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1944 Göttliche Lebenskunst
1970 Zum Geben
1972 MUSIK
1974 Zum Wirklichen Leben
1976 Zum Geben
1979 Beratung
1979 Örtliche Geistige Räte - Siebenjahresplan
1979 Über das Lehren
1982 Die Kraft göttlichen Beistands
1982 Geistiger Adel
1982 JUL Zusammenarbeit Nicht Bahai Organisatiionen
1983 Einheit der Familie
1983 Sept 01, Sechs Schritte zum Geistigen Wachstum
1984 Den Glauben vertiefen
1984 Heilen
1984 Liebe und Ehe
1985 Okt, Die Verheißung des Weltfriedens
1986 Frauen
1987 Der Gottesbund
1987 Jan, Vertrauenswürdigkeit
1988 Krise und Sieg
1989 Aug 29, 19-Tagefest
1989 Dokumente des Bundes
1989 Ein keusches und heiliges Leben
1990 Baha'i-Wahlen Heiligkeit und Wesensart
1990 Bahai Ehen und ihr Schutz
1990 Dez, Bewahrung von Bahai-Ehen
1990 Die Bewahrung der Erde und ihrer Hilfsquellen
1991 Baha'u'llahs Mission
1991 Drogen und Suchtstoffe
1991 Patenschaftsfonds
1992 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens
1993 Arbeitsweise von Gemeinden
1994 Initiative des Einzelnen und der Gemeinde
1995 Baha'i-Gelehrsamkeit
1997 Mai 30, Dezentralisierung
1998 Apr, Trainingsinstitute
2001 Huququllah das Recht Gottes neu
2001 Huququllah die kroenende Zier neu
2001 Institution Berater
Baha'i-Ehen und ihr Schutz
Baha'i-Gebete
Baha'i-Gelehrsamkeit
Baha'u'llahs Mission
Der Gottesbund
Dokumente des Bundes
Huququ'llah - Das Recht Gottes
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Compilations : 1990 Die Bewahrung der Erde und ihrer Hilfsquellen
UNIVERSALES HAUS DER GERECHTIGKEIT
Die Bewahrung der Erde und ihrer Hilfsquellen

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Deutsch aufgrund der englischen Ausgabe »Conservation of the Earth's Resources«

Prepared by the Research Department, October 1989

(c) Bahб'н-Verlag GmbH, Langenhain 1990 ­ 147, ISBN 3­87037­261­3, 425­44

Inhalt
1. Leitsдtze 5

1.1. Die Natur als Widerspiegelung des Gцttlichen 5

1.2. Die Erde - ein Land 6
1.3. Stufe und Verantwortung des Menschen 7
1.4. Die Einstellung zur materiellen Welt 8
2. Mensch und Natur 11
2.1. Wesenszьge der Natur 11
2.1.1. Ein vereinheitlichtes System 11
2.1.2. Gesetz und Organisation 13
2.1.3. Verдnderung und Bewegung 15
2.1.4. Vielfalt 17
2.1.5. Die Natur dient der Menschenwelt 18
2.1.6. Die Natur ist unvollkommen 20
2.2. Haltungen und Werte 21
2.2.1. Wьrdigung der Natur 22
2.2.2. MдЯigung 23
2.2.3. Tierliebe 24
2.2.4. Entwicklung der Natur 26
2.2.5. Die Wichtigkeit der Landwirtschaft 28
2.2.6. Die Nutzung der Wissenschaft 29
3. Umweltschutz 30
3.1. Wahrung der Hilfsquellen 31
3.2. Kontrolle der natьrlichen Hilfsquellen 31
3.3. Vorgehensweisen zum Umweltschutz 33
4. Das Bild der Zukunft 36
5. Literaturhinweise 37
1.
Leitsдtze

Der Zugang der Bahб'н-Weltgemeinschaft zur Bewahrung und zum Schutz der Erde und ihrer Hilfsquellen beruht auf einer Anzahl grundlegender, aus den Bahб'н-Schriften hergeleiteter Prinzipien, darunter:

+1:1
Die Natur als Widerspiegelung des Gцttlichen

Die Natur wird hoch geachtet. Bahá'u'lláh erklдrt, daЯ die aufmerksame Beobachtung der Natur ein BewuЯtsein fьr die »Zeichen« und »Beweise« Gottes schafft (vgl. GM 176/15) und den Beweis Seines Daseins darstellt. In einem Gebet versichert Er:

»... daЯ ich bei allem, was ich schaue, sogleich entdecke, wie es Dich mir zu erkennen gibt und mich an Deine Zeichen, Deine Beweise und Zeugnisse erinnert. Bei Deiner Herrlichkeit! Wann immer ich meine Augen zu Deinem Himmel erhebe, gedenke ich Deiner Hoheit und Erhabenheit, Deiner unvergleichlichen Herrlichkeit und GrцЯe; und wann immer ich den Blick Deiner Erde zukehre, muЯ ich die Zeichen Deiner Macht und die Beweise Deiner GroЯmut erkennen. Sehe ich das Meer, so spricht es mir von Deiner Majestдt, von der Gewalt Deiner Macht, von Deiner Souverдnitдt, Deiner GrцЯe. Und betrachte ich die Berge, so drдngt es mich, die Fahnen Deines Sieges und die Banner Deiner Allmacht zu entdecken.« (GM 176/15)

Die Natur spiegelt die »Namen und Eigenschaften Gottes« (ДL 90/1) wider. Sie ist der Ausdruck von »Gottes Willen ... in der bedingten Welt« (AKKA 9/14)

Bahá'u'lláh schreibt:

»Sprich: Die Natur ist in ihrem Wesen die Verkцrperung Meines Namens, der Gestalter, der Schцpfer. Ihre Offenbarungen sind verschiedenartig durch verschiedene Ursachen, und in dieser Verschiedenartigkeit sind Zeichen fьr urteilsfдhige Menschen. Die Natur ist Gottes Wille, dessen Ausdruck in der bedingten Welt und durch diese. Sie ist Teil des Waltens der Vorsehung, verordnet von dem Verordner, dem Allweisen.« (AKKA 9/14)

+1:2
Die Erde - ein Land

Bahá'u'lláh entwirft ein Weltbild auf der Grundlage: »Die Erde ist nur ein Land, und alle Menschen sind seine Bьrger.« (ДL 117) Er ruft die Menschen dazu auf, »dem Wohle aller Vцlker und Geschlechter der Erde zu dienen« (ДL 117)

Abdu'l-Bahá weist auf die wachsende wechselseitige Abhдngigkeit in der Welt und auf die Tatsache hin, daЯ »Selbstgenьgsamkeit« (ABSEL 15/6-7) nicht weiterhin mцglich ist. Er stellt sich vor, daЯ die Entwicklung auf eine geeinte Welt hin zunehmen und als »Einheit des Denkens in weltweiten Unternehmungen« (ABSEL 15/6-7) und in anderen wichtigen Lebensbereichen zum Ausdruck kommen wird. Gemeinsames Handeln ist vor allem erforderlich, wenn es gilt, die Hilfsquellen dieses Planeten zu erhalten.

