Israels heißt

und aus dem Wasser Judas gekommen seid; die ihr schwört bei dem

Namen des HERRN und den Gott Israels bekennt, aber nicht in Wahrheit

und Gerechtigkeit, -
Kap 51,1

48:2 sie nennen sich nach der heiligen Stadt und pochen auf den Gott

Israels, der da heißt der HERR Zebaoth.

48:3 Ich habe vorzeiten verkündigt, was schon gekommen ist; aus meinem

Munde ist es gekommen, und ich habe es sagen lassen. Ich tat es

plötzlich, und es kam.

48:4 Denn ich weiß, daß du hart bist und dein Nacken eine eiserne Sehne

ist und deine Stirn ehern.

48:5 Darum habe ich dir's vorzeiten verkündigt und es dir sagen lassen,

ehe es gekommen ist, damit du nicht sagen könntest: Mein Götze tat

es, und mein Abgott, der geschnitzt und gegossen wurde, hat's

befohlen.

48:6 Das alles hast du gehört und siehst es und verkündigst es doch

nicht. Von nun an lasse ich dich Neues hören und Verborgenes, das du

nicht wußtest.

48:7 Jetzt ist es geschaffen und nicht vorzeiten, und vorher hast du

nicht davon gehört, auf daß du nicht sagen könntest: Siehe, das

wußte ich schon.

48:8 Du hörtest es nicht und wußtest es auch nicht, und dein Ohr war

damals nicht geöffnet. Ich aber wußte sehr wohl, daß du treulos bist

und man dich nennt »Abtrünnig von Mutterleib an«.

48:9 Um meines Namens willen halte ich lange meinen Zorn zurück, und um

meines Ruhmes willen bezähme ich mich dir zugut, damit du nicht

ausgerottet wirst.

48:10 Siehe, ich habe dich geläutert, aber nicht wie Silber, sondern ich

habe dich geprüft im Glutofen des Elends.
5. Mose 4,20

48:11 Um meinetwillen, ja, um meinetwillen will ich's tun, daß ich nicht

gelästert werde; denn ich will meine Ehre keinem andern lassen.

Kap 42,8
Die Stunde der Erlösung Israels ist gekommen

48:12 Höre mir zu, Jakob, und du, Israel, den ich berufen habe: Ich bin's,

ich bin der Erste und auch der Letzte.

48:13 Meine Hand hat die Erde gegründet, und meine Rechte hat den Himmel

ausgespannt. Ich rufe, und alles steht da.

48:14 Versammelt euch alle und hört: Wer ist unter ihnen, der es

verkündigt hat? Er, den der HERR liebt, wird seinen Willen an Bábel

beweisen und seinen Arm an den Chaldäern.
Kap 41,2

48:15 Ich, ja, ich habe es gesagt, ich habe ihn gerufen, ich habe ihn auch

kommen lassen, und sein Weg soll ihm gelingen.

48:16 Tretet her zu mir und höret dies! Ich habe von Anfang an nicht im

Verborgenen geredet; von der Zeit an, da es geschieht, bin ich auf

dem Plan. - Und nun sendet mich Gott der HERR und sein Geist.

Kap 45,19

48:17 So spricht der HERR, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der

HERR, dein Gott, der dich lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf

dem Wege, den du gehst.

48:18 O daß du auf meine Gebote gemerkt hättest, so würde dein Friede

sein wie ein Wasserstrom und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen.

5. Mose 5,29

48:19 Deine Kinder würden zahlreich sein wie Sand und deine Nachkommen

wie Sandkörner. Dein Name würde nicht ausgerottet und nicht vertilgt

werden vor mir.
1. Mose 22,17

48:20 Geht heraus aus Bábel, flieht von den Chaldäern! Mit fröhlichem

Schall verkündigt dies und laßt es hören, tragt's hinaus bis an die

Enden der Erde und sprecht: Der HERR hat seinen Knecht Jakob erlöst.

Jer 51,6; Offb 18,4

48:21 Sie litten keinen Durst, als er sie leitete in der Wüste. Er ließ

ihnen Wasser aus dem Felsen fließen, er spaltete den Fels, daß

Wasser herausrann.
2. Mose 17,6

48:22 Aber die Gottlosen, spricht der HERR, haben keinen Frieden.

Kap 57,21

Der Knecht Gottes das Heil Israels und das Licht der Heiden

(vgl. Kap 42,1-4)

49:1 Hört mir zu, ihr Inseln, und ihr Völker in der Ferne, merket auf!

Der HERR hat mich berufen von Mutterleibe an; er hat meines Namens

gedacht, als ich noch im Schoß der Mutter war.

49:2 Er hat meinen Mund wie ein scharfes Schwert gemacht, mit dem

Schatten seiner Hand hat er mich bedeckt. Er hat mich zum spitzen

Pfeil gemacht und mich in seinem Köcher verwahrt.
Hebr 4,12; Offb 1,16; Kap 51,16

49:3 Und er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, durch den ich

mich verherrlichen will.

49:4 Ich aber dachte, ich arbeitete vergeblich und verzehrte meine Kraft

umsonst und unnütz, wiewohl mein Recht bei dem HERRN und mein Lohn

bei meinem Gott ist.
1. Kor 15,58

49:5 Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an zu seinem

Knecht bereitet hat, daß ich Jakob zu ihm zurückbringen soll und

Israel zu ihm gesammelt werde, - darum bin ich vor dem HERRN

wertgeachtet, und mein Gott ist meine Stärke -,

49:6 er spricht: Es ist zu wenig, daß du mein Knecht bist, die Stämme

Jakobs aufzurichten und die Zerstreuten Israels wiederzubringen,

sondern ich habe dich auch zum Licht der Heiden gemacht, daß du

seist mein Heil bis an die Enden der Erde.
Kap 42,6; 60,3; Lk 2,32; Apg 13,47
Die Wiederherstellung Israels

49:7 So spricht der HERR, der Erlöser Israels, sein Heiliger, zu dem, der

verachtet ist von den Menschen und verabscheut von den Heiden, zu

dem Knecht, der unter Tyrannen ist: Könige sollen sehen und

aufstehen, und Fürsten sollen niederfallen um des HERRN willen, der

treu ist, um des Heiligen Israels willen, der dich erwählt hat.

49:8 So spricht der HERR: Ich habe dich erhört zur Zeit der Gnade und

habe dir am Tage des Heils geholfen und habe dich behütet und zum

Bund für das Volk bestellt, daß du das Land aufrichtest und das

verwüstete Erbe zuteilst,
Ps 69,14; 2. Kor 6,2; Kap 42,6

49:9 zu sagen den Gefangenen: Geht heraus! und zu denen in der

Finsternis: Kommt hervor! Am Wege werden sie weiden und auf allen

kahlen Höhen ihre Weide haben.

49:10 Sie werden weder hungern noch dürsten, sie wird weder Hitze noch

Sonne stechen; denn ihr Erbarmer wird sie führen und sie an die

Wasserquellen leiten.
Offb 7,16

49:11 Ich will alle meine Berge zum ebenen Wege machen, und meine Pfade

sollen gebahnt sein.
Kap 40,4

49:12 Siehe, diese werden von ferne kommen, und siehe, jene vom Norden und

diese vom Meer und jene vom Lande Sinim.
Lk 13,29

49:13 Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit

Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich

seiner Elenden.
Kap 44,23

49:14 Zion aber sprach: Der HERR hat mich verlassen, der Herr hat meiner

vergessen.

49:15 Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, daß sie sich nicht

erbarme über den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergäße, so

will ich doch deiner nicht vergessen.
1. Mose 21,16; 1. Kön 3,26; Jer 31,20

49:16 Siehe, in die Hände habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind

immerdar vor mir.

49:17 Deine Erbauer eilen herbei, aber die dich zerbrochen und zerstört

haben, werden sich davonmachen.

49:18 Hebe deine Augen auf und sieh umher: Diese alle sind versammelt und

kommen zu dir. So wahr ich lebe, spricht der HERR: du sollst mit

diesen allen wie mit einem Schmuck angetan werden und wirst sie als

Gürtel um dich legen, wie eine Braut es tut.
Kap 60,4

49:19 Denn dein wüstes, zerstörtes und verheertes Land wird dir alsdann zu

eng werden, um darin zu wohnen, und deine Verderber werden vor dir

weichen,

49:20 so daß deine Söhne, du Kinderlose, noch sagen werden vor deinen

Ohren: Der Raum ist mir zu eng; mach mir Platz, daß ich wohnen

kann.
Kap 54,1

49:21 Du aber wirst sagen in deinem Herzen: Wer hat mir diese geboren? Ich

war unfruchtbar, einsam, vertrieben und verstoßen. Wer hat mir diese

aufgezogen? Siehe, ich war allein gelassen - wo waren denn diese?

