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1970 Zum Geben
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1974 Zum Wirklichen Leben
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1979 Über das Lehren
1982 Die Kraft göttlichen Beistands
1982 Geistiger Adel
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1983 Einheit der Familie
1983 Sept 01, Sechs Schritte zum Geistigen Wachstum
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1984 Heilen
1984 Liebe und Ehe
1985 Okt, Die Verheißung des Weltfriedens
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1988 Krise und Sieg
1989 Aug 29, 19-Tagefest
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1990 Die Bewahrung der Erde und ihrer Hilfsquellen
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1995 Baha'i-Gelehrsamkeit
1997 Mai 30, Dezentralisierung
1998 Apr, Trainingsinstitute
2001 Huququllah das Recht Gottes neu
2001 Huququllah die kroenende Zier neu
2001 Institution Berater
Baha'i-Ehen und ihr Schutz
Baha'i-Gebete
Baha'i-Gelehrsamkeit
Baha'u'llahs Mission
Der Gottesbund
Dokumente des Bundes
Huququ'llah - Das Recht Gottes
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Compilations : 1984 Den Glauben vertiefen
DEN GLAUBEN VERTIEFEN
Aus den Schriften Bahá'u'lláhs,
`Abdu'l-Bahás und Shoghi Effendis
zusammengestellt von der Forschungsabteilung
des Universalen Hauses der Gerechtigkeit.
BAHÁ'Í-VERLAG
Nach der englischen Vorlage
The Importance of Deepening our Knowledge
and Understanding of the Faith, January 1983,
compiled by The Research Department
of the Universal House of Justice,
ins Deutsche übersetzt.
CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek

Den Glauben vertiefen/aus d. Schr. Bahá'u'lláhs, `Abdu'l-Bahás u. Shoghi Effendis. Zsgest. von d.

Forschungsabt. d. Universalen Hauses d. Gerechtigkeit. Hofheim-Langenhain: Bahá'í-Verlag, 1984

Aus d. Ms. übers.
ISBN 3-87037-150-1
NE: Bahá'alláh [Mitverf.]; `Abd-al-Bahá'

[Mitverf.]; Sauqí Effendi [Mitverf.]; Universal House of Justice Héfá/Research Department

(c) Bahá'í-Verlag GmbH
D-6238 Hofheim-Langenhain 1984-141
ISBN 3.87037.150.1
INHALT
Aus den Schriften Bahá'u'lláhs 7
Aus den Schriften `Abdu'l-Bahás 17
Aus Ansprachen `Abdu'l-Bahás 27
Aus Briefen Shoghi Effendis 34
Aus Briefen im Auftrag Shoghi Effendis 46
Literaturverzeichnis 87
Stichwortverzeichnis 91
AUS DEN SCHRIFTEN Bahá'u'lláhS223

1 Sprecht die Verse Gottes jeden Morgen und jeden Abend. Wer sie nicht spricht, der bricht das Ehrenwort, das er dem Bunde Gottes und Seinem Testament gegeben, und wer sich heute davon abkehrt, hat sich fürwahr seit ewigen Zeiten von Gott abgekehrt. Fürchte Gott, o Schar Meiner Diener!224

2 Würde ein Mensch die Süße der Worte kosten, welche die Lippen des

Allbarmherzigen zu äußern beliebten, und wären die Schätze der Erde in seinem Besitz, so würde er auf sie allesamt verzichten, um die Wahrheit auch nur eines der Gebote zu verteidigen, die über dem Tagesanbruch Seiner großmütigen Fürsorge und Güte leuchten.225

3 Wer den süßen Duft des Allbarmherzigen verspürt und den Quell dieser Äußerung erkennt, wird offenen Auges die Pfeile des Feindes willkommen heißen, damit er die Wahrheit der Gesetze Gottes unter den Menschen begründe. Gut steht es um den, der sich dorthin wendet und die Bedeutung Seines entscheidenden Gebotes erfaßt.226

4 Versenkt euch in das Meer Meiner Worte, damit ihr seine Geheimnisse ergründen und alle Perlen der Weisheit entdecken möget, die in seinen Tiefen verborgen liegen. Hütet euch, daß ihr nicht wankend werdet in euerem Entschluß, die Wahrheit dieser Sache anzunehmen einer Sache, durch welche Gott die Möglichkeiten Seiner Macht offenbart und Seine höchste Herrschaft errichtet hat. Eilt freudestrahlenden Angesichts hin zu Ihm! Dies ist der unveränderliche Glaube Gottes, ewig in der Vergangenheit, ewig in der Zukunft. Laßt den,

der sucht, zu ihm gelangen! Was aber den betrifft, der ihn zu suchen verschmäht wahrlich, Gott ist der Selbstgenügsame, erhaben über jede Not Seiner Geschöpfe.227

5 Lest jeden Tag die von Gott offenbarten Verse. Selig ist der Mensch, der sie spricht und darüber nachdenkt. Wahrlich, er gehört zu denen, um die es gut steht.1

6 Versammelt euch in größter Freude und Verbundenheit und lest die Verse, die der barmherzige Herr offenbarte. So werden sich die Tore zu wahrer Erkenntnis vor eurem inneren Wesen auftun, und ihr werdet fühlen, wie sich eure Seelen mit Standhaftigkeit, eure Herzen mit strahlender Freude füllen.1

7 Lest Meine Verse mit strahlender Freude. Wahrlich, sie ziehen euch zu Gott hin und machen euch fähig, euch von allem außer Ihm loszulösen. So ermahnen euch Gottes heilige Schrift und diese leuchtende Tafel.1

8 Wer die Tiefen der Meere, die diese erhabenen Worte bergen, durchforscht und ihren Sinn ergründet, von dem kann gesagt werden, daß er einen Schimmer der unaussprechlichen Herrlichkeit entdeckt, die dieser mächtigen, dieser erhabenen, heiligsten Offenbarung verliehen ist.228

9 Wisse, daß nach dem, was dein Herr, der Herr aller Menschen, in Seinem Buche verfügt hat, die Gnadengaben, die Er der Menschheit gewährt, unendlich weitreichend sind und immer bleiben werden. Die erste und vornehmste unter den Gaben, die der Allmächtige den Menschen verliehen hat, ist die des Verstandes. Seine Absicht bei der Verleihung einer solchen Gabe ist allein die, Sein Geschöpf zu befähigen, den einen, wahren Gott zu erkennen und anzuerkennen gepriesen sei Seine Herrlichkeit! Diese Gabe gibt dem Menschen die Kraft, in allen Dingen die Wahrheit herauszufinden; sie führt ihn zu dem, was recht ist, und hilft ihm, die Geheimnisse der Schöpfung zu entdecken.229

223Alle Textstellen sind Auszüge aus noch nicht übersetzten Sendschreiben oder neue Übersetzungen von bereits veröffentlichten Texten, sofern kein Quellennachweis der Veröffentlichung gegeben ist.

224Kitáb-i-Aqdas, Über die Macht des Gebets, S. 5
225Ährenlese, 155:3
226Ährenlese, 155:6
227Ährenlese, 70:2
228Ährenlese, 6:3
229Ährenlese, 95:1

10 Es ist die Pflicht eines jeden Menschen mit Einsicht und Verständnis, danach zu streben, das hier Niedergeschriebene in die Wirklichkeit und die Tat umzusetzen...230

11 Aus dem erhabenen Quell, aus dem Wesen Seiner Gunst und Güte hat Er alles

Erschaffene mit einem Zeichen Seiner Erkenntnis betraut, auf daß keines Seiner Geschöpfe davon ausgeschlossen sei, seinen Anteil von dieser Erkenntnis kundzutun, jedes nach seiner Fähigkeit und nach seinem Rang. Dieses Zeichen ist der Spiegel Seiner Schönheit in der Welt der Schöpfung. Je größer der Eifer ist, der aufgewendet wird, diesen erhabenen, edlen Spiegel zu verfeinern, desto getreuer wird er die Herrlichkeit der Namen und Eigenschaften Gottes

widerspiegeln und die Wunder Seiner Zeichen und Seiner Erkenntnis offenbaren können...Es kann keinen Zweifel geben, daß durch die Anstrengungen, die jeder Mensch bewusst unternimmt, und durch den Einsatz seiner geistigen Fähigkeiten dieser Spiegel vom Schmutz irdischer Befleckung so gereinigt und von teuflischem Wahn so befreit werden kann, daß er den Auen ewiger Heiligkeit nahen und die Höfe immerwährender Gemeinschaft erreichen kann.231

12 Singe die Verse Gottes, o Mein Diener, die du empfangen hast, wie jene sie singen, die Ihm nahe sind, damit die Süße deiner Weise deine eigene Seele entflamme und die Herzen aller Menschen anziehe. Wer zurückgezogen in seiner Kammer die von Gott offenbarten Verse spricht, wird erfahren, wie die Engel des Allmächtigen den Duft der Worte, die sein Mund ausspricht, überallhin verbreiten und das Herz jedes rechtschaffenen Menschen höher schlagen lassen. Mag er sich auch zunächst dieser Wirkung nicht bewußt werden, muß doch die Kraft der ihm gewährten Gnade früher oder später ihren Einfluß auf seine Seele üben. So

sind die Geheimnisse der Offenbarung Gottes durch den Willen Dessen, der Urquell aller Macht und Weisheit ist, verfügt worden.232

13 O Meine Diener! Meine heilige, Meine von Gott verordnete Offenbarung mag mit einem Meere verglichen werden, in dessen Tiefen zahllose Perlen von hohem Wert und unübertrefflichem Glanz verborgen sind. Es ist die Pflicht eines jeden Suchers, sich zu mühen und danach zu streben, die Küsten dieses Meeres zu erreichen, auf daß er entsprechend dem Eifer seines Suchens und seiner Anstrengungen an solchen Wohltaten teilhabe, wie sie in Gottes unabänderlichen, verborgenen Tafeln vorherbestimmt sind.233

14 O Meine Diener! Durch Gottes Macht und Kraft, aus den Schätzen Seiner Erkenntnis und Weisheit habe Ich die Perlen, die in den Tiefen Seines ewigen Meeres verborgen lagen, ans Licht gebracht und euch offenbart. Ich habe die Himmelsdienerinnen geheißen, unter dem Schleier der Verborgenheit hervorzutreten, und habe sie mit Meinen Worten bekleidet, Worten von vollendeter Kraft und Weisheit. Ich habe überdies mit der Hand göttlicher Macht den erlesenen Wein Meiner Offenbarung entsiegelt und seinen heiligen, seinen verborgenen Moschusduft über alles Erschaffene verbreitet. Wer außer euch selbst ist schuld, wenn ihr es verschmäht, von einem so breiten Strom der höchsten, allumfassenden Gnade Gottes, von einer so hellen Offenbarung Seiner strahlenden Barmherzigkeit beschenkt zu werden?234

15 Würde ein Mensch in seinem Herzen darüber nachdenken, was die Feder des

Höchsten offenbart hat, und von der Süße dieser Offenbarung kosten, so würde er sich gewißlich seiner eigenen Wünsche ledig und befreit fühlen, völlig dem Willen des Allmächtigen ergeben. Glücklich der Mensch, der eine so hohe Stufe erreicht und sich nicht selbst einer so reichen Gnade beraubt!235

16 Jetzt ist der Augenblick gekommen, dich mit den Wassern der Loslösung, die aus der Erhabensten Feder flossen, zu reinigen und über das, was immer wieder herniedergesandt und offenbart wurde, nachzudenken. Dann strebe danach, soweit es in deinen Kräften steht, das Feuer der Feindschaft und des Hasses, das den Völkern dieser Welt im Herzen schwelt, mit der Macht der Weisheit und der Kraft deiner Worte zu löschen. Die göttlichen Boten wurden herabgesandt, ihre Bücher wurden offenbart, damit die Erkenntnis Gottes vertieft und Einheit und Brüderlichkeit unter den Menschen gefördert werden.236

230Ährenlese, 117
231Ährenlese, 124:2,3
232Ährenlese, 136:2
233Ährenlese, 153:5
234Ährenlese, 153:7
235Ährenlese, 163:4

17 Wisse, daß der in Wahrheit ein Gebildeter ist, der Meine Offenbarung annimmt, vom Weltmeer Meines Wissens trinkt und sich in die Lüfte Meiner Liebe aufschwingt, der alles außer Mir von sich wirft und sich mit festem Griff an das hält, was vom Reiche Meines wunderbaren Wortes herabgesandt ist. Er ist fürwahr wie ein Auge für die Menschheit und wie der Geist des Lebens für den Körper der ganzen Schöpfung. Verherrlicht sei der Allbarmherzige, der ihn erleuchtet und sich aufmachen läßt, dieser großen, mächtigen Sache zu dienen. Wahrlich, solch ein Mensch ist gesegnet von den Scharen der Höhe und den Bewohnern des Tabernakels der Größe, die Meinen versiegelten Wein trinken in Meinem Namen, der Allmächtige, der Allmachtvolle.237

18 Neigt euer Ohr den Worten dieses Ungelehrten, mit denen Er euch vor Gott, den Immerbestehenden, ruft. Besser ist dies für euch als alle Schätze der Erde könntet ihr es doch begreifen.238

19 So verweilet denn mit festem und standhaftem, dem unbeirrbaren Auge Gottes entsprungenem Blick auf dem Horizonte göttlichen Wissens und sinnet über diese vollkommenen Worte nach, die der Ewige offenbart hat, damit euch die Geheimnisse göttlicher Weisheit, die bislang hinter dem Schleier der Herrlichkeit verborgen und im Heiligtum Seiner Gnade verschlossen sind, offenbar werden.239

20 Da nun klar aufgezeigt ist, daß nur die in die göttlichen Geheimnisse Eingeweihten die Gesänge des Himmelsvogels verstehen können, hat jedermann die Pflicht, angesichts der Schwierigkeiten im Gottesglauben und der dunklen Andeutungen in den Aussprüchen der Morgendämmerung der Heiligkeit, bei den im Herzen Erleuchteten und in den Schatzkammern göttlicher Geheimnisse Erleuchtung zu suchen. So werden diese Geheimnisse enträtselt: nicht mit der Hilfe erworbenen Wissens, sondern einzig durch den Beistand Gottes und die Ausgießungen Seiner Gnade. " Fraget daher die Hüter der Schriften, wenn ihr es

selbst nicht wißt. "240, 241

21 Seine Worte verstehen, die Laute der Himmelstauben begreifen das ist in keiner Weise von menschlichem Wissen abhängig. Es hängt nur von der Reinheit des Herzens ab, von der Keuschheit der Seele, der Freiheit des Geistes.242

22 O mein Bruder, wir sollten unsere Augen öffnen, über Sein Wort nachsinnen und im Schatten der Manifestationen Gottes Zuflucht suchen, auf daß wir, durch die untrüglichen Ratschläge des Buches gewarnt, die Ermahnungen, die auf den heiligen Tafeln verzeichnet sind, sorgfältig beachten, den Offenbarer der Verse nicht bekritteln, uns selbst völlig Seiner Sache weihen und mit ganzem Herzen Sein Gesetz auf uns nehmen. So werden wir in den Hof Seiner Barmherzigkeit eintreten und an der Küste Seiner Gnade Wohnung finden. Er,

wahrlich, ist barmherzig und vergibt Seinen Dienern.243

23 Der Wein der Entsagung muß getrunken werden, die erhabenen Höhen der Loslösung sind zu ersteigen, und tief ist über die Worte nachzusinnen: " Eine Stunde Nachdenkens ist mehr wert als siebzig Jahre frommer Andacht. " So wird das Geheimnis des nichtswürdigen Betragens der Menschen enthüllt, die Liebe und Sehnsucht nach Wahrheit bekunden, aber die Anhänger der Wahrheit verfluchen, sobald Er sich offenbart hat.244

236Brief an den Sohn des Wolfes, S. 27
237Brief an den Sohn des Wolfes, S. 81
238Brief an den Sohn des Wolfes, S. 116
239Das Buch der Gewißheit, S. 21
240Quran, 16:43
241Das Buch der Gewißheit, S. 129
242Das Buch der Gewißheit, S. 140
243Das Buch der Gewißheit, S. 144

24 Sinne nach über das, was herniedergeströmt ist vom Himmel des Willens deines Herrn, des Quells aller Gnade, damit du die gewollte Bedeutung begreifest, die in den geweihten Tiefen der heiligen Schriften verwahrt ist.245