+1:3
Stufe und Verantwortung des Menschen

Abdu'l-Bahá weist darauf hin, daЯ der Mensch »auf Grund der geistig-himmlischen Kraft, die verborgen und doch offenkundig in ihm vorhanden ist« (PUP p.178), eine Stufe einnimmt, die »hцher und edler« (PUP p.178) ist als die der Natur, daЯ »der Mensch Herrscher ьber die Ebene und das Reich der Natur ist« (PUP p.178)

»Deshalb ist es klar, daЯ der Mensch Herrscher ьber die Ebene und das Reich der Natur ist. Die Natur ist trдge, der Mensch macht Fortschritte. Die Natur hat kein BewuЯtsein, der Mensch ist damit ausgestattet. Die Natur hat keinen freien Willen und handelt gezwungenermaЯen, der Mensch hingegen besitzt einen starken Willen. Die Natur ist unfдhig, Geheimnisse oder Wahrheiten zu entdecken, der Mensch aber ist besonders befдhigt, dies zu tun. Die Natur steht nicht in Beziehung zum Reich Gottes, der Mensch ist fьr dieses Reich und seine Zeichen empfдnglich. Die Natur weiЯ nichts ьber Gott, der Mensch ist Gottes bewuЯt. Der Mensch erwirbt gцttliche Tugenden, der Natur sind diese verwehrt. Der Mensch kann freiwillig schlechte Angewohnheiten ablegen, die Natur hat keine Macht, den EinfluЯ ihrer Instinkte zu beschrдnken. Es ist vцllig klar, daЯ der Mensch edler und erhabener ist als die Natur und daЯ in ihm eine geistige Kraft vorhanden ist, welche die Natur ьbertrifft. Er besitzt BewuЯtsein, Willen, Gedдchtnis, Verstandeskraft, gцttliche Eigenschaften und Tugenden, deren die Natur vцllig beraubt ist. So steht der Mensch hцher und ist edler vermittels der geistig-himmlischen Kraft, die verborgen und doch offenkundig in ihm ist.« (PUP p.178)

Der Mensch, ausgestattet mit einer inneren Fдhigkeit, die Pflanzen und Tiere nicht besitzen, vermag die Geheimnisse der Natur zu entdecken und Oberhand ьber die Umwelt zu gewinnen, und trдgt daher die besondere Verantwortung, seine ihm von Gott verliehenen Krдfte fьr gute Zwecke einzusetzen. Das Universale Haus der Gerechtigkeit weist darauf hin, wie wichtig es ist, daЯ »diese Verantwortung richtig wahrgenommen wird, denn davon hдngt es ab, ob sein (des Menschen) erfinderischer Genius segensreiche Ergebnisse hervorbringt oder Zerstцrung in der materiellen Welt verursacht«

(aus einem Brief vom 19. Mai 1971, geschrieben im Auftrag des Universalen Hauses der Gerechtigkeit an einen Glдubigen)

+1:4

Die Einstellung zur materiellen Welt - Wechselwirkung zwischen dem Geistigen und dem Materiellen

Abdu'l-Bahá betont, daЯ die Entwicklung der stofflichen Welt und das Glьck der Menschheit sowohl von dem »Ruf der Zivilisation, des Fortschritts in der stofflichen Welt« (ABSEL 225/2) abhдngen als auch von dem »seelenbewegenden Ruf Gottes, dessen geistige Lehren die ewige Herrlichkeit, das ewige Glьck und die ewige Erleuchtung der Menschenwelt sichern« (ABSEL 225/3)

Er stellt fest:

»Solange jedoch materielle Errungenschaften, naturwissenschaftliche Kenntnisse und menschliche Tugenden noch nicht durch geistige Vollkommenheiten, strahlende Eigenschaften und Kennzeichen der Barmherzigkeit verstдrkt sind, bringen sie keine Frucht und kein Ergebnis; auch bewirken sie nicht der Menschheit Glьck, welches doch das letzte Ziel ist. Denn obwohl einerseits die materiellen Errungenschaften und die Entwicklung der stofflichen Welt zu einem Wohlstand fьhren, der die gesteckten Ziele vorzьglich offenbart, drohen daraus doch andererseits Gefahren, schweres Unheil und gewaltige Not.« (ABSEL 225/5)

»Wenn du dein Augenmerk auf das geordnete Muster der Kцnigreiche, Stдdte und Dцrfer richtest und siehst, wie reizvoll sie geschmьckt sind, wie frisch ihre natьrlichen Hilfsquellen sind, wie hoch ihre Technik entwik-kelt ist, wie leicht ihr Verkehr flieЯt, welch umfangreiches Wissen ьber die Welt der Natur verfьgbar ist, wie groЯ die Erfindungen, wie riesig die Unternehmen, wie vortrefflich die Entdeckungen und wissenschaftlichen Forschungen sind, so magst du daraus schlieЯen, daЯ die Zivilisation der Menschenwelt zu Glьck und Fortschritt gereicht. Wendest du die Augen jedoch darauf, daЯ Hцllenmaschinen entwickelt, Zerstцrungskrдfte entfaltet und Kriegsgerдte erfunden werden, die den Baum des Lebens mit der Wurzel ausreiЯen, so wird dir klar und offenbar, wie eng die Zivilisation mit der Barbarei verbunden ist. Fortschritt und Barbarei gehen Hand in Hand, es sei denn, die materielle Zivilisation wird bestдtigt durch gцttliche Fьhrung, durch die Offenbarungen des Allbarmherzigen und durch gцttliche Tugenden, verstдrkt durch geistiges Verhalten, durch die Ideale des Gottesreiches und die AusgieЯungen aus dem Reich ewiger Macht ...« (ABSEL 225/6)

»Deshalb mьssen Zivilisation und materieller Fortschritt mit der GrцЯten Fьhrung verbunden sein, so daЯ diese niedere Welt der Schauplatz fьr die Segnungen des Gottesreiches werde und die stofflichen Errungenschaften sich mit dem Glanz des Barmherzigen vereinigen, damit die Menschenwelt ihre Schцnheit und Vollkommenheit enthьlle und in hell strahlender Anmut vor allen offenbare. So wird sich immerwдhrende Herrlichkeit und Glьckseligkeit zeigen.« (ABSEL 225/8)

Bahá'u'lláh beschreibt das Los derjenigen Menschen, die geistige Werte in ihrem Leben unbeachtet lassen und versдumen, in Ьbereinstimmung mit diesen Werten zu handeln. Er bemerkt:

»(ihr) wandelt ... eitel und selbstzufrieden auf Meiner Erde, nicht gewahr, wie ьberdrьssig sie eurer ist und alles darinnen euch flieht.« (VW pers.20)

Shoghi Effendi erklдrt, daЯ des Menschen Achtlosigkeit zum Niedergang der »heutigen Ordnung« beitrдgt und sich spьrbar auf die Umwelt auswirkt:

»Die tiefgreifende Gleichgewichtsstцrung der Welt, das Zittern, das die Glieder der Menschheit befдllt, die bis zu den Wurzeln reichende Umgestaltung der menschlichen Gesellschaft, das Aufrollen der heutigen Ordnung, die grundlegenden Verдnderungen in der Struktur der Staatsgewalt ... die Entwicklung hцllischer Kriegswaffen, das Niederbrennen von Stдdten, die Verunreinigung der Erdatmosphдre - dies alles sind hervorstechende Zeichen und Omen fьr das Strafgericht, das nach der Verfьgung des Richters und Erlцsers der Menschheit frьher oder spдter eine Gesellschaft treffen muЯ, die zum grцЯten Teil ьber ein Jahrhundert lang fьr die Stimme des Gottesboten unserer Zeit taube Ohren hatte - ein Strafgericht, welches das Menschengeschlecht von der Schlacke seiner jahrhundertelangen Verderbtheit reinigen und seine Bestandteile zu einer festverknьpften, weltumspannenden Gemeinschaft verschmelzen muЯ, die sich zu gegebener Zeit in den Rahmen einer geheimnisvoll sich ausbreitenden, gцttlich eingesetzten Ordnung einfьgt und, durch deren vergeistigenden EinfluЯ galvanisiert, im Laufe weiterer gцttlicher Sendungen zu einer Kultur aufblьht, derengleichen die Menschheit noch auf keiner Stufe ihrer bisherigen Entwicklung erlebt hat.«

(Shoghi Effendi, Hьterbotschaften an die Bahб'н- Welt, S.76)

2.
Mensch und Natur

Die Beziehungen zwischen Mensch und Natur sind sehr komplex. Um sie in ihrem ganzen Umfang abschдtzen zu kцnnen, muЯ man einige Wesenszьge der Natur beachten, wie sie in den Bahб'н- Schriften beschrieben werden, und sich gewisse Werte und Einstellungen bewuЯt machen, welche das persцnliche Verhalten und die Prioritдtsetzung steuern.