49:22 So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will meine Hand zu den Heiden

hin erheben und für die Völker mein Banner aufrichten. Dann werden

sie deine Söhne in den Armen herbringen und deine Töchter auf der

Schulter hertragen.
Kap 60,4

49:23 Und Könige sollen deine Pfleger und ihre Fürstinnen deine Ammen

sein. Sie werden vor dir niederfallen zur Erde aufs Angesicht und

deiner Füße Staub lecken. Da wirst du erfahren, daß ich der HERR

bin, an dem nicht zuschanden werden, die auf mich harren.

Ps 72,9; Kap 60,16

49:24 Kann man auch einem Starken den Raub wegnehmen? Oder kann man einem

Gewaltigen seine Gefangenen entreißen?

49:25 So aber spricht der HERR: Nun sollen die Gefangenen dem Starken

weggenommen werden, und der Raub soll dem Gewaltigen entrissen

werden. Ich selbst will deinen Gegnern entgegentreten und deinen

Söhnen helfen.
Mt 12,29

49:26 Und ich will deine Schinder sättigen mit ihrem eigenen Fleisch, und

sie sollen von ihrem eigenen Blut wie von süßem Wein trunken werden.

Und alles Fleisch soll erfahren, daß ich, der HERR, dein Heiland bin

und dein Erlöser, der Mächtige Jakobs.
Die Schuld liegt beim Volk

50:1 So spricht der HERR: Wo ist der Scheidebrief eurer Mutter, mit dem

ich sie entlassen hätte? Oder wer ist mein Gläubiger, dem ich euch

verkauft hätte? Siehe, ihr seid um eurer Sünden willen verkauft,

und eure Mutter ist um eurer Abtrünnigkeit willen entlassen.

Kap 54,6; 5. Mose 24,1; Kap 52,3

50:2 Warum kam ich, und niemand war da? Warum rief ich, und niemand

antwortete? Ist mein Arm nun so kurz geworden, daß er nicht mehr

erlösen kann? Oder ist bei mir keine Kraft mehr, zu erretten? Siehe,

mit meinem Schelten mache ich das Meer trocken und die Wasserströme

zur Wüste, daß ihre Fische vor Mangel an Wasser stinken und vor

Durst sterben.
Kap 59,1; 4. Mose 11,23; 2. Mose 14,21

50:3 Ich kleide den Himmel mit Dunkel und hülle ihn in Trauer.

Der Knecht Gottes im Leiden
(vgl. Kap 42,1-4)

50:4 Gott der HERR hat mir eine Zunge gegeben, wie sie Jünger haben, daß

ich wisse, mit den Müden zu rechter Zeit zu reden. Alle Morgen weckt

er mir das Ohr, daß ich höre, wie Jünger hören.

50:5 Gott der HERR hat mir das Ohr geöffnet. Und ich bin nicht

ungehorsam und weiche nicht zurück.
Ps 40,7

50:6 Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine

Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht

vor Schmach und Speichel.
Joh 19,1; Mt 26,67-68

50:7 Aber Gott der HERR hilft mir, darum werde ich nicht zuschanden.

Darum hab ich mein Angesicht hart gemacht wie einen Kieselstein;

denn ich weiß, daß ich nicht zuschanden werde.
Hes 3,8-9

50:8 Er ist nahe, der mich gerecht spricht; wer will mit mir rechten?

Laßt uns zusammen vortreten! Wer will mein Recht anfechten? Der

komme her zu mir!
Röm 8,33

50:9 Siehe, Gott der HERR hilft mir; wer will mich verdammen? Siehe, sie

alle werden wie Kleider zerfallen, die die Motten fressen.

50:10 Wer ist unter euch, der den HERRN fürchtet, der der Stimme seines

Knechts gehorcht, der im Finstern wandelt und dem kein Licht

scheint? Der hoffe auf den Namen des HERRN und verlasse sich auf

seinen Gott!

50:11 Siehe, ihr alle, die ihr ein Feuer anzündet und Brandpfeile

zurüstet, geht hin in die Glut eures Feuers und in die Brandpfeile,

die ihr angezündet habt! Das widerfährt euch von meiner Hand; in

SchMirzan sollt ihr liegen.
Gottes ewiges Heil für Israel

51:1 Hört mir zu, die ihr der Gerechtigkeit nachjagt, die ihr den HERRN

sucht: Schaut den Fels an, aus dem ihr gehauen seid, und des

Brunnens Schacht, aus dem ihr gegraben seid.
Kap 48,1; 5. Mose 33,28

51:2 Schaut Abraham an, euren Vater, und Sara, von der ihr geboren seid.

Denn als einen einzelnen berief ich ihn, um ihn zu segnen und zu

mehren.
Kap 41,8; 1. Mose 12,1-2

51:3 Ja, der HERR tröstet Zion, er tröstet alle ihre Trümmer und macht

ihre Wüste wie Eden und ihr dürres Land wie den Garten des HERRN,

daß man Wonne und Freude darin findet, Dank und Lobgesang.

1. Mose 2,8

51:4 Merkt auf mich, ihr Völker, und ihr Menschen, hört mir zu! Denn

Weisung wird von mir ausgehen, und mein Recht will ich gar bald zum

Licht der Völker machen.

51:5 Denn meine Gerechtigkeit ist nahe, mein Heil tritt hervor, und meine

Arme werden die Völker richten. Die Inseln harren auf mich und

warten auf meinen Arm.
Kap 42,4

51:6 Hebt eure Augen auf gen Himmel und schaut unten auf die Erde! Denn

der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid

zerfallen, und die darauf wohnen, werden wie Mücken dahinsterben.

Aber mein Heil bleibt ewiglich, und meine Gerechtigkeit wird nicht

zerbrechen.
Ps 102,26-27; Mt 24,35

51:7 Hört mir zu, die ihr die Gerechtigkeit kennt, du Volk, in dessen

Herzen mein Gesetz ist! Fürchtet euch nicht, wenn euch die Leute

schmähen, und entsetzt euch nicht, wenn sie euch verhöhnen!

Mt 5,11

51:8 Denn die Motten werden sie fressen wie ein Kleid, und Würmer werden

sie fressen wie ein wollenes Tuch. Aber meine Gerechtigkeit bleibt

ewiglich und mein Heil für und für.
Der HERR greift ein mit Macht und Trost

51:9 Wach auf, wach auf, zieh Macht an, du Arm des HERRN! Wach auf, wie

vor alters zu Anbeginn der Welt! Warst du es nicht, der Rahab

zerhauen und den Drachen durchbohrt hat?
Ps 89,11

51:10 Warst du es nicht, der das Meer austrocknete, die Wasser der großen

Tiefe, der den Grund des Meeres zum Wege machte, daß die Erlösten

hindurchgingen?
2. Mose 14,21-22

51:11 So werden die Erlösten des HERRN heimkehren und nach Zion kommen mit

Jauchzen, und ewige Freude wird auf ihrem Haupte sein. Wonne und

Freude werden sie ergreifen, aber Trauern und Seufzen wird von ihnen

fliehen.
Kap 35,10

51:12 Ich, ich bin euer Tröster! Wer bist du denn, daß du dich vor

Menschen gefürchtet hast, die doch sterben, und vor Menschenkindern,

die wie Gras vergehen,
Ps 56,5; Mt 10,28; Kap 40,1; 40,6

51:13 und hast des HERRN vergessen, der dich gemacht hat, der den Himmel

ausgebreitet und die Erde gegründet hat, und hast dich ständig

gefürchtet den ganzen Tag vor dem Grimm des Bedrängers, als er sich

vornahm, dich zu verderben? Wo ist nun der Grimm des Bedrängers?

Kap 44,24

51:14 Der Gefangene wird eilends losgegeben, daß er nicht sterbe und

begraben werde und daß er keinen Mangel an Brot habe.

51:15 Denn ich bin der HERR, dein Gott, der das Meer erregt, daß seine

Wellen wüten - sein Name heißt HERR Zebaoth -;
Jer 31,35

51:16 ich habe mein Wort in deinen Mund gelegt und habe dich unter dem

Schatten meiner Hände geborgen, auf daß ich den Himmel von neuem

ausbreite und die Erde gründe und zu Zion spreche: Du bist mein

Volk.
Weckruf Gottes an das erniedrigte Jerusalem

51:17 Werde wach, werde wach, steh auf, Jerusalem, die du getrunken hast

von der Hand des HERRN den Kelch seines Grimmes! Den Taumelkelch

hast du ausgetrunken, den Becher geleert.
Ps 60,5; 75,9; Jer 13,12-13; Offb 16,19

51:18 Es war niemand von allen Söhnen, die sie geboren hat, der sie

leitete, niemand von allen Söhnen, die sie erzogen hat, der sie bei

der Hand nahm.

51:19 Dies beides ist dir begegnet - wer trug Leid um dich? -: Verwüstung

und Schaden, Hunger und Schwert; - wer hat dich getröstet?

51:20 Deine Söhne lagen auf allen Gassen verschmachtet wie ein Hirsch im

Netz, getroffen vom Zorn des HERRN und vom Schelten deines Gottes.

Klgl 2,11; 2,19

51:21 Darum höre dies, du Elende, die du trunken bist, doch nicht von

Wein!