25 Die geheiligten Seelen sollten in ihren Herzen über die Lehrmethoden nachdenken und nachsinnen. Aus den Texten dieser wundersamen, himmlischen Schriften sollten sie Sätze und Abschnitte auswendig lernen, die sich auf verschiedene Gegebenheiten beziehen, damit sie im Verlauf ihrer Ansprachen göttliche Verse wiedergeben können, sooft es die Gelegenheit erfordert, da diese heiligen Verse ja das kraftvollste Elixier, der größte, mächtigste Talisman sind. So machtvoll ist ihr Einfluß, daß dem Hörer kein Grund zum Wankelmut bleibt. Ich schwöre bei Meinem Leben! Dieser Offenbarung ist solche Macht

eigen, daß sie als Magnet auf alle Völker und Geschlechter der Erde wirkt. Wer innehält, um mit Bedacht nachzusinnen, wird erkennen, daß es für keinen einen Ort gibt oder geben kann, dahin er fliehen könnte.246

26 So erfülle denn meine Seele, o mein Gott, mit dem wundersamen Gedenken an Dich, auf daß ich Deinen Namen verherrliche. Zähle mich nicht zu denen, die Deine Worte lesen und doch versäumen, Deine verborgene Gabe zu finden, die nach Deinem Ratschluß darin enthalten ist, die Seelen Deiner Geschöpfe und die Herzen Deiner Diener neu zu beleben.247

244Das Buch der Gewißheit, S. 157
245Botschaften aus `Akká, 9:20
246Botschaften aus `Akká, 13:19
247Gebete und Meditationen, S. 64
AUS DEN SCHRIFTEN `Abdu'l-BaháS

27 Und unter allen Geschöpfen hat Er den Menschen erkoren, ihm Seine wunderbarste Gabe zu schenken, und hat ihm ermöglicht, die Gnadengaben der Himmlischen Heerscharen zu erlangen. Diese kostbarste Gabe ist, Seine unfehlbare Führung zu erlangen, damit das innerste Wesen des Menschseins zur Nische für diese Lampe werde. Wenn dieses Licht mit seinem Strahlenglanz auf das klare Glas des Herzens trifft, läßt es die Reinheit des Herzens noch heller als zuvor aufflammen und Geist und Seele der Menschen herrlich erleuchten. Die höchste Führung hängt von Kenntnissen und Weisheit ab und vom Wissen um die Geheimnisse der heiligen Worte. Daher müssen die Geliebten Gottes, ob jung oder alt, ob

Mann oder Frau, jeder nach seinen Fähigkeiten bestrebt sein, auf den verschiedensten Gebieten Wissen zu erwerben und ihr Verständnis für die Geheimnisse der heiligen Bücher,ihre Fertigkeit im Umgang mit den göttlichen Beweisen und Zeugnissen zu vertiefen.248

28 Wenn eure Herzen völlig zu dem einen wahren Gott hingezogen sind, werdet ihr göttliches Wissen erlangen, für die Beweise und Zeugnisse empfänglich werden und die frohe Botschaft über die Offenbarung des Allbarmherzigen in Seiner Schönheit, wie sie in den himmlischen Schriften erwähnt ist, auswendig lernen. Dann werdet ihr sehen, wie wunderbar Seine Bestätigung ist, wie gnädig Seine Hilfe.1

29 Es ist unbedingt erforderlich, Wissen um die göttlichen Zeichen und Zeugnisse zu erlangen und sich mit überzeugenden Beweisen für die Offenbarung von Gottes strahlendem Licht vertraut zu machen. Die Studiengruppe, die du organisiert hast, hat dem Herzen `Abdu'l-Bahás viel Glück und Freude gebracht. Du mußt dich sehr bemühen, mußt beharrlich und beständig sein, damit so Gott will durch den Lebensodem Seiner Barmherzigkeit die Seelen so erzogen werden, daß sie wie strahlende Lichter in der Versammlung göttlichen Wissens und Verstehens leuchten. Diese Angelegenheit ist höchst wichtig. Sie ist für jeden bindend und muß als Verpflichtung angesehen werden.1

30 Du erweisest wahrlich der Sache Gottes jetzt einen großen Dienst bei ihrer Begründung, da die Förderung Seiner Religion, die Erweckung des Volkes, die Verbreitung der göttlichen Lehren und die Erziehung der Menschheit den Eckpfeiler ihres Bauwerkes bilden. All dies hängt davon ab, daß die Freunde in der Lehrarbeit geschult sind. Ich flehe zu Gott, du mögest binnen kurzer Zeit fähig sein, die Kinder des Paradieses Abhá mit den göttlichen Geheimnissen und Wahrheiten vertraut zu machen und die Schleier eitlen Wahns zu zerreißen, damit jedes von ihnen ein gewandter Redner wird und viele andere zur Sache Gottes führen kann. Dann wird der Strom himmlischer Gnadengaben offenbar werden, die

unsichtbaren Heerscharen des Königreiches, gerüstet mit überzeugenden Zeichen und Beweisen, werden die Menschenherzen in ihrer innersten Wirklichkeit, ihrem Kernbereich erobern, wie ein einziges Samenkorn, das sich zu sieben Ähren entfaltet.1

31 An diesem Tag ist nichts wichtiger als die Ausbildung und das Studium klarer Zeugnisse und überzeugender, himmlischer Beweisführungen; denn darin liegt der Quell des Lebens, der Pfad der Erlösung.1

32 Die Unterrichtsmethode, die du ausgearbeitet hast mit dem Beweis der Existenz und Einheit Gottes, des Herrn der Ewigkeit, beginnen, dann die von den Propheten und Boten verkündete Sendung als rechtskräftig nachweisen und schließlich die Zeichen und Wunder des Weltalls erklären ist überaus annehmbar. Du solltest entsprechend verfahren. Der Herr der Herrlichkeit wird sicherlich Seine Bestätigung gewähren. Den Text der heiligen Sendschreiben und der deutlichen Worte und Erklärungen auswendig lernen, ist höchst lobenswert. Bemühe dich aufs äußerste zu erziehen, zu erklären und zu unterrichten.1

33 Jede Versammlung, die dazu dient, das Gedenken der Schönheit Abhá zu feiern und dem Vortrag der Worte Gottes zu lauschen, ist in der Tat ein Rosengarten des Königreichs und wird vom Lebenshauch der Heiligkeit aus der unsichtbaren Welt gestärkt, ist doch die Ausgießung göttlicher Gnade das Licht einer solchen Zusammenkunft und wird doch der Strahlenglanz Seiner Barmherzigkeit darin offenbar. Ich flehe zu Gott, Er möge diese leuchtenden Gesichter befähigen, in der Versammlung des Reiches der Heiligkeit hell zu strahlen, und möge diese entzückten Wesen im Himmel Seines Erbarmens versammeln, damit sie inmitten der Himmlischen Heerscharen die Verse göttlicher Einheit singen, im Königreich Abhá die Weisen Seines Lobpreises und Seiner Verherrlichung ertönen lassen, im Reich der Höhe die Stimme des Frohlockens, im Paradies Abhá den Ruf des Jubels und der Begeisterung erheben.1

248Ziele der Kindererziehung, S. 18

34 O du Geliebter `Abdu'l-Bahás! Zweifellos bist du eifrig damit beschäftigt, der Sache zu dienen. Du hältst in den Versammlungen der Freunde beredte Ansprachen und erklärst die göttlichen Geheimnisse. Diese Mühen werden Seinen göttlichen Beistand in Strömen herabkommen lassen und, einem Magneten gleich, die göttlichen Gnadengaben anziehen. Ich hoffe aufrichtig, daß der belebende Odem des Heiligen Geistes dich täglich stärke und befähige, immer beredtere Ansprachen zu halten.1

35 ... Der Báb sagte: " Sollte an diesem Tag eine winzige Ameise wünschen, von einer solchen Macht beseelt zu sein, daß sie die dunkelsten, verwirrendsten Abschnitte des Quran enträtseln könnte, so würde ihr Wunsch zweifellos erfüllt werden, schwingt doch im innersten Wesen alles Erschaffenen das Geheimnis ewiger Macht. " Wenn eine so hilflose Kreatur mit einer derart hohen Fähigkeit begabt werden kann, wieviel wirksamer muß dann die Kraft sein, die durch die überströmende Gnade Bahá'u'lláhs entbunden wird! ...

Darum, o ihr erleuchteten jungen Menschen, strebt bei Tag und Nacht danach, die Mysterien des Verstandes und des Geistes zu enträtseln und die Geheimnisse des Tages Gottes zu erfassen. Erforscht selbst die offensichtlichen Zeichen, daß der Größte Name erschienen ist.249

36 Wäre es möglich, daß in jeder Stadt einige erwachte Seelen bei günstiger Gelegenheit eine Versammlung abhielten, um regelmäßig Gottes Zeugnisse und Beweise darzulegen, so trüge dies viel dazu bei, der Menschen Bewußtsein zu erweitern, vorausgesetzt jedoch, dass das Gespräch bei diesem einen Thema bleibt.250

37 Es geziemt einem jeden von uns, Tag und Nacht die persischen wie auch die arabischen Verborgenen Worte zu sprechen, inbrünstig darum zu beten und unter Tränen zu flehen, daß wir befähigt werden, nach diesen göttlichen Ratschlägen zu leben. Diese heiligen Worte sind nicht offenbart worden, um gehört, sondern um verwirklicht zu werden.1

38 Wir sollten die Verborgenen Worte auswendig lernen, den Ermahnungen des

unvergleichlichen Herrn folgen und so leben, wie es unserem Dienst an der Schwelle des einen wahren Gottes ziemt.1

39 Sei in dir gewiß: Wenn du dein Leben in Übereinstimmung mit den Verborgenen Worten führst, die auf persisch und auf arabisch offenbart sind, so wirst du eine Fackel der brennenden Gottesliebe, eine Verkörperung der Demut und Bescheidenheit, der Selbstaufgabe und der Selbstlosigkeit.1

40 Die Verborgenen Worte sind ein Schatz an göttlichen Geheimnissen. Wenn du über ihren Inhalt nachdenkst, werden sich die Tore zu diesen Geheimnissen auftun.1

41 Danke Gott, daß du durch die göttlichen Lehren zu guter Letzt beides in höchstem Maße erhalten hast, das äußere wie das innere Auge, daß du fest in der Gewißheit und im Glauben gegründet bist. Ich hoffe sehr, daß auch andere erleuchtete Augen und hörende Ohren bekommen und ewiges Leben erlangen ...251

42 Lest die Verborgenen Worte, denkt über ihre innere Bedeutung nach und handelt danach. Lest mit größter Aufmerksamkeit die Sendschreiben Tarázát, Kalimát, Tajallíyát, Ishráqát und Bishárát252 und erhebt euch, wie in den himmlischen Lehren geboten wurde. So sei jeder von euch wie eine leuchtende Kerze der Anziehungspunkt, wo immer Menschen zusammenkommen, und wie ein Blumenbeet sollt ihr süßen Duft verbreiten.253

249Ziele der Kindererziehung, S. 81

250Bahá'í-Versammlungen und Neunzehntagefest, S. 11

251Selections from the Writings of `Abdu'l-Bahá, 15:2

252Bahá'u'lláh, Botschaften aus `Akká, Kapitel 4, 6, 5, 8 und 3

43 Richte deine Aufmerksamkeit auf die heiligen Sendschreiben. Lies das Ishráqát, das

Tajallíyát, die Worte des Paradieses, die Frohen Botschaften, das Tarázát,254 das Heiligste

Buch255. Dann wirst du sehen, daß diese himmlischen Lehren heutzutage das Heilmittel für

eine kranke, leidende Welt, heilender Balsam für die Wunden am Körper der Menschheit

sind. Sie sind der Geist des Lebens, die Arche der Erlösung, der Magnet, ewige Herrlichkeit

anzuziehen, die dynamische Kraft, das innerste Wesen des Menschen anzuspornen.256

44 Wir erfahren, daß die Sendschreiben Ishráqát, Tarázát, Bishárát, Tajallíyát und

Kalimát257 übersetzt und in jenen Gebieten veröffentlicht worden sind. In diesen

Sendschreiben findet ihr ein Modell dafür, wie man sein und leben soll.258

45 Wenn eine Versammlung mit größter Liebe vorbereitet wird, wenn die Anwesenden

ihr Angesicht dem Reiche Gottes zuwenden, wenn das Gespräch die Lehren Gottes betrifft

und die Anwesenden Fortschritte machen läßt dann ist dies eine Versammlung des Herrn,

und die festliche Tafel kommt vom Himmel hernieder.259

46 Wann immer eine Gruppe von Menschen an einem Versammlungsort

zusammenkommt, Gott zu verherrlichen, wann immer sie über die Geheimnisse Gottes

sprechen, wird ohne Zweifel der Odem des Heiligen Geistes sanft über sie wehen, und jeder

wird sein Teil davon empfangen.260

47 O du wahrer Freund! Lies die Lehren des Geistes in der Schule Gottes und lerne von

der Liebe Lehrer die tiefsten Wahrheiten. Suche nach den Geheimnissen des Himmels und

sprich von der überströmenden Gnade und Gunst Gottes.261

48 Es gibt bestimmte Pfeiler, die als unerschütterliche Stützen des Glaubens Gottes

errichtet sind. Der mächtigste davon ist Bildung, der Gebrauch des Verstandes, die

Erweiterung des Bewußtseins, die Einsicht in die Wirklichkeiten des Weltalls und in die

verborgenen Geheimnisse des Allmächtigen Gottes.262

49 Du fragst mich über den Erwerb von Wissen: Lies die Bücher und Sendschreiben

Gottes und die Aufsätze, die geschrieben wurden, die Wahrheit dieses Glaubens darzulegen.

Zu ihnen gehören der Íqán, der ins Englische übersetzt worden ist, die Werke von Mirza

`Abu'l-Fadl und einigen anderen Gläubigen. In Zukunft wird eine große Anzahl heiliger

Sendschreiben und anderer heiliger Schriften übersetzt werden, und du solltest auch diese

lesen. Desgleichen erbitte von Gott, daß die Liebe zu Ihm wie ein Magnet das Wissen um Ihn

auf dich ziehe. Ist eine Seele in allen Dingen geheiligt, gereinigt und geweiht, so werden sich

die Tore des Wissens um Gott weit vor ihren Augen öffnen.263

50 Es ist eure Pflicht, in eurem Herzen nachzusinnen und Seine Worte zu bedenken, Ihn

demütig anzurufen und euer Selbst in Seiner himmlischen Sache beiseitezulegen. Dies wird

euch zu Zeichen der Führung unter der Menschheit machen, zu strahlenden Sternen, die vom

allhöchsten Horizonte scheinen, zu mächtigen Bäumen im Paradies Abhá.264

253Selections from the Writings of `Abdu'l-Bahá, 17:3

254Bahá'u'lláh, Botschaften aus `Akká, Kapitel 8, 5, 6, 3 und 4

255Bahá'u'lláh, Kitáb-i-Aqdas; vgl. Synopsis and Codification

256Selections from the Writings of `Abdu'l-Bahá, 29:11

257Bahá'u'lláh, Botschaften aus `Akká, Kapitel 8, 4, 3, 5 und 6

258Selections from the Writings of `Abdu'l-Bahá, 37:10

259Selections from the Writings of `Abdu'l-Bahá, 47:1

260Selections from the Writings of `Abdu'l-Bahá, 56; Bahá'í-Versammlungen und Neunzehntagefest, S. 10

261Selections from the Writings of `Abdu'l-Bahá, 72:1

262Selections from the Writings of `Abdu'l-Bahá, 97:1

263Selections from the Writings of `Abdu'l-Bahá, 160:3

264Selections from the Writings of `Abdu'l-Bahá, 199:3

51 O Dienerin Gottes! Singe die Worte Gottes, sinne darüber nach und setze sie in Taten

um. Ich bitte Gott, Er möge dich im Königreich des Lebens für immer und ewig eine hohe

Stufe erreichen lassen.265

52 Haltet Versammlungen, lest und singt die himmlischen Lehren, damit jene Stadt mit

dem Lichte der Wirklichkeit erleuchtet werde und jenes Land sich durch die Kraft des

Heiligen Geistes in ein wahres Paradies wandle; denn dieses Zeitalter ist das Zeitalter des

ruhmreichen Herrn, und die Weisen der Einheit und der Solidarität der Menschenwelt müssen

jedes Ohr in Ost und West erreichen.266

265Tablets of `Abdu'l-Bahá, S. 85; Über die Macht des Gebets, S. 16

266Tablets of `Abdu'l-Bahá, S. 631; Bahá'í-Versammlungen und Neunzehntagefest, S. 8

AUS ANSPRACHEN `Abdu'l-BaháS

53 Vor wie nach dem Ablegen dieser irdischen Gestalt gibt es Fortschritt in der

Vollkommenheit, aber nicht in der Stufe. So finden die Lebewesen ihre Vollendung im

vollkommenen Menschen. Es gibt kein höheres Lebewesen als den vollkommenen Menschen.