+2:1
Wesenszьge der Natur
+2:1:1
Ein vereinheitlichtes System

Abdu'l-Bahá stellt fest, daЯ der »Tempel der Welt«№ nach dem »Bild und Gleichnis des Menschenleibes gestaltet worden ist«№

№ Abdu'l-Bahá, aus einem aus dem Persischen ьbersetzten Sendschreiben

Er erklдrt dies:

»Hiermit ist gemeint: Wie der Menschenleib in dieser Welt дuЯerlich aus verschiedenen Gliedern und Organen zusammengesetzt ist und doch in Wirklichkeit ein eng verbundenes, zusammenhдngendes Ganzes bildet, so gleicht die Struktur der stofflichen Welt einem einzigen Wesen, dessen Teile und Glieder untrennbar miteinander verbunden sind.«№

»Wьrde man beobachten mit einem Auge, das die Wirklichkeit aller Dinge entdeckt, so wьrde es sich herausstellen, daЯ die grцЯte die Welt des Seins miteinander verbindende Beziehung in der Reichweite des Erschaffenen liegt und daЯ Zusammenarbeit, gegenseitige Hilfe und Wechselwirkung zu den wesentlichen Merkmalen im GroЯkцrper der Welt des Seins gehцren; denn alle erschaffenen Dinge stehen in enger Beziehung zueinander, eines ist vom anderen beeinfluЯt oder nutzt es, unmittelbar oder mittelbar.«№

»Erwдge zum Beispiel, wie eine Gruppe erschaffener Dinge das Pflanzenreich, eine andere das Tierreich bildet. Jede Gruppe nutzt gewisse Elemente in der Luft, von denen ihr Leben abhдngig ist, wдhrend jede zugleich solche Elemente vermehrt, die fьr das Leben der anderen Gruppe wesentlich sind. Mit anderen Worten, Wachstum und Entwicklung des Pflanzenreichs sind ohne das Dasein des Tierreichs unmцglich, und der Fortbestand tierischen Lebens ist ohne Zusammenwirken mit dem Pflanzenreich unvorstellbar. Gleicher Art sind die Beziehungen unter allen erschaffenen Dingen. Folglich steht fest, daЯ Zusammenarbeit und Wechselwirkung wesentliche, dem vereinheitlichten System der Welt des Seins innewohnende Merkmale sind, ohne welche die ganze Schцpfung in den Zustand des Nichtseins zurьckfiele.«№

№ Abdu'l-Bahá, aus einem aus dem Persischen ьbersetzten Sendschreiben

An anderer Stelle beschreibt Abdu'l-Bahá, wie »alle Teile des Weltalls« (ABSEL 137/2) wechselseitig verbunden sind und wie wichtig es ist, das Gleichgewicht im System aufrechtzuerhalten.

»Sinne nach ьber die inneren Wirklichkeiten des Weltalls, seine geheimen Weisheiten, seine Rдtsel und Wechselbeziehungen, seine alles steuernden Regeln; denn jeder Teil des Weltalls ist mit jedem anderen Teil verknьpft durch mдchtige Bande, die kein Ungleichgewicht zulassen und nicht erschlaffen.« (ABSEL 137/2)

+2:1:2
Gesetz und Organisation

Abdu'l-Bahá erklдrt, daЯ »die Welt der Erscheinungen ganz der Vorschrift und Herrschaft des Naturgesetzes unterliegt« (PUP p.17). Er stellt die »absolute Organisation« der Natur, ihren Mangel an »Verstand« und »Willen« (vgl BF S.17), der Fдhigkeit des Menschen gegenьber, den »Krдften der Natur zu gebieten«, indem er die »Verfassung der Dinge« (vgl. BF S.17)

»Diese Natur unterliegt einer absoluten Organisation, klar bestimmten Gesetzen, einer vollstдndigen Ordnung und einem vollkommenen Plan, von dem sie niemals abweicht, und zwar in einem AusmaЯ, daЯ man bei sorgfдltiger und genauer Beobachtung vom kleinsten unsichtbaren Atom bis zu solch groЯen Gebilden in der Welt des Daseins wie der Sonne oder anderen groЯen Sternen und leuchtenden Himmelskцrpern, betrachtet man ihre Anordnung, Zusammensetzung, Form oder Bewegung, feststellen wird, daЯ alle in hцchstem MaЯ einer Gestaltung und einem einzigen Gesetz unterliegen, von dem sie niemals abweichen kцnnen.« (BF S.17)

»Wenn man aber die Natur selbst betrachtet, erkennt man, daЯ sie weder Verstand noch Willen besitzt. So liegt es zum Beispiel in der Natur des Feuers, daЯ es brennt; es brennt ohne Willen und Verstand. Das Wesen des Wassers besteht darin zu flieЯen; es flieЯt ohne Willen und Verstand. Das Wesen der Sonne ist zu scheinen; sie scheint ohne Willen und Verstand. Das Wesen des Dampfes ist aufzusteigen; ohne Willen und Verstand steigt er auf. Damit ist klar erwiesen, daЯ die natьrlichen Bewegungen aller Dinge zwangslдufig geschehen und sich nichts nach eigenem Willen bewegt, mit Ausnahme des Tieres und vor allem des Menschen. Der Mensch vermag sich der Natur zu widersetzen und sie zu bekдmpfen, da er die Verfassung der Dinge entdeckt und dadurch den Krдften der Natur gebietet. Alle Erfindungen, die er gemacht hat, beruhen darauf, daЯ der Mensch die Verfassung der Dinge entdeckt. So erfand er zum Beispiel die Telegraphie als Mittel der Verstдndigung zwischen Ost und West. Daraus wird klar, daЯ der Mensch die Natur beherrscht.« (BF S.17)

»Wenn man nun im Dasein solche Organisationen, Anordnungen und Gesetze erkennt, kann man behaupten, dies alles seien Auswirkungen der Natur, obwohl die Natur weder Verstand noch Wahrnehmungsvermцgen besitzt? Ist dies nicht der Fall, so wird klar, daЯ diese Natur, die weder Wahrnehmungsvermцgen noch Verstand besitzt, in der Hand des allmдchtigen Gottes ruht, der der Herrscher ьber das Reich der Natur ist; was immer Er wьnscht, lдЯt Er die Natur hervorbringen.« (BF S.17)

+2:1:3
Verдnderung und Bewegung

Verдnderung ist ein die gesamte stoffliche Schцpfung steuerndes Gesetz. Es lдЯt sich am Verlauf der Jahreszeiten erkennen. Abdu'l-Bahá schreibt:

»Die Erde bewegt und entfaltet sich; Berge, Hьgel und Wiesen stehen in wohltuendem Grьn. Ьppig ist die Fьlle, umfassend die Gnade. Aus der Wolke der Gnade fдllt der Regen hernieder, die strahlende Sonne scheint, der Vollmond schmьckt den Horizont des Himmels. Die groЯe Meeresflut strцmt in jeden kleinen Priel. Die Gnadengaben hцren nicht auf, die Gunstbezeigungen folgen einander. Erfrischend weht der Wind und trдgt den Duft der Blumen mit sich fort. Der Kцnig der Kцnige hдlt grenzenlosen Reichtum in Hдnden! Hebe den Saum deines Gewandes, um dein Teil zu empfangen.« (TAB III p.641)

»Wie im Frьhling wird bald die ganze Welt ihr Kleid erneuern. Das Treiben und Fallen des Herbstlaubs ist vorьber, des Winters Kдlte ist vergangen. Das neue Jahr ist angebrochen und der geistige Frьhling naht. Aus der schwarzen Erde wird ein grьner Garten, Wьsten und Gebirge sind mit roten Blumen ьbersдt, am Rand der Wildnis stehen groЯe Grдser wie eine Vorhut vor Zypressen und Jasminbдumen, wдhrend auf den Zweigen des Rosenstrauches die Vцgel singen wie die Engel des hцchsten Himmels, die frohe Botschaft vom Kommen des geistigen Frьhlings kьndend, und der sьЯe Klang ihrer Stimmen das innerste Wesen aller Dinge bewegt und schwingen lдЯt.« (TAB II p.318)

Abdu'l-Bahá stellt fest, daЯ »es in der Natur keine vollkommene Ruhe gibt«, daЯ »Bewegung allem Dasein eigen ist« (PARIS S.68). In Bezug auf das Dasein beschreibt er den Vorgang von »Verbindung und Auflцsung« (ABSEL 225/18)