51:22 So spricht dein Herrscher, der HERR, und dein Gott, der die Sache

seines Volks führt: Siehe, ich nehme den Taumelkelch aus deiner

Hand, den Becher meines Grimmes. Du sollst ihn nicht mehr trinken,

51:23 sondern ich will ihn deinen Peinigern in die Hand geben, die zu dir

sprachen: Wirf dich nieder, daß wir darüberhin gehen! Und du

machtest deinen Rücken dem Erdboden gleich und wie eine Gasse, daß

man darüberhin laufe.
Ps 129,3
Gott ruft sein Volk in die Freiheit

52:1 Wach auf, wach auf, Zion, zieh an deine Stärke! Schmücke dich

herrlich, Jerusalem, du heilige Stadt! Denn es wird hinfort kein

Unbeschnittener oder Unreiner zu dir hineingehen.

52:2 Schüttle den Staub ab, steh auf, Jerusalem, du Gefangene! Mach dich

los von den Fesseln deines Halses, du gefangene Tochter Zion!

52:3 Denn so spricht der HERR: Ihr seid umsonst verkauft, ihr sollt auch

ohne Geld ausgelöst werden.
Kap 50,1

52:4 So spricht Gott der HERR: Mein Volk zog einst hinab nach Ägypten,

daß es dort ein Fremdling wäre; auch Assur hat ihm ohne Grund

Gewalt angetan.
1. Mose 46,5-6; 2. Kön 17,6

52:5 Aber nun, was habe ich hier zu schaffen? spricht der HERR. Mein Volk

ist umsonst weggeführt; seine Tyrannen prahlen, spricht der HERR,

und mein Name wird immer den ganzen Tag gelästert.

Hes 36,20

52:6 Darum soll an jenem Tag mein Volk meinen Namen erkennen, daß ich es

bin, der da spricht: Hier bin ich!
Die frohe Botschaft

52:7 Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da

Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen

zu Zion: Dein Gott ist König!
Kap 41,27; Nah 2,1; Röm 10,15

52:8 Deine Wächter rufen mit lauter Stimme und rühmen miteinander; denn

alle Augen werden es sehen, wenn der HERR nach Zion zurückkehrt.

Kap 62,6; Hes 3,17

52:9 Seid fröhlich und rühmt miteinander, ihr Trümmer Jerusalems; denn

der HERR hat sein Volk getröstet und Jerusalem erlöst.

52:10 Der HERR hat offenbart seinen heiligen Arm vor den Augen aller

Völker, daß aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.

52:11 Weicht, weicht, zieht aus von dort und rührt nichts Unreines an!

Geht weg aus ihrer Mitte, reinigt euch, die ihr des HERRN Geräte

tragt!

52:12 Denn ihr sollt nicht in Eile ausziehen und in Hast entfliehen;

denn der HERR wird vor euch herziehen und der Gott Israels euren

Zug beschließen.
2. Mose 12,11; 5. Mose 16,3; 2. Mose 13,21

Das stellvertretende Leiden und die Herrlichkeit des Knechtes Gottes

(vgl. Kap 42,1-4)

52:13 Siehe, meinem Knecht wird's gelingen, er wird erhöht und sehr hoch

erhaben sein.

52:14 Wie sich viele über ihn entsetzten, weil seine Gestalt häßlicher war

als die anderer Leute und sein Aussehen als das der Menschenkinder,

52:15 so wird er viele Heiden besprengen, daß auch Könige werden ihren

Mund vor ihm zuhalten. Denn denen nichts davon verkündet ist, die

werden es nun sehen, und die nichts davon gehört haben, die werden

es merken.
Kap 65,1; Röm 15,21

Nach der griechischen Übersetzung: in Staunen setzen.

53:1 Aber wer glaubt dem, was uns verkündet wurde, und wem ist der Arm

des HERRN offenbart?
Joh 12,38; Röm 10,16; Kap 52,10

53:2 Er schoß auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dürrem

Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da

war keine Gestalt, die uns gefallen hätte.
Kap 11,1

53:3 Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller SchMirzan und

Krankheit. Er war so verachtet, daß man das Angesicht vor ihm

verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet.
Ps 22,7-8; Mk 9,12

53:4 Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre SchMirzan.

Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen

und gemartert wäre.
Mt 8,17

53:5 Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer

Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf daß wir

Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.

Röm 4,25; 1. Petr 2,24
Abfall, Abtrünnigkeit.

53:6 Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen

Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn.

1. Petr 2,25; 2. Kor 5,21

53:7 Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund

nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird; und wie

ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund

nicht auf.
Mk 14,65; Joh 1,29; Apg 8,32

53:8 Er ist aus Angst und Gericht hinweggenommen. Wer aber kann sein

Geschick ermessen? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen

weggerissen, da er für die Missetat meines Volks geplagt war.

53:9 Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei Übeltätern, als er

gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat und kein Betrug

in seinem Munde gewesen ist.
1. Petr 2,22; 1. Joh 3,5

Der überlieferte hebr. Text hat hier: »bei Reichen«.

53:10 So wollte ihn der HERR zerschlagen mit Krankheit. Wenn er sein

Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird er Nachkommen haben und in

die Länge leben, und des HERRN Plan wird durch seine Hand gelingen.

3. Mose 5,15; Mt 20,28; Ps 22,31

53:11 Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und

die Fülle haben. Und durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht,

der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trägt ihre

Sünden.
1. Kor 1,30; Joh 1,29

53:12 Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben, und er soll die

Starken zum Raube haben, dafür daß er sein Leben in den Tod gegeben

hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist und er die Sünde der

Vielen getragen hat und für die Übeltäter gebeten.

Mk 15,28; Lk 22,37; Lk 23,33-34
Gott verheißt seinem Volk eine neue Gnadenzeit

54:1 Rühme, du Unfruchtbare, die du nicht geboren hast! Freue dich mit

Rühmen und jauchze, die du nicht schwanger warst! Denn die Einsame

hat mehr Kinder, als die den Mann hat, spricht der HERR.

Kap 49,20; Gal 4,27

54:2 Mache den Raum deines Zeltes weit und breite aus die Decken deiner

Wohnstatt; spare nicht! Spann deine Seile lang und stecke deine

Pflöcke fest!

54:3 Denn du wirst dich ausbreiten zur Rechten und zur Linken, und deine

Nachkommen werden Völker beerben und verwüstete Städte neu bewohnen.

54:4 Fürchte dich nicht, denn du sollst nicht zuschanden werden; schäme

dich nicht, denn du sollst nicht zum Spott werden, sondern du wirst

die Schande deiner Jugend vergessen und der Schmach deiner

Witwenschaft nicht mehr gedenken.
Ps 25,7; Jer 51,5

54:5 Denn der dich gemacht hat, ist dein Mann - HERR Zebaoth heißt sein

Name -, und dein Erlöser ist der Heilige Israels, der aller Welt

Gott genannt wird.

54:6 Denn der HERR hat dich zu sich gerufen wie ein verlassenes und von

Herzen betrübtes Weib; und das Weib der Jugendzeit, wie könnte es

verstoßen bleiben! spricht dein Gott.
Kap 50,1

54:7 Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit großer

Barmherzigkeit will ich dich sammeln.
Ps 30,6

54:8 Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir

verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen,

spricht der HERR, dein Erlöser.
Kap 60,10; Klgl 3,31-32

54:9 Ich halte es wie zur Zeit Noahs, als ich schwor, daß die Wasser

Noahs nicht mehr über die Erde gehen sollten. So habe ich

geschworen, daß ich nicht mehr über dich zürnen und dich nicht mehr

schelten will.
1. Mose 9,11-17

54:10 Denn es sollen wohl Berge weichen und Hügel hinfallen, aber meine

Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll

nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer.
Hes 37,26

54:11 Du Elende, über die alle Wetter gehen, die keinen Trost fand!

Siehe, ich will deine Mauern auf Edelsteine stellen und will deinen

Grund mit Saphiren legen
(11 und 12) Offb 21,18-21

54:12 und deine Zinnen aus Kristallen machen und deine Tore von Rubinen

und alle deine Grenzen von erlesenen Steinen.

54:13 Und alle deine Söhne sind Jünger des HERRN, und großen Frieden

haben deine Söhne.
Joh 6,45

54:14 Du sollst auf Gerechtigkeit gegründet sein. Du wirst ferne sein von

Bedrückung, denn du brauchst dich nicht zu fürchten, und von

Schrecken, denn er soll dir nicht nahen.

54:15 Siehe, wenn man kämpft, dann kommt es nicht von mir; wer gegen dich

streitet, wird im Kampf gegen dich fallen.

54:16 Siehe, ich habe den Schmied geschaffen, der die Kohlen im Feuer

anbläst und Waffen macht nach seinem Handwerk; und ich habe auch

den Verderber geschaffen, um zu vernichten.
2. Sam 24,16

54:17 Keiner Waffe, die gegen dich bereitet wird, soll es gelingen, und

jede Zunge, die sich gegen dich erhebt, sollst du im Gericht

schuldig sprechen. Das ist das Erbteil der Knechte des HERRN, und

ihre Gerechtigkeit kommt von mir, spricht der HERR.