Der Mensch kann, wenn er diese Stufe erreicht hat, in der Vollkommenheit weiter

fortschreiten, nicht aber in der Stufe; denn eine höhere Stufe als die des vollkommenen

Menschen die ihm erreichbar ist gibt es nicht. Allein auf der menschlichen Stufe macht er

Fortschritte; denn die menschlichen Vollkommenheiten sind unbegrenzt. Wie gelehrt zum

Beispiel ein Mensch auch sein mag, wir können uns immer einen noch gelehrteren

vorstellen.267

54 Die Prinzipien der Lehren Bahá'u'lláhs sollten, Grundsatz für Grundsatz, sorgfältig

studiert werden, bis Verstand und Herz sie erfassen und begreifen. So werdet ihr zu

standhaften Jüngern des Lichtes, zu wahrhaft geistigen, himmlischen Soldaten Gottes, die in

Persien, in Europa und der ganzen Welt die wahre Kultur erwerben und verbreiten.268

55 Der Geist, der durch die heiligen Schriften weht, stillt jeden Hunger. Gott, der Seinen

Propheten die Offenbarung gibt, wird gewiß aus Seiner Fülle das tägliche Brot allen

gewähren, die Ihn ergeben darum bitten.269

56 Gott sandte Seine Propheten in die Welt, um den Menschen zu belehren und zu

erleuchten, ihm das Geheimnis der Macht des Heiligen Geistes zu erklären, ferner um ihn zu

befähigen, das Licht widerzuspiegeln, so daß er seinerseits Quell der Rechtleitung für andere

werde. Die himmlischen Bücher, die Bibel, der Quran und die anderen heiligen Schriften hat

Gott als Führer auf den Pfaden göttlicher Tugend, der Liebe, der Gerechtigkeit und des

Friedens, dargeboten.

Darum sage ich euch: Bemühet euch, die Ratschläge dieser gesegneten Bücher zu befolgen!

Richtet euer Leben so ein, daß ihr nach den euch gegebenen Beispielen Heilige des

Allhöchsten werdet!270

57 Suchet dies himmlische Licht von ganzem Herzen, damit ihr fähig werdet, die

Wirklichkeiten zu verstehen, damit ihr um Gottes Geheimnisse wisset, damit die verborgenen

Wege vor euren Augen sichtbar werden.

Dieses Licht läßt sich mit einem Spiegel vergleichen. Wie der Spiegel alles wiedergibt, was

vor ihm ist, so zeigt dieses Licht unseren geistigen Augen alles, was in Gottes Reich besteht,

und läßt die Wirklichkeiten der Dinge sichtbar werden. Mit der Hilfe dieses strahlenden

Lichtes wurden alle geistigen Erklärungen der heiligen Schriften offenkundig; die

Verborgenheiten in Gottes All traten zutage, und wir wurden befähigt, die göttlichen

Absichten für den Menschen zu verstehen.

Ich bete, daß Gott in Seiner Barmherzigkeit eure Herzen und Seelen mit Seinem herrlichen

Licht erleuchte. Dann erstrahlt jeder von euch wie ein leuchtender Stern über den dunklen

Zonen dieser Welt.271

58 Ich rate euch, mit Ernst die Lehren Bahá'u'lláhs zu studieren, damit ihr mit Gottes

Hilfe wirkliche, wahrhaftige Bahá'í werdet.272

59 Wie Bahá'u'lláh erklärt, enthält jede Erscheinung ein Zeichen (von Gott). Das Zeichen

des Verstandes ist geistige Versenkung. Das Zeichen der geistigen Versenkung ist Schweigen;

denn es ist dem Menschen unmöglich, zwei Dinge zur gleichen Zeit zu tun; er kann nicht

gleichzeitig sprechen und meditieren ...
267Beantwortete Fragen, S. 230
268Ansprachen in Paris, S. 13
269Ansprachen in Paris, S. 41 f
270Ansprachen in Paris, S. 45
271Ansprachen in Paris, S. 52
272Ansprachen in Paris, S. 74

Man kann die Bezeichnung Mensch nicht auf ein Wesen anwenden, dem die Fähigkeit des

Meditierens abgeht. Ohne sie wäre es nur ein Tier, ja niedriger als die wilden Tiere.

Durch die Fähigkeit der Meditation erwirbt der Mensch ewiges Leben, durch sie erreicht ihn

der Odem des Heiligen Geistes die Segnung des Heiligen Geistes wird ihm durch

Überlegung und Meditation gegeben ...

Meditation ist der Schlüssel zu den Toren der Geheimnisse. In diesem Zustand löst sich der

Mensch von sich selbst; er zieht sich in diesem Zustand zurück von allen Dingen der

Außenwelt. In dieser subjektiven Verfassung taucht er ein in das Meer geistigen Lebens und

kann die Geheimnisse der Dinge an sich enthüllen.273

60 Gelobt sei Gott! Ihr habt den Ruf des Königreichs vernommen. Eure Augen sind

geöffnet; ihr habt euch Gott zugewandt. Eure Absicht ist es, Gott wohlzugefallen, die

Geheimnisse des Herzens zu verstehen und die Wirklichkeiten zu erforschen. Tag und Nacht

müßt ihr danach streben, zu den Bedeutungen des himmlischen Königreichs vorzudringen, die

Zeichen des Göttlichen wahrzunehmen, euch die Gewißheit der Erkenntnis zu erwerben und

euch bewußt zu werden, daß diese Welt einen Schöpfer, einen Beleber, einen Versorger, einen

Baumeister hat und dies müßt ihr durch augenfällige Beweise und Zeugnisse erkennen,

nicht durch Gefühle, vielmehr durch schlüssige Beweisgründe und wirkliche Schau, das heißt

es so klar zu sehen, wie das äußere Auge die Sonne sieht. So könnt ihr die Gegenwart Gottes

schauen und zur Erkenntnis der heiligen, göttlichen Manifestationen gelangen.274

61 Man hat mich unterrichtet, daß der Zweck eures Studienkreises darin besteht, die

Bedeutungen und Geheimnisse der heiligen Schriften zu ergründen und den Sinn der

göttlichen Testamente zu verstehen. Es macht mich sehr glücklich, daß ihr euch dem

Königreich Gottes zuwendet und wünscht, der Gegenwart Gottes nahe zu kommen und von

den Wirklichkeiten und Geboten Gottes unterrichtet zu sein. Ich hoffe, daß ihr in eurem

ernsthaften Bemühen, dieses Ziel zu erreichen, fortfahrt und die heiligen Schriften Wort für

Wort erforscht und studiert, damit ihr die Erkenntnis der darin verborgenen Geheimnisse

erlangt. Seid nicht mit Worten zufrieden, sondern sucht die im Wortkern verborgene geistige

Bedeutung zu verstehen.275

62 Mögen eure Seelen vom Lichte der Worte Gottes erleuchtet sein, möget ihr

Schatzkammern für die Geheimnisse Gottes werden, denn kein Trost ist größer, keine

Glückseligkeit süßer als das geistige Verständnis der göttlichen Lehren. Wenn ein Mensch die

wahre Bedeutung der Verse eines Dichters wie Shakespeare versteht, ist er zufrieden und

froh. Aber wieviel größer ist seine Freude und Zufriedenheit, wenn er die Wirklichkeit der

heiligen Schriften erkennt und von den Geheimnissen des Königreichs unterrichtet wird.

Ich bete dafür, daß die göttlichen Segnungen täglich auf euch herniedersteigen und eure

Herzen sich öffnen, um die inneren Bedeutungen des Wortes Gottes zu verstehen.276

63 Göttliches ist zu unergründlich, um in gewöhnlichen Worten ausgedrückt zu werden.

Die himmlischen Lehren werden in Gleichnissen ausgedrückt, damit sie verstanden und für

kommende Zeitalter aufbewahrt werden. Wenn die geistig Gesinnten sich tief in das Meer

ihrer Bedeutung versenken, bringen sie die Perlen ihrer inneren Bedeutung ans Licht. Es gibt

keine größere Freude, als Gottes Wort mit geistigem Sinn zu studieren.277

64 Es ist sehr gut, die Hauptaussagen und Beweisführungen der heiligen Schriften

auswendig zu lernen, diejenigen Zeichen und Beweise, die belegen, daß Bahá'u'lláh die

Verheißungen der heiligen Bücher erfüllt. Diese Beweise sollten gesammelt und auswendig

273Über die Macht des Gebets, S. 17
274Foundations of World Unity, S. 65
275Promulgation of Universal Peace, S. 458 f
276Promulgation of Universal Peace, S. 460
277`Abdu'l-Bahá in London, S. 80

gelernt werden. Sobald jemand euch fragt: " Welches sind eure Beweise? ", könnt ihr laut

ausrufen: " Hier sind sie! "278

65 Lebe in Übereinstimmung mit den Lehren Bahá'u'lláhs. Lies sie nicht nur. Es besteht

ein großer Unterschied zwischen der Seele, die die Worte Bahá'u'lláhs nur liest, und

derjenigen, die versucht, danach zu leben. Lies die Verborgenen Worte. Denke über ihre

Bedeutung nach und bringe die Gebote in deinem Leben zum Ausdruck.279

66 Die Sache Gottes gleicht einer Hochschule. Die Gläubigen sind wie Studenten. Die

Hochschule ist gegründet, um Wissenschaft, Künste und Literatur zu vermitteln. Wenn die

Wissenschaften fehlen und die Studenten nicht gelehrt werden, erfüllt die Hochschule ihren

Zweck nicht. Die Studenten müssen die Ergebnisse ihres Studiums in ihrem Verhalten und

ihren Taten zeigen, sonst haben sie ihr Leben vergeudet. Die Freunde müssen jetzt so leben

und sich so verhalten, daß sie der Religion Gottes zu immer größeren Ehren und Erfolgen

verhelfen. Die Sache Gottes muß für sie eine dynamische Kraft sein, die das Leben der

Menschen wandelt, keine Frage von Versammlungen, Ausschüssen, sinnlosen Diskussionen,

nutzlosem Wortstreit und politischen Drahtziehereien.280

67 Als erstes mußt du nach Geistigkeit dürsten; dann lebe das Leben! Lebe das Leben!

Lebe das Leben! Um diesen Durst zu bekommen, denke über das Leben nach dem Tode nach.

Studiere die heiligen Worte, lies deine Bibel, lies die heiligen Bücher und studiere besonders

die heiligen Aussagen Bahá'u'lláhs. Gebet und Meditation nimm dir für beide viel Zeit.

Dann wirst du diesen großen Durst spüren, und nur dann kannst du anfangen, das Leben zu

leben!281

68 Erkenntnis ist Liebe. Studiert, hört auf die Ermahnungen, denkt nach, versucht die

Weisheit und Größe Gottes zu verstehen. Der Boden muß fruchtbar gemacht werden, bevor

die Saat gelegt werden kann.282
278Star of the West, Band 3, Nr. 11, S. 4
279Star of the West, Band 7, Nr. 18, S. 178
280Star of the West, Band 7, Nr. 18, S. 178
281Star of the West, Band 19, Nr. 3, S. 69

282Star of the West, Band 20, Nr. 10, S. 314; Leben als Bahá'í, S. 71

AUS BRIEFEN SHOGHI EFFENDIS283

69 Preis sei Gott, daß der Geist der heiligen Schriften und Sendschreiben, die in dieser

wunderbaren Sendung offenbart sind und Themen von mehr oder weniger großer Bedeutung

betreffen, wichtige und andere, auf Wissenschaften, Künste, Naturphilosophie, Literatur,

Politik und Wirtschaft bezogen, so die Welt durchdrungen hat, daß seit Anfang der Welt in

den vergangenen Sendungen und Zeitaltern nicht Gleichartiges je zu sehen oder zu hören war.

Wenn ein erklärter Anhänger Bahá'u'lláhs sich in das Meer dieser himmlischen Lehren

versenkt und seine Tiefen ergründet, wenn er mit aller Sorgfalt und Aufmerksamkeit die

tiefen Geheimnisse und die überragenden Weisheiten erschließt, die in jeder dieser Lehren

verwahrt sind, dann wird das materielle, intellektuelle und geistige Leben eines solchen

Menschen vor Kummer und Sorge bewahrt bleiben und von Hindernissen und Gefahren, von

jedweder Traurigkeit oder Mutlosigkeit unberührt sein.284

70 Wenn jemals, dann ist sicherlich jetzt für uns, die Erwählten Bahá'u'lláhs und Träger

Seiner Botschaft an die Welt, die Zeit gekommen, daß wir uns Tag und Nacht mühen,

zuallererst den Geist Seiner Sache in unserem persönlichen Leben zu vertiefen und uns

sodann anzustrengen, unaufhörlich anzustrengen, um in all unseren Beziehungen zu unseren

Mitmenschen diesen vornehmen Geist, wie ihn Sein geliebter Sohn `Abdu'l-Bahá alle Tage

Seines Lebens hindurch wahrhaftig und einzigartig vertrat, an den Tag zu legen.

Laßt uns mit reinem Herzen, in Demut und Ernsthaftigkeit erneut zu Seinen Ratschlägen und

Ermahnungen greifen, aus dieser Quelle himmlischer Allmacht all die Führung, den Geist und

die Kraft suchen, deren wir für die Erfüllung unseres Auftrages in diesem Leben bedürfen.285

71 Was Sie unter Führung und nach Anweisung meines geliebten Bruders Dr. Bagdadi,

dieses tapferen und unermüdlichen Dieners an der Schwelle Abhá, in Angriff genommen

haben, ist höchst lobenswert und von größter Wichtigkeit. Lassen Sie niemals von Ihrem

großen Vorhaben ab! Vertiefen Sie Ihr Wissen um die Sache. Bemühen Sie sich, den Bereich

Ihrer Aktivitäten auszudehnen, und versuchen Sie, die Harmonie zwischen wahrer

Wissenschaft und göttlicher Offenbarung zu verstehen und zu fördern. Ich werde nie

versäumen, für Sie zu beten, und setze große Hoffnungen auf den letztlichen Erfolg in der vor

Ihnen liegenden Aufgabe.286

72 Wenn Sie die Äußerungen Bahá'u'lláhs und `Abdu'l-Bahás selbstlos und aufmerksam

lesen und sich ganz darauf konzentrieren, werden Sie Wahrheiten entdecken, die Ihnen

bislang unbekannt waren, und Einsicht in die Probleme gewinnen, vor denen die großen

Philosophen der Welt ratlos standen. Gott in Seinem absoluten Sein kann nicht begriffen

werden; Er nimmt keine leibliche Gestalt an. Wir können Ihm nur durch die Erkenntnis Seiner

Manifestationen nahe kommen. Ich bete darum, daß Sie tief aus dem Brunnquell ihrer

heiligen Lehren trinken werden. Seien Sie meiner Gebete für Ihre Genesung und Ihren Erfolg

versichert!287

73 Die Bahá'í-Jugend muß unterrichtet werden, wie man die Sache Gottes lehrt. Ihr

Wissen um die Grundlagen des Glaubens muß vertieft, das Niveau ihrer Ausbildung in

Wissenschaft und Literatur muß angehoben werden. Sie müssen eingehend mit der Sprache

vertraut werden, die `Abdu'l-Bahá gebrauchte, und mit dem Beispiel, das Er durch Seine

öffentlichen Ansprachen im Westen setzte. Sie müssen auch die wesentlichen

Voraussetzungen des Lehrens kennenlernen, wie sie in den heiligen Büchern und

Sendschreiben aufgezeichnet sind.288

283An einzelne Gläubige, wenn nicht anders angegeben

284Übersetzt aus einem Brief vom 13. Januar 1923 an die Freunde in Ádhirbáyján

285März 1923, an die Bahá'í von Amerika, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Schweiz, Italien, Japan und

Australien; Bahá'í Administration, S. 35

28623. Januar 1924, an die Bahá'í-Jugend von Chicago, USA

28730. Januar 1925; s.a. Zum wirklichen Leben, S. 5

288Übersetzt aus einem Brief vom 9. Juni 1925 an einen Geistigen Rat des Ostens

74 Ich bitte Sie dringend, während Sie Ihre Studien fortsetzen, so viel Zeit wie möglich

dem sorgfältigen Studium der Geschichte und der Lehren unserer geliebten Sache zu widmen.