»Betrachte sodann die Erscheinungen der Verbindung und der Auflцsung, des Seins und des Nichtseins. Alles Erschaffene in der bedingten Welt ist aus vielen verschiedenartigen Atomen zusammengesetzt. Sein Dasein hдngt von der Verbindung dieser Atome ab. Mit anderen Worten, durch Gottes Schцpferkraft werden einfache Urstoffe zusammengefьgt, so daЯ aus dieser Verbindung ein bestimmter Organismus entsteht. Das Dasein aller Dinge beruht auf diesem Prinzip. Wenn aber die Ordnung gestцrt wird, bewirkt dies die Auflцsung, und Zerfall setzt ein. Dann hцrt das betreffende Ding zu bestehen auf. Das bedeutet, die Vernichtung aller Dinge hat ihre Ursache im Zerfall und in der Auflцsung. Deshalb ist Anziehung und Verbindung zwischen den verschiedenen Elementen das Mittel zum Leben; Uneinigkeit, Zerfall und Teilung verursachen Tod. So bewirken Krдfte des Zusammenhalts und der Anziehung, daЯ ertragreiche Ergebnisse und Wirkungen entstehen, wдhrend Entfremdung und Abkehr zur Verwirrung und Vernichtung der Dinge fьhren. Durch Verbindungsfдhigkeit und Anziehung wird alles Lebendige - Pflanzen, Tiere und Menschen - ins Dasein gerufen, wдhrend Teilung und Uneinigkeit Zerfall und Zerstцrung herbeifьhren.« (ABSEL 225/18)

Er erklдrt weiterhin, daЯ sich der EntwicklungsprozeЯ in der stofflichen Welt auf immer hцhere Ebenen der Komplexitдt hinbewegt:

»In der stofflichen Schцpfung erfolgt die Entwicklung von einer Stufe der Vervollkommnung zur anderen. Das Mineral geht mit seinen mineralischen Vollkommenheiten ins Pflanzliche ьber, die Pflanze geht mit ihren Vollkommenheiten in die Tierwelt und weiter in die Welt des Menschen ein.« (PARIS S.49)

+2:1:4
Vielfalt

Abdu'l-Bahá beschreibt Vielfalt als »Vollkommenheit dem Wesen nach, die bewirkt, daЯ die Segnungen (Gottes) erscheinen« (ABSEL 225/23)

Er erklдrt:

»Betrachtet die Blumen eines Gartens. Obwohl sie nach Art, Farbe, Form und Gestalt verschieden sind, werden sie doch vom Wasser einer Quelle erfrischt, vom selben Windhauch belebt, von den Strahlen einer Sonne gestдrkt. So erhцht die Vielfalt ihren Reiz und steigert ihre Schцnheit. Wenn die vereinende Kraft, der durchdringende EinfluЯ von Gottes Wort dergestalt wirkt, verschцnern die unterschiedlichen Gebrдuche, Verhaltensweisen, Ideen, Ansichten und Veranlagungen die Menschenwelt. Diese Vielfalt, dieser Unterschied entspricht der naturgeschaffenen Ungleichheit und Vielfalt der Glieder und Organe des Menschenleibs; denn jedes trдgt zur Schцnheit, Wirksamkeit und Vollkommenheit des Ganzen bei ...« (ABSEL 225/24)

»Wie unerfreulich wдre es fьr das Auge, wenn alle Blumen und Pflanzen, Blдtter und Blьten, Frьchte, Zweige und Bдume jenes Gartens die gleiche Form und Farbe hдtten! Vielfalt in Farbe, Form und Gestalt bereichert und verschцnert den Garten und erhцht dessen Ausdruck ...« (ABSEL 225/25)

Das AusmaЯ an Vielfalt in der »Welt der erschaffenen Wesen« (PARIS S.37) wird im folgenden Abschnitt betont:

»... die Formen und Organismen der Erscheinungswelt (sind) in jedem Reiche des Universums unendlich in ihrer Vielzahl. Zum Beispiel weist die Stufe oder das Reich der Pflanze eine unendliche Vielfalt von Typen und Strukturen des Pflanzenlebens auf, von denen jede einzelne wiederum eigenstдndig und unterschieden ist. Keine zwei gleichen sich im Aufbau und in den Einzelheiten vцllig, denn in der Natur gibt es keine Wiederholungen, und die Fдhigkeit des Wachstums lдЯt sich nicht auf ein bestimmtes Bild oder eine bestimmte Form beschrдnken. Jedes Blatt hat seine Besonderheit, sozusagen als Blatt eine eigene Individualitдt ...« PUP p.285)

+2:1:5
Die Natur dient der Menschenwelt

Abdu'l-Bahá beschreibt die »Ursachen und Begleitumstдnde« fьr die »Vollkommenheit« (BF S.84) des Mineral-, Pflanzen- und Tierreichs, und Er unterscheidet dies von ihrem »wahren Glьck« (BF S.38), das zur Ehre der verschiedenen Reiche beitrдgt.

»Ehre und Auszeichnung alles Erschaffenen hдngen von Ursachen und Begleitumstдnden ab.«

»Vortrefflichkeit, Schmuck und Vollkommenheit der Erde bestehen darin, durch die Gaben der Frьhlingswolken grьn und fruchtbar zu sein. Pflanzen wachsen, Blumen und duftende Krдuter sprieЯen hervor, fruchttragende Bдume kommen in Blьte und bringen frische und neue Frьchte hervor. Gдrten erblьhen prдchtig, Wiesen stehen in bunter Zier: Berge und Ebenen sind in Grьn gekleidet; Gдrten, Felder, Dцrfer und Stдdte legen den schцnsten Schmuck an. Darin besteht das Glьck des Mineralreichs.«

»Das Pflanzenreich findet hцchste Auszeichnung und Vollkommenheit darin, daЯ ein Baum am Ufer eines Baches mit klarem Wasser wachsen kann, daЯ ein angenehmer Wind ьber ihn weht und die warme Sonne auf ihn scheint, daЯ ein Gдrtner ihn pflegt und er sich Tag fьr Tag entfaltet und Frьchte trдgt. Sein wahres Glьck aber ist sein Aufstieg zum Tier- und Menschenreich, indem er das ersetzt, was im Kцrper der Tiere und Menschen verbraucht wurde.«

»Die Auszeichnung fьr das Tierreich besteht darin, vollkommene Glieder, Organe und Krдfte zu besitzen und alle Bedьrfnisse stillen zu kцnnen. Darin liegt seine grцЯte Herrlichkeit, sein Ruhm und seine Auszeichnung. Daher bedeutet fьr ein Tier hцchstes Glьck, eine grьne und fruchtbare Wiese, vollkommen klares, flieЯendes Wasser und einen wunderschцnen, grьnen Wald sein eigen zu nennen. Stehen ihm all diese Dinge zur Verfьgung, so kann man sich kein grцЯeres Glьck vorstellen. Baut zum Beispiel ein Vogel sein Nest in einem grьnen, fruchtbaren Wald, an schцner hochgelegener Stelle in einem starken Baum, in der Spitze hochragender Дste, und findet er alles, was er an Kцrnern und Wasser braucht, so bedeutet dies fьr ihn vollkommenes Glьck.«

»Aber das wahre Glьck des Tieres besteht im Aufstieg vom Tier- zum Menschenreich, wie die Kleinlebewesen, die durch das Wasser und die Luft in den Kцrper des Menschen eindringen und das ersetzen, was von ihm verbraucht wurde. Darin liegt die grцЯte Ehre und das Glьck fьr das Tierreich; keine grцЯere Ehre ist fьr es denkbar.«

(Abdu'l-Bahá, in BF S.84)
+2:1:6
Die Natur ist unvollkommen

Es bestehen zwei entgegengesetze Auffassungen ьber die Natur - die eine besagt, »die natьrliche Welt sei vollstдndig«№ die andere erklдrt, sie sei »unvollstдndig« da sie der »Einsicht und der Erziehung bedarf«№

№ vgl. PUP p.329

Abdu'l-Bahá stellt dar, daЯ »die Welten des Minerals, der Pflanze, des Tiers und des Menschen einen Erzieher brauchen« (BF S.21)