Einladung zum Gnadenbunde Gottes

55:1 Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die

ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und eßt! Kommt her und kauft

ohne Geld und umsonst Wein und Milch!
Joh 7,37; Offb 22,17

55:2 Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und sauren

Verdienst für das, was nicht satt macht? Hört doch auf mich, so

werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben.

55:3 Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr

leben! Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen, euch die

beständigen Gnaden Davids zu geben.
2. Sam 7,8-16; Jer 31,31-34; Apg 13,34

55:4 Siehe, ich habe ihn den Völkern zum Zeugen bestellt, zum Fürsten für

sie und zum Gebieter.

55:5 Siehe, du wirst Heiden rufen, die du nicht kennst, und Heiden, die

dich nicht kennen, werden zu dir laufen um des HERRN willen, deines

Gottes, und des Heiligen Israels, der dich herrlich gemacht hat.

Gottes wunderbarer Weg

55:6 Suchet den HERRN, solange er zu finden ist; rufet ihn an, solange

er nahe ist.
Jer 29,13-14; Am 5,4

55:7 Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen

Gedanken und bekehre sich zum HERRN, so wird er sich seiner

erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.

Hes 18,27; 33,11; Ps 130,4

55:8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind

nicht meine Wege, spricht der HERR,
Röm 11,33

55:9 sondern soviel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine

Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.

55:10 Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht

wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie

fruchtbar und läßt wachsen, daß sie gibt Samen, zu säen, und Brot,

zu essen,

55:11 so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird

nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir

gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.

Mt 13,8

55:12 Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden.

Berge und Hügel sollen vor euch her frohlocken mit Jauchzen und alle

Bäume auf dem Felde in die Hände klatschen.
Kap 44,23

55:13 Es sollen Zypressen statt Dornen wachsen und Myrten statt Nesseln.

Und dem HERRN soll es zum Ruhm geschehen und zum ewigen Zeichen, das

nicht vergehen wird.
Kap 41,19-20
Die Gemeinde Gottes wächst über ihre Grenzen

56:1 So spricht der HERR: Wahret das Recht und übt Gerechtigkeit; denn

mein Heil ist nahe, daß es komme, und meine Gerechtigkeit, daß sie

offenbart werde.

56:2 Wohl dem Menschen, der dies tut, und dem Menschenkind, das daran

festhält, das den Sabbat hält und nicht entheiligt und seine Hand

hütet, nichts Arges zu tun!

Kap 58,13; 1. Mose 2,2-3; 2. Mose 16,23; 20,8; Jer 17,21-22

56:3 Und der Fremde, der sich dem HERRN zugewandt hat, soll nicht sagen:

Der HERR wird mich getrennt halten von seinem Volk. Und der

Verschnittene soll nicht sagen: Siehe, ich bin ein dürrer Baum.

Kap 14,1; 5. Mose 23,2

56:4 Denn so spricht der HERR: Den Verschnittenen, die meine Sabbate

halten und erwählen, was mir wohlgefällt, und an meinem Bund

festhalten,

56:5 denen will ich in meinem Hause und in meinen Mauern ein Denkmal und

einen Namen geben; das ist besser als Söhne und Töchter. Einen

ewigen Namen will ich ihnen geben, der nicht vergehen soll.

56:6 Und die Fremden, die sich dem HERRN zugewandt haben, ihm zu dienen

und seinen Namen zu lieben, damit sie seine Knechte seien, alle, die

den Sabbat halten, daß sie ihn nicht entheiligen, und die an meinem

Bund festhalten,

56:7 die will ich zu meinem heiligen Berge bringen und will sie erfreuen

in meinem Bethaus, und ihre Brandopfer und Schlachtopfer sollen mir

wohlgefällig sein auf meinem Altar; denn mein Haus wird ein Bethaus

heißen für alle Völker.
Mk 11,17

56:8 Gott der HERR, der die Versprengten Israels sammelt, spricht: Ich

will noch mehr zu der Zahl derer, die versammelt sind, sammeln.

Klage über die Hirten des Volkes

56:9 Ihr Tiere alle auf dem Felde, kommt und freßt, ihr Tiere alle im

Walde!
Jer 12,9

56:10 Alle ihre Wächter sind blind, sie wissen alle nichts. Stumme Hunde

sind sie, die nicht bellen können, sie liegen und jappen und

schlafen gerne.
Hes 3,17; 33,6-9

56:11 Aber es sind gierige Hunde, die nie satt werden können. Das sind

die Hirten, die keinen Verstand haben; ein jeder sieht auf seinen

Weg, alle sind auf ihren Gewinn aus und sagen:
Jer 6,13

56:12 Kommt her, ich will Wein holen, wir wollen uns vollsaufen, und es

soll morgen sein wie heute und noch viel herrlicher!

Das Geschick der Frommen und der Gottlosen

57:1 Der Gerechte ist umgekommen, und niemand ist da, der es zu Herzen

nimmt, und fromme Leute sind hingerafft, und niemand achtet darauf.

Ja, der Gerechte ist weggerafft durch die Bosheit
Mi 7,2

57:2 und geht zum Frieden ein. Es ruhen auf ihren Lagern, die recht

gewandelt sind.
2. Kön 22,20; Dan 12,13

57:3 Ihr aber, tretet herzu, ihr Söhne der Zauberin, ihr Kinder des

Ehebrechers und der Hure!
Hos 2,4

57:4 Mit wem wollt ihr euren Spott treiben? Über wen wollt ihr das Maul

aufsperren und die Zunge herausstrecken? Seid ihr nicht abtrünnige

Kinder, ein verkehrtes Geschlecht,
(4-6) 2. Kön 16,3-4; Jer 2,20; 2,23-24

57:5 die ihr bei den Götzeneichen in Brunst geratet, unter allen grünen

Bäumen, und die Kinder opfert in den Tälern unter den Felsklippen?

57:6 Bei den glatten Steinen im Tal ist dein Teil, sie sind dein Los.

Ihnen hast du dein Trankopfer ausgeschüttet, hast du Speisopfer

geopfert. Deshalb kann ich mein Urteil nicht ändern.

57:7 Du machtest dein Lager auf hohem, erhabenem Berg und gingst dort

hinauf, zu opfern.

57:8 Und hinter die Tür und den Pfosten setztest du dein Denkzeichen.

Denn du hast dich von mir abgewandt und aufgedeckt dein Lager, es

bestiegen und weit gemacht. Du hast dich mit ihnen verbunden,

liebtest ihr Lager und buhltest mit ihnen.

57:9 Du bist mit Öl zum König gezogen und mit viel köstlicher Salbe und

hast deine Boten in die Ferne gesandt und tief hinab bis zum

Totenreich.

57:10 Du hast dich abgemüht mit der Menge deiner Wege und sprachst nicht:

Das lasse ich; sondern du fandest ja noch Leben in deinen Gliedern,

so wurdest du dessen nicht müde.
Jer 2,25

57:11 Wen hast du gescheut und gefürchtet, daß du treulos wurdest und

nicht an mich dachtest und es nicht zu Herzen nahmst? Ist es nicht

so: Weil ich schwieg und mich verbarg, hast du mich nicht

gefürchtet?
Ps 50,21

57:12 Ich will aber deine Gerechtigkeit kundtun und deine Werke, daß sie

dir nichts nütze sind.

57:13 Wenn du rufen wirst, so sollen dir deine vielen Götzen helfen. Aber

der Wind wird sie alle wegführen, und ein Hauch wird sie wegnehmen.

Doch wer auf mich traut, wird das Land erben und meinen heiligen

Berg besitzen.
Ps 37,9-11
Gott will seinem Volke Heil geben

57:14 Und er spricht: Machet Bahn, machet Bahn! Bereitet den Weg, räumt

die Anstöße aus dem Weg meines Volks!
Kap 40,3; 62,10

57:15 Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name

heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen,

die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf daß ich erquicke

den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen.

Ps 113,5-9; Kap 66,1-2; Ps 51,19

57:16 Denn ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zürnen;

sonst würde ihr Geist vor mir verschmachten und der Lebensodem, den

ich geschaffen habe.
Ps 103,9

57:17 Ich war zornig über die Sünde ihrer Habgier und schlug sie, verbarg

mich und zürnte. Aber sie gingen treulos die Wege ihres Herzens.

57:18 Ihre Wege habe ich gesehen, aber ich will sie heilen und sie leiten

und ihnen wieder Trost geben; und denen, die da Leid tragen,

2. Mose 15,26

57:19 will ich Frucht der Lippen schaffen. Friede, Friede denen in der

Ferne und denen in der Nähe, spricht der HERR; ich will sie heilen.

4. Mose 6,26; Lk 2,14; Eph 2,17; 2. Mose 15,26; Jer 17,14

57:20 Aber die Gottlosen sind wie das ungestüme Meer, das nicht still

sein kann und dessen Wellen Schlamm und Unrat auswerfen.

Jud 1,13

57:21 Die Gottlosen haben keinen Frieden, spricht mein Gott.