Dies ist die Voraussetzung einer erfolgreichen künftigen LaufBahá im Dienst für den Bahá'í-

Glauben, und ich hoffe und bete, daß Sie sich dabei in kommenden Tagen auszeichnen

werden.289

75 Ich werde dafür beten, daß Sie begeistert werden, immer nach Seinem Willen und

Wohlgefallen zu handeln, daß Ihr Blick klar, Ihr Herz frei von jedem eitlen Wunsch und Ihr

Geist von allem gereinigt werde, was Sie daran hindert, die dem Glauben zugrunde liegenden

Wahrheiten zu begreifen. Studieren Sie die Lehren gründlich, damit das Licht göttlicher

Führung Ihren Pfad erleuchte und Ihnen jedes Hindernis aus dem Weg räume.290

76 Die eifrigen, jugendfrischen Arbeiter für die Sache ... nehmen einen Ehrenplatz in

meinem Herzen ein. Ich werde ihrer Hoffnungen, Pläne und Tätigkeiten in meinen

Gebetsstunden am heiligen Schrein gedenken. Ich bitte Sie dringend, die offenbarten Worte

Bahá'u'lláhs und die Ansprachen `Abdu'l-Bahás gründlich zu studieren und sich nicht

übermäßig auf die Darstellung und Ausdeutung der Lehren durch Bahá'í-Redner und Lehrer

zu verlassen. Der Allmächtige stehe Ihnen bei und führe Sie in Ihrer Arbeit.291

77 Unser ist die Pflicht, diese Dinge292 in unseren Herzen zu bewegen, uns um ein

erweitertes Weltbild zu mühen, unser Verständnis für die Sache Gottes zu vertiefen und uns

dann entschlossen und rückhaltlos aufzumachen, unsere Rolle, wie klein sie auch sei, in

diesem größten Drama in der Geistesgeschichte der Welt zu spielen.293

78 Ich möchte Sie dringend bitten, in höchstmöglichem Umfang die Fülle des in Nabíls

bewegendem Bericht gesammelten authentischen Materials zu verwenden und die Jugend zu

ermutigen, die darin aufgezeichneten Tatsachen als Grundlage für ihre zukünftige Arbeit auf

dem Felde des Lehrens sowie als Beistand für ihr geistiges Leben und ihren Dienst an der

Sache Gottes genau kennenzulernen und zu überdenken.294

79 Ich rate Ihnen dringend, im kommenden Jahr sich auf Nabíls Bericht zu konzentrieren,

ebenso auf die Erfordernisse, Grundsätze und Ziele der Bahá'í-Gemeindeordnung. Die Sache

befindet sich in Ihrem Land noch in ihrem gestaltenden Zeitabschnitt. Es bedarf Männer und

Frauen von Einsicht, Fähigkeit und Verständnis. Möge Ihre neubegründete Schule hierin wie

auch auf anderen Tätigkeitsfeldern unschätzbare Dienste leisten. Ich werde aus der Tiefe

meines Herzens für Ihre großen Bemühungen beten. Bleiben Sie fest und standhaft.295

80 Das Bestreben, ein besseres Verständnis für die Bedeutung der überwältigenden

Offenbarung Bahá'u'lláhs zu erlangen, muß nach meiner unumstößlichen Überzeugung

immer erste Pflicht und Ziel des unablässigen Bemühens eines jeden ihrer getreuen Jünger

bleiben. Das genaue, sorgsame Begreifen einer so großen Ordnung, einer so erhabenen

Offenbarung, eines so heiligen Glaubens liegt aus augenfälligen Gründen außerhalb des

Bereiches und der Fassungskraft unseres begrenzten Geistes. Dennoch können wir, ja müssen

wir versuchen, in der Arbeit für die Verbreitung Seines Glaubens neue Eingebung und

vermehrten Rückhalt durch ein klareres Verständnis der von ihm verwahrten Wahrheiten und

der ihm zu Grunde liegenden Prinzipien zu erlangen.296

81 Ich bin bekümmert, von der Situation zu erfahren, die durch die Uneinigkeit der

Freunde entstanden ist. Alle Mitglieder sollten mit größerem Nachdruck und mit

Bestimmtheit die Betonung auf die Wesenszüge der Gemeindeordnung legen, wie sie in dem

Buch Bahá'í Administration erklärt sind. Was dort nicht geregelt ist, sollte Ihrem Nationalen

28918. März 1926
29026. April 1927
29120. März 1929

292Unterdrückungsmaßnahmen gegen den Glauben Gottes

29321. März 1930, an die Bahá'í des Westens; Die Weltordnung Bahá'u'lláhs, S. 47

2949. November 1932
29525. September 1933

296Februar 1934, an die Bahá'í des Westens; Die Weltordnung Bahá'u'lláhs, S. 151 f

Rat unterbreitet werden. Der Beschluß der Mehrheit muß unter allen Umständen

aufrechterhalten und durchgeführt werden. Fahren Sie fort und verlieren Sie niemals den

Mut.297

82 Ich möchte Sie dringend bitten, sich von jetzt an auf den Kern des Bahá'í-Glaubens

sowie auf die unterscheidenden Merkmale der Gemeindeordnung zu konzentrieren und sich

zu bemühen, diese Wahrheiten jeden zu lehren, der Ihnen aufnahmebereit erscheint. Dies

wäre ein großartiger Dienst in der langen Liste Ihrer ergebenen Anstrengungen für diese

herrliche Sache.298

83 Wer an einem solchen Feldzug teilnimmt, ob bei der Organisation oder als Helfer,

dem die Ausführung der eigentlichen Aufgabe übertragen ist, muß sich als wesentliche

Voraussetzung für die Erfüllung seiner Pflichten mit den vielfältigen Gesichtspunkten der

Geschichte und der Lehren seines Glaubens gründlich vertraut machen. In seinem Bemühen,

dieses Ziel zu erreichen, muß er die Literatur seines Glaubens gewissenhaft und sorgfältig für

sich selbst studieren, seine Lehren ergründen, seine Gesetze und Prinzipien in sich

aufnehmen, seine Ermahnungen, Grundsätze und Ziele überdenken, einige seiner Sinnsprüche

und Gebete auswendig lernen, die Wesenszüge seiner Gemeindeordnung beherrschen und

über seine laufenden Angelegenheiten und die letzten Entwicklungen unterrichtet sein.299

84 Da die Prozesse, die eine sich rasch entfaltende Ordnung auf der Straße ihres

Schicksals vorwärts treiben, zunehmen und an Stoßkraft gewinnen, muß die Aufmerksamkeit

in wachsendem Maße auf die Lebensnotwendigkeit gelenkt werden, mit allen verfügbaren

Mitteln die Vertiefung im Glauben, das Verständnis und das geistige Leben jedes einzelnen

sicherzustellen, der als ein privilegiertes Mitglied dieser Gemeinde aufgerufen ist, an dieser

herrlichen Entfaltung teilzuhaben und dieser historischen Entwicklung seine Unterstützung zu

gewähren. Ein gründliches Studium des Glaubens, den er annahm, seiner Geschichte, seiner

geistigen wie administrativen Grundsätze, volles Verständnis für den Bund Bahá'u'lláhs und

das Testament `Abdu'l-Bahás, ein tieferes Bewußtwerden der Bedeutung der von den Stiftern

unseres Glaubens vorgetragenen Ansprüche, die genaue Befolgung der Gesetze und

Prinzipien, die sie erlassen haben, größere Ergebenheit gegenüber den grundlegenden

Wahrheiten ihrer Lehren dies tut meiner Meinung nach den Mitgliedern dieser schnell sich

entfaltenden Gemeinde dringend not. Denn von dieser geistigen Grundlage muß die Festigkeit

der Institutionen abhängen, die sie nun so eifrig errichten. Jeden nach außen gerichteten

Vorstoß in neue Gebiete, jede Vermehrung von Bahá'í-Institutionen muß ein noch tieferer

Vorstoß zu den Wurzeln, die dem geistigen Leben der Gemeinde Kraft geben und seine

gesunde Entwicklung sicherstellen, begleiten. Zu keiner Zeit darf die Aufmerksamkeit von

dieser lebenswichtigen, immer gegenwärtigen Notwendigkeit abgelenkt werden; sie darf unter

keinen Umständen vernachlässigt oder der nicht weniger lebenswichtigen und dringenden

Aufgabe, die Bahá'í-Institutionen nach außen auszudehnen, untergeordnet werden.300

85 ... die oberste Pflicht, das geistige Leben dieser neuen, kostbaren, hochgeschätzten

Mitarbeiter zu vertiefen und ihren Geist zu erleuchten, indem sie ihr Augenmerk auf die

wesentlichen Wahrheiten ihres Glaubens lenken, auf seine grundlegenden Institutionen, seine

Schöpfung, seine Geschichte, die aufeinander aufbauenden Bündnisse Bahá'u'lláhs und

`Abdu'l-Bahás, die gegenwärtige Gemeindeordnung, die künftige Weltordnung, die Gesetze

des Heiligsten Buches, die untrennbaren Institutionen des Hütertums und des Universalen

Hauses der Gerechtigkeit, die herausragenden Ereignisse des heroischen und gestaltenden

Zeitalters des Glaubens, seine Beziehung zu den vorausgegangenen Sendungen, seine

Einstellung gegenüber den sozialen und politischen Organisationen, von denen er umgeben ist

2979. Mai 1934, an den Nationalen Geistigen Rat der Bahá'í Indiens

29831. Juli 1934

299Dezember 1938, an die Bahá'í der Vereinigten Staaten und Kanadas; Das Kommen göttlicher Gerechtigkeit,

S. 78 f

30030. Dezember 1948, an den Nationalen Geistigen Rat der Bahá'í von Australien und Neuseeland

diese Pflicht muß unentwegt den wichtigsten Aspekt des großen geistigen Kreuzzuges

darstellen, den die Vorkämpfer des Glaubens aus den Völkern ihrer südlichen

Schwesterrepubliken unternommen haben.301

86 Die Vertiefung und Bereicherung des geistigen Lebens des einzelnen Gläubigen, sein

zunehmendes Verständnis für die wesentlichen Grundwahrheiten seines Glaubens, seine

Einübung in die administrativen Vorgänge, seine Einsicht in die Grundlagen der Bündnisse,

die der Urheber dieses Glaubens und der bevollmächtigte Ausleger seiner Lehren errichtet

haben dies sollte zum höchsten Ziel der nationalen Vertreter, die für die Erziehung, den

Fortschritt und die Festigung dieser Gemeinden verantwortlich sind, erkoren werden.302

87 Auch dürfen die gewählten Vertreter dieser Gemeinde ihre oberste Verantwortung

nicht vernachlässigen: das geistige Leben ihrer Mitglieder zu schützen, dieses Leben ständig

durch alles in ihrer Macht Liegende zu bereichern, ihr Verständnis für die kennzeichnenden

Züge und grundlegenden Lehren des Bahá'í-Glaubens zu vertiefen und sie zu ermutigen und

anzufeuern, seinen Geist und seine Vorschriften in ihrem persönlichen Leben und Verhalten

widerzuspiegeln.303

88 Der Prozeß innerer Ausbreitung und Festigung gewinnt an Schwung; deshalb müssen

die gewählten nationalen Vertreter dieser Gemeinde sich unbedingt der nicht weniger

grundlegenden Aufgabe widmen, ständig das geistige Leben der Gemeindeglieder zu

bereichern, ihr Verständnis für die wesentlichen Wahrheiten, die Lehren und Grundsätze ihres

Glaubens zu vertiefen, die genaue Befolgung seiner Gebote und Gesetze zu fordern und ihren

Mitgläubigen ein Beispiel zu geben durch die volle Widerspiegelung der Offenbarung

Bahá'u'lláhs und deren veredelnder Wahrheiten in ihrem persönlichen Leben und

Verhalten.304

89 Vor allem sollte Ihr Rat sich aufs äußerste bemühen, die neu erklärten Gläubigen mit

den geistigen Grundwahrheiten des Glaubens, mit den Anfängen, Zielen und Absichten

ebenso wie mit den Abläufen einer göttlich bestellten Gemeindeordnung vertraut zu machen,

sie weiter in die Geschichte des Glaubens einzuführen, ihnen ein tieferes Verständnis für die

Bündnisse Bahá'u'lláhs wie `Abdu'l-Bahás zu vermitteln, ihr geistiges Leben zu bereichern,

sie zu größerer Anstrengung und verstärkter Teilnahme sowohl am Lehren des Glaubens wie

auch an der Verwaltung seiner Tätigkeiten aufzurufen und sie anzufeuern, die notwendigen

Opfer zur Förderung seiner lebenswichtigen Interessen zu bringen; denn nachdem die

Körperschaft der erklärten Gläubigen sich vergrößert, die Grundlagen für den Bau seiner

Gemeindeordnung ausgedehnt sind und die Kunde von der wachsenden Gemeinde sich weit

und breit verbreitet, muß nun gleichermaßen ein Fortschritt in der geistigen Belebung der

Gemeindeglieder und in der Vertiefung ihres Seelenlebens erreicht werden, wenn die schon

geernteten Früchte von Dauer sein sollen.305

90 ... die noch sicherere Beherrschung der wesentlichen Glaubenswahrheiten, ein

gründlicheres Studium der Glaubensgeschichte, ein tieferes Verständnis für die Entstehung,

die Bedeutung, die Wirkungsweise, den gegenwärtigen Stand und die Errungenschaften seiner

keimhaften Weltordnung sowie des Bundes, dem diese Weltordnung ihre Entstehung und

Lebenskraft verdankt dies bleiben die Haupterfordernisse, die allein den Beginn jenes

glückseligen Zeitalters sichern und sein Kommen beschleunigen können, eines Zeitalters, wie

es jeder britische Bahá'í von Herzen ersehnt, auch wenn sein Glanz zur Zeit erst schwach

wahrgenommen werden kann.306

30118. August 1949, an den Nationalen Geistigen Rat der Bahá'í der Vereinigten Staaten; Citadel of Faith, S. 76f

3021. März 1951, an den Nationalen Geistigen Rat der Bahá'í von Australien und Neuseeland

30314. Juni 1954, an den Nationalen Geistigen Rat der Bahá'í von Südamerika

30424. Juni 1954, an den Nationalen Geistigen Rat der Bahá'í von Mittelamerika

30526. Juni 1956, an den Nationalen Geistigen Rat der Bahá'í Kanadas

30630. August 1957, an den Nationalen Geistigen Rat der Bahá'í der Britischen Inseln

AUS BRIEFEN IM AUFTRAG SHOGHI EFFENDIS307

91 Die heiligen Bücher sind voll von Hinweisen auf diese neue Sendung. Im Buch Íqán

gibt Bahá'u'lláh den Schlüssel und erklärt einige wichtige Textstellen in der Hoffnung, daß

die Freunde fortfahren werden, die heiligen Bücher selbst zu studieren und die Geheimnisse

zu enthüllen, die sie darin finden.