»Die Materialisten sind der Meinung, die natьrliche Welt sei vollstдndig. Die gцttlichen Philosophen sagen, die natьrliche Welt sei unvollstдndig. Zwischen den beiden ist ein groЯer Unterschied. Die Materialisten machen auf die Vollkommenheit der Natur aufmerksam, die Sonne, der Mond und die Sterne, die Bдume in ihrem Schmuck, die ganze Erde und das Meer; selbst unbedeutende Erscheinungen offenbaren die vollkommenste Symmetrie. Die gцttlichen Philosophen leugnen diese scheinbare Vollkommenheit und Vollstдndigkeit im Reich der Natur, obgleich sie die Schцnheit ihrer Erscheinungsformen zugeben und die unwiderstehlichen kosmischen Krдfte anerkennen, die die riesigen Sonnenwelten und Planeten steuern. Sie sagen, daЯ die Natur zwar vollkommen erscheint, aber gleichwohl unvollkommen ist, da sie der Einsicht und Erziehung bedarf. Zum Beweis dessen fьhren sie an, daЯ der Mensch, obgleich er im Bereich der materiellen Schцpfung ein wahrer Gott ist, selbst einen Erzieher benцtigt. Wird der Mensch nicht durch Erziehung gebildet, so ist er wild, tierhaft und brutal. Gesetze und Verordnungen, Volksschulen, Gymnasien und Universitдten haben die Ausbildung des Menschen und seine Erhebung aus dem dunklen Grenzbezirk des Tierreichs zum Zweck.« (PUP p.329)

»Betrachten wir die Welt des Daseins, so sehen wir, daЯ Mineral-, Pflanzen-, Tier- und Menschenreich einen Erzieher brauchen.«№

»Bleibt die Erde unbebaut, so wird sie zur Wildnis, in der Unkrдuter wachsen. Wenn aber der Bauer kommt und sie beackert, bringt sie Ernten hervor, die den Lebewesen als Nahrung dienen. Daher ist es klar, daЯ die Erde der Bearbeitung durch den Bauern bedarf. Betrachte die Bдume: Ohne Pflege eines Gдrtners blieben sie ohne Frucht, und ohne Frucht wдren sie ohne Nutzen; werden sie jedoch von einem Gдrtner gepflegt, bringen eben diese ertraglosen Bдume Frьchte hervor; ebenso werden Bдume mit bitteren Frьchten durch Pflege, Veredlung und Pfropfung sьЯe Frьchte tragen ...«№

»Dasselbe gilt fьr das Tierreich: Beachte, daЯ ein Tier, wenn es erzogen wird, zum Haustier wird, und daЯ ein Mensch ohne Erziehung zum Tier wird; verbleibt der Mensch unter der Herrschaft der Natur, sinkt er sogar unter die Stufe des Tiers herab. Durch die Erziehung aber wird er zum Engel ...«№

№ Abdu'l-Bahá, in BF S.21
+2:2
Haltungen und Werte

Die Bahб'н-Schriften betonen bestimmte geistige Werte und Haltungen, die fьr die Beziehung des Menschen zur Natur bestimmend sind. Dazu gehцren:

+2:2:1
Wьrdigung der Natur

Das Wissen um die Tatsache, daЯ der Mensch der Erde »... seinen Wohlstand ... verdankt« (WOLF S.52), »wird ausgewogen durch die Einsicht, daЯ »Wert und Wьrde des Menschen mehr sein mьssen als materieller Reichtum« (BF S.85)

»Jeder Mensch mit Urteilsvermцgen, der auf Erden wandelt, fьhlt sich in der Tat beschдmt, weil er sich voll bewuЯt ist, daЯ dasjenige, dem er seinen Wohlstand, seinen Reichtum, seine Macht, seine Erhцhung, seinen Fortschritt und all seine Kraft verdankt, nach dem Willen Gottes die nackte Erde ist, die alle Menschen mit FьЯen treten. Zweifellos ist jeder, der sich dieser Wahrheit bewuЯt ist, von allem Stolz, Dьnkel und Hochmut gelдutert und geheiligt.« (WOLF S.52)

»Womit kцnnt ihr zu Recht prahlen? Ist es euer Essen und Trinken, worauf ihr stolz seid, sind es die Schдtze, die ihr in eueren Truhen speichert, die Vielfalt und der Preis des Schmucks, mit dem ihr euch behдngt? Wenn wahrer Ruhm im Besitz solch vergдnglicher Dinge bestьnde, dann mьЯte zwangslдufig die Erde, auf der ihr wandelt, sich vor euch brьsten, weil sie euch nach dem RatschluЯ des Allmдchtigen mit eben diesen Dingen versorgt und beschenkt. Tief in ihr ist alles enthalten, was ihr besitzet, wie Gott es verordnet hat. Aus ihr schцpfet ihr eueren Reichtum als ein Zeichen Seiner Barmherzigkeit. So betrachtet denn eueren Zustand, das, worauf ihr stolz seid! Kцnntet ihr es doch begreifen!« (ДL 118/7)

»Damit ist klar, daЯ Ehre und Wьrde des Menschen mehr sein mьssen als weltlicher Reichtum; materielle Annehmlichkeiten sind nur ein Zweig, aber die Wurzel menschlicher GrцЯe sind gute Eigenschaften und Tugenden, die der Schmuck seiner Wirklichkeit sind. Dieser Schmuck besteht in den gцttlichen Erscheinungen, den himmlischen Gaben, den edlen Gefьhlen und in der Liebe und Erkenntnis Gottes. Er ist umfassende Weisheit, verstдndige Wahrnehmung, wissenschaftliche Entdek- kungen, Gerechtigkeit, Unparteilichkeit, Wahrhaftigkeit, Gьte, natьrlicher Mut und tiefe Seelenstдrke; Rьcksicht und Einhaltung von Vertrдgen und Bьndnissen; Geradheit unter allen Umstдnden, Dienst an der Wahrheit in allen Lebenslagen; Aufopferung fьr das Wohl aller Menschen, Gьte und Achtung fьr alle Vцlker; Gehorsam gegenьber den gцttlichen Lehren, Dienst im Reiche Gottes, Fьhrung der Menschen, Erziehung der Nationen und Rassen. Dies ist das wahre Glьck der Menschenwelt! Dies ist die GrцЯe des Menschen in dieser Welt! Dies ist immerwдhrendes Leben und himmlische Ehre!« (BF S.85)

+2:2:2
MдЯigung

Die Bahб'н-Schriften ermutigen zur Loslцsung von »dieser Welt und ihren Eitelkeiten«, da »Bindung« (ДL 128/2) den Menschen davon ablenkt, an Gott zu denken. Hiermit wird jedoch keineswegs eine Art Askese begrьndet, noch werden die Annehmlichkeiten des Lebens abgelehnt. Bahá'u'lláh erklдrt:

»Mцchte ein Mensch sich mit dem Schmuck dieser Erde schmьcken, ihre Trachten tragen und die Wohltaten genieЯen, die sie zu schenken vermag, so kann ihm das nicht schaden, sofern er nichts zwischen sich und Gott treten lдЯt; denn Gott hat alle guten Dinge, ob sie in den Himmeln oder auf Erden erschaffen sind, fьr jene Seiner Diener bestimmt, die wahrhaft an Ihn glauben. GenieЯet, o Menschen, die guten Dinge, die Gott euch erlaubt, und beraubt euch nicht selbst Seiner wunderbaren Gaben. Bringet Ihm Dank und Preis, und gehцret zu den wahrhaft Dankbaren.« (ДL 128/3)

MдЯigung ist der MaЯstab:

»In allen Dingen ist MдЯigung wьnschenswert. Wird etwas ьbertrieben, so erweist es sich als Quell des Unheils ...« (AKKA 6/31)

+2:2:3
Tierliebe

Bahá'u'lláh verlangt vom Menschen, »gьtig (zu) sein zu den Tieren« (ДL 125/3) und warnt vor »ьbertriebener Jagd« (Aqdas.Codex Anm.34 S.92)

Abdu'l-Bahá schreibt hierzu:

»Kurz, nicht nur ihren Mitmenschen mьssen die Geliebten Gottes voll Erbarmen und Mitleid begegnen; sie mьssen vielmehr jedem Lebewesen hцchste Gьte bezeigen, hegen doch in allen kцrperlichen Vorgдngen, wo immer der Tiergeist betroffen ist, Mensch und Tier dieselben Gefьhle. Der Mensch hat diese Wahrheit allerdings nicht begriffen. Er wдhnt, daЯ sich kцrperliche Empfindungen auf menschliche Wesen beschrдnken. Deshalb ist er zu den Tieren ungerecht und grausam.« (ABSEL 138/2)

»Und doch: Welcher Unterschied besteht denn wirklich, wenn es um kцrperliche Empfindungen geht? Die Gefьhle sind dieselben, ob man einem Menschen oder einem Tier Schmerz zufьgt. Da gibt es keinerlei Unterschied. Tatsдchlich ist es schlimmer, einem Tier zu schaden, denn der Mensch hat Sprache, er kann sich beklagen, kann schreien und jammern. Wenn ihm Unrecht geschieht, kann er sich an die Obrigkeit wenden und sie wird ihn vor seinem Angreifer schьtzen. Aber das unglьckliche Tier ist stumm. Es kann seinen Schmerz weder ausdrьcken noch seinen Fall vor die Obrigkeit bringen. Wenn ein Mensch einem Tiere tausend Ьbel zufьgt, kann es ihn weder mit Worten abwehren noch vor Gericht ziehen. Deshalb ist es besonders wichtig, daЯ ihr den Tieren die grцЯte Rьcksicht erweist und zu ihnen eher noch gьtiger seid als zu euren Mitmenschen.« (ABSEL 138/3)

»Erzieht eure Kinder von den frьhesten Tagen an, unendlich zart und liebevoll zu Tieren zu sein. Ist ein Tier krank, laЯt die Kinder es zu heilen versuchen; ist es hungrig, laЯt sie es fьttern; ist es durstig, laЯt sie es trдnken; ist es schwach, laЯt sie dafьr sorgen, daЯ es ausruht.« (ABSEL 138/4)

»Die meisten Menschen sind Sьnder; aber die Tiere sind schuldlos. Wer ohne Sьnde ist, sollte gewiЯ die grцЯte Gьte und Liebe empfangen - alle Tiere auЯer den Schдdlingen ... Aber den gesegneten Tieren muЯ man groЯe Gьte erweisen - je mehr, desto besser. Zartheit und Gьte sind grundlegende Leitlinien fьr Gottes himmlisches Reich. Das solltet ihr besonders sorgsam im Herzen tragen.« (ABSEL 138/5)

Die Bahб'н-Schriften versichern auch, daЯ es fьr die Gesundheit nicht notwendig ist, Fleisch zu essen:

»Was den Verzehr von Tierfleisch und die Enthaltsamkeit davon angeht, ... so ist er (der Mensch) nicht darauf angewiesen noch gezwungen, Fleisch zu essen. Auch ohne Fleisch zu essen, kann er im Besitz grцЯter Kraft und Energie sein ... Wahrlich, Tiere zu tцten und ihr Fleisch zu essen, steht im Widerspruch zu Mitleid und Mitgefьhl. Wenn sich jemand mit Kцrnern, Frьchten, Цl und Nьssen wie Pistazien, Mandeln und so weiter begnьgen kцnnte, wдre dies zweifellos besser und angenehmer.«

(Abdu'l-Bahá, aus einem aus dem Persischen ьbersetzten Sendschreiben)

+2:2:4
Entwicklung der Natur

Nach Bahб'н-Ansicht ist die stoffliche Schцpfung dynamisch und entwickelt sich von »einer Stufe der Vervollkommnung zur anderen« (PARIS S.49). Sie ist jedoch »unvollkommen«, da es ihr an »Verstandeskraft und Erziehung« (PUP p.329) fehlt. Sie bedarf der Entwicklung durch den Menschen, damit nicht nur ihre Ordnung und Schцnheit - in den Bahб'н-Lehren hochgeschдtzte MaЯstдbe -, sondern auch ihre Fruchtbarkeit und Ertragsfдhigkeit zunehmen. Abdu'l-Bahá schreibt ьber die Schaffung von Ordnung und Schцnheit im Reich der Natur:

»Die Natur ist die materielle Welt. Wenn wir sie betrachten, stellen wir fest, daЯ sie dunkel und unvollkommen ist. Ьberlassen wir zu Beispiel ein Stьck Land seinem natьrlichen Zustand, werden wir es mit Dornen und Disteln bedeckt vorfinden; nutzlose Unkrдuter und wilde Pflanzen werden auf ihm wachsen; es wird zur Wildnis werden. Die Bдume werden keine Frьchte tragen; es wird ihnen an Schцnheit und EbenmaЯ mangeln ...« (PUP p.308)

»Und wenn du an Feldern und Anpflanzungen vorbeikommst, siehst du die Pflanzen, Blumen und duftenden Krдuter reich und fruchtbar zusammen wachsen und ein Muster fьr die Einheit abgeben. Das ist ein Beweis dafьr, daЯ diese Anpflanzung, dieser Garten unter der Fьrsorge eines erfahrenen Gдrtners gedeiht. Siehst du diesen Garten aber in einem Zustand der Unordnung und der Verwahrlosung, so schlieЯt du daraus, daЯ ihm die Pflege eines erfahrenen Landmanns fehlt und er demzufolge Wicken und Unkraut hervorbringt.« (ABSEL 225/20)

Abdu'l-Bahá betont den Beitrag der Kultivierung als Mittel der Steigerung der Fruchtbarkeit und des Ertrags der Erde:

»Wenn wir dieses Grundstьck in seinen Naturzustand zurьckverbannen und zulassen, daЯ es zu seiner ursprьnglichen Beschaffenheit zurьckkehrt, wird daraus ein Feld voller Dornen und Unkrдuter; wird es aber kultiviert, so entsteht fruchtbarer Boden, der Ernte einbringt. Unbearbeitet wдren die Berghдnge Wildnis und Wдlder ohne nutzbare Bдume. Gдrten bringen Frьchte und Blumen hervor, je mehr der Gдrtner sie hegt und pflegt.« (PUP p.353)

»Ein Weizenkorn wird eine ganze Ernte bringen, wenn es vom Bauern kultiviert wird, und ein Samenkorn wird durch die Pflege des Gдrtners zu einem groЯen Baum heranwachsen ...« (ABSEL 104:2)

Obwohl die Welt der Natur der Entwicklung bedarf, muЯ der menschliche Zugang zu dieser Entwicklung von MдЯigung geprдgt sein, von der Bindung an die Bewahrung des »Erbes kьnftiger Generationen«№ und von einem BewuЯtsein fьr die Heiligkeit der Natur, wie es alle Schriften der Bahб'н-Religion durchdringt. Bahá'u'lláh erklдrt zum Beispiel:

»Selig der Ort und das Haus und der Platz und die Stadt und das Herz und der Berg und das Obdach und die Hцhle und das Tal und das Land und das Meer und die Insel und die Au, wo Gottes gedacht und Sein Lob gepriesen wird.« (Bahá'u'lláh, zit. in Gebete S.7)

№ Shoghi Effendi, aus einem Telegramm vom 22. Mai 1951 an die New Earth Luncheon, London, U.K.

+2:2:5
Die Wichtigkeit der Landwirtschaft

Bahá'u'lláh erklдrt: »Besondere Beachtung muЯ der Landwirtschaft geschenkt werden.« (AKKA 7/23). Er bezeichnet sie als eine Tдtigkeit, die »den Fortschritt der Menschheit und den Aufbau der Welt bewirkt« (AKKA 7/18).