Kap 48,22; Spr 28,1
Falsches und echtes Fasten

58:1 Rufe getrost, halte nicht an dich! Erhebe deine Stimme wie eine

Posaune und verkündige meinem Volk seine Abtrünnigkeit und dem

Hause Jakob seine Sünden!
Mi 3,8

58:2 Sie suchen mich täglich und begehren, meine Wege zu wissen, als

wären sie ein Volk, das die Gerechtigkeit schon getan und das Recht

seines Gottes nicht verlassen hätte. Sie fordern von mir Recht, sie

begehren, daß Gott sich nahe.
Kap 29,13-14

58:3 »Warum fasten wir, und du siehst es nicht an? Warum kasteien wir

unseren Leib, und du willst's nicht wissen?« - Siehe, an dem Tag, da

ihr fastet, geht ihr doch euren Geschäften nach und bedrückt alle

eure Arbeiter.
Jer 14,12

58:4 Siehe, wenn ihr fastet, hadert und zankt ihr und schlagt mit

gottloser Faust drein. Ihr sollt nicht so fasten, wie ihr jetzt tut,

wenn eure Stimme in der Höhe gehört werden soll.

58:5 Soll das ein Fasten sein, an dem ich Gefallen habe, ein Tag, an dem

man sich kasteit, wenn ein Mensch seinen Kopf hängen läßt wie Schilf

und in Sack und Asche sich bettet? Wollt ihr das ein Fasten nennen

und einen Tag, an dem der HERR Wohlgefallen hat?
Sach 7,5-6; Mt 6,16-18

58:6 Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Laß los, die du

mit Unrecht gebunden hast, laß ledig, auf die du das Joch gelegt

hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg!

58:7 Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind,

führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und

entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!
5. Mose 15,11; Hes 18,7; Mt 25,35-36

58:8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und deine

Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird

vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deinen Zug

beschließen.
Ps 37,6; Kap 52,12

58:9 Dann wirst du rufen, und der HERR wird dir antworten. Wenn du

schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich. Wenn du in deiner

Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht

übel redest,
Kap 30,19

58:10 sondern den Hungrigen dein Herz finden läßt und den Elenden

sättigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein

Dunkel wird sein wie der Mittag.

58:11 Und der HERR wird dich immerdar führen und dich sättigen in der

Dürre und dein Gebein stärken. Und du wirst sein wie ein

bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser

fehlt.
Jer 31,12

58:12 Und es soll durch dich wieder aufgebaut werden, was lange wüst

gelegen hat, und du wirst wieder aufrichten, was vorzeiten gegründet

ward; und du sollst heißen: »Der die Lücken zumauert und die Wege

ausbessert, daß man da wohnen könne«.
Kap 61,4
Segen der Sabbatheiligung

58:13 Wenn du deinen Fuß am Sabbat zurückhältst und nicht deinen

Geschäften nachgehst an meinem heiligen Tage und den Sabbat »Lust«

nennst und den heiligen Tag des HERRN »Geehrt«; wenn du ihn dadurch

ehrst, daß du nicht deine Gänge machst und nicht deine Geschäfte

treibst und kein leeres Geschwätz redest,
Kap 56,2; 56,4

58:14 dann wirst du deine Lust haben am HERRN, und ich will dich über die

Höhen auf Erden gehen lassen und will dich speisen mit dem Erbe

deines Vaters Jakob; denn des HERRN Mund hat's geredet.

Gott überwindet die Sünde seines Volkes

59:1 Siehe, des HERRN Arm ist nicht zu kurz, daß er nicht helfen könnte,

und seine Ohren sind nicht hart geworden, so daß er nicht hören

könnte,
Kap 50,2

59:2 sondern eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure

Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, daß ihr nicht gehört

werdet.

59:3 Denn eure Hände sind mit Blut befleckt und eure Finger mit

Verschuldung; eure Lippen reden Falsches, eure Zunge spricht

Bosheit.
Kap 1,15

59:4 Es ist niemand, der eine gerechte Sache vorbringt, und niemand, der

redlich richtet. Man vertraut auf Nichtiges und redet Trug; mit

Unheil sind sie schwanger und gebären Verderben.
Ps 7,15

59:5 Sie brüten Natterneier und weben Spinnweben. Ißt man von ihren

Eiern, so muß man sterben, zertritt man sie aber, so fährt eine

Schlange heraus.

59:6 Ihre Gewebe taugen nicht zu Kleidern, und ihr Gespinst taugt nicht

zur Decke. Ihre Werke sind Unheilswerke, an ihren Händen ist Frevel.

59:7 Ihre Füße laufen zum Bösen, und sie sind schnell dabei, unschuldig

Blut zu vergießen. Ihre Gedanken sind Unheilsgedanken, auf ihren

Wegen wohnt Verderben und Schaden.
(7 und 8) Röm 3,15-17; Spr 1,16; Jer 2,34

59:8 Sie kennen den Weg des Friedens nicht, und Unrecht ist auf ihren

Pfaden. Sie gehen auf krummen Wegen; wer auf ihnen geht, der hat

keinen Frieden.

59:9 Darum ist das Recht ferne von uns, und die Gerechtigkeit kommt nicht

zu uns. Wir harren auf Licht, siehe, so ist's finster, auf

Helligkeit, siehe, so wandeln wir im Dunkeln.

59:10 Wir tasten an der Wand entlang wie die Blinden und tappen wie die,

die keine Augen haben. Wir stoßen uns am Mittag wie in der

Dämmerung, wir sind im Düstern wie die Toten.
5. Mose 28,29

59:11 Wir brummen alle wie die Bären und gurren wie die Tauben; denn wir

harren auf Recht, so ist's nicht da, auf Heil, so ist's ferne von

uns.

59:12 Denn wir sind zu oft von dir abgefallen, und unsre Sünden zeugen

gegen uns. Unsre Abtrünnigkeit steht uns vor Augen, und wir kennen

unsre Sünden:
Jer 14,7

59:13 abtrünnig sein und den HERRN verleugnen und abfallen von unserm

Gott, Frevel reden und Ungehorsam, Lügenworte ausbrüten und

bedenkenlos daherreden.

59:14 Und das Recht ist zurückgewichen, und die Gerechtigkeit hat sich

entfernt; denn die Wahrheit ist auf der Gasse zu Fall gekommen, und

die Aufrichtigkeit findet keinen Eingang.

59:15 Und die Wahrheit ist dahin, und wer vom Bösen weicht, muß sich

ausplündern lassen. Das alles sieht der HERR, und es mißfällt ihm

sehr, daß kein Recht ist.

59:16 Und er sieht, daß niemand auf dem Plan ist, und verwundert sich,

daß niemand ins Mittel tritt. Da hilft er sich selbst mit seinem

Arm, und seine Gerechtigkeit steht ihm bei.
Hes 13,4-5

59:17 Er zieht Gerechtigkeit an wie einen Panzer und setzt den Helm des

Heils auf sein Haupt und zieht an das Gewand der Rache und kleidet

sich mit Eifer wie mit einem Mantel.

59:18 Nach den Taten wird er vergelten, mit Grimm seinen Widersachern, mit

Vergeltung seinen Feinden; ja, den Inseln will er heimzahlen,

59:19 daß der Name des HERRN gefürchtet werde bei denen vom Niedergang der

Sonne und seine Herrlichkeit bei denen von ihrem Aufgang, wenn er

kommen wird wie ein reißender Strom, den der Odem des HERRN treibt.

59:20 Aber für Zion wird er als Erlöser kommen und für die in Jakob, die

sich von der Sünde abwenden, spricht der HERR.
Röm 11,26

59:21 Und dies ist mein Bund mit ihnen, spricht der HERR: Mein Geist, der

auf dir ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe,

sollen von deinem Mund nicht weichen noch von dem Mund deiner Kinder

und Kindeskinder, spricht der HERR, von nun an bis in Ewigkeit.

Jer 1,9
Zions zukünftige Herrlichkeit

60:1 Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die

Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!

60:2 Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker;

aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint

über dir.

60:3 Und die Heiden werden zu deinem Lichte ziehen und die Könige zum

Glanz, der über dir aufgeht.
Kap 2,2-3; Offb 21,24

60:4 Hebe deine Augen auf und sieh umher: Diese alle sind versammelt und

kommen zu dir. Deine Söhne werden von ferne kommen und deine

Töchter auf dem Arme hergetragen werden.
Kap 49,18; Kap 49,22; 66,12

60:5 Dann wirst du deine Lust sehen und vor Freude strahlen, und dein

Herz wird erbeben und weit werden, wenn sich die Schätze der Völker

am Meer zu dir kehren und der Reichtum der Völker zu dir kommt.

60:6 Denn die Menge der Kamele wird dich bedecken, die jungen Kamele aus

Midian und Efa. Sie werden aus Saba alle kommen, Gold und

Weihrauch bringen und des HERRN Lob verkündigen.
Ps 72,10; Mt 2,1-11

60:7 Alle Herden von Kedar sollen zu dir gebracht werden, und die Widder

Nebajots sollen dir dienen. Sie sollen als ein wohlgefälliges Opfer

auf meinen Altar kommen; denn ich will das Haus meiner Herrlichkeit

zieren.