Da die Menschen die symbolische Bedeutung und die Wahrheit der heiligen Verse nicht

verstanden, hielten sie diese für Mythen, für unerfüllbare Träume. Es ist die Pflicht der

Freunde, die Bahá'u'lláh mit der Gabe der Urteilskraft begabt hat, diese heiligen Bücher zu

studieren, über die Textstellen nachzudenken und dem entmutigten Erdenvolk die Schätze an

Erkenntnis zu weisen, die darin enthalten sind.308

92 Wenn die jüngere Bahá'í-Generation, auf die Shoghi Effendi große Hoffnungen setzt,

sich die Mühe macht, die Sache Gottes gründlich und sorgfältig zu studieren, wenn sie deren

Geschichte liest, die Hauptgrundsätze erkennt und gleichzeitig gut unterrichtet und tatkräftig

wird, dann kann sie sicherlich viel erreichen. Auf ihre Schultern hat der Meister die gewaltige

Aufgabe der Lehrarbeit gelegt. Sie sind es, die den Ruf des Königreichs erschallen lassen und

die Menschen aus dem Schlaf erwecken müssen. Versagen sie, so ist die Sache Gottes zum

Stillstand verurteilt.309

93 Sich in die Sache Gottes vertiefen bedeutet, die Schriften Bahá'u'lláhs und des

Meisters so sorgfältig zu lesen, daß man sie anderen in ihrer reinen Form weitergeben kann.

Es gibt viele, die eine oberflächliche Vorstellung davon haben, was die Sache Gottes will. Das

bringen sie dann mit allerhand eigenen Ideen vor. Da die Sache noch in ihren Anfängen

steckt, müssen wir sehr vorsichtig sein, damit wir nicht diesem Irrtum erliegen und der

Bewegung, die wir so sehr verehren, Schaden zufügen.

Das Studium der Sache Gottes ist unbegrenzt. Je mehr wir in den Schriften lesen, um so mehr

Wahrheiten können wir darin finden, und um so mehr werden wir erkennen, daß unsere

früheren Meinungen irrig waren.310

94 Shoghi Effendi ist besonders erfreut zu erfahren, daß die jüngere Gruppe das Buch

Wille und Testament studiert. Dieses Dokument ist für das volle Verständnis des Geistes, der

Sendung und der zukünftigen Stellung der Bahá'í-Sache unerläßlich. Es wäre gut, wenn ein

fähiger Freund ihnen einige Textstellen erklären könnte.311

95 Shoghi Effendi ist sicher, je mehr Sie die Sache Gottes und ihre Lehren studieren, um

so mehr werden Sie erkennen, welche Botschaft sie der Welt heute zu bringen hat. Dr. Jowett

von Balliol sagte mit Recht, dies sei das größte Licht, das seit dem Christentum in der Welt

erschienen ist; die heutige Generation stehe zu nahe, um seine Bedeutung zu ermessen, erst in

der Zukunft werde seine Tragweite deutlich werden. Ich glaube nicht einmal, daß die Bahá'í

die wunderbare, grundlegende Verwandlung bemerken, die die Grundsätze dieser Bewegung,

der Geist ihrer Lehren und das Leben ihrer Begründer im Herzen und im Bewußtsein dieser

Generation und künftiger Geschlechter bewirken.312

96 Er hofft aufrichtig, daß Ihre Gruppe täglich an Zahl zunehme und allmählich anfange,

ihr Licht der Führung auf die benachbarten Gebiete auszustrahlen.

Bevor jedoch diese Stufe erreicht wird, sollten Sie sich äußerst bemühen, Ihr Wissen um die

Lehren und die Literatur der Sache zu vertiefen. Die Schriften Bahá'u'lláhs und des Meisters

sind wie weite Meere; je tiefer Sie sich hineinversenken, um so kostbarere Schätze werden Sie

307An einzelne Gläubige, wenn nichts anderes vermerkt

30811. März 1923

30926. April 1923, an den Nationalen Geistigen Rat der Bahá'í Indiens

31025. August 1926
31128. Februar 1928
31217. Dezember 1928

finden. Erst wenn wir diese Schätze erworben haben, können wir hoffen, sie mit anderen

teilen zu können.313

97 ... Shoghi Effendi hofft, daß Sie sich äußerst bemühen, zuerst Ihr eigenes Wissen über

die Lehren zu vertiefen, und dann danach streben, andere Menschen anzuziehen. Sie sollten

Studienklassen einrichten und die wichtigen Bücher lesen, die veröffentlicht sind, besonders

den Íqán, der die Grundlehren des Glaubens enthält. Wer über dieses Buch nachdenkt und

seine Bedeutung voll begreift, wird klare Einsicht in die alten Schriften gewinnen und die

wahre Sendung des Báb und Bahá'u'lláhs erkennen.314

98 Als Bahá'í sind Sie sich bestimmt der Tatsache bewußt, daß Bahá'u'lláh die

Erziehung als ein besonders grundlegendes Element wahrer Kultur ansieht. Damit die

Erziehung jedoch angemessen und fruchtbar sein kann, muß sie umfassender Natur sein; sie

sollte nicht nur die körperliche und verstandesmäßige Seite des Menschen berücksichtigen,

sondern auch seine geistige und ethische Seite. Dies sollte das Programm der Bahá'í-Jugend

auf der ganzen Welt sein.315

99 Was den Studiengang betrifft, dem Sie nachgehen könnten: Shoghi Effendi zieht es

vor, daß Sie selbst herausfinden, welches Fachgebiet Sie am meisten mögen und wofür Sie

am besten geeignet sind, besonders nachdem Sie mit Ihrer Mutter darüber beraten haben. Wir

können der Sache Gottes in jedem Beruf dienen. Einzig notwendig ist, daß wir geistig gesinnt

sind und uns nicht von rein materiellen Erwägungen leiten lassen. Auch sollte uns das

Studium nicht davon abhalten, unser Wissen um das Schrifttum der Sache Gottes zu

vertiefen.316

100 Shoghi Effendi meint, der eigentliche Zweck dieser Sommerschulen sei, die

Erkenntnis der Freunde zu vertiefen. Vorträge sind sehr wesentlich, denn sie geben eine

wunderbare Schilderung des Themas. Aber es genügt nicht, eine Schilderung zu haben; die

Freunde sollten ihre Erkenntnis vertiefen, und das kann erreicht werden, wenn es neben den

Vorträgen Studienklassen und Seminare gibt, die vom selben Vortragenden geleitet werden.

Die Welt ist zweifellos in einer schweren Krise; die sozialen, wirtschaftlichen und politischen

Zustände werden täglich verwickelter. Wenn die Freunde die Führung bei der Welterneuerung

zu übernehmen wünschen, sollten sie damit beginnen, sich selbst zu erziehen und zu

verstehen, worin die Sorgen und Probleme wirklich bestehen, die den Geist des Menschen

verwirren. In den Sommerschulen sollte den Freunden diese Fortbildung angeboten

werden.317

101 Außerdem sollten die Freunde richtige Studienklassen einrichten und ihr Wissen um

die Lehren vertiefen. Nur durch solch ein gründliches Verständnis für das Schrifttum der

Sache können Sie die eigentliche Botschaft, die Bahá'u'lláh der Welt gebracht hat, richtig

würdigen. Nur so können Sie erkennen, wie unvollständig und nutzlos die Arbeit der anderen

Gesellschaften und Bewegungen ist, die heute in der Welt existieren.318

102 Shoghi Effendi hofft, daß Sie sich äußerst bemühen werden, Ihr Wissen um das

Schrifttum der Bewegung zu vertiefen, bis Sie völlig mit deren Geist und Lehren vertraut

sind. Erst wenn Sie einen so starken Halt erreichen, können Sie andere lehren und der

Verbreitung des Glaubens einen wirklichen Dienst erweisen. Das Buch Íqán ist von

besonderer Bedeutung, weil es die Einstellung der Sache gegenüber den Propheten Gottes und

ihrer Sendung in der Kulturgeschichte verdeutlicht. Außerdem gibt es die Beantworteten

Fragen von `Abdu'l-Bahá und Nabíls Bericht. Jeder Bahá'í sollte diese Bücher genau kennen

3134. März 1931, an die Bahá'í von Columbus, Ohio, USA

31427. März 1931, an den örtlichen Geistigen Rat der Bahá'í in St. Louis, Missouri, USA

3159. Juli 1931
3169. November 1931
31727. Januar 1932
3181. Februar 1932

und ihren Inhalt anderen erklären können. Abgesehen von ihrer Wichtigkeit, sind sie

interessant und sehr fesselnd.319

103 Sicherlich ist die ideale Art zu lehren, daß wir unsere Aussagen belegen, indem wir

ständig auf die genauen Worte Bahá'u'lláhs und des Meisters hinweisen. Dies wird die Sache

davor bewahren, durch Einzelpersonen falsch ausgelegt zu werden. Was diese göttlichen

Leuchten sagen, ist die Wahrheit, und deshalb sollten sie die Autoritäten sein, auf die wir

unsere Erklärungen stützen.

Das bedeutet jedoch nicht, daß unsere Ausdrucksfreiheit eingeschränkt ist. Wir können immer

neue Zugänge zu dieser Wahrheit finden; wir können verdeutlichen, wie sie unser Leben und

unser Befinden beeinflußt. Je gründlicher unsere Studien sind, desto besser können wir den

tieferen Sinn der Lehren verstehen.

In der Sache Gottes können wir die Buchstaben nicht vom Geist der Worte trennen. Wie

Bahá'u'lláh sagt, sollten wir die äußere Bedeutung nehmen und darauf die innere aufbauen.

Eins ohne das andere ist falsch und unvollständig.320

104 Ein anderer wesentlicher Punkt: Wer den Glauben annimmt, muß ständig angespornt

werden, das Schrifttum der Sache Gottes zu studieren. Es genügt nicht, daß unsere Zahl

wächst, wir brauchen Menschen, deren Glauben auf einen Fels gegründet ist, die keine

Prüfung wanken läßt. Wir brauchen Menschen, die sich ihrerseits aufmachen, die Botschaft

anderen Menschen zu bringen und andere Seelen zu führen.321

105 Shoghi Effendi übersetzte Nabíls Bericht erst, nachdem er überzeugt war, daß diese

Veröffentlichung die Freunde zu größerer Selbstaufopferung und einer entschiedeneren Art zu

lehren aufrütteln würde. Sonst hätte er nicht so viel Zeit dafür geopfert.

Über Leben und Taten dieser Heldenseelen zu lesen, wird gewiß unsere Lebensweise und die

Bedeutung, die wir unserem Dienst in der Sache Gottes beimessen, beeinflussen. Shoghi

Effendi hofft daher, daß die Freunde dieses Buch lesen, besser noch studieren, und die Jugend

ermutigen, es ebenso zu tun ...

Auch ist es sehr wichtig, Studienklassen abzuhalten und sich in den Lehren zu vertiefen. Es

ist sehr schädlich, ohne sichere Kenntnisse im Schrifttum mit dem Lehren zu beginnen.

" Wenig Wissen ist gefährlich ", gilt vor allem bei der Lehrarbeit. Die Freunde sollten die

Schriften lesen und aus den Sendschreiben zitieren können, wenn sie über Themen des

Glaubens diskutieren.322

106 Er stimmt dem Gedanken, Studienklassen abzuhalten, völlig zu; denn je mehr die

Freunde in ihrem Verständnis der Lehren vertieft werden, um so standhafter werden sie und

um so unerschütterlicher unterstützen sie die Institutionen des Glaubens. Solche Bücher wie

der Íqán, Beantwortete Fragen und Nabíls Bericht sollte jeder Bahá'í genau kennen und

immer wieder lesen. Die beiden ersten Bücher enthüllen die Bedeutung dieser göttlichen

Offenbarung und die Einheit aller früheren Propheten. Das letzte Buch veranschaulicht, wie

der Glaube in die Welt hineingetragen wurde und wie seine ersten Anhänger in ihrer

Sehnsucht, die Sache Gottes auf der ganzen Welt zu errichten, heldenhaft Leid und Martyrium

auf sich nahmen. Wenn wir das Leben dieser Helden kennenlernen, wird in uns das Verlangen

geweckt, ihren Fußspuren zu folgen und dasselbe zu erreichen.323

107 Er hofft aufrichtig, daß jeder, der sich der Bewegung anzuschließen wünscht,

allmählich so gefestigt wird, daß keine noch so schlimmen Prüfungen und Drangsale ihn

davon abbringen können, an der Aufgabe mitzuarbeiten, den Glauben in der Welt zu

verbreiten.
3199. Februar 1932
32016. Februar 1932
32113. April 1932
3229. Mai 1932
3239. Juni 1932

Bevor sie jedoch eine solche Aufgabe übernehmen, müssen sie ihr Wissen um die Lehren

vertiefen. Sie sollten selbständig die Worte studieren lernen, um sowohl ihre Bedeutung zu

begreifen als auch von ihrem Geist durchdrungen zu werden. Shoghi Effendi hofft nicht nur,

daß die Zahl der Freunde wächst, sondern auch, daß die Bahá'í getreuer und verständiger

werden. Es ist die Aufgabe der Lehrer, solche fähigen Diener für unseren geliebten Glauben

heranzubilden.324

108 Der Meister pflegte dem Auswendiglernen der Sendschreiben Bahá'u'lláhs und des

Báb große Wichtigkeit beizumessen. Zu Seinen Lebzeiten war es eine gewohnte

Beschäftigung der Kinder des Haushalts, die Sendschreiben auswendig zu lernen ...325

109 Bücher wie der Íqán, Beantwortete Fragen, die Sendschreiben Bahá'u'lláhs, Nabíls

Bericht und das Buch von Dr. Esslemont sollten immer wieder von jeder Seele, die der

Bewegung zu dienen wünscht oder sich als ein aktives Mitglied der Gruppe ansieht, gelesen

werden.326

110 Genaue Lehrgänge über die verschiedenen Aspekte des Bahá'í-Glaubens sollten so

abgehalten werden, daß sich die Teilnehmer dadurch anregen lassen, für sich selbst mit ihrem

Studium fortzufahren, wenn sie nach Hause zurückkommen; denn der Zeitraum von einigen

Tagen genügt nicht, um alles zu lernen. Sie müssen lernen, es sich zur Gewohnheit zu

machen, ständig die Sache zu studieren; denn je mehr wir die Worte lesen, um so mehr wird

uns die Wahrheit darin offenbar werden.327

111 Jedoch ist es sehr wichtig, daß die Neuankömmlinge die Lehren studieren und mit

ihnen gründlich vertraut werden; sonst ist ihr Glaube auf Treibsand gebaut und kann leicht

zerstört werden. Die Worte Bahá'u'lláhs und des Meisters indes haben schöpferische Kraft

und können sicherlich im Leser das unsterbliche Feuer der Liebe Gottes entzünden.328

112 Er verlangt von uns nicht, daß wir Ihm blind folgen sollen. Wie Er in einem Seiner

Sendschreiben sagt, hat Gott den Menschen mit einem Geist ausgestattet, der wie eine Fackel

wirkt und ihn zur Wahrheit leitet. Lesen Sie Seine Worte, bedenken Sie Seine Lehren, messen

Sie deren Wert im Lichte heutiger Probleme, und die Wahrheit wird Ihnen sicherlich offenbar

werden.329

113 Shoghi Effendi erlebte große Freude und geistige Erbauung an der Übersetzung von

Nabíls Bericht. Das Leben derer, die darin eine Rolle spielen, ist so bewegend, daß jeder, der

diese Berichte liest, sich ergriffen und gedrängt fühlen muß, ihnen auf ihrem gläubigen

Opfergang zu folgen. Der Hüter glaubt daher, daß die Freunde das Buch studieren sollten,

besonders aber die Jugend, die eine Begeisterung braucht, welche sie in unserer schwierigen

Zeit trägt und stützt.330

114 Der zweite Punkt, den der Hüter von Ihnen betont sehen möchte und den Sie immer

vor Augen haben sollten, ist die Notwendigkeit für jedes treue, aktive Mitglied Ihres

Ausschusses, sich völlig auf das sorgfältige Studium und Verständnis der geistigen wie der

administrativen Grundsätze des Glaubens zu konzentrieren, weil dies ein notwendiger Schritt

zu aktiver, fruchtbarer Lehrarbeit ist. Sie sollten sich zuerst die nötigen Grundkenntnisse über

die Sache aneignen und dann erst dann zu lehren versuchen.331

115 Ihr gründliches, andauerndes Studium der Lehren, wie es sich in der Bereitschaft

ausdrückt, alle Bahá'í-Veröffentlichungen unablässig genau zu verfolgen, ist wirklich

bemerkenswert. Denn abgesehen davon, daß Sie so Ihr Wissen um die grundlegenden Lehren

des Glaubens vertiefen und in enger Beziehung zu seiner administrativen Entwicklung

32418. Oktober 1932
32519. Oktober 1932
3269. November 1932
32724. November 1932
32817. Februar 1933
32926. Februar 1933
33011. März 1933

331August 1933, an den nordamerikanischen Bahá'í-Jugendausschuß, Bahá'í World, Band 5, S. 372

bleiben, gibt Ihnen dies eine Gelegenheit, sich auf das Lehren der Sache vorzubereiten. Zu

lernen und zu lehren dies sind die beiden heiligen Verpflichtungen eines jeden

verantwortungsbewußten, aktiven Gläubigen.332

116 In diesen düsteren Tagen, in denen die Welt in Agnostizismus und Materialismus wie

in einen Strudel hineingezogen wird, schaut der Hüter erwartungsvoll auf so ergebene,

begeisterte Gläubige wie Sie, die sich aufmachen, das heilige Wort Gottes zu verkünden, die

einzig wirksame Arche zur Rettung der Menschheit. Nichts anderes kann unsere Zivilisation

vor dem Sturz in Chaos und Anarchie bewahren. Daher ist es die heilige Pflicht jedes treuen

Gläubigen, sich völlig der ungeheuren Aufgabe bewußt zu werden, die zu erfüllen er berufen

ist, und diejenigen Schritte zu tun, die ihn befähigen, seinen noch so bescheidenen Beitrag

zum Fortschritt der Sache zu leisten. Offensichtlich können wir dieses Ziel nur erreichen,

wenn wir vom Geist des Glaubens hinreichend durchdrungen sind und über seine

grundlegenden Lehren Bescheid wissen.