Abdu'l-Bahá bestдtigt:

»Die Grundlage der Gemeinschaft ist die Landwirtschaft, der Ackerbau ...« (Abdu'l-Bahá, zit. in Star of the West, Band 4, Nr.6 p.103)

Er beschreibt die Landwirtschaft als »eine edle Wissenschaft«№, deren Ausьbung »Gottesdienst« (ABSEL 126/1) ist, und ermutigt Frauen wie Mдnner, sich mit »landwirtschaftlichen Wissenschaften« (PUP p.283) zu beschдftigen. Wenn ein Mensch »auf diesem Gebiet bewandert wird, trдgt er zum Wohl unzдhliger Menschen bei«№

№ Abdu'l-Bahá, aus einem aus dem Persischen ьbersetzten Sendschreiben

Bezьglich der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Vцlker betont das Universale Haus der Gerechtigkeit die Wichtigkeit der »Landwirtschaft und die Wahrung des цkologischen Gleichgewichts in der Welt«№

№ Das Universale Haus der Gerechtigkeit, Sekretariatsabteilung, aus einem Brief vom 31. Mдrz 1985 an die Gesellschaft fьr Bahб'н-Studien

+2:2:6
Die Nutzung der Wissenschaft

Die Wissenschaft wird beschrieben als »die Herrscherin ьber die Natur und ihre Geheimnisse, das Mittel, wodurch der Mensch die Einrichtungen der materiellen Schцpfung erforscht« (PUP p.2):

»... der Mensch kann durch die Anwendung seiner wissenschaftlichen Verstandeskraft die Natur nach seinen eigenen Wьnschen und Bedьrfnissen verдndern, umwandeln und steuern. Die Wissenschaft bricht sozusagen die Naturgesetze.« (PUP p.30)

»Erwдge zum Beispiel, daЯ der Mensch nach dem Naturgesetz auf der Oberflдche der Erde zu bleiben hat. Aber er ьberwindet dieses Gesetz und diese Begrenzung, segelt in Schiffen ьber den Ozean, steigt mit Flugzeugen zum Zenit empor und taucht mit Unterseebooten in die Tiefen des Meeres. Das widerspricht dem Befehl der Natur und bedeutet eine Verletzung ihrer Souverдnitдt und Herrschaft. Die Gesetze und Methoden der Natur, die verborgenen Geheimnisse und Mysterien des Weltalls, die menschlichen Erfindungen und Entdeckungen, all unsere wissenschaftlichen Errungenschaften mьЯten eigentlich verborgen und unerkannt bleiben, aber durch seinen durchdringenden Verstand bringt der Mensch sie von der Ebene des Unsichtbaren empor zur Ebene des Sichtbaren, deckt sie auf und erklдrt sie. Zum Beispiel ist die Elektrizitдt eins dieser Naturgeheimnisse. GemдЯ der Natur sollte diese Kraft, diese Energie, brachliegen und verborgen bleiben, aber der Mensch durchbricht als Wissenschaftler die eigentlichen Naturgesetze, bannt diese Kraft und hдlt sie gefangen, um sie fьr sich zu nutzen.« (PUP p.30)

»Kurz gesagt, der Mensch ist durch Besitz dieser herrlichen Gabe wissenschaftlichen Forschens das edelste Werk der Schцpfung, der Beherrscher der Natur...« (PUP p.30)

Abdu'l-Bahá verknьpft wissenschaftliches Streben mit einer edlen Zielsetzung. Er stellt fest:

»Diese Gabe ist die lobenswerteste Kraft des Menschen, denn durch ihren Einsatz und ihre Anwendung wird das Menschengeschlecht veredelt, menschliche Tugenden werden entwickelt, und Gottes Geist und Seine Geheimnisse werden offenbar...» (PUP p.31)

Ausdrьcklich hebt Er den allgemeingьltigen Grundsatz hervor, daЯ

»jedes Mittel, selbst das Werkzeug des hцchsten Wohls der Menschheit, miЯbraucht werden kann. Sein richtiger Gebrauch oder der MiЯbrauch hдngt ab von den unterschiedlichen Stufen der Aufklдrung, der Fдhigkeit, des Glaubens, der Redlichkeit, der Hingabe und des Edelmuts bei den Trдgern der цffentlichen Meinung.« (Abdu'l-Bahá, Das Geheimnis gцttlicher Kultur, S.25)

3.
Umweltschutz

Die Bahб'н-Schriften sprechen die Thematik des Umweltschutzes in vielfдltiger Weise an. Einige Beispiele sind weiter unten aufgefьhrt.

+3:1
Wahrung der Hilfsquellen

Shoghi Effendi sieht die Bewahrung und Gewinnung der Hilfsquellen der Erde im Zusammenhang mit der Aufgabe, »die materielle Welt zu schьtzen und das Erbe zukьnftiger Generationen zu wahren«№. Er versichert, daЯ die Tдtigkeit solcher Gruppen wie »The Men of the Trees« und »The World Forestry Charter« »wesenhaft humanitдr«І ist, und er lobt ihr »edles Vorhaben«І, »die цden Gebiete Afrikas«і wieder fruchtbar zu machen.

№ Shoghi Effendi, in einem Telegramm vom 23. Mai 1951 an die New Earth Luncheon, London, U.K.

І Shoghi Effendi, in einem Telegramm vom 21. Mai 1956 an die World Forestry Charter Luncheon, London, U.K.

і Shoghi Effendi, in einem Telegramm vom 22. Mai 1957 an die World Forestry Charter Luncheon, London, U.K.

Interessant ist festzustellen, daЯ »Fцrderung und Veredlung der Welt«№ und »die Entwicklung der Lдnder«№ zu den »Vollmachten und Aufgaben«№ des Universalen Hauses der Gerechtigkeit zдhlen.

№ Das Universale Haus der Gerechtigkeit, The Constitution of The Universal House of Justice, p.5

+3:2
Kontrolle der natьrlichen Hilfsquellen

Die Bahб'н-Schriften sehen vor, daЯ zu einem spдteren Zeitpunkt der Schutz, die Erforschung und Nutzung der »unvorstellbar groЯen Hilfsquellen« (WOB S.299) der Erde unausweichlich unter die Zustдndigkeit eines »Weltbundessystems« (WOB S.299) fallen werden. Ein solches System, das auf der Anerkennung der »Einheit des Menschengeschlechts« (WOB S.296) begrьndet ist, wird nicht nur »unanfechtbare Amtsgewalt« (WOB S.299) ьber die Hilfsquellen der Erde ausьben, sondern auch fьr wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit sorgen. Shoghi Effendi schreibt:

»Die Einheit des Menschengeschlechts, wie sie Bahá'u'lláh vorausschaut, umschlieЯt die Begrьndung eines Weltgemeinwesens, in welchem alle Nationen, Rassen, Glaubensbekenntnisse und Klassen eng und dauerhaft vereint, die Autonomie seiner nationalstaatlichen Glieder sowie die persцnliche Freiheit und Selbstдndigkeit der einzelnen Menschen, aus denen es gebildet ist, ausdrьcklich und vцllig gesichert sind... In dieser Weltgesellschaft werden Wissenschaft und Religion, die beiden gewaltigen Krдfte im menschlichen Leben, in Einklang gebracht sein; sie werden zusammenwirken und sich harmonisch entwickeln... Die wirtschaftlichen Hilfsmittel der Welt werden organisiert, ihre Rohstoffquellen erschlossen und restlos nutzbar gemacht, ihre Mдrkte aufeinander abgestimmt und entwickelt, die Verteilung ihrer Erzeugnisse unparteiisch geregelt.«

»Nationale Rivalitдt, HaЯ und Intrigen werden aufhцren, Feindseligkeiten, Rassenvorurteile durch Freundschaft, Verstдndigung und Zusammenarbeit ersetzt werden. Die Ursachen religiцser Zwistigkeiten werden fьr immer aus dem Wege gerдumt; wirtschaftliche Schranken und Hindernisse werden vцllig beseitigt, der maЯlose Klassenunterschied getilgt. Mangel auf der einen Seite und unmдЯige Anhдufung von Eigentumsrechten auf der anderen Seite werden verschwinden. Die ungeheuren Krдfte, die fьr die wirtschaftliche oder politische Kriegfьhrung verzettelt und vergeudet werden, flieЯen Zwecken zu, welche die Grenzen menschlicher Schцpferkraft erweitern, die technische Entwicklung fцrdern, die Produktivitдt der Menschheit steigern, Krankheiten ausrotten, wissenschaftliche Forschungen ausweiten, den Gesundheitszustand heben, den menschlichen Verstand schдrfen und verfeinern, die ungenutzten, ungeahnten Hilfsquellen dieser Erde nutzen, das menschliche Dasein verlдngern und jedwedes andere Mittel fцrdern, welches das verstandliche, sittliche und geistige Leben des ganzen Menschengeschlechts anzuregen vermag.«