60:8 Wer sind die, die da fliegen wie die Wolken und wie die Tauben zu

ihren Schlägen?

60:9 Die Inseln harren auf mich und die Tarsisschiffe vor allem, daß sie

deine Söhne von ferne herbringen samt ihrem Silber und Gold für den

Namen des HERRN, deines Gottes, und für den Heiligen Israels, der

dich herrlich gemacht hat.
Kap 42,4; Kap 55,5

60:10 Fremde werden deine Mauern bauen, und ihre Könige werden dir dienen.

Denn in meinem Zorn habe ich dich geschlagen, aber in meiner Gnade

erbarme ich mich über dich.
Kap 54,8

60:11 Deine Tore sollen stets offen stehen und weder Tag noch Nacht

zugeschlossen werden, daß der Reichtum der Völker zu dir gebracht

und ihre Könige herzugeführt werden.
Offb 21,25-26

60:12 Denn welche Völker oder Königreiche dir nicht dienen wollen, die

sollen umkommen und die Völker verwüstet werden.

60:13 Die Herrlichkeit des Libanon soll zu dir kommen, Zypressen,

Buchsbaum und Kiefern miteinander, zu schmücken den Ort meines

Heiligtums; denn ich will die Stätte meiner Füße herrlich machen.

60:14 Es werden gebückt zu dir kommen, die dich unterdrückt haben, und

alle, die dich gelästert haben, werden niederfallen zu deinen Füßen

und dich nennen »Stadt des HERRN«, »Zion des Heiligen Israels«.

Kap 14,2

60:15 Denn dafür, daß du die Verlassene und Ungeliebte gewesen bist, zu

der niemand hinging, will ich dich zur Pracht ewiglich machen und

zur Freude für und für.
Kap 49,14

60:16 Du sollst Milch von den Völkern saugen, und der Könige Brust soll

dich säugen, auf daß du erfahrest, daß ich, der HERR, dein Heiland

bin und ich, der Mächtige Jakobs, dein Erlöser.
Kap 49,23

60:17 Ich will Gold anstatt des Erzes und Silber anstatt des Eisens

bringen und Erz anstatt des Holzes und Eisen anstatt der Steine. Und

ich will zu deiner Obrigkeit den Frieden machen und zu deinen Vögten

die Gerechtigkeit.

60:18 Man soll nicht mehr von Frevel hören in deinem Lande noch von

Schaden oder Verderben in deinen Grenzen, sondern deine Mauern

sollen »Heil« und deine Tore »Lob« heißen.

60:19 Die Sonne soll nicht mehr dein Licht sein am Tage, und der Glanz

des Mondes soll dir nicht mehr leuchten, sondern der HERR wird

dein ewiges Licht und dein Gott wird dein Glanz sein.

Kap 24,23; Offb 21,23; Offb 22,5

60:20 Deine Sonne wird nicht mehr untergehen und dein Mond nicht den

Schein verlieren; denn der HERR wird dein ewiges Licht sein, und

die Tage deines Leidens sollen ein Ende haben.
Joh 8,12; Jak 1,17

60:21 Und dein Volk sollen lauter Gerechte sein. Sie werden das Land

ewiglich besitzen als der Sproß meiner Pflanzung und als ein Werk

meiner Hände mir zum Preise.

60:22 Aus dem Kleinsten sollen tausend werden und aus dem Geringsten ein

mächtiges Volk. Ich, der HERR, will es zu seiner Zeit eilends

ausrichten.

Die frohe Botschaft von der kommenden Herrlichkeit

61:1 Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt

hat. Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen,

die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen

die Freiheit, den Gebundenen, daß sie frei und ledig sein sollen;

Kap 11,2; Mt 11,5; Lk 4,18-19

61:2 zu verkündigen ein gnädiges Jahr des HERRN und einen Tag der

Vergeltung unsres Gottes, zu trösten alle Trauernden,

3. Mose 25,10; 25,13; Kap 63,4

61:3 zu schaffen den Trauernden zu Zion, daß ihnen Schmuck statt Asche,

Freudenöl statt Trauerkleid, Lobgesang statt eines betrübten Geistes

gegeben werden, daß sie genannt werden »Bäume der Gerechtigkeit«,

»Pflanzung des HERRN«, ihm zum Preise.

61:4 Sie werden die alten Trümmer wieder aufbauen und, was vorzeiten

zerstört worden ist, wieder aufrichten; sie werden die verwüsteten

Städte erneuern, die von Geschlecht zu Geschlecht zerstört gelegen

haben.
Kap 58,12

61:5 Fremde werden hintreten und eure Herden weiden, und Ausländer

werden eure Ackerleute und Weingärtner sein.
Kap 60,10

61:6 Ihr aber sollt Priester des HERRN heißen, und man wird euch Diener

unsres Gottes nennen. Ihr werdet der Völker Güter essen und euch

ihrer Herrlichkeit rühmen.
2. Mose 19,6; 1. Petr 2,5; 2,9

61:7 Dafür, daß mein Volk doppelte Schmach trug und Schande ihr Teil war,

sollen sie doppelten Anteil besitzen in ihrem Lande und ewige Freude

haben.

61:8 Denn ich bin der HERR, der das Recht liebt und Raub und Unrecht

haßt; ich will ihnen den Lohn in Treue geben und einen ewigen Bund

mit ihnen schließen.
Kap 54,10; 55,3

61:9 Und man soll ihr Geschlecht kennen unter den Heiden und ihre

Nachkommen unter den Völkern, daß, wer sie sehen wird, erkennen

soll, daß sie ein Geschlecht sind, gesegnet vom HERRN.

61:10 Ich freue mich im HERRN, und meine Seele ist fröhlich in meinem

Gott; denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit

dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet, wie einen Bräutigam mit

priesterlichem Kopfschmuck geziert und wie eine Braut, die in ihrem

Geschmeide prangt.
Mt 22,11-12

61:11 Denn gleichwie Gewächs aus der Erde wächst und Same im Garten

aufgeht, so läßt Gott der HERR Gerechtigkeit aufgehen und Ruhm vor

allen Heidenvölkern.
Die zukünftige Herrlichkeit Zions

62:1 Um Zions willen will ich nicht schweigen, und um Jerusalems willen

will ich nicht innehalten, bis seine Gerechtigkeit aufgehe wie ein

Glanz und sein Heil brenne wie eine Fackel,

62:2 daß die Heiden sehen deine Gerechtigkeit und alle Könige deine

Herrlichkeit. Und du sollst mit einem neuen Namen genannt werden,

welchen des HERRN Mund nennen wird.
Kap 65,15; Offb 2,17

62:3 Und du wirst sein eine schöne Krone in der Hand des HERRN und ein

königlicher Reif in der Hand deines Gottes.
2. Tim 4,8

62:4 Man soll dich nicht mehr nennen »Verlassene« und dein Land nicht

mehr »Einsame«, sondern du sollst heißen »Meine Lust« und dein Land

»Liebes Weib«; denn der HERR hat Lust an dir, und dein Land hat

einen lieben Mann.
Kap 54,6; 60,15; Hos 2,21

62:5 Denn wie ein junger Mann eine Jungfrau freit, so wird dich dein

Erbauer freien, und wie sich ein Bräutigam freut über die Braut, so

wird sich dein Gott über dich freuen.

62:6 O Jerusalem, ich habe Wächter über deine Mauern bestellt, die den

ganzen Tag und die ganze Nacht nicht mehr schweigen sollen. Die ihr

den HERRN erinnern sollt, ohne euch Ruhe zu gönnen,

Kap 52,8

62:7 laßt ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichte und es setze

zum Lobpreis auf Erden!

62:8 Der HERR hat geschworen bei seiner Rechten und bei seinem starken

Arm: Ich will dein Getreide nicht mehr deinen Feinden zu essen

geben noch deinen Wein, mit dem du soviel Arbeit hattest, die

Fremden trinken lassen,
Kap 65,21-22

62:9 sondern die es einsammeln, sollen's auch essen und den HERRN rühmen,

und die ihn einbringen, sollen ihn trinken in den Vorhöfen meines

Heiligtums.

62:10 Gehet ein, gehet ein durch die Tore! Bereitet dem Volk den Weg!

Machet Bahn, machet Bahn, räumt die Steine hinweg! Richtet ein

Zeichen auf für die Völker!
Kap 57,14

62:11 Siehe, der HERR läßt es hören bis an die Enden der Erde: Saget der

Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt! Siehe, was er gewann, ist bei

ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her!
Sach 9,9; Kap 40,9-10

62:12 Man wird sie nennen »Heiliges Volk«, »Erlöste des HERRN«, und dich

wird man nennen »Gesuchte« und »Nicht mehr verlassene Stadt«.