Der Hüter möchte Sie daher nachdrücklich bitten, sich immer mehr mit dem Schrifttum der

Sache vertraut zu machen, darin zu studieren und all seine Gesichtspunkte zu erforschen,

seien sie geistig, gesellschaftlich oder administrativ, damit Sie in nicht zu ferner Zukunft zu

den ausgezeichneten, hervorragenden Lehrern und Vertretern der Bewegung gezählt werden

können.333

117 Sein brüderlicher Rat an Sie und alle treuen, begeisterten jungen Gläubigen wie Sie

ist, daß Sie Ihr Wissen um die Geschichte und die Lehren des Glaubens nicht nur durch

sorgfältiges, gründliches Studium, sondern auch durch aktive, rückhaltlose, ständige

Teilnahme an allen administrativen und sonstigen Unternehmungen Ihrer Gemeinde vertiefen

sollten. Das Bahá'í-Gemeindeleben bietet Ihnen ein unentbehrliches Arbeitsfeld, auf dem Sie

die Prinzipien, die Sie sich aus den Lehren zu eigen gemacht haben, in lebendige,

schöpferische Taten umsetzen können. Indem Sie ein echtes Glied dieses lebendigen

Organismus werden, können Sie den wahren Geist, der durch die Bahá'í-Lehren strömt,

erfassen. Daher sind die beiden wesentlichen Mittel, sowohl Entwicklung und Fortschritt

Ihres inneren, geistigen Lebens als auch Ihr äußeres Dasein zu sichern, das Studium der

Prinzipien und der Versuch, danach zu leben. Möge Bahá'u'lláh Sie befähigen, diese hohe

Stufe zu erreichen, und möge Er die Fackel des Glaubens immer in Ihrem Herzen brennen

lassen!334

118 Uneinigkeit und Meinungsverschiedenheiten rühren alle davon her, daß es vielen

Gläubigen an einem gründlichen Verständnis der Hauptgesetze und Prinzipien der Bahá'í-

Gemeindeordnung mangelt. Trotz der wiederholten, nachdrücklichen Anweisungen und

Empfehlungen unseres Hüters, die Freunde sollten ihr Wissen um die administrativen Lehren

des Glaubens sowohl durch Studium als auch durch Ausübung vertiefen, haben das dennoch

manche aus diesem oder jenem Grund nicht getan. Das Ergebnis ist nun, daß sie im Dunkeln

wirken, ohne zu wissen, wo sie in all diesen Angelegenheiten nach Führung suchen sollen.335

119 Der Hüter ... freute sich über Ihre Darlegungen zum Fortschritt Ihrer akademischen

Studien und zu Ihren zukünftigen Plänen, die Sache zu studieren und zu lehren. Der Geist, der

Sie beim Dienst im Glauben bewegt und stützt, ist wirklich bemerkenswert, und durch ihn

werden Sie zweifellos veranlaßt, der Sache Bahá'u'lláhs große, unvergängliche Dienste zu

erweisen. Die Universitätsbildung, die Sie zur Zeit erhalten, wird Ihnen bei Ihrem Bemühen,

die Botschaft in intellektuellen Kreisen darzustellen, von großer Hilfe sein. In diesen Tagen,

da die Menschen gegenüber der Religion so skeptisch sind und mit so viel Verachtung auf

religiöse Organisationen und Bewegungen blicken, scheint eine intellektuelle Ausrüstung für

unsere jungen Bahá'í notwendiger denn je zu sein, damit sie in der Lage sind, die Botschaft

33213. August 1933
33310. September 1933
3342. November 1933
33511. November 1933

angemessen und auf solche Weise darzustellen, daß jeder vorurteilsfreie Beobachter von der

Kraft und Wirksamkeit der Lehren überzeugt ist.

Deshalb möchte Shoghi Effendi Sie dringend bitten, mit Ihren Studien fortzufahren. Er

vertraut darauf, daß Ihnen dies in der Folge bei Ihrer Lehrarbeit sehr helfen wird.336

120 Der Hüter möchte jedes einzelne Mitglied des Nationalen Geistigen Rates dringend

bitten, alle seine Mitteilungen über den Ursprung, das Wesen und die gegenwärtige

Anwendung der Bahá'í-Gemeindeordnung sorgfältig durchzulesen und ihre äußere Bedeutung

wie ihren inneren Geist in Ruhe zu bedenken. Eine Zusammenstellung dieser Briefe ist

kürzlich in den Staaten unter dem Titel Bahá'í Administration veröffentlicht worden; die

genaue Kenntnis dieses Buches scheint wesentlich für die richtige Behandlung der

administrativen Probleme zu sein, denen sich Ihr Nationaler Geistiger Rat zur Zeit

gegenübersieht.337

121 Shoghi Effendi freute sich auch, von dem Echo zu hören, das seine letzte Botschaft338

an die Freunde im Westen in Ihrer Gemeinde hervorgerufen hat. Er hofft, daß die Gläubigen

durch sorgfältiges, fortwährendes Studium dieser wichtigen Botschaft zu einer neuen Sicht

der Sache gelangen und angeregt werden, ihre Bemühungen um die Verbreitung und

Festigung ihrer Arbeit im Glauben zu verdoppeln.339

122 Shoghi Effendi wünscht, daß ich Ihnen seine tiefempfundene Anerkennung für Ihre

Absicht ausspreche, den Quran zu studieren. Die Kenntnis dieses offenbarten heiligen

Buches ist in der Tat unerläßlich für jeden Bahá'í, der Bahá'u'lláhs Schriften angemessen zu

verstehen sucht. Deshalb ermutigt der Hüter die Freunde ständig, dies Buch so gründlich wie

möglich zu studieren, besonders in ihren Sommerschulen. Die Übersetzung von Sale ist die

gelehrteste, die wir haben, aber die Fassung von Rodwell ist dichterischer und daher leichter

zu lesen.340, 341

123 Er ist sicher, daß für die deutschen Gläubigen die Zeit gekommen ist, so bedeutende

Sendschreiben wie Bahá'u'lláhs Buch des Bundes und `Abdu'l-Bahás Wille und Testament

gründlich kennenzulernen und genau zu verstehen. Beide bilden die eigentliche Grundlage,

auf der das ganze administrative Gebäude des Glaubens errichtet und gebaut ist. Was die

Sendung Bahá'u'lláhs116 betrifft, so stellt sie eine unschätzbare Ergänzung zu den erwähnten

Sendschreiben dar.342

124 Daß Sie auf das Studium der Gemeindeordnung Gewicht legen, ist seiner Meinung

nach sehr angebracht und von lebenswichtiger praktischer Bedeutung, dient es doch dazu,

Ihre ganze Lehrarbeit zu festigen und auf ein klares Ziel zu richten. Ohne das Studium und die

Anwendung der Gemeindeordnung wird das Lehren der Sache nicht nur gesichtslos, sondern

verliert auch an Wirksamkeit und Weite.343

125 Zum Programm der nächsten Sommerschule empfiehlt der Hüter nachdrücklich, ja

drängt die Freunde geradezu, gründlich den Quran zu studieren, da die Kenntnis dieser

heiligen Schrift absolut unerläßlich für jeden Gläubigen ist, der Bahá'u'lláhs Schriften

3365. Mai 1934

3379. Mai 1934, an den Nationalen Geistigen Rat der Bahá'í Indiens

338Die Sendung Bahá'u'lláhs, in: Die Weltordnung Bahá'u'lláhs, S. 147f

33911. Mai 1934

340Die klassische englische Quran-Übersetzung von George Sale (gest. 1736) erschien alsbald auch in einer

deutschen Übertragung (1746). Erst 1772 erschien die " allererste teutsche Übersetzung aus der arabischen

Urschrift ", die " Türkenbibel " von David Friedrich Megerlin; 1888 die Auswahl von Friedrich Rückert (nach

H. W. Eppelsheimer " als Verdeutschung der koranischen Sprachform, bes. für die älteren Suren,

unvergleichlich "), neuerdings als Reprint bei Olms. Von den jüngeren Übersetzungen am Buchmarkt sind zu

nennen die zweisprachige Ausgabe der Ahmadiyya-Bewegung (Zürich 1954), Ludwig Ullmann (München,

Goldmann 1959), Max Henning (hrsg. von Annemarie Schimmel, Stuttgart, Reclam, 1960), Rudi Paret

(Stuttgart, Kohlhammer, 1962).
34123. November 1934
34210. Januar 1935
34331. Mai 1935

angemessen verstehen und voll Einsicht lesen möchte. Obwohl unter unseren westlichen

Bahá'í nur sehr wenige sind, die einen derartigen Kurs auf wissenschaftliche Art durchführen

können, sollte allein dieser Mangel an geeigneten Lehrern die Gläubigen ermutigen und

anregen, sich mehr mit den heiligen Schriften des Isláms vertraut zu machen. So werden sich

allmählich einige hervorragende Bahá'í finden, die sich so gut in den Lehren des Isláms

auskennen, daß sie die Gläubigen in ihrem Studium dieser Religion leiten können.344

126 Der Hüter schätzt besonders, daß Ihr Ausschuß so großen Wert auf das Studium der

Ährenlese aus den Schriften Bahá'u'lláhs legt. Dieses Buch sollte seiner Meinung nach der

ständige Führer und Begleiter jedes Gläubigen sein, vor allem derer, die sich tatkräftig für das

Lehren der Sache einsetzen.

Er hofft sehr, daß dieses Buch im Herzen aller Freunde ein neues Licht entzünden und ihnen

noch klarere Führung, noch größere Begeisterung in ihrer Arbeit für die Sache vermitteln

wird.345

127 Er ist besonders darüber erfreut, daß das Buch Ährenlese die Bahá'í-Jugendlichen so

gewaltig begeistert und daß sie alle seinen Inhalt sorgfältig studieren, um sich so auf die

eigentliche Lehrarbeit vorzubereiten. Er hofft, daß dieser Band sie befähigen wird, sich ihrer

Aufgaben und ihrer Verantwortung noch klarer bewußt zu werden, so daß sie sich erheben,

den übrigen Gläubigen nicht nur auf dem Gebiet der Lehrarbeit, sondern ebenso auf allen

anderen Gebieten der Bahá'í-Tätigkeit ein Beispiel zu geben. Inständig fleht er zu Bahá'u'lláh

für Sie, für alle jungen Bahá'í der Vereinigten Staaten und besonders des Nationalen

Jugendausschusses, daß Ihnen Begeisterung, Erkenntnis und Führung zuteil werde, damit Sie

zu wirksamen, treuen Diensten vorwärts drängen.346

128 Man sollte sich bemühen, die Studienanforderungen zu erhöhen, damit der Bahá'í-

Schüler um die Sache Gottes gründliches Wissen erwirbt, das es ihm ermöglicht, diese Sache

der gebildeten Öffentlichkeit auf geeignete Weise darzulegen.347

129 Mit besonders großer Zufriedenheit hat er die Vorschläge zur Kenntnis genommen, die

der Nationale Jugendausschuß den Mitgliedern unserer Bahá'í-Jugend erteilt hat, nämlich des

Meisters Wille und Testament noch gründlicher zu studieren und noch sorgfältiger über seine

mannigfachen, weitreichenden Bedeutungen nachzudenken. Er hofft, daß die Regionalen

Jugendkonferenzen dem Studium und der Erörterung dieses überragend wichtigen Themas die

notwendige Zeit gewidmet und ihm den vollen Nachdruck, den es verdient, verliehen haben.

Er wird dafür beten, daß die erzielten Erfolge allen Beteiligten eine klare, deutlichere

Vorstellung von den Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Verpflichtungen vermitteln, die sie

während dieses Jahres zu erfüllen haben, und ihnen ein erneuter Ansporn sein werden, ihren

vollen Beitrag zum Erfolg und zur vollständigen Erfüllung des Siebenjahresplanes zu leisten.

Der Hüter empfiehlt, daß die jungen Gläubigen bei ihrem Studium des Wille und Testament

die Sendung116 mitbenutzen, die ihnen zweifellos beträchtlich helfen wird, die volle

Bedeutung dieses heiligen, historischen Schriftstücks, das er als die " Charta der Neuen

Weltordnung " bezeichnet hat, zu ermessen.348

130 Er hofft innig und betet aus ganzem Herzen, daß Sie in Ihrem Glauben immer

vertiefter werden, daß Sie im Verständnis und in der Wertschätzung für die Lehren ständig

wachsen und Ernsthaftigkeit sowie Standhaftigkeit in Ihren Bahá'í-Studien entfalten, um

allmählich das vollständige Wissen, die Übung und Erfahrung zu erlangen, die für den

aktiven, wirksamen künftigen Dienst am Glauben notwendig sind.

Obwohl Sie noch jung sind, sollten Sie sich von nun an bemühen, sich durch engen Kontakt

mit Ihren Mitgläubigen und durch Ihren gewissenhaften Fleiß bei Ihren Bahá'í-Studien auf

3442. Dezember 1935
34528. Januar 1936
3462. Februar 1936
3478. November 1937
3489. Januar 1939

den Tag vorzubereiten, an dem Sie aufgerufen werden, als erwachsenes, verantwortliches

Glied der Gemeinde an den Tätigkeiten der Sache Gottes teilzunehmen und sich würdig zu

erweisen, Mitglied der weltweiten von Bahá'u'lláh ins Leben gerufenen Gemeinschaft zu

sein.

Der Hüter war aufrichtig erfreut zu erfahren, daß Sie bereits mit dem Lesen einiger Bahá'í-

Bücher begonnen haben. Er rät Ihnen besonders, sich zu bemühen, gewisse Stellen aus den

Schriften Bahá'u'lláhs auswendig zu lernen, besonders einige Seiner Gebete. Diese Übung

wird Ihnen zweifellos bei Ihren künftigen Studien der Sache erheblich helfen und jetzt dazu

dienen, Ihr geistiges Leben zu vertiefen und zu bereichern.349

131 Die Maßstäbe der Bahá'í-Lebensführung, die er in seiner letzten Botschaft, Das

Kommen göttlicher Gerechtigkeit, dargelegt hat, verdienen ernsthaftes Studium und

Meditation... Es ist die höchste Pflicht jedes treuen, gewissenhaften Gläubigen, sich um die

Beachtung und die Verbreitung dieser Maßstäbe zu bemühen.