»Ein Weltbundsystem, das die ganze Erde regiert und unanfechtbare Amtsgewalt ьber ihre unvorstellbar groЯen Hilfsquellen hat, das die Ideale des Ostens wie des Westens verkцrpert und in Einklang bringt, vom Fluch und Elend des Krieges befreit und auf die Nutzung aller verfьgbaren Kraftquellen des Erdballs bedacht ist, ein System, in dem die Gewalt zur Dienerin der Gerechtigkeit gemacht ist, dessen Leben von der allumfassenden Anerkennung eines Gottes und vom Gehorsam gegen eine gemeinsame Offenbarung getragen ist - dies ist das Ziel, dem die Menschheit, durch die vereinenden Lebenskrдfte angetrieben, zustrebt.«

(Shoghi Effendi, in WOB S.296f)
+3.3
Vorgehensweisen zum Umweltschutz

Bewahrung und Schutz der Umwelt mьssen sowohl vom einzelnen als auch von der Gesellschaft getragen werden. Shoghi Effendi bemerkt in einem Brief, der in seinem Auftrag geschrieben wurde:

»Wir kцnnen unser Herz nicht von unserer Umwelt trennen, die uns umgibt, und behaupten, daЯ alles sich zum Bessern verдndert, wenn erst einmal eins von diesen beiden neu gestaltet ist. Der Mensch ist organisch mit der Welt verbunden. Sein inneres Leben gestaltet die Umwelt und wird zutiefst von ihr beeinfluЯt. Eins wirkt auf das andere, und jede bleibende Verдnderung im Leben des Menschen ist das Ergebnis dieser Wechselwirkungen.«

»AuЯer den Lehren Bahá'u'lláhs schenkt keine Bewegung in der Welt diesen beiden Aspekten im menschlichen Leben die gebьhrende Aufmerksamkeit, noch besitzt sie die notwendigen MaЯregeln zu ihrer Verbesserung. Darin besteht ihr Wesensmerkmal. Wenn wir also das Wohl der Welt wьnschen, mьssen wir uns bemьhen, diese Lehren zu verbreiten und sie in unserem Leben zu verwirklichen. Durch sie wird das menschliche Herz verwandelt, durch sie wird unsere gesellschaftliche Umwelt die Atmosphдre bieten, in der wir geistig wachsen und das volle Licht der Offenbarung Bahá'u'lláhs widerspiegeln kцnnen.«

(Sekretдr Shoghi Effendis, aus einem Brief vom 17. Februar 1933 an einen Glдubigen)

Zur Lцsung der Weltprobleme schreibt Shoghi Effendi:

»Wir bedьrfen einer Umwandlung der Herzen, einer Neugestaltung all unserer Auffassungen und einer Neuorientierung unserer Tдtigkeiten. Das Innenleben des Menschen wie auch die дuЯere Umwelt mьssen umgebildet werden, soll die Rettung der Menschheit sichergestellt sein.«

(Sekretдr Shoghi Effendis, aus einem Brief vom 27. Mai 1927 an einen Glдubigen)

Auf der staatlichen Ebene fordert das Universale Haus der Gerechtigkeit die »globale Zusammenarbeit der Vцlkerfamilie zur Ausarbeitung und Durchsetzung von MaЯnahmen zur Erhaltung des цkologischen Gleichgewichts, mit dem der Schцpfer diese Erde ausgestattet hat.«

(Das Universale Haus der Gerechtigkeit, Sekretariatsabteilung, aus einem Brief vom 18. Oktober 1981 an einen Glдubigen)

Das Haus der Gerechtigkeit erklдrt:

Bahá'u'lláh hat die Nationen der Welt ermahnt, aus ganzem Herzen zusammenzuarbeiten, um dem Wohl der ganzen Menschheit zu dienen, und sich zu vereinigen auf der Suche nach Mitteln und Wegen, den vielfдltigen Umweltproblemen auf unserem Planeten zu begegnen. Solange die Nationen der Welt diese Ermahnungen weder verstehen noch befolgen, werden nach Ansicht des Hauses der Gerechtigkeit bei der Lцsung der Umweltprobleme kaum Fortschritte zu verzeichnen sein ...

(Das Universale Haus der Gerechtigkeit, Sekretariatsabteilung, aus einem Brief vom 18. Oktober 1981 an einen Glдubigen)

Die Aufgabe des einzelnen Bahá'í und der Bahб'н-Gemeinden beim Schutz »der wilden Tiere und des Naturzustandes der Welt«№ umreiЯt das Universale Haus der Gerechtigkeit wie folgt:

"... am besten kцnnen Sie mithelfen, die Tiere in der Natur zu schьtzen und den natьrlichen Zustand der Welt zu erhalten, indem Sie keine Mьhe scheuen, Ihre Mitmenschen von der Botschaft Bahá'u'lláhs zu unterrichten und sie fьr Seine Sache zu gewinnen."№

"Indem sich die Herzen der Menschen дndern und sie im Lichte der Lehren Bahá'u'lláhs in Einheit zu arbeiten anfangen, werden sie viele praktische MaЯnahmen durchfьhren kцnnen, die zur Verbesserung des Zustands der Welt beitragen. Dies zeichnet sich bereits in den Bemьhungen um soziale und wirtschaftliche Entwicklung in den Gebieten ab, wo groЯe Bahб'н-Gemeinden entstanden sind. Natьrlich dьrfen Sie auch Menschen unterstьtzen, mit denen Sie in Kontakt kommen und die an der Verbesserung der Welt interessiert sind, aber die grundlegende Problemlцsung ist die von Bahá'u'lláh ьberbrachte."№

№ Das Universale Haus der Gerechtigkeit, Sekretariatsabteilung, aus einem Brief vom 14. Juni 1984 an einen Glдubigen

Zusдtzlich zur Beschдftigung mit diesen Fragen auf einer grundlegenden geistigen Ebene werden die Bahá'í zur Zusammenarbeit mit Personen und Gruppen, die an der Verbesserung der Umwelt interessiert sind, ermutigt. Die Bahб'н-Gemeinden sind gehalten, »die Unterstьtzung von Bemьhungen, die Umwelt durch Verfahren im Einklang mit dem Lebensrhythmus unserer Gemeinschaft zu bewahren«№, zum Wesensbestandteil ihrer laufenden Tдtigkeiten zu machen.

№ Aus der Ridvan-Botschaft 1989 des Universalen Hauses der Gerechtigkeit

4.
Das Bild der Zukunft

»Der Herr der ganzen Menschheit hat das Menschenreich zum Garten Eden, zum irdischen Paradies gestaltet. Findet das Menschenreich den Weg, den es finden muЯ, zu Eintracht und Frieden, zu Liebe und allseitigem Vertrauen, so wird es ein wahres Gefilde der Seligkeit, eine Stдtte vielfдltigen Segens und unendlicher Wonne. Dann wird die Menschheit ihre Vortrefflichkeit offenbaren, dann wird die Sonne der Wahrheit ihre Strahlen auf alle Lande werfen.« (ABSEL 220/1)

Literaturabkьrzungen
ДL Bahá'u'lláh, Дhrenlese, Langenhain 1980

AKKA Bahá'u'lláh, Botschaften aus Akkб, Langenhain 1983

WOLF Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes, Langenhain 1988

GM Bahá'u'lláh, Gebete und Meditationen, Langenhain 199.

VW Bahá'u'lláh, Die verborgenen Worte, Langenhain 1982

PARIS Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris, Oberkalbach 1973

BF Abdu'l-Bahá, Beantwortete Fragen, Langenhain 1977

ABSEL Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften, Langenhain 1990

TAB Tablets of `Abdu'l-Bahá Abbas, Bd. II und III, Chicago 1940/1930

PUP Abdu'l-Bahá, The Promulgation of Universal Peace, Wilmette 1982

WOB Shoghi Effendi, Die Weltordnung Bahá'u'lláhs, Langenhain 1977

AQDAS.Codex Universales Haus der gerechtigkeit, Inhaltsьbersicht und systematische Darstellung der Gesetze und Gebote des Kitáb-i-Aqdas, Langenhain 1987

20

UNIVERSALES HAUS DER GERECHTIGKEIT DIE BEWAHRUNG DER ERDE...


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