Kap 35,10
Gottes Gericht über Edom

63:1 Wer ist der, der von Edom kommt, mit rötlichen Kleidern von Bozra,

der so geschmückt ist in seinen Kleidern und einherschreitet in

seiner großen Kraft? »Ich bin's, der in Gerechtigkeit redet, und bin

mächtig zu helfen.«
Kap 34,6

63:2 Warum ist denn dein Gewand so rotfarben und dein Kleid wie das eines

Keltertreters?
Offb 19,13

63:3 »Ich trat die Kelter allein, und niemand unter den Völkern war mit

mir. Ich habe sie gekeltert in meinem Zorn und zertreten in meinem

Grimm. Da ist ihr Blut auf meine Kleider gespritzt, und ich habe

mein ganzes Gewand besudelt.
Joel 4,13; Offb 14,20

63:4 Denn ich hatte einen Tag der Vergeltung mir vorgenommen; das Jahr,

die Meinen zu erlösen, war gekommen.
Kap 13,9; 34,8; 61,2

63:5 Und ich sah mich um, aber da war kein Helfer, und ich verwunderte

mich, daß niemand mir beistand. Da mußte mein Arm mir helfen, und

mein Zorn stand mir bei.

63:6 Und ich habe die Völker zertreten in meinem Zorn und habe sie

trunken gemacht in meinem Grimm und ihr Blut auf die Erde

geschüttet.«
Kap 51,17
Buß- und Bittgebet des Gottesvolkes

63:7 Ich will der Gnade des HERRN gedenken und der Ruhmestaten des HERRN

in allem, was uns der HERR getan hat, und der großen Güte an dem

Hause Israel, die er ihnen erwiesen hat nach seiner Barmherzigkeit

und großen Gnade.

63:8 Denn er sprach: Sie sind ja mein Volk, Söhne, die nicht falsch

sind. Darum ward er ihr Heiland
5. Mose 32,5; 32,20

63:9 in aller ihrer Not. Nicht ein Engel und nicht ein Bote, sondern

sein Angesicht half ihnen. Er erlöste sie, weil er sie liebte und

Erbarmen mit ihnen hatte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von

alters her.
2. Mose 33,14-15

63:10 Aber sie waren widerspenstig und betrübten seinen heiligen Geist;

darum ward er ihr Feind und stritt wider sie.

63:11 Da gedachte sein Volk wieder an die vorigen Zeiten, an Mose: Wo ist

denn nun, der aus dem Wasser zog den Hirten seiner Herde? Wo ist,

der seinen heiligen Geist in ihn gab?
2. Mose 2,5; 4. Mose 11,17

63:12 Der seinen herrlichen Arm zur Rechten des Mose gehen ließ? Der die

Wasser spaltete vor ihnen her, auf daß er sich einen ewigen Namen

machte?
2. Mose 14,29

63:13 Der sie führte durch die Fluten, wie Rosse, die in der Wüste nicht

straucheln;

63:14 wie Vieh, das ins Tal hinabsteigt, so brachte der Geist des HERRN

uns zur Ruhe. So hast du dein Volk geführt, auf daß du dir einen

herrlichen Namen machtest.

63:15 So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen,

herrlichen Wohnung! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht? Deine

große, herzliche Barmherzigkeit hält sich hart gegen mich.

5. Mose 26,15

63:16 Bist du doch unser Vater; denn Abraham weiß von uns nichts, und

Israel kennt uns nicht. Du, HERR, bist unser Vater; »Unser

Erlöser«, das ist von alters her dein Name.
5. Mose 32,6

63:17 Warum läßt du uns, HERR, abirren von deinen Wegen und unser Herz

verstocken, daß wir dich nicht fürchten? Kehr zurück um deiner

Knechte willen, um der Stämme willen, die dein Erbe sind!

Kap 57,17

63:18 Kurze Zeit haben sie dein heiliges Volk vertrieben, unsre

Widersacher haben dein Heiligtum zertreten.
Ps 79,1

63:19 Wir sind geworden wie solche, über die du niemals herrschtest, wie

Leute, über die dein Name nie genannt wurde. Ach daß du den Himmel

zerrissest und führest herab, daß die Berge vor dir zerflössen,

Abweichende Verszählung statt 63,19b - 64,11: 64,1-12.

64:1 wie Feuer Reisig entzündet und wie Feuer Wasser sieden macht, daß

dein Name kundwürde unter deinen Feinden und die Völker vor dir

zittern müßten,

64:2 wenn du Furchtbares tust, das wir nicht erwarten - und führest

herab, daß die Berge vor dir zerflössen! -

64:3 und das man von alters her nicht vernommen hat. Kein Ohr hat gehört,

kein Auge hat gesehen einen Gott außer dir, der so wohl tut denen,

die auf ihn harren.
1. Kor 2,9

64:4 Du begegnetest denen, die Gerechtigkeit übten und auf deinen Wegen

deiner gedachten. Siehe, du zürntest, als wir von alters her gegen

dich sündigten und abtrünnig wurden.
2. Mose 32,8-10

64:5 Aber nun sind wir alle wie die Unreinen, und alle unsre

Gerechtigkeit ist wie ein beflecktes Kleid. Wir sind alle verwelkt

wie die Blätter, und unsre Sünden tragen uns davon wie der Wind.

64:6 Niemand ruft deinen Namen an oder macht sich auf, daß er sich an

dich halte; denn du hast dein Angesicht vor uns verborgen und läßt

uns vergehen unter der Gewalt unsrer Schuld.

64:7 Aber nun, HERR, du bist doch unser Vater! Wir sind Ton, du bist

unser Töpfer, und wir alle sind deiner Hände Werk.

Kap 63,16; Kap 45,9; Klgl 4,2; Röm 9,21

64:8 HERR, zürne nicht so sehr und gedenke nicht ewig der Sünde! Sieh

doch an, daß wir alle dein Volk sind!

64:9 Deine heiligen Städte sind zur Wüste geworden, Zion ist zur Wüste

geworden, Jerusalem liegt zerstört.

64:10 Das Haus unsrer Heiligkeit und Herrlichkeit, in dem dich unsre

Väter gelobt haben, ist mit Feuer verbrannt, und alles, was wir

Schönes hatten, ist zuschanden gemacht.
Ps 74,7

64:11 HERR, willst du bei alledem noch zögern und schweigen und uns so

sehr niederschlagen?

Verstoßung der Abtrünnigen, gnädige Annahme der Getreuen

65:1 Ich ließ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten, ich

ließ mich finden von denen, die mich nicht suchten. Zu einem Volk,

das meinen Namen nicht anrief, sagte ich: Hier bin ich, hier bin

ich!
Röm 10,20

65:2 Ich streckte meine Hände aus den ganzen Tag nach einem ungehorsamen

Volk, das nach seinen eigenen Gedanken wandelt auf einem Wege, der

nicht gut ist;
Röm 10,21

65:3 nach einem Volk, das mich beständig ins Angesicht kränkt: Sie opfern

in den Gärten und räuchern auf Ziegelsteinen,

65:4 sie sitzen in Gräbern und bleiben über Nacht in Höhlen, essen

Schweinefleisch und haben Greuelsuppen in ihren Töpfen

Kap 66,17; 3. Mose 11,7

65:5 und sprechen: Bleib weg und rühr mich nicht an, denn ich bin für

dich heilig. Die sollen ein Rauch werden in meiner Nase, ein Feuer,

das den ganzen Tag brennt.

65:6 Siehe, es steht vor mir geschrieben: Ich will nicht schweigen,

sondern heimzahlen; ja, ich will es ihnen heimzahlen,

65:7 beides, ihre Missetaten und ihrer Väter Missetaten miteinander,

spricht der HERR, die auf den Bergen geräuchert und mich auf den

Hügeln geschändet haben. Ja, ich will ihnen heimzahlen ihr früheres

Tun.

65:8 So spricht der HERR: Wie wenn man noch Saft in der Traube findet und

spricht: Verdirb es nicht, denn es ist ein Segen darin!, so will ich

um meiner Knechte willen tun, daß ich nicht alles verderbe.

Kap 6,13; 1. Mose 18,26-32

65:9 Ich will aus Jakob Nachkommen wachsen lassen und aus Juda Erben, die

meine Berge besitzen; meine Auserwählten sollen sie besitzen, und

meine Knechte sollen auf ihnen wohnen.

65:10 Und meinem Volk, das nach mir fragt, soll Scharon eine Weide für

die Herde werden und das Tal Achor ein Lagerplatz für das Vieh.

Kap 33,9; Jos 7,26

65:11 Aber ihr, die ihr den HERRN verlaßt und meines heiligen Berges

vergeßt und dem Gad einen Tisch zurichtet und dem Meni vom

Trankopfer voll einschenkt, -
Gad und Meni sind Schicksalsgötter.

65:12 wohlan, euch will ich dem Schwert übergeben, daß ihr euch alle zur

Schlachtung hinknien müßt; denn ich rief, und ihr habt nicht

geantwortet, ich redete, und ihr habt nicht gehört, sondern tatet,

was mir nicht gefiel, und erwähltet, wonach ich kein Verlangen

hatte.
Kap 66,4; Jer 7,13

65:13 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, meine Knechte sollen essen, ihr

aber sollt hungern; siehe, meine Knechte sollen trinken, ihr aber

sollt dürsten. Siehe, meine Knechte sollen fröhlich sein, ihr aber

sollt zuschanden werden;
Kap 55,1

65:14 siehe, meine Knechte sollen vor Herzenslust jauchzen, ihr aber sollt

vor Herzeleid schreien und vor Jammer heulen.