Die Prinzipien und Methoden, die der Hüter in seinem Kommen göttlicher Gerechtigkeit zum

lebenswichtigen Thema der Bahá'í-Ethik niedergelegt hat, werden sich fürwahr als

unschätzbare Eingebung und Führung für alle Studenten und Freunde erweisen, die an den

Sommerschulklassen teilnehmen, und sie auf diese Weise vorbereiten, die Vorrechte ihrer

Zugehörigkeit zur Weltordnung Bahá'u'lláhs besser zu würdigen und ihre Pflichten

angemessener zu erfüllen.350

132 Wie geeignet die Gläubigen sich auch als Lehrer oder als Verwalter erweisen, wie

hoch auch ihre intellektuellen und geistigen Verdienste sein mögen, dürfen sie doch niemals

als Maßstab für die göttliche Autorität und die Botschaft des Gottesglaubens angesehen

werden. Um geführt und begeistert zu werden, sollten die Gläubigen auf die Lehren sowie auf

die Stifter der Sache Gottes und ihr Leben schauen. Nur wenn sie sich streng an diese richtige

Einstellung halten, haben sie Aussicht, ihre Treue zu Bahá'u'lláh auf festen,

unerschütterlichen Grund zu stellen. Sie sollten sich daher ein Herz fassen und mit

unermüdlicher Wachsamkeit und beharrlicher Anstrengung bemüht sein, Ihren vollen Beitrag

zur fortschreitenden Entfaltung der göttlichen Weltordnung zu leisten.351

133 Er rät Ihnen, sowohl durch geduldiges, sorgfältiges Studium der Bahá'í-Schriften als

auch durch lebhafte Verbindung mit Ihren Mitgläubigen und eingehende Beteiligung an den

Tätigkeiten Ihrer örtlichen Gemeinde, Ihr Wissen und Verständnis dieser Offenbarung

fortwährend zu vertiefen.352

134 Die Verantwortung der jungen Gläubigen ist sehr groß. Sie müssen sich nicht nur

vorbereiten, um das Werk der älteren Bahá'í als Erben zu übernehmen und die

Angelegenheiten der Sache Gottes im allgemeinen fortzuführen. Die Welt, die vor ihnen liegt,

wird eine Welt sein, die wie Bahá'u'lláh vorhersagt durch ihre Leiden geläutert und

schließlich bereit sein wird, auf Seine göttliche Botschaft zu hören. Folglich wird von den

Vertretern einer solchen Religion ein ausgezeichneter Charakter erwartet. Höchste Pflicht

jedes jungen Bahá'í ist es somit, sein Wissen zu vertiefen und sich nach den Bahá'í-

Maßstäben der Tugend und des aufrechten Verhaltens zu vervollkommnen.353

135 Vor euch, den Bahá'í-Kindern und -Jugendlichen, liegen sowohl große Vorrechte als

auch große Pflichten, denn eure Generation wird eine neue, bessere, schönere Welt aufbauen

helfen, nachdem die dunklen Jahre dieses Krieges vorüber sind. Ihr solltet euch auf diese

große Aufgabe vorbereiten, indem ihr versucht, die wahre Bedeutung der Lehren zu

verstehen, und sie nicht nur übernehmt als etwas, das man euch beigebracht hat. Sie sind eine

wundervolle, neue Gedankenwelt, deren Erforschung gerade erst beginnt, und wenn wir uns

34910. April 1939
35020. Mai 1939
35123. August 1939
35212. Februar 1940
3536. Juni 1941, an die Bahá'í-Jugend von Bombay

bewußt machen, daß Bahá'u'lláh Lehren und Gesetze für die kommenden tausend Jahre

gebracht hat, können wir leicht verstehen, daß jede neue Generation tiefere Bedeutungen in

den Schriften entdeckt als die vorangegangenen.354

136 Auf Ihre Frage zu Ihren Studien meint der Hüter: Sie sollten selbst in Beratung mit

Ihren Eltern entscheiden, da es eine rein persönliche Sache ist, die Ihre eigene Zukunft

betrifft. Er bittet Sie jedoch, sich so viel wie möglich dem Studium und der Verbreitung der

Bahá'í-Lehren zu widmen, unabhängig davon, welchen Beruf Sie haben.355

137 Die Sache Gottes braucht mehr Bahá'í-Gelehrte, Menschen, die ihr nicht nur ergeben

sind, an sie glauben und bemüht sind, anderen davon zu erzählen, sondern die auch die

Lehren und deren Bedeutung gründlich beherrschen und die Glaubensinhalte zu den

geläufigen Gedanken und Problemen der Menschen in Beziehung setzen können.

Die Sache Gottes enthält das Heilmittel für alle Krankheiten der Welt. Der Grund, warum

viele Menschen sie nicht annehmen, liegt darin, daß die Bahá'í nicht immer in der Lage sind,

die Sache Gottes den Menschen in einer Art darzustellen, die den unmittelbaren geistigen

Bedürfnissen gerecht wird. Junge Bahá'í wie Sie müssen sich darauf vorbereiten, die

Botschaft ihren Altersgenossen, die dieser Botschaft ganz verzweifelt bedürfen und deren

Sprache sie beherrschen, wirklich zu überbringen.

Er möchte Ihnen empfehlen, unter anderen Büchern die Ansprachen von `Abdu'l-Bahá zu

studieren, da Seine Methode, das Herz aller anzusprechen, unübertrefflich ist.356

138 Der Hüter hofft, daß Sie neben all Ihren anderen Studien fortwährend die Lehren

studieren und sich bemühen, ein tiefes Wissen davon zu erlangen. Wie wichtig es für junge

Bahá'í ist, sich tief in jedes Gebiet der Lehren zu versenken, kann nicht überbetont werden, da

ihnen große Lehraufgaben bevorstehen, die sie zu erfüllen haben.357

139 Junge Männer und Frauen müssen in den Lehren des Glaubens gut bewandert sein,

damit sie in einer Art lehren können, die die Menschen davon überzeugt, daß es für alle ihre

Probleme ein Heilmittel gibt. Sie müssen die Gemeindeordnung verstehen, damit sie die

ständig wachsenden Angelegenheiten der Sache weise und wirksam verwalten können. Und

sie müssen die Bahá'í-Lebensart beispielhaft verwirklichen. Dies alles ist nicht leicht aber

der Hüter ist immer sehr ermutigt, wenn er den Geist sieht, der junge Gläubige wie Sie

beseelt. Er setzt große Hoffnungen auf die künftigen Errungenschaften Ihrer Generation.358

140 Er meint, Sie sollten den Gläubigen durch Ihren Kontakt und neuen Seelen durch Ihre

Lehrtätigkeit helfen, vollständiges Wissen und Verständnis für den Bund und für Wille und

Testament zu erlangen. Das wird sie so stärken, daß sie jede Prüfung bestehen und die

geistige Krankheit derer verstehen, die sich gegen die Institutionen des Glaubens wenden.

Dies sind Zeiten der Prüfung und Heimsuchung für die ganze Welt, also auch für die

Gläubigen.359

141 Er stimmt mit Ihnen völlig überein, daß die Bahá'í in die Lehren vertieft werden

müssen. Wenn ein Kurs in Erwachsenenbildung durchgeführt werden könnte und die Freunde

daran teilnähmen, wäre dies ausgezeichnet. Die Prinzipien, die Gemeindeordnung und die

Grundlagen unseres Glaubens sind wohl bekannt; aber die Freunde müssen mehr die

tiefgründigeren Werke studieren, die ihnen größere geistige Reife verleihen, ihr

Gemeindeleben einigen und sie befähigen, bessere Beispiele für das Bahá'í-Leben zu bieten,

mit anderen Worten: " das Leben zu führen ".360
35414. Oktober 1942
35526. Mai 1943
35621. Oktober 1943
35724. Dezember 1943
35812. Mai 1944
35915. August 1945
36024. Februar 1946

142 Um die Institutionen des Glaubens in ihren lebenswichtigen Interessen zu

unterstützen, meint der Hüter, sollten wir unseren Räten unter anderem dadurch helfen, daß

wir weise, fähige Mitglieder wählen, ihren Beschlüssen folgen, Vorschläge für die Arbeit bei

den Neunzehntagefesten machen, über die Angelegenheiten der Sache richtig beraten, zum

Fonds beitragen, unser Wissen über die Gemeindeordnung vertiefen, und so weiter ...361

143 Der Hüter meint, daß ein gutes Wissen in Geschichte einschließlich

Religionsgeschichte, ebenso um gesellschaftliche und wirtschaftliche Fragen von großer Hilfe

ist, wenn man die Sache Gottes intelligenten Menschen lehrt. Bezüglich der Themen

innerhalb des Glaubens, auf die Sie sich konzentrieren sollten, meint er, daß die jungen Bahá'í

Bücher wie die Ährenlese, Nabíls Bericht, Gott geht vorüber, Íqán, Beantwortete Fragen und

die wichtigeren Sendschreiben beherrschen sollten. Alle Gesichtspunkte des Glaubens sollten

gründlich studiert werden ...362

144 Es besteht kein Einwand dagegen, daß die Freunde Gebete auswendig lernen; im

Gegenteil es ist ausgezeichnet, wenn sie das tun.363

145 Große Aufgaben verbleiben noch: Nicht nur muß das Werk vollendet werden, das der

Meister in Seiner Barmherzigkeit den nordamerikanischen Freunden aufgab; die Gläbigen

müssen auch einen tieferen Geist der Liebe und Einheit innerhalb ihrer eigenen Gemeinden

entwickeln. Die Freunde sind noch in mancher Hinsicht geistig unreif; sie müssen die Lehren

gründlicher studieren und lernen, sich wie wahrhaft reife Seelen in all ihren Beziehungen

sowohl innerhalb der Sache als auch mit ihren Mitmenschen zu verhalten.364

146 Er meint, daß Ihre ganze Verwirrung sich verflüchtigte, wenn Sie sich die Lehren

immer als ein großes Ganzes mit vielen Facetten vorstellten. Die Wahrheit erscheint, wenn sie

verschiedene Dinge behandelt, manchmal widersprüchlich, und doch ist sie nur eine, wenn

man den Gedanken zu Ende führt. ... Er hofft, Sie ... bleiben im Herzen gewiß, daß es für

diese Dinge, die manchmal schwer zu verstehen scheinen, in der Regel eine ganz einfache,

vernünftige Erklärung gibt.365

147 Mit " Glaubenswahrheiten " meint er die in unserem Bahá'í-Schrifttum enthaltenen

Hauptlehren und Grundsätze. Wir können sie finden, indem wir die Bücher lesen, in

Sommerschulen und Lehrklassen unter der Leitung von Bahá'í-Gelehrten studieren, aber auch

mit Hilfe von Studienmaterial.366

148 Shoghi Effendi hat seit Jahren die Bahá'í (die um seinen Rat baten und auch im

allgemeinen) dringend gebeten, Geschichte, Wirtschaftswissenschaften, Soziologie und so

weiter zu studieren, um über alle heutzutage vorgebrachten fortschrittlichen Bewegungen und

Gedanken auf dem Laufenden zu sein und sie mit den Bahá'í-Lehren in Beziehung bringen zu

können. Er wünscht, daß die Bahá'í mehr studieren, nicht weniger. Je mehr Allgemeinbildung

wissenschaftlicher oder anderer Art sie besitzen, um so besser. Ebenso bittet er sie ständig, die

Bahá'í-Lehren wirklich und mit aller Gründlichkeit zu studieren. Man kann die Lehren

Bahá'u'lláhs mit einem Globus vergleichen; es gibt Punkte, die wie Pole auseinanderliegen,

und dazwischen die Gedanken und Lehrsätze, die sie vereinen.367

149 Er ist wirklich erfreut zu erfahren, daß das Buch Gebete und Meditationen von

Bahá'u'lláh so rechtzeitig erschien, daß die Freunde es in der Fastenzeit lesen konnten. Er

hofft sehr, daß das sorgfältige Lesen dieses kostbaren Buches mehr als jede andere

Veröffentlichung dazu beitragen wird, den Geist der Hingabe und des Glaubens in den

36118. März 1946
3624. Mai 1946, s. a. Über das Lehren, S. 16
3636. September 1946

3645. Februar 1947, an den örtlichen Geistigen Rat der Bahá'í von Teaneck, New Jersey, USA

36524. Februar 1947
36619. April 1947
3675. Juli 1947

Freunden zu vertiefen, um sie so mit der geistigen Kraft zu beseelen, deren sie zur Erfüllung

ihrer gewaltigen Pflichten der Sache gegenüber bedürfen.368

150 Er meint, daß die deutschen Bahá'í mehr als alles andere auf der Welt ein viel tieferes

Verständnis für Bahá'u'lláhs und des Meisters Bündnisse nötig haben und erwerben müssen.

Das ist der Felsgrund, ohne den kein fester Bau errichtet werden kann. Weder die

Gemeindeordnung noch die allgemeine Lehrarbeit in Deutschland werden Fortschritte

machen oder irgend etwas bewirken, wenn die Gläubigen nicht wahrhaft feste, tiefe, geistig

überzeugte Bahá'í sind. Intellektuelles Verstehen der Lehren ist rein oberflächlich; die erste

wirkliche Prüfung schüttelt solche Gläubige vom Baum! Aber ist ein Bahá'í fest von der

göttlichen Amtsgewalt überzeugt, die dem Propheten übertragen ist, die an den Meister und

durch Ihn an die Hüter weitergegeben wurde, die durch die Räte hindurchfließt und eine auf

Gehorsam gegründete Ordnung schafft, hat ein Bahá'í einmal diese Überzeugung, kann ihn

nichts erschüttern.369

151 Wie er vor einigen Tagen dem Nationalen Geistigen Rat telegrafierte, rühren die

Schwierigkeiten seinem Empfinden nach hauptsächlich daher, daß die Gläubigen in ihrem

Wissen um die Bündnisse Bahá'u'lláhs und `Abdu'l-Bahás und in ihrer Wertschätzung dafür

vertieft werden müssen. Dies ist das Bollwerk des Glaubens für jeden Bahá'í; so wird er

befähigt, jeder Prüfung und den Angriffen der Feinde außerhalb des Glaubens zu widerstehen,

ebenso den weit gefährlicheren, verräterischen, lauwarmen Menschen innerhalb des

Glaubens, die dem Bunde nicht wirklich treu sind und folglich den intellektuellen

Gesichtspunkt der Lehren überbetonen, während sie gleichzeitig die geistige Grundlage des

Glaubens untergraben, auf der die ganze Sache Gottes ruht.370

152 Es scheint, daß wir jetzt eine gründlichere, koordinierte Bahá'í-Gelehrsamkeit

brauchen, um Menschen wie diejenigen anzuziehen, mit denen Sie gerade in Berührung

kommen. Die Welt, zumindest die denkende, hat mittlerweile alle großen, weltumfassenden

Prinzipien übernommen, die Bahá'u'lláh vor über siebzig Jahren verkündet hat; sie sind daher

natürlich nicht "neu" für sie. Wir aber wissen, daß die tieferen Lehren, die von Ihm

entworfene Weltordnung mit der Fähigkeit, die Gesellschaft wieder zu erschaffen, neu und

dynamisch sind. Dies solchen Menschen auf intelligente und anziehende Weise darzulegen,

müssen wir lernen.371

153 Wenn die Bahá'í die Sache mit wirklichem Erfolg lehren wollen, müssen sie viel

besser unterrichtet und befähigt sein, die heutige Lage der Welt und ihre Probleme intelligent,

ja intellektuell zu diskutieren. Wir brauchen Bahá'í-Gelehrte, nicht nur Menschen, die

weitgehende, tiefe Kenntnis von der Bedeutung unserer Lehren haben, sondern auch gut

belesene, hochgebildete Menschen, die unsere Lehren mit den gängigen Gedanken der

Gesellschaft und ihrer Träger in Beziehung bringen können.

Mit anderen Worten: Wir Bahá'í sollten uns mit Wissen rüsten, um unsere

Glaubenswahrheiten besonders den gebildeten Klassen besser darlegen zu können.372

154 Es hat ihn sehr bekümmert, einige Dinge zu erfahren, die Sie beschreiben. Es zeugt

von großer geistiger Unreife seitens einiger Bahá'í, von einem erstaunlichen Mangel an

Verständnis und Studium der Lehren.