65:15 Und ihr sollt euren Namen meinen Auserwählten zum Fluch überlassen

»Daß dich Gott der HERR töte«; aber meine Knechte wird man mit

einem andern Namen nennen.
Kap 62,2

65:16 Wer sich segnen wird auf Erden, der wird sich im Namen des

wahrhaftigen Gottes segnen, und wer schwören wird auf Erden, der

wird bei dem wahrhaftigen Gott schwören. Denn die früheren Ängste

sind vergessen und vor meinen Augen entschwunden.
Kap 19,18; Jer 4,2

Verheißung eines neuen Himmels und einer neuen Erde

65:17 Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde

schaffen, daß man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr

zu Herzen nehmen wird.
Kap 66,22; 2. Petr 3,13; Offb 21,1

65:18 Freuet euch und seid fröhlich immerdar über das, was ich schaffe.

Denn siehe, ich will Jerusalem zur Wonne machen und sein Volk zur

Freude,
(18 und 19) Kap 35,10; 25,8; Offb 21,4

65:19 und ich will fröhlich sein über Jerusalem und mich freuen über mein

Volk. Man soll in ihm nicht mehr hören die Stimme des Weinens noch

die Stimme des Klagens.

65:20 Es sollen keine Kinder mehr da sein, die nur einige Tage leben, oder

Alte, die ihre Jahre nicht erfüllen, sondern als Knabe gilt, wer

hundert Jahre alt stirbt, und wer die hundert Jahre nicht erreicht,

gilt als verflucht.
Sach 8,4

65:21 Sie werden Häuser bauen und bewohnen, sie werden Weinberge pflanzen

und ihre Früchte essen.
Kap 62,8

65:22 Sie sollen nicht bauen, was ein anderer bewohne, und nicht

pflanzen, was ein anderer esse. Denn die Tage meines Volks werden

sein wie die Tage eines Baumes, und ihrer Hände Werk werden meine

Auserwählten genießen.
5. Mose 28,30; Hiob 14,7

65:23 Sie sollen nicht umsonst arbeiten und keine Kinder für einen frühen

Tod zeugen; denn sie sind das Geschlecht der Gesegneten des HERRN,

und ihre Nachkommen sind bei ihnen.

65:24 Und es soll geschehen: ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie

noch reden, will ich hören.
Kap 30,19; 58,9

65:25 Wolf und Schaf sollen beieinander weiden; der Löwe wird Stroh

fressen wie das Rind, aber die Schlange muß Erde fressen. Sie

werden weder Bosheit noch Schaden tun auf meinem ganzen heiligen

Berge, spricht der HERR.
Kap 11,6-9; 1. Mose 3,14
Strafe für allen selbsterwählten Gottesdienst

66:1 So spricht der HERR: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der

Schemel meiner Füße! Was ist denn das für ein Haus, das ihr mir

bauen könntet, oder welches ist die Stätte, da ich ruhen sollte?

1. Kön 8,27; Klgl 2,1; Apg 7,49; Apg 17,24

66:2 Meine Hand hat alles gemacht, was da ist, spricht der HERR. Ich sehe

aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und

der erzittert vor meinem Wort.
Kap 57,15; Ps 51,19

66:3 Wer einen Stier schlachtet, gleicht dem, der einen Mann erschlägt;

wer ein Schaf opfert, gleicht dem, der einem Hund das Genick bricht;

wer ein Speisopfer bringt, gleicht dem, der Schweineblut spendet;

wer Weihrauch anzündet, gleicht dem, der Götzen verehrt: wahrlich,

wie sie Lust haben an ihren eigenen Wegen und ihre Seele Gefallen

hat an ihren Greueln,
1. Sam 15,22-23

66:4 so will auch ich Lust daran haben, daß ich ihnen wehe tue, und ich

will über sie kommen lassen, wovor ihnen graut. Denn ich rief, und

niemand antwortete, ich redete, und sie hörten nicht und taten, was

mir nicht gefiel, und hatten ihre Lust an dem, woran ich kein

Wohlgefallen hatte.
Kap 65,12

Das zukünftige Heil Jerusalems - das Gericht über die Gottlosen

66:5 Hört des HERRN Wort, die ihr erzittert vor seinem Wort: Es sprechen

eure Brüder, die euch hassen und verstoßen um meines Namens willen:

»Laßt doch den HERRN sich verherrlichen, daß wir eure Freude

mitansehen«, - doch sie sollen zuschanden werden.
Lk 6,22

66:6 Horch, Lärm aus der Stadt! Horch, vom Tempel her! Horch, der HERR

vergilt seinen Feinden!

66:7 Ehe sie Wehen bekommt, hat sie geboren; ehe sie in Kindsnöte kommt,

ist sie eines Knaben genesen.

66:8 Wer hat solches je gehört? Wer hat solches je gesehen? Ward ein Land

an einem Tage geboren? Ist ein Volk auf einmal zur Welt gekommen?

Kaum in Wehen, hat Zion schon ihre Kinder geboren.

66:9 Sollte ich das Kind den Mutterschoß durchbrechen und nicht auch

geboren werden lassen? spricht der HERR. Sollte ich, der gebären

läßt, den Schoß verschließen? spricht dein Gott.
Kap 37,3

66:10 Freuet euch mit Jerusalem und seid fröhlich über die Stadt, alle,

die ihr sie liebhabt! Freuet euch mit ihr, alle, die ihr über sie

traurig gewesen seid.

66:11 Denn nun dürft ihr saugen und euch satt trinken an den Brüsten

ihres Trostes; denn nun dürft ihr reichlich trinken und euch

erfreuen an dem Reichtum ihrer Mutterbrust.
Kap 60,16

66:12 Denn so spricht der HERR: Siehe, ich breite aus bei ihr den Frieden

wie einen Strom und den Reichtum der Völker wie einen

überströmenden Bach. Ihre Kinder sollen auf dem Arme getragen

werden, und auf den Knien wird man sie liebkosen.
Kap 60,4

66:13 Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet; ja, ihr

sollt an Jerusalem getröstet werden.
Ps 131,2

66:14 Ihr werdet's sehen, und euer Herz wird sich freuen, und euer Gebein

soll grünen wie Gras. Dann wird man erkennen die Hand des HERRN an

seinen Knechten und den Zorn an seinen Feinden.

66:15 Denn siehe, der HERR wird kommen mit Feuer und seine Wagen wie ein

Wetter, daß er vergelte im Grimm seines Zorns und mit Schelten in

Feuerflammen.
Ps 50,3; Offb 19,11-15

66:16 Denn der HERR wird durch Feuer die ganze Erde richten und durch sein

Schwert alles Fleisch, und der vom HERRN Getöteten werden viele

sein.

66:17 Die sich heiligen und reinigen für das Opfer in den Gärten dem

einen nach, der in der Mitte ist, und Schweinefleisch essen,

greuliches Getier und Mäuse, die sollen miteinander weggerafft

werden, spricht der HERR.
Kap 65,3-5; Hes 8,11

66:18 Ich kenne ihre Werke und ihre Gedanken und komme, um alle Völker und

Zungen zu versammeln, daß sie kommen und meine Herrlichkeit sehen.

66:19 Und ich will ein Zeichen unter ihnen aufrichten und einige von

ihnen, die errettet sind, zu den Völkern senden, nach Tarsis, nach

Put und Lud, nach Meschech und Rosch, nach Tubal und Jawan und zu

den fernen Inseln, wo man nichts von mir gehört hat und die meine

Herrlichkeit nicht gesehen haben; und sie sollen meine Herrlichkeit

unter den Völkern verkündigen.
Mt 28,19

66:20 Und sie werden alle eure Brüder aus allen Völkern herbringen dem

HERRN zum Weihgeschenk auf Rossen und Wagen, in Sänften, auf

Maultieren und Dromedaren nach Jerusalem zu meinem heiligen Berge,

spricht der HERR, gleichwie Israel die Opfergaben in reinem Gefäße

zum Hause des HERRN bringt.
Kap 60,3-7

66:21 Und ich will auch aus ihnen Priester und Leviten nehmen, spricht der

HERR.

66:22 Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir

Bestand haben, spricht der HERR, so soll auch euer Geschlecht und

Name Bestand haben.
Kap 65,17

66:23 Und alles Fleisch wird einen Neumond nach dem andern und einen

Sabbat nach dem andern kommen, um vor mir anzubeten, spricht der

HERR.
4. Mose 10,10

66:24 Und sie werden hinausgehen und schauen die Leichname derer, die von

mir abtrünnig waren; denn ihr Wurm wird nicht sterben, und ihr

Feuer wird nicht verlöschen, und sie werden allem Fleisch ein Greuel

sein.
Mk 9,48

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