Sie dürfen nicht den großen Fehler machen, unseren Glauben an Hand einer einzigen

Gemeinde zu beurteilen, die offensichtlich Nachholbedarf im Studium und im Gehorsam

gegenüber den Lehren hat. Menschliche Schwächen und Absonderlichkeiten können eine

große Prüfung sein. Aber der einzige Weg, oder vielleicht sollte ich sagen, der wichtigste und

beste Weg, solche Zustände zu heilen, besteht darin, daß man selbst das Richtige tut. Eine

368Oktober 1948, Bahá'í News, Nr. 212, S. 1
36911. April 1949
37015. April 1949
3713. Juli 1949, Über das Lehren, S. 16
3725. Juli 1949; s. a. Über das Lehren, S. 15 f

einzige Seele kann die Ursache für die geistige Erleuchtung eines Kontinents sein. Jetzt, da

Sie einen großen Fehler in Ihrem eigenen Leben erkannt und geheilt haben, jetzt, da Sie

deutlicher sehen, was in Ihrer eigenen Gemeinde fehlt, gibt es nichts, was Sie hindern könnte,

sich zu erheben und ein solches Beispiel, solche Liebe und einen solchen Geist des Dienens

zu zeigen, daß die Herzen Ihrer Mit-Bahá'í entflammt werden.

Er bittet Sie dringend, sich in die Lehren zu vertiefen, anderen die Lehren weiterzugeben, mit

solchen Bahá'í, die danach verlangen, die tieferen Lehren unseres Glaubens zu studieren und

durch Ihr Beispiel, Ihre Bemühung und Ihr Gebet einen Wandel herbeizuführen.373

155 Reife Lehrer werden an so vielen Orten benötigt. Leider gibt es nicht genug, die

umherreisen und alle Arbeit tun, die darauf wartet, getan zu werden! Daher ist es für die

neuerklärten europäischen Bahá'í wie Sie so wichtig, gründlich die Lehren zu studieren und

die notwendigen Fähigkeiten zu erwerben, um die Aufgabe zu übernehmen, die von Ihren

amerikanischen Brüdern und Schwestern begonnen wurde, und um diese Pioniere für

Aufgaben an Orten freizugeben, wo sie nötiger sind.

Eine einzige reife Seele mit geistigem Verständnis und gründlicher Kenntnis des Glaubens

kann ein ganzes Land entflammen so groß ist die Kraft der Sache, wenn sie durch einen

reinen, selbstlosen Kanal wirken kann.374

156 Während die Freunde aktiv lehren, müssen sie selbst im Geist des Glaubens gelehrt

und vertieft werden, was zu Liebe und Einheit führt.375

157 Er war sehr erfreut zu erfahren, daß Sie viele Vorträge für die Sache halten; dies ist ein

sehr wichtiges Feld des Dienstes, und Sie sollten ihm soviel Zeit wie möglich widmen. Die

Öffentlichkeit muß vom Glauben hören, und neue Wege und Mittel müssen gefunden werden,

um die Aufmerksamkeit darauf zu lenken. Auch bittet er Sie, selbst die Lehren gründlicher zu

studieren. Bahá'í-Gelehrsamkeit ist wirklich notwendiger als weltliche Gelehrsamkeit, denn

die eine ist geistig, die andere mehr oder weniger vergänglich. In der Sache Gottes besteht ein

echter Mangel an Menschen, welche die Lehren, besonders die tieferen Wahrheiten, gründlich

kennen, darauf aufbauend die Seelen richtig lehren und eine bleibende Grundlage, die

Prüfungen und Heimsuchungen nicht erschüttern können, zu legen vermögen.376

158 Was sich tatsächlich abspielt, wenn jemand Bahá'í wird, ist, daß der Same des Geistes

in der menschlichen Seele zu wachsen beginnt. Dieser Same muß durch das Ausströmen des

Heiligen Geistes bewässert werden. Die Segnungen des Geistes werden durch Gebet,

Meditation, Studium der heiligen Schriften und Dienst an der Sache Gottes erlangt ...

Naturgemäß wird es Zeiten des Kummers und der Schwierigkeiten, ja harter Prüfungen

geben; aber wenn sich der Betreffende unbeirrt dem göttlichen Offenbarer zuwendet,

sorgfältig Seine heiligen Lehren studiert und die Segnungen des Heiligen Geistes empfängt,

dann wird er erkennen, daß diese Prüfungen und Schwierigkeiten in Wirklichkeit die Gabe

Gottes waren, die ihm zu Wachstum und Entwicklung verhelfen.377

159 Es ist besser, einen Bahá'í zu haben, der die Lehren versteht und der aus ganzem

Herzen von ihrer Wahrheit überzeugt ist, als viele Bahá'í, die nicht gut über die Sache

unterrichtet und im Bunde nicht fest verwurzelt sind.378

160 Er ist sehr glücklich über die Gelegenheit, Sie im Dienste an unserer herrlichen Sache

willkommen zu heißen, und bittet Sie dringend, die Lehren ruhig und regelmäßig zu lesen, da

Sie auf diese Weise befähigt werden, andere zu lehren, gleichzeitig Ihr eigenes Verständnis zu

37330. September 1949, Zum wirklichen Leben, S. 30 f

3746. November 1949; s. a. Über das Lehren, S. 48
37517. Juli 1951, Über das Lehren, S. 35
37627. August 1951
3776. Oktober 1954, Zum wirklichen Leben, S. 36 f
37822. Januar 1955, Über das Lehren, S. 44

vertiefen und in Ihrer eigenen Seele, Ihrem Charakter eine Grundlage zu legen, die auch noch

so viele Prüfungen und Heimsuchungen nicht verändern oder zerstören können.379

161 Die Anstrengungen der Freunde an der Heimatfront werden von Erfolg gekrönt sein,

wenn sie über die Lehren nachdenken, innig um göttliche Bestätigung bei ihrer Aufgabe

beten, die Lehren so studieren, daß sie deren Geist dem Sucher vermitteln können, und dann

tätig sind, vor allem aber in ihrer Tätigkeit ausharren. Wenn diese Schritte befolgt werden und

die Lehrarbeit aufopfernd und mit hingebungsvoller Begeisterung durchgeführt wird, dann

verbreitet sich der Glaube schnell.380

162 Es ist dringend notwendig, daß die Bahá'í sich selbst in ihrem Glauben vertiefen. Sie

studieren die Lehren nicht genügend. Daher handeln sie weder aus ganzem Herzen, wie sie es

als Bahá'í sollten, noch leiten sie aus dem Glauben die geistige Kraft ab, die Studieren, Beten

und Meditieren mit sich bringen.381

163 Einigen jungen Gläubigen scheint es, wie Briefe und Berichte zeigen, an einer

genaueren Kenntnis von Wille und Testament sowie den tieferen, geistigen Lehren des

Glaubens zu mangeln. Immer, wenn das Verständnis solcher Grundlagen gering ist, achten die

Freunde übertrieben auf zweitrangige Vorgänge, treiben Haarspaltereien, verlieren sich in

Anzüglichkeiten und versinken in einem Meer sinnloser Uneinigkeit. Das hat nichts zu tun

mit ihrer Ergebenheit, ihrer Treue, ihrem Eifer, ihrem Bestreben zu dienen. Es hängt nur

damit zusammen, daß sie vielleicht mangels geeigneter Lehrer, die die höchst wichtige

Aufgabe der Vertiefung der Freunde in ihrem eigenen Glauben übernommen hätten keine

ausreichend feste Erziehung im Bund erhalten haben, bevor ihnen die Pflichten und

Verantwortlichkeiten der Gemeindeordnung auferlegt wurden.382

164 Offensichtlich liegt einer der Gründe, warum die Arbeit an der Heimatfront in

Amerika so schlimm nachhinkt, darin, daß die Bahá'í, obwohl zweifellos ergeben, treu und

gewissenhaft, nicht immer tief genug in den geistigen Grundprinzipien ihres Glaubens

verankert sind. Dies führt sozusagen zu einer Fehlanpassung an die Art ihres Dienstes für die

Sache. Nur durch ein tieferes Verständnis ihres Glaubens, nur durch die innere geistige Kraft,

die dieses Verständnis mit sich bringt, werden sie stark genug werden können, ihren

Aufgaben zu begegnen. Nur so werden sie die Freude erleben, die in der Erfüllung ihrer

Pflichten und in der Erkenntnis ihrer Vorrechte liegt.383

165 Die Freunde müssen nur die Schriften lesen; die Antworten liegen alle darin. Wir

haben in diesem Glauben keine Priester, die für uns auslegen und antworten.384

166 Es genügt nicht, Menschen in den Glauben zu führen, man muß sie auch erziehen, ihre

Liebe zum Glauben und ihr Wissen um seine Lehren vertiefen, nachdem sie sich als Bahá'í

erklärt haben. Da die Bahá'í gering an Zahl sind, besonders die aktiven Lehrer, und da sehr

viel Arbeit zu tun ist, wird die Erziehung dieser neuen Gläubigen leider oft vernachlässigt. So

kommt es, daß Sie Austritte erleben, wie es kürzlich geschehen ist. In dieser Hinsicht können

die Sommerschulen den Freunden, ob jung oder alt, eine sehr große Hilfe sein; denn dort

können sie studieren und sich der Bahá'í-Gemeinschaft erfreuen, die in ihren heimischen

Gemeinden infolge der geringen Anzahl leider oft fehlt.385

37928. April 1955
38025. März 1956
38126. März 1956

38226. Juni 1956, an den Nationalen Geistigen Rat der Bahá'í Kanadas

38319. Juli 1956, an den Nationalen Geistigen Rat der Bahá'í der Vereinigten Staaten

38423. April 1957

38518. Juli 1957, an den Nationalen Geistigen Rat der Bahá'í Kanadas

LITERATURVERZEICHNIS
Bahá'u'lláh:

Ährenlese. Eine Auswahl aus den Schriften Bahá'u'lláhs, Hofheim-Langenhain, 1980

3
Botschaften aus `Akká, Hofheim-Langenhain 1982
Brief an den Sohn des Wolfes, Frankfurt 1966

Das Buch der Gewißheit, Kitáb-i-Íqán, Hofheim-Langenhain 1978

3
Gebete und Meditationen, Frankfurt 1972
`Abdu'l-Bahá:
`Abdu'l-Bahá in London, London 1982
2
Ansprachen in Paris, Oberkalbach 1973
6
Beantwortete Fragen, Hofheim-Langenhain 1977
3

Foundations of World Unity, Wilmette, U.S.A., 1979

Promulgation of Universal Peace, Wilmette, U.S.A., 1982

2

Selections from the Writings of `Abdu'l-Bahá, Haifa 1978

Tablets of `Abdu'l-Bahá `Abbás, 3 Bände, Chicago 1909 1916

Shoghi Effendi:
Bahá'í Administration, Wilmette 1974

Citadel of Faith Messages to America/1947 1957, Wilmette 1980

Das Kommen göttlicher Gerechtigkeit, Frankfurt 1969

Die Sendung Bahá'u'lláhs, in: Die Weltordnung Bahá'u'lláhs, Hofheim-Langenhain 1977

Die Weltordnung Bahá'u'lláhs, Hofheim-Langenhain 1977

Zum wirklichen Leben, Oberkalbach 1974
Bahá'u'lláh, `Abdu'l-Bahá und Shoghi Effendi:

Bahá'í-Versammlungen und Neunzehntagefest, Hofheim-Langenhain 1978

Ziele der Kindererziehung, Hofheim-Langenhain 1979

Über das Lehren, Hofheim-Langenhain 1979

Der Báb, Bahá'u'lláh, `Abdu'l-Bahá, Shoghi Effendi:

Über die Macht des Gebets, Hofheim-Langenhain 1981

The Universal House of Justice:

A Synopsis and Codification of the Laws and Ordinances of the Kitáb-i-Aqdas, Haifa 1973

Star of the West, The Bahá'í Magazine, Chicago und Washington 1910 bis 1933, Reprint Oxford 1978

The Bahá'í World, 1932 34, New York 1936
STICHWORTVERZEICHNIS
Ährenlese aus den Schriften Bahá'u'lláhs
Allgemeinbildung
Ameise
Angriffe
Ansprachen
`Abdu'l-Bahás
Aqdas s. Kitáb-i-Aqdas
Anstrengung
Arche
Ausbildung
Auswendig lernen
Autorität
Bagdadi, Dr.
Bahá'í
Administration
britische
deutsche
Ethik
europäische
Gelehrsamkeit
Gelehrte
Fonds
Gemeinde
Gemeindeleben
Gemeinschaft
Institutionen
Jugend
Leben, s. Leben
Lehrer
lauwarme
Literatur
neuerklärte
(nord) amerikanische
unreife
Gemeindeordnung
Beantwortete Fragen
Beispiel
Beratung
Beruf
Bescheidenheit
Bewußtsein erweitern
Beziehungen zu Mitmenschen
Bibel
Bildung
Bishárát
Boten Gottes, Manifestationen, Propheten
Buch des Bundes
Buchstabe und Geist der Worte
Bund
Charakter
Christentum
Dank
Demut
Dienen
Dienst
Durst
Einheit
Elixier
Eltern
Erkenntnis (wahre)
Erleuchtung
geistige eines Kontinents
Erlösung
Erwachsenenbildung
Erziehung
Esslemont, Dr.
Europa
Ewiges Leben
Fleiß
Fortschritt
Freiheit des Geistes
Freude
Frieden
Frohe Botschaften
Führung
Gebet
Gebete und Meditationen
Gebot(e)
Gegenwart Gottes
Gehorsam

Geistiger Rat, Aufgaben und Verantwortung der Mitglieder

Geheimnis(se)
der Dinge
des Herzens
nichtswürdigen Betragens
Geist des Glaubens
Geistigkeit
Gelehrsamkeit
Gemeindeleben s. Bahá'í-Gemeindeleben
Gerechtigkeit
Geschichte
Gesellschaft (neue)
Gesetz(e)
Gewißheit
Gleichnisse
Gnade, Gnadengaben
Gott geht vorüber
Gottesliebe
Größter Name
Harmonie zw. Wissenschaft und Offenbarung
Heiliger Geist
Heilmittel
Herrschaft
Hochschule
Hütertum
Intellektuelle
Íqán s. Kitáb-i-Íqán
Ishráqát
Islám
Jowett, Dr.
Jugendkonferenzen
Kalimát
Keuschheit der Seele
Kitáb-i-Aqdas
Kitáb-i-Íqán
Kommen göttlicher Gerechtigkeit, Das
Kritik
Kultur
Kunst
Leben (auch Bahá'í-Leben)
geistiges
nach dem Tode
Lehrarbeit, Lehren
Lehrgänge
Lehrmethoden
Lernen und Lehren
Licht
Liebe
Literatur
Loslösung
Macht (der Offenbarung)
Manifestation s. Boten Gottes
Maßstäbe
Meditation
Meinungsverschiedenheiten
Meer
geistigen Lebens
Mirza Abu'l-Fadl
Nabíls Bericht
Nachdenken, Nachsinnen, Bedenken
Namen und Eigenschaften Gottes
Naturphilosophie
Neunzehntagefest
Offenbarung Bahá'u'lláhs
Opfer
Paradies
Perlen
Persien
Pflicht
Philosophen
Pionier
Politik, politisch
Priester
Prinzipien
Propheten s. Boten Gottes
Prüfung
Quran
Redner
Reich Gottes
Reinheit des Herzens
Rolle
Sache Gottes
Schöpferische Kraft
Schule
Gottes
Schweigen
Schwierigkeiten im Gottesglauben
Selbstlosigkeit
Sendung Bahá'u'lláhs, Die
Shakespeare
Siebenjahresplan
Skeptizismus
Solidarität
Sommerschule
Soziologie
Spiegel
Sprache
Standhaftigkeit
Studiengruppe, -kreis, -klasse
Studium
Stufe
Sucher
Symbolische Bedeutung
Tajallíyát
Talisman
Tat (Aktivität)
Tarázát
Testament
Thema (Gesprächsthema)
Treue
Tugend
Uneinigkeit
Universales Haus der Gerechtigkeit
Unterrichtsmethode
Verantwortung
Verborgene Worte
Verbreitung des Glaubens
Verheißungen
Versammlung
Verstand
Verständnis (vertiefen)
Vollkommenheit
Verzicht
Vortrag, Vorträge
Wahrheit, Wahrheitssuche
Wein
Weisheit
(Tugend)
Weltbild
Weltordnung
Wille
Wille und Testament
Wirtschaft
Wissen
menschliches, erworbenes
vertiefen
Wissenschaft
Worte des Paradieses
Zeitalter
Zivilisation
Zukunft

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